Goodbye Downunder

15 07 2014

Die letzten Tage unseres Australien- Abenteuers verbringen wir in Melbourne. Melbourne lag jetzt zwar nicht mehr unbedingt auf unserer Reiseroute, aber da wir uns bei unserer anfänglichen Reiseplanung noch keine Gedanken über die Route in Australien gemacht hatten, hatten wir uns bei der Flugbuchung gedacht “Ach, nach Sydney fliegen wir schon rein, lass uns doch dann von Melbourne abfliegen”. Darum hat es uns nun also nach Melbourne verschlagen, von wo der Flieger ins Südseeparadies gehen soll. Unseren liebgewonnen Camper haben wir allerdings, nach insgesamt 4.665 km entlang der Ostküste, in Sydney abgegeben. Damit haben wir also in neun Wochen tatsächlich stolze 12522 km in Australien zurück gelegt! Um dieses einmal zu verdeutlichen: Das entspricht ungefähr der Entfernung zwischen Hamburg und dem Süden von Namibia!

P1110794 (800x600)Um das Backpacker- Budget etwas zu schonen, sind wir dann mit dem wirklich günstigen Studententarif im Zug nach Melbourne gefahren. Der Haken an der Sache: Zugfahren ist in Australien nicht die schnellste Fortbewegungsart, und so dauert eine Fahrt von Sydney nach Melbourne ca. 11 Stunden. Fanden wir jetzt aber nicht weiter schlimm, wenn da nicht die Sache mit dem Schienenersatzverkehr gewesen wäre. Als passionierte Pendlerin bin ich das ja schon von der Deutschen Bahn gewohnt, hier war es nun allerdings so, dass unser Zug 300 km vor unserem eigentlichen Ziel stoppte! Das bescherte uns dann noch einmal 3,5 Stunden in einem stark klimatisierten Bus.

Den ersten Tag in Melbourne vertrödeln wir mehr oder weniger im Hostel. Auch wenn uns das Camper- Leben wirklich gut gefallen hat, ist es doch mal wieder nett, in einem richtigen Bett zu schlafen (vor allem bei den momentanen Temperaturen in der Nacht), und die weiteren Annehmlichkeiten eines Hostels in Anspruch zu nehmen. Wir beschäftigen uns ausgiebig mit der Reiseplanung für Fiji, denn leider hat das Organisationsteam unserer kleinen Weltreisegruppe es verpennt, sich rechtzeitig darum zu kümmern, und blöderweise ist dort wohl gerade Hochsaison. D.h. für uns, unsere Wunschresorts sind natürlich schon ausgebucht und wir haben einige Probleme, eine passende Alternative zu finden. Am späten Nachmittag verlassen wir dann aber doch mal das Hostelzimmer für einen Sparziergang zum Strand von St. Kilda, wo abends Pinguine zu sehen und vor allem zu hören sind. Cute! wlEmoticon-smile.png

Nachdem sich Thomas bereits in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett gequält hat, um das Finale der Fußballweltmeisterschaft anzugucken (Anpfiff war 5h morgens!), brechen wir am späten Vormittag zum Sightseeing nach Melbourne Downtown auf. Der Lonely Planet beschreibt einige sehenswerte Gebäude und Orte, wie z.B. das Parliament House, Cooks´Cottage im Fitzroy Garden und Chinatown. So machen wir einen ausgedehnten Stadtsparziergang durch den CBD. Melbourne macht einen netten Eindruck auf uns, kann aber mit Sydney nicht mithalten. Vielleicht liegt es aber auch am nasskalten Winterwetter (inzwischen sind wir schon ganz schön sonnenverwöhnt…), dass uns ein wenig die Motivation fehlt, noch mehr von der Stadt zu entdecken. Daher setzen wir uns kurzerhand in die kostenlose Tramlinie, die das Stadtzentrum umrundet. Auf die Idee sind natürlich auch schon andere gekommen, und so sieht man vor lauter Leuten aber nicht wirklich etwas von der Stadt.

Am Pier von St. Kilda

Am Pier von St. Kilda

Eine von vielen Kirchen

Eine von vielen Kirchen

Straßenkunst

Straßenkunst

Cooks Wohnhaus

Cooks Wohnhaus

Unser letzter Tag in Australien ist angebrochen. Wir sind ein wenig traurig, dieses tolle Land nun nach elf Wochen verlassen zu müssen, da uns Land und die offenen und freundlichen Aussies ans Herz gewachsen sind. Wir nehmen uns vor, auf jeden Fall nochmal wieder zu kommen, denn es gibt hier noch sooo viel zu sehen. Auch heute ist es draußen nicht wirklich gemütlicher und so freuen wir uns zumindest auf die Sonne in den nächsten Tagen. Unser Abflug ist erst am späten Abend und daher machen wir uns nochmal auf in Richtung CBD. Wir laufen durch verschiedene Parks, testen noch einmal die Touristen-Tram und landen dann schließlich auf dem Queen Victoria Market. Aber auch heute zieht es uns bald wieder zurück ins Hostel, wo wir die restliche Zeit damit verbringen, einfach nur die Füße hochzulegen, wie es auch alle anderen dort machen…

Goodbye Australia!



Adieu Strand – Abstecher ins Hunter Valley und in die Blue Mountains

12 07 2014

Nachdem wir die ganzen letzten Wochen mehr oder weniger nur Küstenorte abgefahren sind, wird es nun Zeit, dem Meer und den Stränden Tschüß zu sagen. Man kann es sich vielleicht nicht vorstellen, aber irgendwann sind es eben alles “nur” noch Strände und wir wollen nun noch zwei weitere Highlights von Australiens Osten auf unserem Weg nach Sydney sehen.

Als erstes steuern wir Australiens ältestes Weinbaugebiet an, das Hunter Valley, in dem es mehr als 140 Weingüter gibt. Hier stationieren wir uns in dem Farmer- Städtchen Cessnock auf einem Campingplatz mit zwei sehr freundlichen Hosts. Da die Verkostung von Wein auf verschiedenen Weingütern immer zur Folge hat, dass man irgendwann einen Alkohol- Promillewert erreicht, der einem aus gesetzlichen Gründen das Führen von Kraftfahrzeugen untersagt, wir aber unseren Campervan ja noch bis Sydney bringen müssen, mussten wir eine Alternative für den Transport finden. Also buchten wir zwei Plätze in einem Tourbus, der uns dann am nächsten Tag zu fünf Weingütern, einer Sektkellerei, einer Schokoladenmanufaktur und zu einer Käseverköstigung brachte. Keine Frage also, irgendwann im Laufe des Tages waren wir nicht mehr in der Lage zum Fahren. Mit uns war noch eine lustige, verkaterte Geburtstagsrunde an Bord, die wohl den Abend vorher in einen 50sten reingefeiert hatte. So verbrachten wir einen amüsanten Tag bei Rotem  und Weißem und nutzten die Gelegenheit, dass alle Weingüter die Verkostung kostenlos anbieten, um so ihren Wein an den Kunden zu bringen.

P1110712 (800x600) P1110717 (800x600) P1110719 (600x800)

Am nächsten Tag verließen wir das Hunter Valley über eine Nebenstrecke, um noch etwas von der schönen Gegend zu sehen zu bekommen. Die bergige Landschaft, durch die wir fuhren war dann auch schon mal die Einstimmung auf die Blue Mountains, die wir am Nachmittag erreichen sollten, nachdem wir die Suburbs von Sydney und die “Stadtautobahn” hinter uns gelassen hatten. Wir haben zwar keine Maut bezahlt, aber unter Stadtautobahn hatten wir uns etwas anderes vorgestellt. Den Nachmittag nutzten wir noch um zwei Aussichtspunkte in den Blue Mountains und das Besucherzentrum in Blackheath zu besuchen. Anders als der Name vermuten lässt, sind die Blue Mountains eigentlich keine Berge sondern canyonartige Täler. Mit Phantasie kann man auch die Blaufärbung der Luft erkennen, die vom Dunst des Öles der Eukalyptusbäume stammt. Nach unserer ersten Erkundung ging es dann mit dem Camper eine kleine, steile Straße in ein abgeschiedenes Tal hinunter zu unserem Übernachtungsplatz. Hier blieben wir für diese Nacht unter großen Urwaldriesen ganz alleine, vielleicht lag es an der Abgeschiedenheit oder doch an den bitterkalten nächtlichen Temperarturen, die uns im übrigen schon seit etlichen Tagen frieren ließen und nicht wirklich zum campen einluden. Am nächsten Vormittag war unser Ziel Katoomba, um den dortigen Canyon zu erkunden. Bei wohl allen Blue Mountains-Touristen stehen scheinbar der Echopoint und die Three Sisters auf dem Reiseprogramm, so dass es  also gut voll war. Da es aber auch sehr windig und kalt war, schossen wohl viele nur ein paar Fotos der Three Sisters vom Echopoint aus, um dann schnell wieder im Tourbus zu verschwinden. Wir hielten uns unplanmäßig etwas länger auf, nachdem Steffi ihre Sonnenbrille beim Posieren für‘s Foto übers Geländer fallen ließ. Alle Bergungsversuche blieben trotz bemühter australischer Unterstützung erfolglos.wlEmoticon-sadsmile.png

