Von Nord-Thailand nach Laos

29 01 2014

Von Chiang Mai aus starten wir in Richtung Laos. Der Minivan, der uns zur Grenze bringen soll, kommt mit ca. 1 Stunde Verspätung. Erklärung: die Chinesen konnten angeblich nicht gefunden werden. Komisch bloß, dass der Minivan voll besetzt ist und Chinesen gar nicht an Bord sind…. Der Minivan tuckert durch die Landschaft, schneller als 80 km/h traut sich unser Fahrer, gesetzteren Alters, wohl nicht zu fahren. Irgendwann auf halber Strecke treffen wir auf einen Minivan aus der Gegenrichtung und die Fahrer wechseln. Von da an geht es rasant weiter, wir haben doch noch Hoffnung, den Grenzübergang vor Schließung zu erreichen.

Wir stoppen planmäßig in Chiang Rai, wo es den weißen Tempel, den Wat Phra Kaew zu bewundern gibt. Viel mehr hat Chiang Rai offensichtlich nicht zu bieten. Der Tempel scheint beliebt für einen Fotostopp zu sein, denn es wimmelt von Reisebussen, Minivans und entsprechend vielen Touristen. Das ganze zugegebenermaßen zu Recht, denn der ganz in weiß gehaltene Tempel ist wirklich schön anzuschauen.

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Es geht weiter und am späten Nachmittag erreichen wir das thailändische Grenzstädtchen Chiang Khong. Neuerdings setzt man nicht mehr mit dem Boot über, sondern es wurde eine Brücke errichtet, die den Grenzübertritt auf dem Landweg ermöglicht. Das ganze läuft dann so ab: Von der Grenzstation auf thailändischer Seite fährt ein Bus bis zur Grenzstation in Laos. Hierfür bezahlt man 25 Baht (obwohl eigentlich nur 20 THB auf dem Ticket stehen…). Bevor es den Ausreisestempel gibt, wird man nochmal abgefangen und soll Baht in Dollar tauschen, da angeblich das Visa für Laos mehr kostet, wenn man in Baht bezahlt. Keine Ahnung, ob das wirklich so ist. Wir tauschen das Geld getauscht, da der Kurs gar nicht soo schlecht ist. Auf laotischer Seite muss man dann zuerst das Visa bezahlen, 30 USD. Vorbei an der freundlichen Grenzbeamtin und eigentlich hat man nun alles Offizielle passiert. Wenn da nicht am Ausgang noch der ominöse Laote sitzen würde, der auf seinem Pappschild 1 USD für den Grenzübertritt nach 16 Uhr haben möchten… ??? Widerwillig zahlen wir hier auch noch mal, bevor uns dann das weit und breit einzige TukTuk zum Transport nach Huay Xai für 100 Baht pro Person angeboten wird. Bei 9 Leuten, die samt Gepäck in das eine TukTuk gequetscht worden sind, empfinden wir auch dieses als Abzocke. Laufen wäre allerdings zu weit gewesen, denn Huay Xai liegt ca. 10 km von der Grenzstation entfernt. Der erste Eindruck von Laos ist also schon mal gesetzt! Früher passierte man die Grenze per Boot über den Mekong und kam wohl mehr oder weniger direkt im Ort an.

Eine Unterkunft in Huay Xai ist schnell gefunden und auch der Weitertransport am nächsten Tag ist leicht organisiert. Wir quartieren uns in einem Hotel ein, dessen Zimmer sowjetischen Charme versprühen, aber sauber sind. Für eine Nacht wird es reichen. Beim Abendessen in einem Restaurant stoßen wir dann auf die ersten Überbleibsel des Indochinakriegs: Bomben als Dekoration.

