Abschied aus Nepal

27 04 2014

Eindrücke aus Kathmandu und Bhaktapur

An unseren letzten beiden Tagen in Nepal wollten wir die Zeit nutzen, diese beiden Städte mehr zu erkunden. Wir ließen Kathmandus Durbar Square noch einmal auf uns wirken und liefen die Straßen und Gassen in Thamel ab, dem Touristenviertel von Kathmandu, wo sich Restaurants, Hostels und Geschäfte mit Trekking-Ausrüstung aneinander reihen. Natürlich alles echte Markenware Zwinkerndes Smiley. Obwohl alles sehr touristisch ist, ist es aber auch hier ein Abenteuer, die schmalen Gassen und das dazugehörige Leben auf der Straße zu erkunden. In all diesem Wirrwarr von Menschen, Autos, Straßenhändlern fanden wir dann aber im “Garden of Dreams” eine Oase der Ruhe und Idylle. Dieser kleine Park am Rande von Thamel lädt  zum Entspannen auf der Rasenfläche oder zu einem Stück Kuchen im dazugehörigen Café “Kaiser” ein. Dank großzügiger Australier erstrahlt die Gartenanlage wieder in ihrer ursprünglichen Schönheit, so dass wir hier gerne ein paar gemütliche (Sonnen –) Stunden verbrachten.

Die Seiten Kathmandus:

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Am letzten Tag ging es nach Bhaktapur. Eine weitere alte Königsstadt im Talkessel von Kathmandu. Um das Backpacker – Budget zu schonen, verzichteten wir auf ein Taxi (ca. 1.000 Rs) und nahmen den lokalen Bus (100 Rs). An der Busstation war wie gewohnt allerhand los, dutzende Busse warteten schon, welcher ist denn jetzt für uns der Richtige? Aber wie immer in Asien ist alles gar kein Problem, denn sobald wir auch nur einen Schritt in Richtung der Busse gemacht hatten, waren wir, im Übrigen die einzigen Westler weit und breit, von einer Horde Nepalesen umzingelt, die sich überschlugen, uns zum richtigen/ ihrem Bus zu bringen. Eine Stunde später waren wir dann tatsächlich am Ziel. Bhaktapur ist noch mal einen Ausflug wert gewesen, ist es doch eine nette “mittelalterliche” Stadt, in der sich die historischen Gebäude und Plätze nur so aneinanderreihen. Es ist auf Touristen ausgerichtet, angefangen von den im Flyer der Stadt angepriesenen Raritätenshops, die eigentlich Souvenirläden sind, bis zu den Cafés und Restaurants. Weil das ganze so beliebt ist, verlangt man auch hier von den ausländischen Touristen eine saftige Eintrittsgebühr von 15 USD für das historische Stadtzentrum.  Wir sind durch die vielen Gassen geschlendert auf der Suche nach netten Fotomotiven (leider war das Akku gleich zu Beginn leer und wir hatten als Ersatz diesmal nur das Handy dabei), haben nepalesischen Tee und Gewürze gekauft und die gastronomische Vielfalt getestet. Trotz vieler Touristen strahlt Bhaktapur noch eine gewisse Ruhe und Gemütlichkeit aus und hat seinen mittelalterlichen Charme behalten. Hier mischt sich das Moderne (Lavazza-Café an der Ecke) mit Ursprünglichkeit (Frauen, die sich das Wasser aus dem Brunnen holen). Insgesamt sehens- und empfehlenswert! Zurück ging es dann natürlich auch wieder mit dem Bus und auch diesmal sind wir wieder da angekommen, wo wir hinwollten.

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Unsere Gastgeberin Doma

Unsere Gastgeberin Doma

Abreisetag. Auf dem Weg zum Flughafen zeigte sich Kathmandu dann noch ein mal von seiner alltäglichen Seite. Die Fahrt ging sofort stockend los, so dass wir  schon etwas unruhig wurden und schwitzige Hände bekamen. Dabei hatte uns Doma noch gesagt, dass es um diese Uhrzeit (10 Uhr) nicht viel Verkehr gibt. Der kürzeste Weg war versperrt, weil eine Wasserleitung in Stand gebracht wurde. Aber auch der Weg nördlich um die Stadt war blockiert: Noch eine Baustelle! Der Taxifahrer wich auf schmale Nebenstraßen aus, das taten natürlich auch andere, und an etlichen Kreuzungen ging dann gar nichts mehr. Als wir das Zentrum dann hinter uns gelassen hatten und unser Fahrer meinte, dass wir wohl in den nächsten 10 Minuten am Flughafen sein werden, beruhigte das auch nicht, bog er doch im gleichen Moment in eine geschotterte Seitenstraße ein: Achso, Abkürzung, na klar… . Wir kamen tatsächlich noch relativ pünktlich am Flughafen an, sahen uns aber dann schon dem nächsten Problem gegenüber. Eine riesige Traube von Menschen, die scheinbar in das Flughafengebäude drängte, aber nicht so richtig gelassen wurde. Sicherheitskontrolle! Man kommt erst ins Gebäude, wenn Gepäck und man selbst kontrolliert ist. Aber es gab dann noch einen zweiten Eingang für sich in Eile befindende Touristen, das war unser und somit kamen wir rechtzeitig zum Flieger.