P1110747 (800x600) P1110752 (800x600)

Von diesem Missgeschick ließen wir uns aber nicht die Laune verderben und starteten zu einer kleinen Rundwanderung von 7 km und unbekannten Höhenmetern in den Canyon hinunter. Den Nachmittag verbrachten wir dann mit einkaufen und wir gaben ein Paket in die Heimat bei der australischen Post auf. Aufgrund des kalten Windes in den Bergen disponierten wir kurzfristig noch einmal um und machten uns noch am gleichen Tag nach Sydney auf, um dort auf einem Campingplatz und in der Einflugschneise des Flughafens die letzte Nacht im Camper zu verbringen.

P1110736 (600x800) P1110733 (800x600) P1110764 (600x800) P1110759 (600x800) P1110773 (800x600)

Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen vom Campervan. Vorher mussten aber noch etliche Dinge erledigt werden, wir mussten die Gasflasche auffüllen lassen, das Auto waschen und volltanken. So gut vorbereitet war die Rückgabe natürlich kein Problem und so standen wir um die Mittagszeit mit unseren Habseligkeiten auf der Straße und machten uns mit dem Zug auf zum Hostel. Am Nachmittag liefen wir dann noch ein letztes Mal die Downtown von Sydney ab und sagten Tschüss zur Oper und zum Royal Botanical Garden.



Auf der Backpackerroute

7 07 2014

So könnte man die weiteren Ziele unserer Reise beschreiben. Es sind die Orte, die mehr oder weniger jeder, der die East coast entlang reist, ansteuert. Aber was sollen wir erzählen, so wirklich etwas besonderes war nicht mehr dabei. Deshalb hier ein kleiner Abriss:

Public "Grilling"

Public „Grilling“

Von Fraser Island ging es weiter zur Sunshine Coast; da unser Camper nicht geländegängig ist, auf dem Highway und nicht die 30 km am Strand entlang, was bei entsprechendem Fahrzeug möglich ist. Es ging zu erst nach Noosa, wo man wohl durchaus Koalas in einem kleinen Naturreservat, das direkt an der Küste liegt, sehen kann. Wir streckten die Köpfe in den Himmel und stolperten den knapp 8 km Wanderweg entlang, sahen aber leider keine. So blieb es dabei, dass wir nur die Surfer im Meer beobachten und die Aussicht vom Kliff auf den Ozean und die Noosa Everglades genießen konnten.

Den nächsten Tag verschlug es uns nach Eumundi, einem kleinen Dörfchen, das immer Samstags mit einem riesigen Kunsthandwerker- und Künstlermarkt zum Leben erwacht. Der zieht nicht nur Touristen an, sondern vor allem Australier. Hier gab es echt richtig viele gut gemachte Dinge, angefangen von allerhand Deko über Kinderspielzeug bis zu Kleidung und kunstvollen Fotografien. Das schönste aber war die tiefenentspannte Stimmung bei Käufern und Verkäufern, letztere waren so entspannt, als wären sie nicht auf das Verkaufen ihrer Kunst angewiesen. Wir hatten dann noch unseren Spaß mit dem sehr guten Zauberkünstler, der eigentlich die Kinder unterhalten sollte, aber auch die begleitenden Eltern mit seinen Tricks begeistern konnte. Und uns. Als wir dann von der Zaubershow und dem Markttreiben genug hatten, machten wir uns wieder auf Richtung Strand und Wasser, kamen aber nur bis zu einer Erdbeerplantage am Ortsrand von Eumundi. Dort lud uns ein Schild zum strawberry picking ein und das wollten wir schon immer mal machen, haben es aber in Deutschland nie hinbekommen. Wozu soviiieeel Zeit also gut sein kann!

Der eine pflückt...

Der eine pflückt…

...die andere genießt!

…die andere genießt!

Danach ging es aber nun die Strandorte der Sunshine Coast entlang, leider entwickelte sich das Wetter aber so wie es sich am Vormittag abgezeichnet hatte, es fing an zu regnen. Somit war es dann nichts mehr mit Strand und stattdessen machten wir verschiedene Besorgungen in einer wahnsinnig großen Shopping Mall. Da uns die Sunshine Coast ganz gut gefiel und wir uns noch nicht so recht von ihr verabschieden wollten, blieben wir auch den nächsten Tag. Die Sonne schien wieder und somit hatten wir perfektes Wetter für ein Frühstück am Shelly Beach in Caloundra. Danach liefen wir den Strand ab, lagen trotz kaltem Wind in der Sonne und sprangen zum Abschied ins kalte Wasser.

Nach einer kalten Nacht auf einem BP- Rasthof am Highway nach Brisbane, kamen wir dann am Vormittag im Regierungssitz von Queensland an. Steffi erwies sich wieder als gute Lotsin durch das Straßengeflecht der Stadt. Leider klappte es nicht, einen Stellplatz für unseren Camper in einem Hostel am Rand der Downtown zu bekommen und so mussten wir die nächste Nacht auf einem Campingplatz etwas weiter außerhalb verbringen. Nachdem wir dann wenigstens einen kostenlosen Parkplatz am Rande der Downtown gefunden hatten, machten wir uns auf ins Gewimmel der Mittagspause im Business District. Wir hatten uns für Brisbane keine festen Ziele vorgenommen, sondern wollten nur die Stadt auf uns wirken lassen. Somit ist es dann ein kleiner Shopping- Tag mit Sushi im Botanical Garden, Sightseeing in der Downtown und der South Bank Parklands und einem Aufeinandertreffen mit dem Snowman geworden. Da wir die Tage inzwischen zählen müssen, sind wir am Folgetag weiter an die Gold Coast gereist.

P1110543 (800x600) P1110547 (800x600) P1110553 (600x800) P1110558 (600x800)

Die Gold Coast, das sind etliche sich aneinanderreihende Orte mit einem langen Strand davor mit perfekten Wellen zum Surfen. Sie haben so klangvolle Namen wie Southport, Surfers Paradise, Miami, Coolangatta und tatsächlich kann man sich hier vorkommen wie in Florida, mit Hochhäusern, die den Strand säumen, etlichen Marinas in denen teuren Yachten liegen und den Bikini- Mädels am Strand. Es ist eine der Urlaubsdestinationen in Australien. Da wir wussten, was uns hier in etwa erwartet, wollten wir auch nur in einem Tag einige Orte und Strände abfahren und der Gold Coast nur einen kurzen Besuch abstatten. Da wir nun Queensland verließen, musste ich noch meinen Bußgang zur Behörde für Verkehrs- und Straßenwesen antreten. Da die auch für die Zulassung von Fahrzeugen zuständig ist, befindet sich in jeder größeren Stadt eine Zweigstelle. So bezahlte ich mein Bußgeld dann doch am Schalter, weil es übers Internet mit Nicht- australischem- Führerschein komplizierter ist.

P1110590 (800x600) P1110575 (600x800) P1110577 (800x600) P1110583 (800x600)

P1110664 (800x600)Neuer Tag, neuer (Bundes-) Staat. Wir sind nun (wieder) in New South Wales. Unser erstes Ziel heißt Byron Bay, ein gaaanz entspannter Strandort, mit historischem, schönen Leuchtturm auf dem Kliff, vielen Restaurants und Bars, Hippiekultur und tanzenden /singenden Hare-Krishna Jüngern. Also eine Atmosphäre, die die Tagesgäste nur so strömen lässt und zu langen Staus auf der Straße in den Ort führt. Auch wir wollten eigentlich nur Tagesgäste sein, sind dann aber drei Tage geblieben, so herrlich war es, am Strand zu liegen oder durch den Ort zu laufen. Wir ließen uns auch jeweils nicht von dem zwangsweisen 25- minütigen Fußmarsch bis in den Ort abhalten. Schneller als mit dem Auto, wegen des Staus! Als wir dem Kliff mit dem Leuchtturm einen Besuch abstatteten, gab es auch wieder Wale und Delfine zu sehen. Für einen Urlaubsort war unser Campingplatz echt günstig, lag dafür aber außerhalb. Aber er hatte eine Camp Kitchen, die mehr an die Küche eines großen Hostels erinnerte und voll war mit vor allem deutschen Backpackern. So war die Fußballweltmeisterschaft hier natürlich Hauptthema.

