Road Trip – The Lao style

30 01 2014

Wir sind heute früh aufgestanden, um pünktlich um 8.30 Uhr, vom Chef unseres Guesthouses persönlich zum Busbahnhof gebracht zu werden. Dort angekommen standen bereits zwei Minivans bereit, die beide zu unserem heutigen Ziel, Luang Prabang, fahren sollten. Die bereits anwesenden nationalen und internationalen Fahrgäste wechselten noch zwischen den einzelnen Fahrzeugen hin und her – scheinbar war man sich noch unsicher, wer wo sitzt und wann welcher Bus fährt. Nachdem ich die abgefahrenen Vorderreifen des einen Minivans erspäht hatte und daraufhin sämtliche Profiltiefen des anderen gecheckt hatte, war mir dies egal und ich wusste, welches Fahrzeug wir nehmen. Mir war die Erzählung der zwei deutschen Mädels vom Vortag noch lebhaft in Erinnerung, was die Straßenverhältnisse zwischen Luang Prabang und hier betrafen.

Also verstauten wir unser Gepäck auf dem Dach des Minivans und stiegen ein. Zu uns gesellten sich noch zwei Deutsche, zwei Mönche (jeglicher göttliche Beistand kann hier nie verkehrt sein) und zwei Laoten sowie der Fahrer.  Es ging pünktlich los und es wurde noch ein kleiner Tankstopp eingelegt. Ziemlich schnell stellte ich fest, dass die Bereifung zwar in Ordnung war, dafür aber die Stoßdämpfer im Fonds nicht für diese Belastung (Ausländer mit Gepäck) ausgelegt waren. Auch die Staubwolken, die an uns vorbei durch das Auto zogen, waren nicht nur Staub, sondern Abgase vom Auspuff, wie sich bald an unseren schwarzen Nasen zeigen sollte.

Wie angekündigt war das erste Stück Straße in einem brauchbaren Zustand. Komischerweise brachen wir mit unserem Minivan keine Geschwindigkeitsrekorde. Bergauf – okay, untermotorisiert kann ja mal passieren, aber auch bergab versuchte unser Fahrer nur selten diesen Umstand wieder auszugleichen, was dafür sprach, dass auch die Bremsen nicht so dolle sein konnten. So langsam keimten in uns Deutschen die Zweifel, ob die Strecke denn in der veranschlagten Zeit von 8 bis 9 Stunden zu schaffen ist, vor allem weil das schlechte Stück Straße erst noch kam. Aber wir hatten uns viel zu erzählen und eine Menge Spaß auf den Rückbänken, allerdings wurde auch die Luft immer schlechter….

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Die Straßenverhältnisse wurden so wie man sie uns beschrieben hatte, aus Asphalt wurde ein Konglomerat aus Asphalt, staubiger Schotterpiste und Schlaglöchern. Unser Auto wurde auch nicht schneller, eher das Gegenteil, wir wurden inzwischen nicht mehr nur von Geländewagen überholt, vornehmlich mit chinesischen Kennzeichen, sondern auch von Kleintransportern, Reisebussen und ausgewachsenen Lkws. Das ständige überholt  werden führte dazu, dass es im Auto immer wärmer wurde, die Lüftung war ausgestellt und jetzt mussten auch die Fenster wegen des Staubs der vorbeifahrenden Fahrzeuge ständig geschlossen werden.  Der Zustand der Langsamkeit konnte also nicht an der Straße liegen. Beim Zurückblicken durch die getönte Heckscheibe erahnten wir das Problem, wir zogen eine tiefschwarze Abgaswolke hinter uns her. Auch unser Fahrer hatte das Problem erkannt und versuchte durch wiederholtes kurzes Anhalten am Straßenrand und Motorabstellen das Problem zu lösen. War das Gefälle zum Anfahren für das geschwächte Auto zu steil, mussten wir alle bis auf den alten Mönch vorne rechts aussteigen und einige hundert Meter laufen bis ein Weiterfahren mit Passagieren wieder möglich war. Wobei jeweils wieder eine schwarze Wolke aus dem Auspuff kam und die Startgeräusche des Motors nichts Gutes verheißen ließen.

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Zum Mittag waren wir am Busbahnhof von Udomxai – somit sind wir wohl noch im Zeitplan?! Unser Fahrer schien hier sein Stammrestaurant zu haben. Nach Begutachtung der Essensstände stand für uns fünf fest, dass die warmen Mahlzeiten für uns nicht in Frage kommen, zumindest nicht wenn man noch sechs Stunden im Bus sitzt.