No eyes of a tiger…

24 04 2014

P1090981 (800x600)…war das Ergebnis unseres Ausflug in den Chitwan National Park. Und auch ansonsten glich unser Besuch mehr dem eines Landschaftsschutzgebietes als dem eines von wilden Tieren bewohnten National Park, denn auch alle anderen Tiere hielten sich leider versteckt. Außer ein paar Vögeln, darunter ein Pfau, und ein paar Rehchen war nicht viel zu sehen. Die einzigen exotischen Tiere waren dann die Krokodile, die wir zwei Mal erspähen konnten. Somit blieben unsere Ausflüge in den Dschungel mit dem Kanu, zu Fuß und mit dem Elefanten ein netter Zeitvertreib. Unser Guide gab sich alle Mühe, die Tiere für uns zu entdecken, aber letztendlich gab es nichts zu entdecken. Kein Nashorn, kein Tiger, keine wilden Elefanten. Das Elefantenreiten war dann auch weniger ein Spaß oder das once-in-a-lifetime Erlebnis. Lasst euch sagen, es ist sehr unbequem zu dritt bzw. zu viert auf dem Rücken eines Elefanten zu sitzen und es schaukelt in alle Richtungen, so dass man sich schnell wünscht, dass es bald zu Ende ist. Trifft man dann auf einer Lichtung noch auf weitere 19 Elefanten mit Touristen auf dem Rücken, wird einem auch die letzte Illusion genommen, etwas ganz außergewöhnliches zu machen.

Der Ausflug mit zwei Übernachtungen und 1/1/2 Tagen Programm war einfach zu kurz, um wirklich Tiere zu sehen. Dazu wird man deutlich weiter in das Schutzgebiet hinein müssen, auch wenn es wohl zu Tiersichtungen in dem Randbereich (Sauraha), wo wir uns aufgehalten haben, kommt. Meiner Meinung nach ist der Einfluss der Menschen hier zu groß. Beim Elefantenreiten haben wir Trecker mit Pflügen durch den Wald fahren sehen. Dann brannte das Grasland an mehreren Stellen (zu dieser Jahreszeit ist Brandrodung hier üblich). Die Einheimischen gehen zum Fischen zum Fluss, ständig laufen Touristen durch den Busch, etc, etc. Also zur Wildtierbeobachtung nicht die besten Voraussetzungen. Landschaftlich war es aber sehr schön, offenes Grasland geht langsam über in Dschungel und dazwischen sich schlängeln sich Flüsse dahin. Nepal war ohne Berge noch ein Mal ganz anders.

Unsere freie Zeit verbrachten wir dann im Hotelpool, was bei den hohen Temperaturen im Terai auch wirklich nötig war. Neben der Wildnisbeobachtung stand auch das Kennenlernen der Lebensumstände des lokalen Volkes, den Tharu, auf dem Programm. Dazu führte uns unser Guide durch das Dorf mit seinen für die Bewohner typischen Lehmhäusern und abends gab es dann eine Kulturschau mit Volkstänzen.

typisches Tharu-HausP1090934 (800x600)P1090947 (800x600)P1090949 (800x600)im Elephant Breeding Centertägliches ElefantenbadP1090972 (800x600)



Ostertage in Pokhara

21 04 2014

Nach den letzten 17 anstrengenden Tagen wollen wir uns nun in Pokhara erholen und nichts tun. Die Touristadt hat uns gut gefallen, auch wenn wir eigentlich nur von der Lakeside sprechen können. In diesem Viertel lag unser Guesthouse, in dem wir unser Zimmer quasi in der Gartenlaube hatten, und aus dem Viertel haben wir uns die ganzen Tage auch nicht raus bewegt. Es lag ja auch alles vor der Tür: Restaurant, Cafés, Supermärkte, Travel-/ Outdoor- Agencies, Souvenirläden… Erwähnen müssen wir auch die herrlichen Gartenlokale mit Blick auf den Phewa See. Dort kann man ganz relaxt zwischen blühenden Rabatten und unter bunten Sonnenschirmen sein Frühstück oder Mittag genießen (oder auch am Blog schreiben) und die Zeit fließt einfach nur dahin. Zum Erholungsprogramm gehörte dann auch Massage und als uns zu langweilig wurde, haben wir dann mal ausprobiert, wie es ist, die Berge von oben zu sehen und haben einen Tandem- Paragliding-Flug gemacht. Wir sind ein bisschen um den Absprungberg gekreist und dann wie alle anderen auch in der Nähe des Sees gelandet. Leider waren die Winde zur Mittagszeit nicht mehr so gut, so dass der Flug schon nach einer halben Stunde zu Ende war.

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Unsere Wäsche war nun komplett wieder frisch gewaschen und somit brachen wir nach drei herrlich entspannten Tagen zu neuen Ufern auf! Mit dem Touristenbus ging es Richtung Kathmandu bis nach Charaudi. Gegen 11 Uhr stoppte der Bus tatsächlich außerplanmäßig und als wir aus dem Bus ausstiegen, liefen wir quasi unserem Guide für das Rafting in die Arme. Dieses kleine Highlight hatten wir schon im Garten von Doma in Kathmandu organisiert. Den restlichen Tag verbrachten wir jetzt also mit Rafting auf dem Trisuli River, der zu dieser Jahreszeit ein zahmer Fluss ist und Stromschnellen der Klasse 2 bis 3 aufweist. Kurz zur Erklärung: Wir wurden in einer Stromschnelle nass, die subtropischen 25 bis 30° C ließen uns auf dem nächsten ruhigen Flussabschnitt trocknen, ja und dann kam auch schon die nächste Stromschnelle…

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Leider waren wir nur zu dritt, sprich wir plus Guide. Es war ganz nett, aber in einer größeren Gruppe hätte es sicherlich deutlich mehr Spaß gemacht. Zu den Mahlzeiten erinnerte unser “wildes” Rafting – Abenteuer mehr an ein Dinner – Cruise. Unser Guide und sein Helfer, der mit dem Auto die Tour begleitete, zauberten jedes Mal zu den Mahlzeiten ein tolles Essen und vor allem war es immer mehr als reichlich für zwei Leute. Die Nacht verbrachten wir im Zelt am Ufer des Trisuli, nachdem wir ein romantisches Candle Light Dinner mit Lagerfeuer hatten. Auch den Vormittag des Folgetages verbrachten wir noch auf dem Wasser. Danach hieß es dann in Muglin einen Bus finden, der uns zum Chitwan National Park mitnimmt.



