Die Kreuzfahrer–Diesmal: Halong Bucht

13 02 2014

Gibt es für Matrosen schönere Orte als diese Bucht, um mit einem Schiff vor Anker zu liegen und auf das Löschen der Ladung zu warten? Auch wir sind den Lockrufen dieses besonderen Ortes gefolgt und haben uns aus Hanoi auf den Weg gemacht, die Halong Bucht für zwei Tage mit dem Schiff zu erkunden. Wenn ich mich an die Seiten in einschlägigen Urlaubsprospekten zurückerinnere, dann denke ich an sonnengewärmte Felsinseln in türkisgrünem Wasser und gediegenen Schiffen, die einsam über die weite See schippern. Das sollte also unser Highlight der Vietnamreise werden.

Wie war es jetzt aber wirklich? Wir sind in Bai Chay, nahe Halong City an Bord des Schiffes gegangen. Bai Chay ist gerade unter planwirtschaftlichen Maßstäben am wachsen und das macht den wenig ansehnlichen Ort noch unattraktiver. Sei es drum. Wir verließen ihn schnell, nachdem Tony (unser Guide) die Formalitäten erledigt hatte und unser Kapitän aufgetaucht war. Einige unserer recht jungen Mitreisenden nutzten die Zeit, um sich mit warmen Sachen einzudecken. Richtig, auch hier ist es zur Zeit arschkalt, und damit meine ich arschkalt. Noch vor einer Woche soll bestes Wetter gewesen sein, jetzt war es diesig, die Sicht war also eingeschränkt und kein Sonnenschein in Sicht. Es war so um die 10°C Lufttemperatur, hört sich gar nicht so kalt an, aber es herrschte auch eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit, die einem durch und durch ging. Uns beeindruckte das jetzt nicht so; das Wetter Unsere Kabine ist immer nur so schlecht wie die Kleidung und wir sind ja darauf vorbereitet, sind wir in diesem einem Jahr doch in den unterschiedlichsten Klimazonen unterwegs. Glücklicherweise hatten wir in Hanoi nicht unsere Rucksäcke umgepackt und somit alles dabei; Zwiebelprinzip half dann. Unser Schiff machte von außen einen seetauglichen Eindruck und innen waren die Kajüten zwar klein, aber sauber. Wie haben sie nur das Foto einer großzügigen Kabine hinbekommen?

Auch hier war man mehr auf warme Temperaturen eingestellt, es gab eine Klimaanlage zum KühlenSmiley, doch leider ließen sich etliche Fenster und Türen nicht richtig schließen, so dass es überall kalt rein zog und im Schiff nicht wärmer war als an Deck.Trauriges Smiley Nun, im Hafen von Bai Chay lagen durchaus noch Schiffe, die von außen schlechter aussahen. Was mich dazu bringt: Richtig, wir waren nicht das einsame einzige Schiff. Es sind hunderte Schiffe, die hier in der Halong Bucht die Touristen durch die Gegend schippern.

Das alles tut aber der einzigartigen Schönheit der Natur und der beeindruckenden Landschaft keinen Abbruch. Es ist einfach toll, über das türkisgrüne (!) Wasser zwischen den Felsen und Inseln hindurch zu gleiten und sich immer wieder die spannende Frage zu stellen, ob das, was man sieht, nur eine kleine Bucht ist oder ob irgendwo doch eine Lücke zwischen den Felsen versteckt liegt, durch die das Schiff seinen Weg findet, um dann in einen neuen Meeresarm zu gelangen, wo man sich diese Frage auf das Neue stellt. Das Wetter jetzt im Februar mit seinem wolkenverhangenem Himmel, der sich wie ein grauer Schleier über die Berge legt, trägt dazu bei, dass die ganze Szenerie noch mystischer wirkt. Also die Halong Bucht ist eine Reise wert, zu jeder Jahreszeit!

Halong Bay I Halong Bay II

Halong Bay III Halong Bay IV Nicht unser Schiff Halong Bay VHang Sung Sot Cave Am ersten Tag bekamen wir nach ein wenig relaxen auf dem Sonnendeck dann noch die Surprising- Höhle zu sehen und konnten dort die Gewässer für eine kurze Zeit mit dem Kajak erkunden. Über Nacht wurde dann an einer bestimmten Schlafstelle mit zahlreichen anderen Schiffen geankert. Auf die Karaokeshow an Bord verzichteten wir (und dankenswerterweise alle anderen wohl auch) und kuschelten uns früh ins Bett. Am nächsten Morgen steuerten wir noch eine Perlenfarm an, bevor wir einen Transfer auf ein anderes Boot hatten. Cat Ba Island IDieses Boot brachte uns dann in die wesentlich weniger von Schiffen angesteuerte Lan Ha Bay zu unserem Beachresort mit Strand, wo wir eine zweite Nacht in einem Strandbungalow gebucht hatten. Traumhaft, wäre da nicht das Wetter gewesen… Nach dem Einchecken und dem obligatorischen Lunch ging es von hier dann mit dem Boot nach Cat Ba Island, wo wir einen kleinen Fahrradausflug zu einem abgelegenen Dorf machten. Der Ausflug war ganz nett, es ging durch die Karstlandschaft der Insel und die Reisfelder des Dorfes. Vor allem konnte man sich bei der Aktivität endlich richtig aufwärmen.Cat Ba Island II Cat Ba Island III

Kajak- Ausflug Nach Rückkehr auf unsere einsame Felsinsel mit Strand war dann noch Freizeit bis zum Abendessen. Ich wollte nicht schon wieder auskühlen und nahm mir ein Kajak, mit dem ich dann einmal die Insel umrundete und verschiedene Buchten in der Umgebung erkundete. Das war sehr faszinierend, denn ich war oftmals von absoluter Stille umgeben, nur das Glucksen der Wellen am Rumpf war zu hören. Nur ab und zu unterbrach das Bellen der Hunde auf den Fischfarmen die Ruhe. Das Wasser war an vielen Stellen nicht mal knietief, selbst mit dem Kajak musste ich aufpassen keine Grundberührung zu haben. Nach meiner Rückkehr holte ich Steffi von ihrer Strandliege ab, wo sie eingekuschelt in einen unserer Schlafsäcke ihre Stunde mit lesen verbracht hatte. Zum Dinner gab es leckere traditionelle vietnamesische Küche im Freien. Auch hier ist man nur auf höhere Temperaturen eingestellt. Aber, da wir alle sehr am frieren waren, hatte man Mitleid mit uns und es wurde ein Lagerfeuer am Strand gemacht, wo wir alle bei einem Bierchen noch eine Runde quatschten und Reiseerlebnisse austauschten. Am nächsten Morgen ging es dann in aller Frühe schon wieder los. Packen, Frühstück, Auschecken und Bootstransfer durch die Bucht zu unserem ursprünglichen Schiff, welches sich dann auf den Rückweg nach Bai Chay machte. Zum Zeitvertreib wurden dann noch Frühlingsrollen gewickelt, die es dann zum abschließenden Mittag neben anderen Dingen gab. Wieder mit festem Boden unter den Füßen ging es dann im Bus zurück nach Hanoi, wo wir noch eine Nacht im Riverside Palace Hotel unterkamen. Wir hatten noch keine konkreten Pläne, jetzt Hanoi in Richtung Süden verlassen oder aber nach Sapa in die Berge, von dem so viele Mitreisende geschwärmt haben.

Falls, ihr uns schon vermisst, hier mal ein paar Fotos von uns:

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