P1110656 (800x600) P1110627 (800x600) P1110638 (600x800) P1110648 (600x800)

Nach den schönen Tagen in Byron Bay ging es dann nach Port Macquarie, dem letzten Küstenort auf unserem Roadtrip. Im Vergleich zu Byron Bay oder der Gold Coast ist es ein eher verschlafenes Örtchen. Nach einer Nacht Wildcampen mit Meeresrauschen auf einem Strandparkplatz nutzte ich die letzte Gelegenheit auf dieser Seite des Pazifiks zu schwimmen, wir wanderten einen schönen Küstenabschnitt entlang zum Leuchtturm und besuchten das Koala Hospital. Hier werden Koalas gesund gepflegt, die z.B. bei Unfällen im Verkehr oder durch Hunde verletzt werden oder Brandwunden erleiden bei Buschfeuern. Die Bilder und Geschichten der süßen Knuddel- Tiere, die alle einen Namen bekommen, drückten schon auf die Tränendrüse. Von Port Macquarie ging es dann entlang eines schönen Tourist Drive am Wallis und am Myall Lake vorbei Richtung “Hinterland”, was im australischen Englisch genau das bedeutet, was es auch im Deutschen meint.

P1110667 (800x600) P1110681 (800x600) P1110697 (800x600)



Strand, Sonne, Sand und noch mehr Sand

26 06 2014

Es geht weiter Richtung Süden und wir lassen den tropischen Norden von Queensland nun endgültig hinter uns. Und so langsam bekommen wir einen Eindruck vom australischen Winter. Heute morgen sind wir bei frischen 6° C aus unserem Camper gekrochen! In weiser Voraussicht sind wir an unserem nächsten Ziel, dem kleinen Örtchen Agnes Water, am frühen Vormittag eingetrudelt und konnten so noch eine der heißbegehrten Campsites auf dem Workman´s Beach Campground ergattern, Kaltwasser- Stranddusche inklusive. Der Campground hat quasi seinen eigenen Strand und da nur eine kleine Gebühr zu zahlen ist, ist er sowohl bei Backpackern als auch bei stolzen australischen Motorhome – Besitzern gleichermaßen beliebt.

Agnes Water selbst ist ein kleines beschauliches Dörfchen, zu dem auch das benachbarte noch kleinere Town of 1770 gehört, wobei sich Town keinesfalls mit “Stadt” übersetzen lässt. Das “geschäftige” Treiben spielt sich um Supermarkt, Tankstelle und ein paar kleine Läden und Restaurants ab. Hier kommt man zum Entspannen und eher nichts tun her, oder man legt sich auf sein Surfboard am nördlichsten Surfspot der Ostküste. Das verleitete auch uns, es noch ein Mal mit dem Surfen zu probieren und so nahmen wir “Gruppen-“ Surf- Unterricht mit dem Ergebnis, dass wir jetzt ein paar Millisekunden länger das Board unter den Füßen haben und schon richtig cool aussehend auf die richtige Welle warten können. Ansonsten passte nun auch unsere Traumkombination: Die Sonne schien, schöner Strand und azurblaues Wasser, welches nicht zu kalt war. Also stand nun endlich mal ausgedehntes sonnenbaden und planschen im Ozean an.

Nach entspannten drei Tagen brechen wir dann aber auch auf, um ein weiteres Highlight zu erleben. Nächstes Ziel war nämlich Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt und großer 4wd- Spielplatz der Australier. Nach reichlicher Überlegung, die uns leider auch einen Tag in Hervey Bay kostete (mehr als den Parkplatz von Bunnings Warehouse, wo es free WiFi gab, haben wir hier fast nicht gesehen), haben wir uns für eine sogenannte Tag-Along Tour entschieden, um auf die Insel zu kommen, d. h. einem Leadfahrzeug mit Guide folgen maximal 4  Autos. Die Tour wurde vom Pippis Beachhouse im Örtchen Rainbow Beach angeboten und wir hatten ein bisschen Bedenken, dass wir für einen solchen “Hostelausflug” nicht doch schon zu alt sind. Alternativ hätten wir uns auch einen Geländewagen mieten können, um die Tour dann alleine zu  machen. Hier war aber jemand  mangels 4×4-Erfahrung nicht überzeugt von…

Auf dem Weg nach Rainbow Beach erwischte uns erstmals der australische “Winter”: Es regnete quasi Badewannen, so dass wir wie alle anderen auch links (man beachte den kleinen Unterschied) ran fahren mussten. So standen wir dann auf einem kleinen Rastplatz, auf dem sich in kürzester Zeit riesige Pfützen bildeten und wir uns wirklich fragten, ob wir denn noch wieder auf die Straße zurück kommen.  Das waren ja tolle Aussichten für die nächsten Tage!

Zur Tour gehörte es, dass man am Vortag ankam, um am Safety Briefing inkl. staatlich produziertem Fahrsicherheitsvideo und am gemeinsamen Gruppen-Einkauf teilzunehmen. Hier trafen wir also das erste Mal auf unsere Reisegruppe, die auf Anhieb einen netten Eindruck machte (und Gott sei Dank nicht nur aus feierwütigen Backpackern Anfang Zwanzig bestand). Am nächsten Morgen tauschten wir unseren Camper dann gegen einen Landcruiser und setzten per Fähre nach Fraser Island über. Die Landung mit einer Fähre am Sandstrand gibt es sicher nicht so häufig auf der Welt. Neben dem Leadfahrzeug waren wir mit zwei weiteren Geländewagen unterwegs, jeweils mit acht Backpackern aus der ganzen Welt besetzt, und jeder der wollte, konnte seine Fahrkünste unter Beweis stellen. Da gerade am Strand die Untergrundverhältnisse sehr unterschiedlich sind, erfordert das Fahren im Sand erhöhte Aufmerksamkeit, denn jede kleine Veränderung kann das Auto abbremsen oder auch mal gefährlich aufschaukeln lassen. Da war es doch gut, dass wir einen Guide hatten, dessen Fahrspur wir folgen konnten und der das Tempo vorgab. P1110350 (800x600) P1110381 (800x600) P1110390 (800x600) P1110436 (800x600)

P1110433 (800x600)Da tatsächlich nicht alle fahren wollten, hatte ich des Öfteren die Gelegenheit und konnte mit 80km/h am Strand entlang rauschen, über Felshindernisse klettern oder die weichen ausgefahren Inlandtracks durchpflügen. Nun war das Offroad- Erlebnis nicht der einzige Grund, um nach Fraser Island zu kommen, nebenbei gab es auch etliche Sehenswürdigkeiten: u.a. den Lake Mc Kenzie mit seinem kristallklaren azurblauen Wasser und dem weißen Silicasandstrand, den Wanggoolba Creek, dessen Wasser so klar ist, dass wir es im Dschungel fast nicht ausmachen konnten, das Wrack der MS Maheno am Seventy -Five Mile Beach, die Champagne Pools,deren Umgebung einer der schönsten Orte ist, die wir bisher gesehen haben, den super Sealife-Beobachtungsposten Indian Head, hier sahen wir unter uns am Kliff Rochen, Delphine, Haie, Meeresschildkröten und draußen im Meer Wale vorbeiziehen. Da gerade die Zeit war, in der die Buckelwale von Süden nach Norden ziehen, hatten wir das Glück unzählige Wale zu sehen, sei es vom Strand aus oder von besagtem Aussichtspunkt. Man kann sich das ungefähr so vorstellen: von einem anfänglichem “Wow, ist das ein Wal?” ging es über “Da sind noch mehr!” bis zu einem “Ach, schon wieder ein Wal!”. Aber trotzdem war es jedes Mal ein grandioses Erlebnis und eigentlich freuten sich alle wie kleine Kinder.