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Wir nutzten die Pause, um zu erfragen, was denn ein lokaler Bus nach Luang Prabang kostet und wie lange er braucht. Wir entschieden uns aufgrund des Zeitvorteils unserem Minivan treu zu bleiben, deckten uns mit Chips, Keksen und Obst ein und stiegen um zwanzig vor zwei wieder in den Minivan um weiter zufahren. Ein fataler Fehler. Die Probleme und Lösungsansätze des Fahrers blieben die gleichen, nur das sie jetzt mehr Ausflugscharakter bekamen. Die Pause zum Motor abkühlen wurde jetzt genutzt, um an einem Straßenstand ein frisch geschlachtetes Reh zu begutachten.

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Es schien nicht das Gefallen des Fahrers zu finden, jedenfalls fuhren wir weiter, ohne das etwas gekauft wurde. Wir waren von dieser Aussicht auch nicht sonderlich begeistert, schließlich war es warm im Auto und wir hatten mit den Abgasen und dem Staub schon genug zu kämpfen. Wo ein Straßenstand ist, da kommt auch bald ein Zweiter. Wir zogen mal wieder eine schwarze Rauchwolke hinter uns her und stoppten abermals. Hier gab es eine größere Auswahl an Frischfleischprodukten, die scheinbar so gut sein musste, dass neben dem Fahrer auch die laotischen Mitreisenden begeistert ausstiegen. Im Nachhinein betrachtet eigentlich der einzige Moment des Tages an dem die Laoten überhaupt eine Regung zeigten. Auch wir betrachteten die Fleischauswahl recht interessiert. Dank dessen, dass die verschiedenen Tierchen noch nicht gehäutet und teilweise im Stück verkauft wurden, war eine Bestimmung des Fleisches möglich. In der Auslage waren unter anderem vorhanden: (Wild-) Schwein, Marder, Huhn und Gleithörnchen. (Die biologische Bestimmung an dieser Stelle erfolgt nach dem, was den Tieren am nächsten kommt.)

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Es fielen die Kaufentscheidungen und nacheinander flogen ein Huhn, ein Flughund in unser Auto und die halbe Rippe des Wildschweins landete im Kofferraum. Wir freuten uns der zu erwartenden Düfte. War das jetzt die Notverpflegung für uns alle – sollten wir noch größere Probleme bekommen?

Wir setzten unsere Fahrt  mit der zu erwartenden Rauchwolke fort. Die Schlaglöcher wurden schlimmer und so wunderte es uns nicht, als bei einem weiteren Schlagloch auf einmal die Kofferraumklappe aufsprang. Erst durch wildes Gestikulieren unsererseits wurde der Fahrer überhaupt aufmerksam, ein riesen Spaß für die Laoten. Versuche des Fahrers, die Klappe zu schließen scheiterten. Kurzerhand wurde von unserer Gepäcksicherung ein Seil entfernt und die Kofferraumklappe notdürftig verschlossen. Nun mussten wir also auch noch Angst um unser Gepäck auf dem Dach haben!

Die lustige Fahrt ging weiter, hin und wieder legten wir noch ein paar Zwangsstopps ein und kamen unserem Ziel aber aufgrund des Wahnsinnstempos doch leider nur geringfügig näher. Bis wir dann an einer Steigung abermals stoppten und beim erneuten Anlassen die Batterie endgültig ihren Dienst versagte. Alle Versuche unseres Fahrers blieben erfolglos. Er war auch nur Fahrer und nicht mehr, konnte sich oder uns also auch nicht wirklich weiterhelfen. Wir hatten nicht nur eine Panne, sondern ein Problem. Ich konnte mir in etwa vorstellen, wo das technische Problem lag aber es kam das Sprachproblem hinzu. Der Fahrer merkte nach einer Zigarettenlänge, das Motor abkühlen, Luftfilter auseinander bauen, rumfummeln am Anlasser und starten des Motors im Stand nicht weiterhalfen. Man kam auf die Lösung das Auto anzuschieben, auf Grund der Steigung im Rückwärtsgang. Auch das half nichts, ich hatte den Eindruck, dass der Fahrer nicht wusste wie er das Auto richtig zu starten hatte. Derweil versuchten wir Fünf bereits die ersten Fahrzeuge anzuhalten, in der Hoffnung, dass uns irgendwer mitnehmen könnte. Leider ohne Erfolg. Sollte das Phänomen “Panne” in Laos unbekannt sein?