Trekking im Himalaya: Annapurna Circuit

17 04 2014

Tag 1:

Kathmandu –> Bhulbhule, 840 m –> Ngadi Bazar, 930 m

Der erste Tag war noch von der Anreise aus Kathmandu geprägt. Aus ursprünglich geplanten 6 Stunden (Zeitangabe laut Reiseführer) sind dann doch mal glatt 9 Stunden geworden (liegt wohl auch daran, dass wir alle 10 Meter gestoppt haben, um weitere Leute ein- und aussteigen zu lassen oder auch an den ständigen Essenspausen). Der Bus machte keinen besonders vertrauenswürdigen Eindruck, das Gepäck lose auf dem Dach, aber wir sind dann schließlich gegen 16h in Bhulbhule angekommen, nachdem wir uns vorher schon in Besi Sahar am Checkpoint angemeldet haben. Unser ursprünglicher Plan war, zur Einstimmung noch ein Dorf weiter zu laufen. Das haben wir dann auch gemacht, da auch die anderen Trekker sofort los gestapft sind. Der erste Eindruck war leider ernüchternd, da der Weg inzwischen nur noch Baustraße ist (hier wird fleißig an einem Staudamm gebaut) und wir ständig den Baufahrzeugen ausweichen mussten. Nach einer Stunde kamen wir in Ngadi an und fanden auch gleich eine nette Lodge: eine einfache Holzhütte mit zwei Betten, Klo und Dusche im Verschlag im Garten, wenn man Glück hat gibt es Strom. Wir hatten zuerst noch Strom, danach gab es ein romantisches Candle Light Dinner. Aber bei 100 nepalesischen Rupien (Rs) (= 0,75 EUR) können wir uns wohl nicht beklagen. Das sind ganz übliche Zimmerpreise hier, wenn man im dazugehörigen Restaurant isst, was auch nicht wirklich teuer ist. Je höher es dann geht, desto mehr steigen dann die Preise. Nach einem leckeren Abendessen ging es dann zeitig ins Bett. Leider rasselten die Beton-LKWs auch noch spät in der Nacht an unserer Lodge vorbei.

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Tag 2

Ngadi Bazar, 930 m –> Jagat, 1.320 m

Früh sind wir gestartet und konnten bei strahlendem Sonnenschein bald einen ersten Blick auf die schneebedeckten Berge erhaschen. Leider zog sich auch jetzt das erste Stück unseres Weges an der Baustraße entlang, aber unser Baumeister nutzte die Gelegenheit, sich interessiert die Bauarbeiten für den Staudamm anzugucken. Irgendwann wurde es idyllischer und wir passierten die ersten Reisterrassen und Bergdörfer. Das Leben ist hier natürlich sehr einfach. Wasser, welches oberhalb der Dörfer von Bergbächen abgezapft wird, holt man sich aus dem Hahn an der Straße. Viele Ziegen gibt es hier und fast jeder Haushalt hält sich im Verschlag ein Rind. Im Vergleich zu Myanmar scheinen die Einheimischen an uns Westlern regelrecht desinteressiert zu sein, aber den Trekking-Tourismus gibt es nun ja auch schon etliche Jahrzehnte. In vielen Dörfern entlang der Trekkingroute gibt es kleine Restaurants und Lodges/Guesthouses, die auf die Trekker ausgerichtet sind. Wir legten nach ca. 2 Stunden im Bahundanda eine Pause für ein zweites Frühstück ein. Eigentlich wollten wir heute auch nur noch 2,5 weitere Stunden laufen, so dass wir uns hier etwas Zeit zum Rasten gönnten. Unser nächstes Etappenziel Ghermu bzw. Syange erreichten wir dann aber doch so zeitig, dass wir uns entschlossen noch weitere 2 Stunden bis nach Jagat hinten dran zu hängen. Das letzte Stück entpuppte sich dann noch mal als Herausforderung, da es mehr oder weniger über den gesamten Weg bergauf ging, mal weniger steil, mal mit Klettern verbunden, wenn man den Shortcut der Einheimischen nimmt, was mit den schweren Backpacks nicht unbedingt einfach ist. Dann doch etwas erschöpft von unserem ersten wirklichen Trekking-Tag kamen wir in Jagat an, und auch hier fanden wir ohne Probleme ein Zimmer für 100 Rs. Das Essen ist hier im Übrigen wirklich deutlich teurer, wir zahlten ungefähr das Doppelte als in Ngadi. Aber die heiße Dusche war eine Wohltat!