P1110363 (800x600) P1110409 (800x600) P1110418 (800x600) P1110439 (800x600) P1110440 (800x600) P1110444 (800x600) P1110448 (600x800) P1110463 (800x600)

Auch mit Funsport vertrieben wir uns die Zeit. So haben wir Sandboarding auf einer wirklich großen Sanddüne versucht (hätte man nicht den Ozean gesehen, hätte man denken können, man steht in der Sahara) und in dem arschkalten Eli Creek sind wir auf Luftmatratzen und anderen Schwimmhilfen entlang getrieben.

P1110466 (600x800) P1110482 (600x800) 10382141_10152554434086617_740876867706025346_nP1110394 (800x600)

P1110430 (800x600)Die Abende und Nächte haben wir im eingezäunten Cathedral Camp verbracht, was aber die cleveren Dingos nicht davon abhielt, im Camp vorbeizuschauen, und es somit die Regel gab, nur mit seinem Pee Buddy und mit Dingo-Stick bewaffnet zur Toilette zu gehen. Abends wurde gemeinsam gekocht und am Lagerfeuer gesessen, denn hier draußen auf der Insel war es Nachts recht kalt. Und wieder einmal bekamen wir einen einzigartigen Sternenhimmel zu sehen. Nach diesem grandiosen Abenteuer kehrten wir am dritten Tag zurück auf das Festland und verbrachten noch eine weitere Nacht im Hostel, bevor es dann weiter in Richtung Sunshine Coast ging.



Von Townsville bis Mackay

15 06 2014

Als wir den Patronella Park am Nachmittag verließen, regnete es leider immer noch. Das sollte sich auch den ganzen Abend und die Nacht nicht ändern. Nächstes Ziel war Townsville, aber wir schaffen es nur bis auf einem Rastplatz davor. Als wir dann am nächsten Vormittag durch die Ortschaften Richtung Townsville fuhren, wunderten wir uns, dass alles so ausgestorben wirkte und die Läden geschlossen waren. Häufig vermitteln diese kleinen australischen Ortschaften diesen Eindruck. Ein Blick in den Reiseführer verriet: Es wird Queens Birthday gefeiert, hierzulande ein Feiertag. Um die Mittagszeit erreichten wir Townsville. Eigentlich hatten wir uns überlegt von hier am nächsten Morgen (ohne Auto) nach Magnetic Island zu fahren, aber da uns das dann doch nicht so zusagte (und das Wetter nun schon seit sieben Tagen regnerisch ist), cancelten wir unseren Plan. Die Nacht verbrachten wir auf unserem bislang romantischsten Camping Spot, dem BP- Truckstop am Highway. Hier standen neben zahlreichen Lkw’s auch etliche Camper im Regen auf dem Autohof. Aber immerhin for free und warme Duschen gab es auch. Am nächsten Tag statteten wir dem Zentrum von Townsville dann noch einen ausgiebigen Besuch ab, lernten etwas über die Geschichte der Stadt im zweiten Weltkrieg und genossen die herrliche Aussicht über Stadt, Cleveland Bucht und Magnetic Island vom Hausberg mitten im Ort. Und man mag es kaum glauben, es war die ganze Zeit trocken und die Sonne schien!

P1110045 (800x600)P1110048 (800x600)P1110056 (800x600)

Von Townsville ging es weiter nach Airlie Beach, Ausganspunkt um die Withsunday Islands zu sehen. Hier blieben wir tatsächlich mal drei Nächste auf ein und dem selben Campingplatz, denn das Backpackerstädtchen lädt einfach zum Verweilen ein und auch das Wetter meinte es wieder gut mit uns. Mit einem Speedboat entdeckten wir die Inselwelt der Whitsundays, einem Paradies auf Erden, schnorchelten, ließen den Blick vom Hill Inlet Lookout über das berühmte Inselpanorama schweifen und verbrachten die Zeit am Whitehaven Beach, der regelmäßig unter den Top 10 Stränden der Welt zu finden ist. In Airlie Beach ließen wir die Seele baumeln, genossen die wenigen Sonnenstunden und probierten endlich auch mal SUP aus – Stand up Paddling.

P1110074 (800x600)P1110080 (600x800)P1110097 (800x600)P1110113 (800x600)P1110133 (800x600)10425111_718900501504069_8047947818432844772_n

Nächste Ziele waren das Cape Hillsborough und der Eugenella [young g´lla] National Park . Bei ersterem kann man in der Morgendämmerung Känguruhs am Strand sehen und bei letzterem “the world´s cutes” Platypus im Fluss beobachten (mit Geduld und sehr viel Glück)! Am ersten Morgen am Cape Hillsborough scheiterte die Känguruhsichtung, da wir um 7h schon zu spät dafür am Strand waren. So verbrachten wir dann einen regnerischen Tag mit kurzen Walks und lesen im Camper (und das, wo der Strand direkt vor der Tür lag!!!). Dafür waren wir dann am zweiten Morgen um so begeisterter, als es die Känguruhs und Wallabies am Strand zu sehen gab.

P1110136 (800x600)P1110241 (600x800)P1110192 (800x600)P1110208 (800x600)P1110224 (800x600)

Nach dem Frühstück fuhren wir dann rüber in den Eugenella Park, wanderten in der Finch Hatton Gorge und fuhren durch spektakuläre Berglandschaft eine steile kurvige Bergstraße entlang. Am Broken River gelang uns dann das, was uns in Yungabarra in den Tablelands nicht gelang, wir konnten eine ganze Zeit einen der seltenen Schnabeltiere beobachten. Tolles Gefühl und als Zugabe gab es noch einen Kingfisher zu sehen. Wir hatten einen ganz tollen Sonntag.

P1110245 (800x600)P1110268 (800x600)P1110272 (600x800)P1110289 (800x600)P1110290 (800x600)

Auf dem Rückweg kamen wir dann im Nest Finch Hatton an einem Jahrmarkt vorbei. Scheinbar das Ereignis des Jahres. Die kleine Ortschaft war von Autos nur so zugeparkt und überall tummelten sich die Leute. Als Übernachtungsplatz hatten wir uns im Vorwege schon ein “Dorfhotel” ausgeguckt. Das hatte dann aber seit der Mittagszeit den Stellplatzpreis verdoppelt und so fuhren wir etwas verwundert weiter auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz. Das Ereignis des Jahres in Finch Hatton hatte nicht nur die Landbevölkerung angelockt, sondern auch die örtliche Rennleitung führte eine Kontrolle durch. Ja, und was soll ich sagen eine kleine Unaufmerksamkeit und schwupps wurden wir mit 72 km/h gelasert und raus gewunken. Soweit alles kein Drama, 60 km/h sollte wohl die zulässige Geschwindigkeitsbegrenzung sein, nur als ich die Höhe des Bußgeldes erfuhr guckte ich doch etwas sparsam: 146,-$/ 100,- € für 12 kmh zu schnell…. Da war der Sonntag dann nicht mehr ganz so tollTrauriges Smiley.

P1110296 (800x600)



Cairns and Far North Queensland

8 06 2014
Ausgetauscht: Unser Neuer

Ausgetauscht: Unser Neuer

Nach drei Wochen Outback sind wir nun also in Cairns angekommen, im Nordosten von Queensland. Für drei Tage sind wir hier im Hostel Travellers
Oasis untergekommen und nutzen mal wieder die Annehmlichkeiten eines zu Hauses ohne vier Räder. Das CBD von Cairns quillt über vor Agenturen, die hier etliche Adrenalin geladene Touren in die Umgebung an den Backpacker oder andere Touristen bringen wollen. Ansonsten ist Cairns selber ganz nett, hat aber in der Stadt keine Besonderheit zu bieten und hat noch nicht mal einen eigenen Strand. Als Ausgleich gibt es hier aber die “Lagune”, ein kostenloses Freibad in unmittelbarer Nähe zum Meer, in dem sich tagtäglich halb Cairns tummelt. Somit verbringen wir die meiste Zeit im Hostel mit weiterer Urlaubsplanung, Blog schreiben, netten Pizzaabenden etc..  Gut, das (Winter)Wetter lädt auch nicht dazu ein, etwas anderes zu machen. Dieses Jahr scheint die Regenzeit, die eigentlich schon im Mai zu Ende sein sollte, noch etwas anzudauern. Es schauert die Tage immer wieder bei circa 24°C. Nachdem wir dann unseren neuen Campervan, den Nachfolger der Saufziege, abgeholt haben, geht es noch für einen kurzen Abstecher (im wahrsten Sinne des Wortes) in den botanischen Garten. Kurz, weil uns die zahlreichen stechenden Mücken schnell wieder aus dem Garten trieben. Nachdem dann auch die Lebensmittelvorräte aufgefüllt und verstaut waren, ging unsere Rundreise um Cairns los. In fünf Tagen wollen wir wieder in Cairns sein.