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Wir machen diese Reise ja zur Völkerverständigung, kommen wir an dieser Stelle also zum Thema Hilfsbereitschaft. Wir haben hier an anderer Stelle dazu schon etwas gebloggt. Was geschah also in dieser Situation? Dem gemeinen Laoten geht es schlicht so schlecht, dass er für (Pannen-)Hilfe keine Zeit hat und/ oder so treu sein Pflichten nachkommt, dass unvorhergesehene Ereignisse ihn überfordern. Da half auch Wedeln mit dem Geldschein nicht. Die zahlreichen Chinesen, die uns in ihren fetten Bonzenschlitten in Kolonne passierten, winkten fröhlich aus dem Fenster, fotografierten uns Westler fleißig und fuhren nach kurzem abbremsen weiter (für das bessere Foto). Gut, man muss wissen, Chinesen fotografieren einfach alles und scheinen kein Liegenbleiben zu kennen.

Fazit nach kurzer Zeit: Sämtliches Winken, Handzeichen, Daumen raustrecken half wenig. Nur einige wenige hielten und konnten oder wollten einem nach kurzer Konservation nicht helfen und fuhren weiter. Ein paar Mal schien es fast soweit, dass wir jemanden überzeugen konnten, uns mit zunehmen, dann drängelte sich aber jedes mal unser Fahrer dazwischen, sagte etwas auf Laotisch oder drängte uns von der Straße und der Angehaltene setzte seine Fahrt fort. Der Minivan war jetzt bereits gedreht und wir schoben ihn in entgegengesetzter Richtung von Luang Prabang weg, den Berg hinunter. Aber alle Startversuche schlugen fehl und das Auto kam immer wieder mit einer Bremsspur am staubigen Seitenrand zum Stehen. Unser Fahrer erkannte scheinbar, dass auch er jetzt aktiv werden muss und für eine alternative Transportmöglichkeit sorgen sollte. Somit hielt er einen richtigen Reisebus an, keine Ahnung was er denen erzählte, der Bus setzte seine Fahrt fort und hatte sogar noch reichlich freie Plätze, wie wir erschreckender Weise beim Vorbeifahren feststellen mussten. Leider reagierten wir hier zu langsam. Die Laoten währenddessen nahmen die Situation regungslos gelassen hin. Kirsten unternahm derweil den verzweifelten Versuch, bei unserem Guesthouse in Luang Nam Tha anzurufen und ihnen dort unser Dilemma zu berichten. Dazu hat sie es tatsächlich geschafft, sich das Handy von unserem Fahrer zu leihen. Am Telefon versprach man uns Hilfe, ein Ersatzminivan sollte angeblich aus Udomxai kommen und in ca. einer Stunde da sein. Zwischenzeitlich versuchte Thomas sich nochmal als Fahrer und daran, den Minivan beim Hinunterrollen des Berges noch einmal zu starten. Leider scheiterte auch er, und die einzige Folge war nur, dass wir nun noch weiter bergabwärts hinterher laufen mussten. Das Auto kam schließlich vor der nächsten Steigung endgültig zum Stoppen. Zum Glück der Laoten befand sich an dieser Stelle ein Haus, und unsere Mitreisenden schlossen fröhlich Freundschaft mit den dort Ansässigen. Inzwischen war es 15:45h, wir resignierten mit unseren Versuchen, weitere Autos anzuhalten und hofften auf das Ersatzvehikel. Was ist nun aber eigentlich aus dem alten Mönch geworden, der nach dem endgültigen Aus auch aus dem Auto ausstieg und sich erst Mal seelenruhig mit seiner Zigarette ins Gras hockte? Wir waren nun ja schon wieder etliche hundert Meter bergab gelaufen. Hockte er dort etwa immer noch oder wurde zumindest er schon mitgenommen? Nein, nach einiger Zeit kam er als Sozius auf einem Moped zu uns zurück und setzte sich mit einer Zigarette stoisch ins Gras… Die Zeit verging, kein Ersatz in Sicht.