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Tag 3

Jagat, 1.320 m –> Dharapani, 1.860 m

Nachdem es gestern Abend schon unaufhörlich geregnet und geweht hatte, hatten wir die Hoffnung, dass heute morgen die Wolken vertrieben sind und wir wieder bei herrlichem Wanderwetter laufen. Leider hat es aber nur 10 Minuten gedauert und wir mussten uns regenfest einpacken. Das Regenwetter zog sich den ganzen Tag über hin, nur mittags kam die Sonne einmal heraus. Lang genug, um die Sachen zu trocknen, bis sie dann gleich im Anschluss wieder nass geregnet worden sind. Reichlich verfroren kamen wir also an unserem Ziel in Dharapani an und nun mussten das erste Mal lange Unterhose und Mütze her. Und dabei sind wir erst auf 1.800 m! Der Weg heute war geprägt von einem recht steilen und steinigen, wetterbedingt nun auch zum Teil rutschigen und matschigen, Aufstieg bis zu unserem Mittagsstopp im Dorf Tal. Die Anzahl der Trekker auf dem Weg war heute deutlich höher als gestern, zumindest auf der ersten Hälfte hatten wir immer weitere Trekker in Sichtweite. Im Gegensatz zu gestern, wo wir zum größten Teil noch durch Felder und kleine Bergdörfer gelaufen sind, führte der Weg heute entlang des Flusses Marsyangdi Khola, zu beiden Seiten die schon recht hohen Berge. Den Fluss überquerten wir heute zweimal über lange Hängebrücken. Der letzte Teil des Weges ging an der “Straße” (Schotterpiste) entlang. Trotz einiger kleiner Wildbäche auf diesem steinigen Weg wird dieser immer noch von Jeeps und Motorrädern passiert. Keine Ahnung, wie man mit dem Motorrad hier heil hinunter bzw. herauf kommt!

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Tag 4

Dharapani, 1.860 m –> Chame, 2.670 m

Bei genialem Wetter (Sonnenschein, angenehme Temperaturen und blauer Himmel) und die schneebedeckten Gipfel immer voraus sind wir in den heutigen Tag gestartet. Der Weg führte zuerst an der “Straße” entlang durch verschiedene Dörfer, immer mit einem tollen Panorama, wohin man auch schaute. Der Weg war insgesamt angenehm zu laufen, wurde an einer Stelle aber dadurch erschwert, dass der Weg von einem Wasserfall geflutet wurde. Der weitere Wanderweg führte dann durch einen Pinienwald, und auf ca. 2.400 m Höhe sahen wir dann die ersten blühenden Rhododendron-Bäume. Was für ein Farbspiel: rote und rosa Blüten in mitten von grünem Wald und im Hintergrund schneeweiße Berge und blauer Himmel. Wir waren begeistert. Mittagspause hatten wir in dem kleinen Bergdorf Timang auf der Sonnenterrasse, wieder mit genialem Ausblick. Es war so herrlich, dass wir kurz davor waren, unseren Trip zu unterbrechen und den Nachmittag in der Sonne zu genießen. Aber uns zog es dann doch weiter und zum Glück war der Weg bis zu unserem Tagesziel dann gar nicht mehr so lang, wie eigentlich nach den Zeitangaben auf unserer Karte befürchtet. Im Vergleich zu den anderen Dörfern ist Chame riesig, dutzende von Pensionen reihen sich hier aneinander, was die Auswahl erschwert. Daneben einige kleine Shops, die alles verkaufen, was der Trekker so braucht: Sonnencreme, Trekking-Kleidung und –ausrüstung, Schokoladenriegel etc.

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Tag 5

Chame, 2.670 m –> Upper Pisang, 3.300 m

Immer noch ohne Muskelkater und wieder bei herrlichem Wetter ging es heute weiter bergauf. Inzwischen weht ein recht frischer Wind. Unser Weg führte wieder durch Nadelwald und durch eine enge, steile Schlucht, und war wie am Vortag gut zu laufen. Flache Strecken wechselten sich mit Anstiegen ab, so dass es nie zu anstrengend wurde. Langweilig wurde es auch am fünften Tag  nicht, denn es gab immer etwas Neues zu sehen, seien es die ersten Schneereste auf unserer Höhe oder etliche Maultierkarawanen, die Lasten von einem Dorf zum Nächsten transportieren. Wir passierten eine riesige Felswand, die in Vorzeiten von einem Gletscher abgehobelt wurde und überschritten die 3.000 m- Grenze. Auf dem letzten Teil des Weges machten die Berge Platz für ein weites Hochtal mit einem kleinen Weiher.  Da wir heute die “Ein-Stopp-Strategie” gewandert sind, waren wir am frühen Nachmittag an unserem Zielort Upper Pisang, schauten uns noch mehrere Lodges an, bevor wir uns dann für eine mit Sonnenterasse entschieden. Am Nachmittag legten wir dann nur noch die Füße hoch und genossen die Sonne.

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Tag  6

Upper Pisang, 3.300 m –> Manang, 3.540 m

Heute hatten wir die Wahl, den “leichten” Weg entlang der Straße zu laufen oder den oberen anstrengenden Weg zu nehmen, der die bessere Aussicht bietet und gut für die Akklimatisation sein soll. Wir waren ehrgeizig und entschieden uns für die zweite Alternative. Eine Stunde liefen wir noch durch das Hochtal um Pisang, bis wir uns dann mühevoll eine gute weitere Stunde lang einen steilen Berghang hochkämpfen mussten. Kein Spaß für uns Flachländer. Angekommen auf immerhin 3.600 m im Bergdorf Ghyaru gab es ein zweites Frühstück in der Sonne bei kaltem Wind. Wir probierten zum ersten mal Yak- Käse, sehr lecker. Von hier genossen wir die Aussicht auf die Gipfel von Annapurna II und IV. Der weitere Weg, nun wesentlich angenehmer, führte an den Berghängen nördlich des Marsyangdi Khola entlang durch Bergdörfer und über riesige staubige Geröllhalden, die von Gletschern in Vorzeiten hier abgelagert wurden bis nach Mungje, wo wir wieder das Hochtal erreichten. Von hier waren es dann noch 1,5 Stunden Fußmarsch durch die Ebene bis zu unserem Zielort. Hier hatten wir die Qual der Wahl hinsichtlich der Unterkunft und landeten, zumindest dem Preis nach, wohl im “besten Haus am Platz”. Aber da wir hier diesmal zwei Nächte bleiben wollten, waren dann doch die sanitären Gegebenheiten ausschlaggebend. Ein sehr anstrengender Tag, bedingt durch den Aufstieg bis auf 3.650 m Höhe und die lange Marschzeit.