Erstes Ziel auf dem Weg weiter Richtung Norden war das kleine verschlafene Regenwald- Dorf Kuranda. Auf dem Weg dorthin testeten wir gleich die Kurvenlage unseres neuen Reisegefährts, denn es ging eine kurvige, nicht enden wollende Straße bergauf. Kuranda selbst ist (welt-)bekannt für seine kunsthandwerklichen Boutiquen und Märkte, die von (hängen gebliebenen) Hippies betrieben werden. Gut, wir kannten es nicht, bis wir nach Nord- Queensland gekommen sindSmiley, aber man (besser die Frauen) bekommt alles was das (Frauen-) Herz begehrt. Schmuck, Deko, Süßigkeiten und und und. Nicht zu vergessen der Bikini aus Känguruhfell.

Hippie - Markt

Hippie – Markt

Überall Kunst

Überall Kunst

Zum Abschluss des Tages sind wir  dann noch zu den Barron Wasserfällen gefahren, was ganz nett war, aber zur Regenzeit scheinen sie den Bildern nach dann doch noch wesentlich beeindruckender zu sein aufgrund der Wassermassen, die dann dort hinunterrauschen.

Barron Falls

Am nächsten Morgen ging es weiter in den Daintree Nationalpark, welcher den den ältesten Regenwald der Welt schützt. Auf dem Weg dorthin machten wir einen kurzen Zwischenstopp in Palm Cove, einem Strandort nördlich von Cairns, und konnten hier seit langem mal wieder die Füße in den Sand stecken. Als Einstimmung auf den Nationalpark gab es dann eine einstündige Bootstour auf dem Daintree River, bei der es etliches Wildlife zu entdecken gab. Neben Salzwasserkrokodilen und natürlich einigen Vögel gab es noch Baumschlangen und grasgrüne Frösche zu sehen.

P1100865 (800x600)P1100873 (800x600)

In den Park selber setzten wir dann mit der Autofähre über, einen anderen Weg gibt es nicht. Er ist sehr beliebt, was sich leicht an der Dichte von Unterkünften und touristischen “Highlights” im Park erkennen ließ. Also absolute Wildnis, erschlossen mit einer schmalen, nicht zum Rasen geeigneten Asphaltstraße. Im Daintree gibt es einige Bushwalks und einsame, menschenleere tropische Traumstrände zu erkunden. Das taten wir dann auch für zwei Tage, inklusive dem Strand schlecht hin: Cape Tribulation. Hier treffen in außerordentlicher Naturschönheit Regenwald und Strand zusammen. Da hatten wir dann echte Traumstände vor der Tür, doch aufgrund der Gefahr von Jellyfish im Wasser, trauten wir uns nicht hinein, und der Regenwald machte seinem Namen alle Ehre: es regnete und regnete…..

P1100881 (800x600)P1100907 (800x600)P1100910 (800x600)P1100921 (800x600)

Für den Rückweg nach Cairns entschieden wir uns für die Route durch die Atherton Tablelands. Waren wir am Vortag noch im tropischen Regenwald direkt am Pazifischen Ozean, fuhren wir nun durch eine sattgrüne wellige Berglandschaft auf deren Feldern vor allem Zuckerrohr und Bananen angebaut werden, und alles das, was in tropischer Umgebung eben so wächst. Hier steuerten wir ein paar Wasserfälle, Vulkanseen und Kraterlöcher und Urwaldriesen an. Ein paar Stunden und die Nacht verbrachten wir am Lake Tinaroo, der zwar ein Stausee, aber trotzdem Idylle pur ist und ganz hervorragende Barbequefacilities und heiße Duschen hat. In Yungabarra versuchten wir noch einen der seltenen Platypus (sieht aus wie eine Mischung aus Ente und Fischotter) zu Gesicht zu bekommen, was leider scheiterte, aber der Kuchen im Dorfcafé war den Weg schon wert.

Sonnenaufgang am Lake Tinaroo

Sonnenaufgang am Lake Tinaroo

Kraterloch

Kraterloch

... nicht gesehen!

… nicht gesehen!

Schöne Aussicht

Schöne Aussicht

Millaa Millaa Falls

Millaa Millaa Falls

Curtain Fig Tree

Curtain Fig Tree

Josephine Falls

Josephine Falls

P1100987 (800x600)Zurück in Cairns ging es dann am Donnerstag Morgen um 7 Uhr auf das Segelboot Rum Runner. Ja, man kann schlechteres um diese Uhrzeit machen! Ziel: Das Great Barrier Reef, genauer gesagt das Outer Reef vor Cairns, um dort sechs Tauchgänge in den nächsten zwei Tagen zu absolvieren. Vor dem Vergnügen kommt für gewöhnlich die Arbeit. Das war im diesem Fall, alle Sinne zusammen halten bei einer Fahrt durch raue See mit bis zu vier Meter hohen Wellen. Die anfangs vergnüglichen Gesichter aller Mitreisenden verzogen sich während der nächsten 3/1/2 Stunden zu “Hoffentlich sind wir bald da und die Wellen hören auf, ansonsten muss ich mich auch über die Reling beugen.” Über dem Riff war das Wasser dann tatsächlich ruhiger, so dass es nach dem Briefing auch bald mit dem ersten Tauchgang los gehen konnte. Es folgten an diesem Tag weitere drei, wovon der letzte ein Nachttauchgang war, bei dem es leider absolut nichts zu sehen gab. Da waren die Fischchen wohl schon schlafen. Die Nacht verbrachten wir über dem sicheren Riff und so rollten  wir nicht ganz so doll in unseren kleinen Kojen hin und her und bekamen etwas Schlaf. Der nächste Morgen begann ebenfalls früh um halb sieben und als die Zahnpasta gerade wieder runter von den Zähnen war, sprangen wir schon wieder ins Wasser für Tauchgang Nr. 5. Es war ein spannender Tauchgang, denn am frühen Morgen waren dann tatsächlich viele Fische an den Korallen zu beobachten. Rechtzeitig zum Frühstück um acht tauchten wir wieder auf. Während andere zur Arbeit gehen, hatten wir den ersten Tauchgang hinter uns. Das ist ein Leben! Nach dem letzten Tauchgang am Vormittag ging es dann zurück nach Cairns. Die Überfahrt war ein klein wenig ruhiger oder aber wir hatten uns an den Seegang gewöhnt, es war auf jeden Fall angenehmer als am ersten Tag. Zwei nette Tage mit Leuten aus aller Welt auf einem kleinen, engen Segelboot, ohne viel Luxus, aber  leckerem Essen und Snacks gingen am Nachmittag zu Ende.

Die Nacht und den nächsten Vormittag verbrachten wir noch in Cairns (es musste auch mal Wäsche gewaschen werden), doch dann ging es los Richtung Süden. Heutiges Ziel: Der Paronella Park auf dem Canecutter Way/ die Zuckerrohrroute. Hier in Queensland wird so viel Zuckerrohr angebaut, dass man einen Tourist Drive danach benannt hat. Der Paronella Park ist eins der “Must Do” in Queensland. Ein spanischer selfmade man hat sich auf diesem schönen Fleckchen Erde an einem Wasserfall in den 1930er Jahren seinen Traum von europäischen Schlössern und Gärten erfüllt und ihn in (schlechten) Beton gegossen. Durch das nasse Klima (es hat im übrigen die meiste Zeit unseres Aufenthaltes geregnet….) und Ereignisse wie Überflutung, Zyklone und Brände sind von den meisten Gebäuden mehr oder weniger nur noch von Moos und Farnen bedeckte Ruinen über, und der gepflanzte Urwald erobert das Gartenterrain zurück. Aber gerade diese Atmosphäre ist es, was den Park ausmacht. Plus die kluge Vermarktungsstrategie, dass Träume in Erfüllung gehen, wenn man hart genug daran arbeitet. Mal sehen, wo uns unsere Träume noch hinführen… Im Eintritt inklusive eine Übernachtung auf dem dazugehörigen Campground sowie je eine geführte Tour durch den Park bei Tag und bei Nacht.