Wir haben uns entschieden, weiter nach Norden in das Städtchen Luang Nam Tha zu fahren, von wo man Trekkingtouren in den Dschungel bzw. in die Nam Ha National Protected Area machen kann. Die Busfahrt dorthin ist ein erster Vorgeschmack auf weiteres Reisen in Laos. Wir fahren mit einem lokalen Bus, der neben einer Handvoll weiterer abenteuerlustiger Touristen vollgestopft ist mit Gepäck auf der letzten Sitzbank, Reissäcken unter den Sitzen und Laoten im jetzt nicht mehr vorhandenen Mittelgang, nachdem die Klappsitze ausgeklappt wurden. Die Fahrt dauert ca. 4,5 Stunden, was aber bei der kurvigen Straße durch die Berge wohl aber vor allem daran liegt, dass der Bus die Berge im Schneckentempo hochkriecht. Die Laoten sind währenddessen in ihrem Element und verteilen die Reste ihres Frühstücks im Bus. Am Ende säumen Kürbiskerne, Obstreste und diverse Flüssigkeiten den Boden des Busses. Aber immerhin kommen wir gegen Mittag an und bekommen auch noch ein Zimmer im Zuela Guesthouse. Wir scheinen Glück gehabt zu haben, denn im Verlauf des Tages sehen wir zahlreiche Traveller, die erfolglos nach einem Zimmer anfragen. Im Laufe des Nachmittages entscheiden wir uns für einen Ein-Tages-Trekkingausflug in die nähere Umgebung, vermutlich nichts Spektakuläres, aber wir wollen hier nur einen Tag bleiben und dann weiter nach Luang Prabang. Die Preise für Trekkingausflüge sind recht heftig, aber zumindest wirbt jede Agentur damit, dass ein Teil des Geldes an die umliegenden Dörfer geht.

Am Folgetag geht es mit einer halbstündigen Verspätung los (ärgerlich, wenn man extra früh aufsteht…) und wir fahren erstmal eine dreiviertel Stunde mit dem Minivan in ein Nachbardorf. Dabei sind noch die zwei weitere deutschen Mädels. Zusätzlich zum Guide kommt noch ein Träger aus dem Dorf mit, der anscheinend unser Lunch und etwas Wasser schleppt. Das soll dafür sorgen, dass ein Teil unseres bezahlten Geldes in den Dörfern ankommt. Wir folgen einem Trampelpfad aus dem Dorf heraus und begleiten eine Zeitlang eine Gruppe Frauen, die zum Feuerholz sammeln unterwegs ist. Unser Guide erklärt uns eine Menge Pflanzen und wie sie von den Einheimischen genutzt werden. Unser Fazit dazu, man braucht nur in den Dschungel gehen und hat dann alles, was man zum Überleben braucht, inkl. Baumaterial, welches man essen kann, z.B Bambus und Rattan.

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Höhepunkt unserer Wanderung bei wirklich stickigen, schwülwarmen Wetter ist dann nicht irgendein Berggipfel, sondern das im Dschungel zubereitete Mittagessen. Es gibt nicht nur den mitgebrachten Reis und anderes Gemüse, sondern unser Guide hat am Wegesrand fleißig Grünzeug eingesammelt. In einem Bambusrohr kochen wir über Lagerfeuer eine Suppe und hier kommen die frischen Zutaten zum Einsatz. Das Essbesteck (Löffel) muss sich jeder aus Bananenblättern selber basteln und was nicht mit dem Löffel zu essen geht: wozu gibt es Finger. Das Essen wird auf einem “Tisch” aus Bananenblättern angerichtet um den sich alle im Schneidersitz versammeln. Bevor wir mit dem Essen beginnen, wird noch etwas von dem Reis in allen vier Himmelsrichtungen in den Dschungel geworfen. Dieses macht man, um den “Spirit” zu befriedigen. Sollte der Spirit noch nicht genug bekommen haben, gibt es nachher noch die Reste hinterher. Naja, die Natur wird es schon regeln, alles Bio.

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Für eine Siesta war leider keine Zeit und so ging es nach dem Mittag weiter mit dem Wandern und wir kehrten am frühen Nachmittag zurück zur Hauptstraße, wo uns dann der Minivan verschwitzt wieder einsammelte. Um hierher zu kommen musste jeder aber noch eine Mutprobe bestehen und über diese wackelige Bambusbrücke “klettern”.

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Mehr Zeit haben wir nicht in Luang Nam Tha eingeplant und so organisierten wir für den darauffolgenden Tag noch die Weiterfahrt nach Luang Prabang. Nach den Erfahrungen vom Vortag mit dem lokalen Bus entschieden wir uns einstimmig für den Minivan, der uns etwas schneller zum Ziel bringen soll. Fortsetzung folgt….



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