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Tag 7

Manang, 3.540 m

Zwecks Akklimatisation (und auch Erholung) blieben wir heute, wie alle anderen Trekking-Gruppen auch, in Manang. Ausschlafen und ein ausgiebiges Frühstück waren angesagt! Dann ging es einmal durch den Ort, der im Wesentlichen aus etlichen Lodges, Restaurants und Trekking-Shops besteht. Aber als größter Ort auf dieser Höhe gab es hier auch ein Besucherzentrum, ein Museum, eine Post  und…. mehrere “Kinos”. Trekking – frei war heute aber durchaus nicht, denn wir wanderten noch zum View Point für den Gangapurna Gletscher, immerhin auch schon wieder auf 3.700 m. Auf dem Rückweg kamen wir noch am “Festtagsplatz” von Manang vorbei, wo abends ein Konzert stattfinden sollte. Jetzt tummelten sich hier aber zahlreiche männliche Dorfbewohner, die am Bogenschießen-Contest teilnahmen. Dieses ist Teil eines Festivals, welches im April zur Einstimmung auf den Frühling stattfindet. Nachdem wir uns bei Kaffee und Kuchen aufgewärmt haben, haben wir uns in einem von mehreren Lichtspielhäusern “7 years in Tibet” angeguckt, inklusive Popcorn und Tee.

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Tag 8

Manang, 3.540 m –> Yak Kharka, 4.050 m

Das Wetter war gut und so ließ es sich bald in T-Shirt und kurzer Hose laufen. Wir kamen wieder durch Bergdörfer. Unterwegs sahen wir dann die ersten “wilden” Bergtiere. Eine Herde Steinböcke oder so ähnlich? Die Landschaft ist jetzt karger. Hier oben wachsen keine Bäume mehr sondern nur noch knorriges Gestrüpp. Heute hieß es Abschied nehmen von der Aussicht auf Annapurna  IV, Gangapurna Gletscher und Gangapurna. Auch fließend Wasser gab es heute nicht mehr, stattdessen wurde heute mit einem Eimer heißem Wasser geduscht. Und liebe Leute zuhause, auch das geht wunderbar. 10 Liter reichen für eine Person wirklich aus.

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Tag 9

Yak Kharka, 4.050 m –> Thorung Phedi, 4.450 m

T-Shirt und kurze Hose-Wetter war nun vorbei. Hier oben wehte ein strammer Wind, so dass jetzt lange Bekleidung angesagt war. Die Landschaft war rau und karg. Hier oben weideten etliche Yaks, ansonsten traf man kaum noch auf Menschen (Trekker ausgenommen). Der Wandertag war zwar nicht sehr lang, aber bedingt durch die Höhe und den Wind kräftezehrend. Thorung Phedi erreichten wir gegen Mittag, leider mit leichten Kopfschmerzen, was erste Anzeichen der Höhenkrankheit sein konnten. Nachdem wir eine der zwei Unterkünfte für uns ausgewählt haben und wir uns zwecks “Mittagsschlaf” in die Schlafsäcke eingekuschelt haben, begann es dann zu schneien. Der Schneefall hielt bis in den Abend an, so dass dann ca. 10 cm neuer Schnee lag, auch auf dem Weg zum Pass, was die morgige Überquerung bestimmt nicht einfacher macht.

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Tag 10

Thorung Phedi, 4.450 m

Zwangspause in Thorung Phedi. Nachdem es gestern Nachmittag nun so geschneit hat, haben wir für uns beschlossen, den Pass heute noch nicht zu überqueren, sondern auch zwecks besserer Akklimatisation nur zum High Camp auf 4.833 m aufzusteigen, um so für den Folgetag schon mal die ersten 400 von ca. 1.000 Höhenmetern vorwegzunehmen. Leider machten sich bei uns aber immer noch etwas Kopfschmerzen bemerkbar, so dass wir uns entschlossen, noch eine weitere Nacht auf dieser Höhe zu verbringen. Wir wechselten die Unterkunft, da die andere einfach gemütlicher und belebter aussah, verbrachten einige Zeit in der Sonne und kamen gleich mit anderen Deutschen ins Gespräch, u.a. einem Mountainbiker aus Bayern, der die gleiche Route wie wir mit dem Fahrrad zurücklegt. Ab hier muss allerdings über den Pass geschoben werden, bestimmt auch kein Spaß. Gegen Nachmittag rafften wir uns dann nochmal auf, den Weg zum High Camp hochzulaufen, da es für die Akklimatisation immer gut ist, höher zu laufen als zu schlafen. Bis zum High Camp haben wir es aber nicht geschafft; die Kopfschmerzen meldeten sich wieder, der Weg war recht anstrengend und inzwischen war es recht kühl. Das sind ja gute Voraussetzungen für die Passüberquerung. Heute sind wir uns beide überhaupt nicht sicher, ob wir das packen! Früh (19h!) ging es ins Bett, denn wir wollten ja fit sein für den nächsten Tag. Aber auch, weil man abends eh nichts mehr macht und es auch einfach zu kalt ist außerhalb des Schlafsackes.

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Tag 11

Thorung Phedi, 4.450 m –> Muktinath, 3.760 m: Überquerung Thorung La Pass auf 5.416 m!