P1110023 (800x600)P1110030 (600x800)P1110032 (800x600)P1110034 (800x600)



Luxus-Bussen*) im Outback

27 05 2014

*) bussen = norddeutsch, umgangssprachlich für Übernachten in einem zum Schlafen geeignetem Kleinbus, ähnlich wie zelten für Übernachten im Zelt.

P1100456 (800x600)Wir haben es geschafft. Nicht nur, dass wir in den letzten drei Wochen das australische Outback von Adelaide (South Australia) bis Darwin (Northern Territory) und dann bis Cairns (Queensland) durchquert haben, begonnen hatte es damit, dass wir den wohl letzten verfügbaren HI-TOP Campervan (er bekam schnell den Spitznamen Saufziege) in ganz Adelaide gemietet haben, der wahrscheinlich auch das dienstälteste Mietfahrzeug mit den meisten Kilometern in ganz Australien war. Wir hatten also ein Auto mit Erfahrung bekommen. Nachdem wir uns dann mit ausreichend Lebensmittel und australischen Weinen eingedeckt hatten und unser Camper vollgetankt war, konnte unser Roadtrip nun beginnen.

Das Outback begann dann für uns überraschenderweise viel früher als eigentlich erwartet:  Stellten wir uns in Adelaide doch noch vor, bis Port Augusta an der Küste entlang durch recht dicht besiedeltes Gebiet zu fahren, war damit aber bereits am Ortsausgang von Adelaide Schluss und es begann die große Weite. Der Eindruck änderte sich dann auch in den nächsten drei Wochen nicht mehr. Rote Erde, mal mit Gestrüpp, mal kleine Bäume oder nur Grassteppen, die bis zum Horizont und noch weiter reichten. Die “Ortschaften” liegen hunderte Kilometer weit auseinander und sind meistens nur eine Ansammlung von ein paar Häusern, dahinrostenden ausgedienten Maschinen und Fahrzeugen und einer Tankstelle. Wenn einer meint, in unserer Heimatstadt ist wenig los, dem empfehlen wir einen Trip hier her. Nun ist das weite Land aber nicht gänzlich verlassen. In dieser kargen sonnenverwöhnten Gegend wird Viehhaltung betrieben, und da die Weiden fast nie eingezäunt sind, ist immer mit einer Rinderherde auf dem Highway zu rechnen. Die Farmen, sogenannte Stations, zu denen die Tiere gehören, liegen dann nochmal 30 km oder gerne auch mehr links und rechts von der Straße ab im Busch. Neben den Rindern gab es auch viele Kängurus zu sehen. Zu Anfang leider alle leblos statt springend am Straßenrand. Es bestätigte uns, möglichst nicht in der Dämmerung zu fahren. Später sahen wir sie dann auch durch die Gegend springen. Für uns am wichtigsten geworden, sind die Tankstellen/Raststätten, sogenannte Roadhouses. An nahezu jedem auf unserer Route haben wir gestoppt und unserer Saufziege neuen Kraftstoff spendiert. Liegen die Oasen des Outback doch in der Regel um die 250 Kilometer auseinander und es wird angeraten bei halbvollem Tank aufzufüllen. Während wir in Adelaide noch für günstige 1,48 AUD /Liter tanken konnten, schnellten die Spritpreise mit jedem Kilometer weiter ins Outback in die Höhe und so mussten wir wohl oder übel auch mal für 2,20 AUD / Liter tanken. Übernachtet haben wir in der Regel auf  gratis Rastplätzen entlang des Stuart Highways. Hier gab es nichts als Einsamkeit und Dunkelheit um uns herum, mal abgesehen von den anderen Campern und ab und zu einem Roadtrain, der durch die Nacht rauschte. Grandiose Sonnenauf- und untergänge und ein wahnsinnig toller Sternenhimmel inklusive.

P1100361 (800x600)P1100370 (800x600)P1100460 (800x600)P1100475 (800x600)P1100533 (800x600)

Unser erstes Ziel lag mitten im rotem Herzen des Kontinents, der Uluru-Kata Tjuta National Park mit dem Uluru und dem Kata Tjuta. Auf dem Weg dorthin, immer entlang des Stuart Highways, stoppten wir am dritten Tag unseres Outbackabenteuers in dem staubigen Wüstenort Coober Pedy, machten eine Führung durch eine Opalmiene mit und besuchten eine Kirche, die in die Erde gebaut war. Coober Pedy war schon von weitem an den Abraumhalden der diversen Minen zu erkennen, nahezu jeder ist hier damit beschäftigt nach Opal zu suchen und somit sind inzwischen ca. 3 Mio. Explorationsbohrungen um den Ort in die Erde gebohrt, so dass man ganz leicht von der Erdoberfläche verschwinden kann, wenn man nur ein paar Schritte vom Highway weg macht. Um die hohen Tagestemperaturen zu ertragen, gruben die ersten Opalsucher sich Löcher in die Erde als Wohnhöhlen und somit gibt es noch heute mehrere Untertagekirchen, -hotels und –shops. Ein wenig ärgern taten uns die wahnsinnig vielen Fliegen, die wir schon vom Vorabend kannten und die zu dutzenden an uns klebten und um uns herumschwirrten. Inzwischen machten wir uns auch nicht mehr über die Leute mit Dschungelhut und integriertem Moskitonetz lustig…. Leider zog sich diese Plage auch noch die nächsten Tage hin, so dass das Wedeln mit den Händen bei unseren Wanderungen zum Standard wurde.

Am Abend des vierten Tages erreichten wir dann das Touristen-Resort Yulara mit Hotel, Campingplatz, Supermarkt, Tankstelle etc. Es ist Ausgangspunkt für alle Touren in den noch ca. 20 km entfernten Uluru-Kata Tjuta National Park und weil alle hier schlafen müssen, ist es auch extra teuer… Das erhoffte Farbspiel auf dem Felsgestein des Uluru während des Sonnenunterganges, eines der Highlights, weswegen wohl alle hier her kommen, blieb leider aus, es war zu bewölkt. Am nächsten Morgen standen wir dann früh auf, um wenigstens das Farbspiel beim Sonnenaufgang zu erleben, aber auch dieses war wenig spektakulär.

P1100396 (800x600)P1100402 (800x600)P1100407 (800x600)

Nun schon zwei Mal von diesem für die Aborigines heiligen Ort enttäuscht, entschieden wir uns zum Kata Tjuta/ Mt Olga zu fahren, bevor die Tagestemperaturen zu hoch werden. Dort machten wir eine Wanderung durch die spektakuläre Schlucht, was uns sehr gut gefiel und uns mehr ansprach als “nur” den Rundweg um den Uluru zu laufen.

P1100399 (800x600)P1100424 (800x600)P1100428 (600x800)P1100442 (800x600)P1100443 (600x800)

Am Nachmittag verließen wir den Park und fuhren bis zum nächst gelegenen Roadhouse, bei dem man gratis campen konnte. Am nächsten Tag stand ein Abstecher zum Kings Canyon an, den wir immer entlang des Canyon-Rands unter der glühenden heißen Outbacksonne erwanderten. Abstecher bedeutet hier einen Hin- und Rückweg von 338 km. Schön war ‘s!

P1100488 (600x800)P1100495 (600x800)P1100506 (800x600)P1100512 (800x600)P1100516 (800x600)

P1100517 (800x600)Einen Tag später der nächste Stopp: Alice Springs mit seiner lebendigen Aborigine-Kultur. Hier war es für uns vor allem an der Zeit, die Vorräte aufzustocken. Alice Springs hat aber auch mehrere kleinere Sehenswürdigkeiten, von denen wir uns für die Alice Springs School of the Air entschieden. Da auch die Schulwege, wie alles im Outback, sehr weit sind, können Kinder, die mehr als 50 km von der nächsten Schule entfernt wohnen, online zu Hause unterrichtet werden. Sie leben auf Farmen, Polizeistationen, Ranger-Stationen und im Busch, denn die vielen Gemeinden der Aborigines haben zwar ein staatliches Schulhaus und angestellte Lehrer, lernen aber in ihrer Gemeinde häufig kein ausreichendes Englisch. In Alice Springs ist die Älteste von mehreren Schools of the Air eingerichtet. Keine Schule im eigentlichen Sinne, sondern ein Gebäude, das im Inneren mehr an ein Hörfunkstudio erinnert. In mehreren Studios werden gleichzeitig die unterschiedlichen Klassenstufen “unterrichtet”. Der Unterricht wird seit Anfang des neuen Jahrtausend nicht mehr über Radio, sondern über das Internet per Livestream übertragen. Diese Neuerung bedeutete einen Quantensprung für die Lehrmöglichkeiten. Die Schule versorgt eine Fläche von ca. 1,3 Mio km² und die am weitesten weg wohnenden Schüler sind ca. 1000 km entfernt. Zusätzlich gibt es Hausbesuche durch die Lehrkräfte und vier Mal im Jahr kommen für eine Woche die Kinder und Familien für besondere schulische Aktivitäten in Alice Springs zusammen. Das war ein wirklich lohnenswerter Stopp.

