Schlimmer geht´s nimmer…

1 04 2014

… haben wir gedacht, doch Kathmandu hat uns eines Besseren belehrt.

P1090259 (800x600)Die Stadt mit ihren 1.4 Mio. Einwohner leidet am Mangel jeglicher Infrastruktur. Angefangen bei Verkehrsproblemen, bei denen nicht die Menge der Fahrzeuge das Problem sind, sondern das Fehlen von Ampeln, (heilige) Kühe auf den Straßen, irgendwann begonnene und nie zu Ende gebrachte Baumaßnahmen, das wenig disziplinierte Fahrverhalten der Nepalesen und vielleicht einfach das Fehlen von Verkehrsregeln. Der Zustand der Straßen im Zentrum? – Enge Gassen, nicht mehr als Schlagloch behaftete Schotterpisten. Überquert man eine der Brücken über die Flüsse der Stadt, ist Nase zu halten die beste Idee, um den Faulgerüchen dieser Kloaken zu entgehen und den Blick keinesfalls über den Fluss schweifen lassen, sollte man einen empfindlichen Magen haben. Der Strom wird tageszeitlich abgestellt, weil er nicht für die ganze Stadt reicht. Dafür gibt es einen Stundenplan, man kann sich also darauf einstellen. (Trink-)wasser wird mit Lastkraftwagen in der Stadt verteilt und wie bei uns Heizöl in hauseigenen Tanks gespeichert. Nur das Internet funktioniert im Vergleich zu diesen Problemen echt gut. Wie geht es den Menschen dabei? Die machen einen freundlichen Eindruck auf uns, aber die Armut scheint hier eher noch größer zu sein als in den bisher bereisten Länder. Es ist alles viel dreckiger und schmuddeliger.

Kathmandu und das Kathmandu Tal ist reich an Kultur(-schätzen). Somit steht auch hier einiges auf der Weltkulturerbeliste und es gibt neben den Lebensumständen der Menschen einiges zu sehen. Zwei Handelsrouten nach Tibet begannen einst im Tal und brachten Wohlstand. Der Durbar Square mit dem alten Rasthaus, das Kathmandu wohl seinen Namen gab, dem alten klassizistischen Königspalast und dem Haus der Kumari, war dann auch eins unserer Besichtigungsziele. Wir hatten auch das große Glück, bei dem Schauspiel dabei zu sein, wenn die Kumari ihr Haus verlässt. Das kommt im Jahr nur zu besonderen Anlässen vor, diesmal war der Grund wohl ein militärisches Reiterfestival, das ebenfalls Scharen von Menschen anzog. Die Kumari ist ein kleines Mädchen, welches in jungen Jahren ausgewählt und als lebende Gottheit verehrt wird, bis die Pubertät einsetzt (oder sie einen anderen großen Blutverlust erleidet). Die Kumari lebt ein klosterähnliches Leben in einem Haus am Durbar Square, wenn sie es verlässt, darf sie den Boden nicht berühren und wird somit auf Händen bzw. in einer Sänfte getragen. Begründet haben diese Tradition die Malla – Könige.  Daneben hat der Durbar Square noch etliche alte Gebäude, Stupas und andere historische Dinge zu bieten, welche seinen Platz auf der Unesco – Liste rechtfertigen.

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Am zweiten Tag machten wir uns auf zur Bodhnath Stupa – die größte Stupa überhaupt in Asien. Bei der Gelegenheit sind wir dann auch in einen Verkehrsstau geraten, bei dem einfach gar nichts mehr ging. Unser Taxifahrer hat dann irgendwann eine neue Spur auf gemacht und wir sind über Bauschutthaufen und die nicht vorhandenen Gehwege gefahren. Sprich, eigentlich war dort kein Platz zum fahren, aber er hat sich alle Mühe gegeben und schließlich waren wir dann an der beeindruckenden Bodhnath Stupa. Sie ist von einem schönen Platz umgeben, der wiederum von netten Häuser eingerahmt wird und weil kein Fahrzeugverkehr zugelassen ist, ist die Atmosphäre wirklich klasse.

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Von hier liefen wir dann das kurze Stück nach Pashupatinath, dem wichtigsten Hindu Tempel Nepals, welcher aber nicht unser eigentliches Ziel war.

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Hinter dem Tempel fließt der heilige Bagmati Fluss. An dessen Ufer aus Steinstufen finden die Kremationen toter Hindus statt. Die Atmosphäre ist eine Mischung aus dem Besuch einer Trauerfeier und einer Touristenattraktion. Denn neben den trauernden Familien sind auch interessierte andere Nepalesen und einige Touristen an diesem öffentlichen Ort.

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Sadhus (letztes Bild) haben ein Leben in Askese gewählt, ihr zu Hause verlassen auf der Suche nach Erleuchtung und pilgern von einer heiligen Stätte zur nächsten auf dem Subkontinent. (Immer auf der Suche nach einem Touristen, der ein wenig Kleingeld in der Tasche hat, um die gewählte Freiheit etwas leichter zu machenSmiley)

Damit war dann auch schon unser zweiter Tag in Kathmandu zu Ende. Wir hatten uns ins Trekking Information Managment System eingetragen und unsere Conservation Fee für die Annapurna Conservation Area bezahlt. Die Rucksäcke sind zur Probe gepackt, es kann also auf in die Berge gehen. Die noch zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten in und um Kathmandu müssen bis zu unserer Rückkehr warten!



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