Wir trauten unseren Augen nicht, als auf einmal ein französisches Wohnmobil angefahren kam. Die Verzweiflung mussten sie uns angesehen haben, denn sie hielten an und boten ohne Umschweife an, uns mitzunehmen. Der Haken an der Sache, ihr Ziel war nicht Luang Prabang, sondern das kleine Örtchen Nong Khiaw, das etwas abseits unserer Route lag. Wir entschieden  uns jedoch dafür, Hauptsache vorankommen und dann am nächsten Tag von dort einen neuen Versuch in Richtung Luang Prabang zu starten. Unser laotischer Fahrer hatte inzwischen auch mitbekommen, dass wir nun tatsächlich eine Mitfahrgelegenheit gefunden hatten (mit der er sich im Übrigen nicht verständigen konnte) und kam in eiligen Schritten auf uns zu, um uns zu überzeugen, dass ein Ersatzminivan auf dem Weg sei und um 18h da sein soll. Weitere Wartezeit zu diesem Zeitpunkt: 1,5 Stunden. Das Problem: wir hatten bis nach Luang Prabang aber immer noch mindestens 4 Stunden vor uns und um 23h gibt es in Laos sozusagen eine Sperrstunde, zu der mehr oder weniger alles dicht macht. Da wir alle noch keine Unterkunft gebucht hatten, war die Aussicht bei (voraussichtlich) späterer Ankunft ggf. auf der Straße übernachten zu müssen nicht so prickelnd und so sahen wir zu, dass wir unser Gepäck in das Wohnmobil schafften.

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Dort wurde es nun voll, denn aus dem Wohnmobil lugten auch 3 Kinderköpfe hervor. Eine fünfköpfige Familie aus Frankreich, die für ein Jahr in ihrem Wohnmobil auf Reisen durch den nahen Osten und Asien ist (http://rebolasiatriptour.blogs-de-voyage.fr/)! Die beiden großen Jungs, Nathan(10) und Clément (8), freuten sich über ihre neuen Spielkameraden und schon waren wir alle in einer Partie Uno und Phase 10 verwickelt.  Mit an Bord war dann noch die kleine Lise, 5.

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Leider wurden die Straßenverhältnisse nicht besser, das Wohnmobil fuhr zwar etwas schneller, aber dennoch ging es nur schleppend voran. Auch die Franzosen hatten den Straßenzustand unterschätzt und so waren wir bei Einbruch der Dunkelheit immer noch kilometerweit von unserem neuen Ziel entfernt. Die Kinder wurden langsam müde und so entschieden wir, in einem nächst größeren Ort nach Gästehäusern für uns Ausschau zu halten, da die Franzosen ihre Reise dann auch nicht mehr fortsetzen wollten. Uhrzeit: 20h. Diesmal war das Glück aber eindeutig auf unserer Seite. In dem wahrscheinlich einzigem Guesthouse vor Ort verstand uns keiner und somit scheiterte zwar die Unterkunftssuche, aber wir erspähten dabei einen Reisebus und nach anfänglichen Kommunikationsschwierigkeiten war klar, dass dieser nach Luang Prabang fährt, noch 5 Plätze frei hat und angeblich in zwei Stunden da sein sollte. Wir entschieden uns, es drauf ankommen zu lassen, da die Franzosen die Fahrt sonst nur für uns fortgesetzt hätten und das wollten wir ihnen nicht zumuten. Merci beaucoup an dieser Stelle für die tolle Hilfsbereitschaft und eine trotz allem lustige Fahrt in ihrem Wohnmobil. Wir bewundern den Mut und die Abenteuerlust und wünschen den Fünfen alles Gute und viel Glück auf ihrer weiteren Reise!!!

Zu unserer Überraschung waren es dann auch keine normalen Sitze in dem Reisebus, sondern jeder bekam eine Schlafkoje für umgerechnet 5 Euro! Wider Erwarten erreichten wir tatsächlich gegen 22.15h nach 14 Stunden Reisezeit Luang Prabang. ENDLICH! Schnell ein Tuktuk in die Altstadt, denn es musste ja nun noch schnell eine Unterkunft her. Die ersten Versuche scheiterten, finally fanden wir aber ein nettes Zimmer und sanken total erledigt um Mitternacht ins Bett. Was für ein Abenteuer!



Von Nord-Thailand nach Laos

29 01 2014

Von Chiang Mai aus starten wir in Richtung Laos. Der Minivan, der uns zur Grenze bringen soll, kommt mit ca. 1 Stunde Verspätung. Erklärung: die Chinesen konnten angeblich nicht gefunden werden. Komisch bloß, dass der Minivan voll besetzt ist und Chinesen gar nicht an Bord sind…. Der Minivan tuckert durch die Landschaft, schneller als 80 km/h traut sich unser Fahrer, gesetzteren Alters, wohl nicht zu fahren. Irgendwann auf halber Strecke treffen wir auf einen Minivan aus der Gegenrichtung und die Fahrer wechseln. Von da an geht es rasant weiter, wir haben doch noch Hoffnung, den Grenzübergang vor Schließung zu erreichen.