Die nächsten 500 km versüßten wir uns mit vielen kurzen Stopps: eine Mangofarm (lecker Eis zum zweiten Frühstück), Barrow Creek mit einer der originalen Telegraphenstation auf der ehemaligen Telegraphenlinie zwischen London und Adelaide, tanken im UFO- Hotspot von Australien Wycliffe Well (hier werden in erstaunlicher Regelmäßigkeit UFO´s gesichtet) und die beindruckenden Devils Marbels, “gestapelte” Granitfelsen. Geschlafen wird in Tennant Creek, diesmal zwecks Strom und Dusche auf einem Campingplatz.

P1100537 (800x600)P1100549 (800x600)P1100550 (800x600)P1100560 (800x600)

Das nächste Ziel sollte das Städtchen Katherine sein. Am Tag neun schafften wir es bis kurz davor und legten einen Stopp an den Thermal- Pools von Mataranka ein. Das Wasser hätte zwar kühler sein können für eine richtige Abkühlung bei den inzwischen tropischen Temperaturen, aber auch so tat ein Bad mal wieder gut. In Katherine blieb es dann bei einem Besuch der Touristeninformation und beim Einkaufen (und Saufziege bekam natürlich etwas zu trinken), denn wir entschieden uns gegen wandern in der Katherine Gorge und für ein kühles Bad an den Edith Falls, gleichzeitig unser Übernachtungsstopp. Hier gibt es mehrere Wasserfälle, von denen einer in einen großen See fällt, in dem es sich herrlich schwimmen lässt.

P1100563 (800x600)P1100571 (800x600)P1100567 (600x800)

Am nächsten Morgen ging es dann weiter in den Kakadu Nationalpark. Er umfasst die Landschaftsformen Wetlands (Feuchtgebiete), tropischen Regenwald und das Arnhem Land Escarpment. An den anderthalb Tagen im Park machten wir verschiedene kurze Wanderungen zu bedeutenden Aborigines Felsmalereien und verschiedenen Wasserlöchern und Seen. Die landschaftliche Umgebung war sehr reizvoll, aber leider konnten wir nicht alle vorher auserkorenen Stellen im Park besuchen, da überraschenderweise vieles wegen Überflutung und Unpassierbarkeit der Wege noch gesperrt war. Es ist zwar jetzt Trockenzeit, aber die letzte Regenzeit war dann doch noch nicht so lange her. Leider hatten wir auch immer noch keine Krokodile zu Gesicht bekommen.

P1100634 (800x600)P1100642 (800x600)P1100656 (800x600)P1100645 (800x600)P1100627 (800x600)P1100657 (800x600)P1100661 (600x800)

Um das zu ändern hielten wir auf dem Weg nach Darwin am nächsten Morgen am Adelaide River und machten eine Bootstour, bei der es etliche Salzwasserkrokodile, die größten Krokodile der Welt zu sehen gab. Ehrlicherweise muss man dazu sagen, dass es sich hier um die Jumping Crocodile Tour handelte, bei der die Krokodile mit halben Schweinsköpfen angelockt werden, um sich diese dann mit einem Sprung aus dem Wasser zu ergattern. Um die Mittagszeit kamen wir dann in der tropischen Küstenstadt Darwin an. Wir hatten es geschafft, das Outback war ein Mal durchquert. Unser Besuch beschränkte sich jedoch auf einen Stadtspaziergang, da die Campingplätze alle sehr teuer sind und weit außerhalb des Stadtzentrums liegen. Als Ausgangs- oder Endpunkt einer Outback- Reise ist Darwin sicherlich ganz nett, aber wir verließen Darwin noch am selben Abend und fuhren zurück auf dem Stuart Highway Richtung Süden.

P1100751 (600x800)P1100690 (600x800)P1100705 (600x800)P1100722 (800x600)

Der zweite Teil unseres Outback- Trips geht von Darwin zurück bis kurz vor Tennant Creek. Dort biegen wir nach Osten ab, um über Mount Isa und Townsville nach Cairns zukommen. Zeit: 7 Tage, kann und muss reichen, schließlich müssen wir den Mietwagen zurück bringen. Da es weiterhin schwülwarm war, teilten wir unsere Route so ein, dass wir möglichst täglich in irgendein Wasserloch springen konnten. Smiley

Als erstes Ziel statteten wir dem Litchfield Nationalpark mit riesigen Termitenhügeln und vielen Wasserfällen mit ihren zum schwimmen einladenden Wasserlöchern einen Besuch ab. Am zweiten Tag ging es nach einer Runde joggen und schwimmen in den Wangi Falls (ja, so kann der Tag gerne beginnen) schon wieder weiter und weil´s auf der Hinfahrt so nett war, hielten wir noch einmal bei den Edith Falls.

CIMG0645 (800x600)CIMG0651 (600x800)P1100760 (600x800)P1100785 (800x600)

Tags darauf war dann wieder Katherine der Ort der Wahl zum Einkaufen, und diesmal ging es auch in die Katherine Gorge, einem felsigen Canyon, durch den der Fluss fließt. Hier wanderten wir den Nachmittag über und grillten im Anschluss mit deutlichem Sicherheitsabstand zu den abertausenden Flying Foxes, die in den Bäumen hingen. Achso, geschwommen im Fluss sind wir natürlich auch nach der schweißtreibenden Wanderung!

P1100790 (800x600)P1100793 (800x600)P1100788 (800x600)

Am nächsten Morgen war der erste Halt die Bitter Springs von Mataranka. Das sind heiße Thermal- Quellen mit ein konstanten Wassertemperatur von 32°C, wo man sich etliche hundert Meter vom warmen Wasser den Fluss hinuntertreiben lassen kann, umgeben von Palmen und Farnen und sonstigen tropischen Allerlei links und rechts am Ufer. Nachdem wir dann nach dem Frühstück weiter gefahren sind, mussten wir um die Mittagszeit tanken. Bei diesem Stopp wurden wir von einer Australierin angesprochen, ob wir zwei Mädels Richtung Cairns mitnehmen könnten. Die zwei Belgierinnen waren mit ihrem (gekauften) Campervan liegengeblieben und hatten vom örtlichen Mechaniker nach einem Minicheck die Aussage bekommen, ihr Fahrzeug sei endgültig tot, aber sie bekämen noch 100 AUD für die Reifen. Alles klar…. Da wir solche Situationen ja inzwischen selbst schon auf unserer Reise erlebt haben, boten wir unsere Hilfe an. Inzwischen hatte die Australierin jedoch noch ein weiteres australisches Paar um Hilfe gebeten und nun versuchten ihr Mann Terry und der Hobbymechaniker Bernie dem Campervan der Mädels neues Leben einzuhauchen. Nach zwei Stunden und mehrmaligen Anschleppen mit unserem Camper war es dann geschafft, der Motor heulte wieder und wir alle hatten eine Einladung von der besorgten und hilfsbereiten Australierin zum Übernachten, wenn wir wieder in Sydney sind. Leider wissen wir nicht, ob die Geschichte dann tatsächlich gut aus ging, denn am verabredeten Übernachtungsstopp waren wir dann doch die einzigen…..