Der Wecker klingelte um 4.15h, um 5h wollten wir den Aufstieg angehen. Andere Reisegruppen, insbesondere die mit Guide, sind bereits um 4h oder 4.30h gestartet, aber wir hielten es für unnötig und auch gefährlich, den steilen Weg im Dunkeln zu laufen. Wir waren mit der Zeitwahl nicht alleine, mit uns starteten zahlreiche andere “Individual-Trekker”. Uns ging es heute gut, keine Kopfschmerzen mehr und auch haben wir die letzte Nacht wesentlich besser geschlafen als die Nächte davor. Unsere Taschenlampen konnten wir nach kurzer Zeit schon ausmachen, da es recht schnell hell wurde. Der Weg zum High Camp hat zwar schon seine Zeit gedauert (es geht recht steil bergauf), aber es lief heute wesentlich besser als am Vortag. Nur ziemlich verfroren kamen wir dort an, angeblich -8 Grad, gefühlt wie –20 Grad, sollten es sein. Schnell noch ein weiteres Paar Socken angezogen, dann setzten wir den Aufstieg fort. Inzwischen war auch die Sonne da und es wurde gleich viel wärmer. Der Weg schlängelte sich nun auf schmalen schneebedeckten Pfaden am Berg entlang. Tolles Panorama inklusive, man sind wir schon hoch! Trotzdem zog sich der Weg und die Luft wurde merklich dünner. Es war zwar nicht durchgehend steil, aber auf dieser Höhe ist es sooo mühsam, einen Fuß vor den anderen zu setzen und bergauf zu laufen. Entsprechend viele Pausen haben wir gemacht und gegen Mittag haben wir den Pass endlich erreicht! Wir sind auf 5.416 m Höhe, körperlich geht es uns verhältnismäßig gut. Was für ein Gefühl, wir haben es tatsächlich geschafft!! Leider sind inzwischen ein paar Wolken aufgezogen und auch der Wind weht frisch, so dass wir nur schnell die obligatorischen Fotos machen und dann sogleich den Abstieg angehen. Immerhin geht es jetzt noch ca. 1.700 m wieder hinunter. Der Weg erweist sich als schwierig, ist er zum einen doch recht steil, was sich in den Knien bemerkbar macht, zum anderen ist der Schnee inzwischen so angefroren, dass man ständig ins Rutschen kommt. Nur langsam geht es voran, auf der Hälfte der Strecke fängt es noch an zu schneien, so dass auch der Teil des Weges, der nicht mit Schnee bedeckt ist, nur noch rutschig und matschig ist. Wir sind ewig lange unterwegs bis wir schließlich im Tal sind, aber auch hier zieht sich der Weg noch einige Zeit bis wir am späten Nachmittag völlig erschöpft ankommen. Am nächsten Tag sehen wir die ersten Trekker bereits mittags im Ziel einlaufen, keine Ahnung, wie die das gemacht haben! Am Abend die erste (warme) Dusche seit Tagen. Trotz eiskaltem Badezimmer eine Wohltat!

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Tag 12

Muktinath, 3.760 m

Heute haben wir gar nichts gemacht. Der Vortag war anstrengend genug und wir haben einige Tage Luft, so dass wir uns einen Tag Erholung gönnten. Absolute Unlust, heute gleich weiter zu trekken. Und Muskelkater.

Tag 13

Muktinath, 3.760 m –> Kagbeni, 2.800 m

Wir starteten recht spät, da Thomas erst noch dem charismatischen jungen Dorfarzt  einen Besuch abstatten musste (er brauchte Antibiotika) und dann auch noch den bedeutenden Hindu- Tempel von Muktinath sehen wollte. Der zieht Pilger vom gesamten Subkontinent an, wegen seiner Wasserquellen und der nicht verlöschenden Gasflamme, die aus dem Untergrund austritt. Der Weg führte dann an der Nordseite des Tales des Jhong Khola entlang durch die Ausläufer des Königreichs Mustang, einige malerische Dörfer passierten wir. Auch die Landschaft hatte, trotz dessen, dass sie so kahl war einiges zu bieten. Ganz großes Himalaya – Kino. Das Felsgestein wechselte von Granit zu Sandstein und wir liefen über riesige Halden von Verwitterungsgestein und Gletschermuränen. Gegen Mittag liefen wir fast die ganze Zeit in starken Winden, was super anstrengend war. Aus der Ferne entdeckten wir dann ein Dorf, welches wir für Kagbeni hielten. Zielstrebig ging es darauf zu, einen steilen Berghang bergab, aber dann mussten wir feststellen, dass dieses ein Ort in der Region Mustang war, welche wiederum nur mit besonderer (und teurer) Genehmigung erwandert werden darf. Glücklicherweise lag aber auch Kagbeni nur 10 Minuten entfernt. Uns gefiel der Ort gleich auf Anhieb. Er ist wesentlich schöner als das Bergdorf Muktinath, und im Nachhinein hätten wir gerne hier unseren Ruhetag verbracht. Wir genossen den ausklingenden Tag in einer Bäckerei mit Blick auf das Dorfleben in den uns umgebenden Straßen.

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Tag 14

Kagbeni, 2.800 m –> Marpha, 2.670 m

Nach der ersten Etappe bis nach Jomsom bekommt das Sprichwort “jemanden Steine in den Weg legen” eine ganz neue Bedeutung. Der Weg bestand aus lauter losen Steinen inmitten einer Geröllwüste. Dazu ein starker Gegenwind, die Landschaft auch recht eintönig und wieder viel Jeep-Betrieb mit Pilgern nach Muktinath. Insgesamt ein Teilstück, welches nicht soviel Spaß macht zu laufen. Jomsom, “Verkehrsknotenpunkt” und für viele Trekker das Ende des Annapurna Circuits, ließen wir aber links liegen und suchten uns den Weg nach Marpha abseits der Straße und fanden so noch einen tollen Platz mit Blick auf den Gipfel des Tilicho (7134 m). Die letzten Kilometer ging es dann aber doch wieder an der Straße entlang, Gegenwind inklusive. In Marpha fanden wir ein nettes Guesthouse mit Garten und so konnten wir noch entspannt die letzten Sonnenstrahlen genießen.

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Tag 15

Marpha, 2.670 m –> Tukuche, 2.590 m –> Tatopani, 1.190 m

Zwei Tage noch marschieren bis Tatopani und dann ab in den Bus nach Pokhara, so war eigentlich der Plan. Leider kamen wir gleich zu Beginn nur schleppend voran, denn mir, Steffi, fehlte heute irgendwie die Kraft und dazu gesellten sich auch noch Magenprobleme. Für das erste Teilstück brauchten wir schon doppelt so lange wie vorgesehen und waren dabei auch gerade mal erst ein Dorf weiter. Der Weg an sich sehr schön, ein Waldweg und ein gefühltes Alpenpanorama. Bei unserer Rast entschieden wir, dass weiter laufen keinen Sinn macht, wir aber auch nicht in Tukuche bleiben wollten. Da Tukuche an der Straße liegt, kam tatsächlich noch ein Bus in Richtung Ghasa vorbei und wir beschlossen, unseren Trek damit heute vorzeitig zu beenden. Ziel war jetzt, erst mal soweit wie möglich bergabwärts zu kommen. Die Busfahrt über die holprige Schotterpiste (noch deutlich untertrieben) war alles andere als angenehm, erinnerte an die Minivan-Fahrt in Laos, aber immerhin ging es stetig voran, man wurde ordentlich hin und her geschüttelt, nebenan der Abgrund in eine der tiefsten Schluchten der Welt. In Ghasa fuhr dann tatsächlich auch noch ein Bus weiter nach Tatopani, den wir mit Hilfe eines mitfahrenden Guides noch nehmen konnten. Da dieser Bus aber schon überfüllt war, kamen nun auch wir endlich mal in den Genuss der Hocker in der Mittelreihe. In Tatopani hatten wir genug vom Bus fahren und beschlossen, die Nacht über hier zu bleiben und den allgemeinen Zustand wieder zu verbessern.

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Tag 16

Tatopani, 1.190 m –> Ghorepani,2.860 m

Am heutigen morgen war meine Frau wie ausgewechselt. Keine Anzeichen mehr von den Problemen, die sie gestern noch plagten. Somit war dann ihre Ansage: Weiter wandern! Auch in Anbetracht der Tatsache, dass Busfahren auf den Bergpisten nicht wirklich die bessere Alternative ist. Es wurde dann der anstrengendste Tag auf dem ganzen Circuit. Vom subtropisch warmen Tatopani wieder über 1.600 m (!) aufsteigen ins milde Bergklima von Ghorepani, viel davon über Treppenstufen. Wir kamen also anfangs ganz schön ins schwitzen und abends zum zweiten Mal in ein Gewitter (nicht sehr angenehm in den Bergen). Schon zur Mittagszeit mussten wir vor einem Gewitter Schutz suchen und eine Teepause einlegen (der Blitz kroch in Form von Lichtblitzen schon über unseren Köpfen in der Freileitung entlang, aber Gott sei Dank waren wir gerade in einem Dorf unterwegs). Letztendlich kamen wir nach einem langen Wandertag wirklich fix und alle in Ghorepani an, da sich auch die letzten 100 bis 200 Höhenmeter nur noch steil bergauf zogen. Als dann der große Regen- und Hagelschauer kam, fielen wir gerade auf unsere Betten im Guesthouse, nachdem wir schon bei zwei Unterkünften wegen voller Zimmer abgewiesen wurden. In Ghorepani kommen die “Wanderer” nämlich aus zwei Richtungen, deswegen ist hier ziemlich viel Betrieb. Nichtsdestotrotz war es hinsichtlich der Landschaft ein toller Tag: Zuerst ging es durch die Felder an den Berghängen und durch etliche Bergdörfer und zum Schluss kamen wir durch einen Rhododendrenwald.

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Tag 17

Ghorepani, 2.860 m–> Nayapul, 1.070 m –> Pokhara, 820 m

Auch am letzten Tag erlebten wir eine Neuerung. Aufgewacht sind wir mit einem herrlichen Himalaya – Panorama. Aus unserem Fenster konnten wir auf den Dhaulagiri (8.167 m) und Annapurna South (7.219 m) blicken. Für uns ging es heute (fast) nur bergab. Auch das ist anstrengend, vor allem, wenn es sich auch noch um unterschiedlich hohe Felsstein-Treppenstufen handelt. Über 3.000 Stück sollen es sein, wir haben es nicht nachgezählt. Die Neuerung: Horden von “Wander-“ Touristen auf ihrem Kurztrek nach Ghorepani bzw. wohl zum Poonhill. Der reinste Massentourismus. Trotzdem war auch der letzte Tag noch ein Mal schön, ging es doch in die eher subtropischen Middle Hills hinunter mit einem Mix aus Urwald und landwirtschaftlichen Flächen. Bis nach Birethanti folgten wir dem Flusslauf des Bhurungdi und kamen dann um 16 Uhr im Ziel Nayapul an, nachdem wir uns an sämtlichen Checkpoints ausgetragen hatten. Hier war dann die Herausforderung, einen Bus nach Pokhara zu entern. Beim ersten klappte es nicht, der war zu voll. Der zweite war dann unser, auch wenn wir dabei nicht die besten Plätze für knapp zwei Stunden Busfahrt ergatterten: Stehplatz und Pappkarton im Mittelgang. Die Rucksäcke kamen aufs Dach. Leider fing es unterwegs an zu schauern, so dass unsere Sachen nass regneten. Aber so ist das, wenn man günstig mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Nepal unterwegs ist. Nach zwei Stunden fielen wir dann in Pokhara an einer Straßenkreuzung wie Sardinen aus einer Büchse. Endlich da! Nur noch ein nettes Hotelzimmer für die nächsten Tage finden und dann ist Erholung angesagt.