P1100805 (800x600)Die letzten 4 Tage unseres Outback-Trip verbrachten wir mit fahren, denn außer, dass zu unseren bisherigen Landschaftseindrücken riesige Grassavannen und je mehr wir uns der Küste näherten auch Wälder und Bergketten hinzu kamen, passierte nicht wirklich viel. Zwei mal übernachteten wir noch im Outback und die letzte Nacht schon auf einem Rastplatz an der East Coast. In der Bergbaustadt Mount Isa ließ man uns kurz vor Ladenschluss noch für lau in der Touristeninformation duschen, aber ansonsten wird die Strecke vom Stuart Highway bis nach Townsville an der Küste nicht von touristischen Sehenswürdigkeiten von Weltrang gesäumt. Leider ließen wir das gute Wetter im Outback zurück. An der Küste war es ganz schön bewölkt und es regnete. Soviel zum Empfang im Sunshine State Queensland. Am Vormittag des letzten Tages kamen wir schließlich in Cairns an, luden den Camper aus und bezogen ein kleines Hostelzimmer. Nachmittags trennten sich dann die Wege von uns und Saufziege. Sie hat uns zuverlässig mit ihren 543000 km noch weitere 7857 km quer durchs Outback an unser Ziel gebracht, ohne zu mucken!



Lovely days in Adelaide…

8 05 2014

So wurden wir von der Crew von Tiger Airways aus dem Flieger entlassen, der uns von Sydney nach Adelaide brachte. Nachdem wir die letzten Tage hin und her überlegt haben, welche Route wir in den nächsten Wochen nehmen wollen, welches Transportmittel etc. haben wir uns letztlich dafür entschieden, erst einmal von Adelaide aus ins Outback zu starten und die 3.000 km bis ins nördliche Darwin mit dem Campervan zurückzulegen. Leider kam unsere Planung dann doch etwas ins Trudeln, da die Buchung unseres Campers nicht bestätigt wurde, wir aber zu diesem Zeitpunkt schon in Adelaide waren. Die geplanten Ausflüge ins Wein Valley und in die weitere Umgebung wurden erstmal vertagt, stattdessen machten wir eine “Fahrradtour” von einem Camper-Vermieter zum nächsten durch Adelaide. Ein neues Fortbewegungsmittel musste her, was sich leider als nicht so einfach erwies, da entweder keines verfügbar, zu teuer oder keine Rückgabe in Darwin möglich war. Gleichzeitig fragten wir natürlich etliche Vermieter über das Internet ab und somit  blieb kaum Zeit, etwas von Adelaide zu sehen. Nun waren wir also in lovely Adelaide und wussten nicht, wie wir von hier weiter kommen sollten.

Über Adelaide können wir nur so viel sagen, dass es auch eine von diesen Großstädten ist, denen man ihre Größe nicht anmerkt. Selbst im Berufsverkehr geht es entspannt zu, keine strömenden Menschenmassen oder lange Verkehrsstaus. Alles ist recht überschaubar und relaxt. Das fiel uns auch schon in Sydney auf.

P1100264 (800x600)Nachdem es dann endlich doch noch mit einem Campervan geklappt hat (Jaaaa, die Reise geht weiter und es gibt noch weitere Reiseberichte zu veröffentlichen) haben wir einen Ausflug in den Cleland Tierpark gemacht. Dieser liegt eine halbe Stunde außerhalb von Adelaide und wir haben uns mit dem Stadtbus dahin aufgemacht. Nach dem wir auf dem Weg dorthin einmal umgestiegen sind, waren wir die beiden einzigen Fahrgäste im Bus, und als wir an der Haltestelle “Schöne Aussicht auf Adelaide” hielten, sprach uns der Busfahren an, dass wir zehn Minuten Aufenthalt haben. Also genug Zeit für ein Foto. Das war natürlich sehr nett und wir nutzten die Gelegenheit.

Kurz darauf waren wir dann im Cleland Wildlife Park,wo wir den Nachmittag verbrachten. Wir haben jede Menge Spaß gehabt, denn die Tierchen hier sind schon andere als bei uns im Zoo. Klar ist ja auch down under, und da es ein Tierpark war, konnten wir durch die Gehege von Känguruh und Emu laufen. Bei den Dingos und dem Tasmanischen Teufel leider nicht, vielleicht auch besser so. Zur Bespaßung gab es natürlich auch eine Packung Tierfutter, die an Emus, Enten und ein Känguruh verfüttert wurde.

P1100267 (800x600)P1100268 (800x600)P1100274 (800x600)P1100281 (800x600)P1100282 (600x800)P1100287 (600x800)P1100298 (800x600)P1100300 (800x600)P1100303 (800x600)P1100304 (800x600)P1100332 (800x600)

Als wir auf den Bus zurück gewartet haben, hüpfte dann ein Kängeruh über den Besucherparkplatz. Es bleibt unbeantwortet, ob es gerade ausgebüchst war oder ob es das erste wilde war. Alles in allem war es in Adelaide ganz nett, aber wir standen natürlich noch voll unter dem Eindruck von der Metropole Sydney  und viel gesehen haben wir auch nicht.



Alle lieben Sydney – wir auch!

5 05 2014

P1100196 (800x600)Nach vier Monaten Asien beginnt nun ein weiteres Kapitel unserer Weltreise: wir sind in Australien angekommen, wo wir die nächsten drei Monate quer durchs Land reisen wollen. Obwohl gerade Myanmar und Nepal zu unseren schönsten Erinnerungen und zweifellos zu den Highlights gehören werden, freuen wir uns jetzt doch ehrlich gesagt wieder auf ein wenig mehr “Normalität”. Wir freuen uns tatsächlich auf ein bißchen Ordnung, auf Bürgersteige, auf Ampeln, auf 24 Stunden lang Strom und heißes Wasser, auf Straßen- und Werbeschilder, die wir lesen können, auf richtige Supermärkte, auf Sushi…. – eben alles was der verwöhnte Westler zum (Über-)Leben braucht.

Mit den ersten Schritten auf australischem Boden fühlen wir uns gleich wieder wie in einer anderen Welt. Einige Stunden zuvor sind wir noch in einer rasanten Taxifahrt in einem Kleinwagen (die Betonung liegt hier auf “Klein”) durch die Straßen von Kathmandu gerast, um trotz etlicher Verkehrsstaus noch rechtzeitig zum Flughafen zu kommen, nun sitzen wir in einem klimatisierten Kleinbus und werden im geordnetem Straßenverkehr von Sydney zum Hostel kutschiert.

Die nächsten Tage stehen dann ganz im Zeichen der Entdeckung dieser wunderschönen Stadt.  Unsere vielen Stadtsparziergängen führen uns zu den Highlights von Sydney: dem Sydney Harbour mit dem weltbekannten Opernhaus und der Harbour Bridge, den Royal Botanic Gardens, dem Stadtviertel The Rocks, Darling Harbour und und und.

P1100127 (800x600)P1100184 (800x600)P1100232 (800x600)P1100042 (800x600)P1100181 (600x800)P1100188 (800x600)P1100105 (800x600)P1100110 (800x600)P1100137 (800x600)P1100141 (600x800)P1100175 (800x600)P1100206 (800x600)

Ein Ausflug nach Bondi Beach, dem Surferstrand von Sydney, und nach Manly, einem weiteren Vorort mit bestem Meerblick und mondänem Seebad – Ambiente, dürfen natürlich auch nicht fehlen.

P1100212 (800x600)P1100217 (800x600)P1100220 (800x600)

Wir laufen viel durch die Straßen von Sydney und bestaunen die vielen hübschen Gebäude, die sich überall wieder finden, wir genießen die sommerlichen Herbsttemperaturen  und lassen uns von dem Flair der Stadt treiben. Nachdem wir den ersten Preisschock überwunden haben (Unterkünfte sind einfach wahnsinnig teuer hier), wissen wir nun auch, wo wir einkaufen müssen, um Gemüse, Obst und Fleisch zu unseren gewohnten Preisen zu bekommen. Wir stoßen auch auf die “Luneburger German Bakery”, wo es nach deutschem Rezept gebackene Brötchen gibt. Die mussten wir nach 5 Monaten Abstinenz deutscher Backwaren natürlich probieren! Wir verlieben uns jeden Tag mehr in diese Stadt. Die Reiseplanung für die nächsten Wochen steht auch immer noch nicht, also bleiben wir halt noch ein bißchen länger hier.

Neben dem ganzen Sightseeing machen wir zur Einstimmung was typisches Australisches: Wir gehen zu einem Rugby-Match zwischen den All Blacks (Neuseeland) und den Australia Kangaroos (Australien). Wir haben zwar keine Ahnung von den Spielregeln, genießen aber bei free Hot Dog und Popcorn die Atmosphäre in dem riesigen Stadium (wohlbemerkt dem Allianz-Stadium). Australien gewinnt im Übrigen mit 30:18.

CIMG0590 (600x800)CIMG0589 (600x800)CIMG0597 (800x600)