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Beliebte (Wander-)weisheiten, die uns auf den langen Wegen in den Sinn kamen Smiley:

So weit die Füße uns tragen – Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung – Das Leben ist kein Ponyhof – Immer der Nase nach – Nur die Harten kommen in Garten

Es grüßen euch Heidi und Peter



Schlimmer geht´s nimmer…

1 04 2014

… haben wir gedacht, doch Kathmandu hat uns eines Besseren belehrt.

P1090259 (800x600)Die Stadt mit ihren 1.4 Mio. Einwohner leidet am Mangel jeglicher Infrastruktur. Angefangen bei Verkehrsproblemen, bei denen nicht die Menge der Fahrzeuge das Problem sind, sondern das Fehlen von Ampeln, (heilige) Kühe auf den Straßen, irgendwann begonnene und nie zu Ende gebrachte Baumaßnahmen, das wenig disziplinierte Fahrverhalten der Nepalesen und vielleicht einfach das Fehlen von Verkehrsregeln. Der Zustand der Straßen im Zentrum? – Enge Gassen, nicht mehr als Schlagloch behaftete Schotterpisten. Überquert man eine der Brücken über die Flüsse der Stadt, ist Nase zu halten die beste Idee, um den Faulgerüchen dieser Kloaken zu entgehen und den Blick keinesfalls über den Fluss schweifen lassen, sollte man einen empfindlichen Magen haben. Der Strom wird tageszeitlich abgestellt, weil er nicht für die ganze Stadt reicht. Dafür gibt es einen Stundenplan, man kann sich also darauf einstellen. (Trink-)wasser wird mit Lastkraftwagen in der Stadt verteilt und wie bei uns Heizöl in hauseigenen Tanks gespeichert. Nur das Internet funktioniert im Vergleich zu diesen Problemen echt gut. Wie geht es den Menschen dabei? Die machen einen freundlichen Eindruck auf uns, aber die Armut scheint hier eher noch größer zu sein als in den bisher bereisten Länder. Es ist alles viel dreckiger und schmuddeliger.

Kathmandu und das Kathmandu Tal ist reich an Kultur(-schätzen). Somit steht auch hier einiges auf der Weltkulturerbeliste und es gibt neben den Lebensumständen der Menschen einiges zu sehen. Zwei Handelsrouten nach Tibet begannen einst im Tal und brachten Wohlstand. Der Durbar Square mit dem alten Rasthaus, das Kathmandu wohl seinen Namen gab, dem alten klassizistischen Königspalast und dem Haus der Kumari, war dann auch eins unserer Besichtigungsziele. Wir hatten auch das große Glück, bei dem Schauspiel dabei zu sein, wenn die Kumari ihr Haus verlässt. Das kommt im Jahr nur zu besonderen Anlässen vor, diesmal war der Grund wohl ein militärisches Reiterfestival, das ebenfalls Scharen von Menschen anzog. Die Kumari ist ein kleines Mädchen, welches in jungen Jahren ausgewählt und als lebende Gottheit verehrt wird, bis die Pubertät einsetzt (oder sie einen anderen großen Blutverlust erleidet). Die Kumari lebt ein klosterähnliches Leben in einem Haus am Durbar Square, wenn sie es verlässt, darf sie den Boden nicht berühren und wird somit auf Händen bzw. in einer Sänfte getragen. Begründet haben diese Tradition die Malla – Könige.  Daneben hat der Durbar Square noch etliche alte Gebäude, Stupas und andere historische Dinge zu bieten, welche seinen Platz auf der Unesco – Liste rechtfertigen.

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Am zweiten Tag machten wir uns auf zur Bodhnath Stupa – die größte Stupa überhaupt in Asien. Bei der Gelegenheit sind wir dann auch in einen Verkehrsstau geraten, bei dem einfach gar nichts mehr ging. Unser Taxifahrer hat dann irgendwann eine neue Spur auf gemacht und wir sind über Bauschutthaufen und die nicht vorhandenen Gehwege gefahren. Sprich, eigentlich war dort kein Platz zum fahren, aber er hat sich alle Mühe gegeben und schließlich waren wir dann an der beeindruckenden Bodhnath Stupa. Sie ist von einem schönen Platz umgeben, der wiederum von netten Häuser eingerahmt wird und weil kein Fahrzeugverkehr zugelassen ist, ist die Atmosphäre wirklich klasse.

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Von hier liefen wir dann das kurze Stück nach Pashupatinath, dem wichtigsten Hindu Tempel Nepals, welcher aber nicht unser eigentliches Ziel war.

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Hinter dem Tempel fließt der heilige Bagmati Fluss. An dessen Ufer aus Steinstufen finden die Kremationen toter Hindus statt. Die Atmosphäre ist eine Mischung aus dem Besuch einer Trauerfeier und einer Touristenattraktion. Denn neben den trauernden Familien sind auch interessierte andere Nepalesen und einige Touristen an diesem öffentlichen Ort.

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Sadhus (letztes Bild) haben ein Leben in Askese gewählt, ihr zu Hause verlassen auf der Suche nach Erleuchtung und pilgern von einer heiligen Stätte zur nächsten auf dem Subkontinent. (Immer auf der Suche nach einem Touristen, der ein wenig Kleingeld in der Tasche hat, um die gewählte Freiheit etwas leichter zu machenSmiley)

Damit war dann auch schon unser zweiter Tag in Kathmandu zu Ende. Wir hatten uns ins Trekking Information Managment System eingetragen und unsere Conservation Fee für die Annapurna Conservation Area bezahlt. Die Rucksäcke sind zur Probe gepackt, es kann also auf in die Berge gehen. Die noch zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten in und um Kathmandu müssen bis zu unserer Rückkehr warten!