Wir stoppen planmäßig in Chiang Rai, wo es den weißen Tempel, den Wat Phra Kaew zu bewundern gibt. Viel mehr hat Chiang Rai offensichtlich nicht zu bieten. Der Tempel scheint beliebt für einen Fotostopp zu sein, denn es wimmelt von Reisebussen, Minivans und entsprechend vielen Touristen. Das ganze zugegebenermaßen zu Recht, denn der ganz in weiß gehaltene Tempel ist wirklich schön anzuschauen.

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Es geht weiter und am späten Nachmittag erreichen wir das thailändische Grenzstädtchen Chiang Khong. Neuerdings setzt man nicht mehr mit dem Boot über, sondern es wurde eine Brücke errichtet, die den Grenzübertritt auf dem Landweg ermöglicht. Das ganze läuft dann so ab: Von der Grenzstation auf thailändischer Seite fährt ein Bus bis zur Grenzstation in Laos. Hierfür bezahlt man 25 Baht (obwohl eigentlich nur 20 THB auf dem Ticket stehen…). Bevor es den Ausreisestempel gibt, wird man nochmal abgefangen und soll Baht in Dollar tauschen, da angeblich das Visa für Laos mehr kostet, wenn man in Baht bezahlt. Keine Ahnung, ob das wirklich so ist. Wir tauschen das Geld getauscht, da der Kurs gar nicht soo schlecht ist. Auf laotischer Seite muss man dann zuerst das Visa bezahlen, 30 USD. Vorbei an der freundlichen Grenzbeamtin und eigentlich hat man nun alles Offizielle passiert. Wenn da nicht am Ausgang noch der ominöse Laote sitzen würde, der auf seinem Pappschild 1 USD für den Grenzübertritt nach 16 Uhr haben möchten… ??? Widerwillig zahlen wir hier auch noch mal, bevor uns dann das weit und breit einzige TukTuk zum Transport nach Huay Xai für 100 Baht pro Person angeboten wird. Bei 9 Leuten, die samt Gepäck in das eine TukTuk gequetscht worden sind, empfinden wir auch dieses als Abzocke. Laufen wäre allerdings zu weit gewesen, denn Huay Xai liegt ca. 10 km von der Grenzstation entfernt. Der erste Eindruck von Laos ist also schon mal gesetzt! Früher passierte man die Grenze per Boot über den Mekong und kam wohl mehr oder weniger direkt im Ort an.

Eine Unterkunft in Huay Xai ist schnell gefunden und auch der Weitertransport am nächsten Tag ist leicht organisiert. Wir quartieren uns in einem Hotel ein, dessen Zimmer sowjetischen Charme versprühen, aber sauber sind. Für eine Nacht wird es reichen. Beim Abendessen in einem Restaurant stoßen wir dann auf die ersten Überbleibsel des Indochinakriegs: Bomben als Dekoration.

Wir haben uns entschieden, weiter nach Norden in das Städtchen Luang Nam Tha zu fahren, von wo man Trekkingtouren in den Dschungel bzw. in die Nam Ha National Protected Area machen kann. Die Busfahrt dorthin ist ein erster Vorgeschmack auf weiteres Reisen in Laos. Wir fahren mit einem lokalen Bus, der neben einer Handvoll weiterer abenteuerlustiger Touristen vollgestopft ist mit Gepäck auf der letzten Sitzbank, Reissäcken unter den Sitzen und Laoten im jetzt nicht mehr vorhandenen Mittelgang, nachdem die Klappsitze ausgeklappt wurden. Die Fahrt dauert ca. 4,5 Stunden, was aber bei der kurvigen Straße durch die Berge wohl aber vor allem daran liegt, dass der Bus die Berge im Schneckentempo hochkriecht. Die Laoten sind währenddessen in ihrem Element und verteilen die Reste ihres Frühstücks im Bus. Am Ende säumen Kürbiskerne, Obstreste und diverse Flüssigkeiten den Boden des Busses. Aber immerhin kommen wir gegen Mittag an und bekommen auch noch ein Zimmer im Zuela Guesthouse. Wir scheinen Glück gehabt zu haben, denn im Verlauf des Tages sehen wir zahlreiche Traveller, die erfolglos nach einem Zimmer anfragen. Im Laufe des Nachmittages entscheiden wir uns für einen Ein-Tages-Trekkingausflug in die nähere Umgebung, vermutlich nichts Spektakuläres, aber wir wollen hier nur einen Tag bleiben und dann weiter nach Luang Prabang. Die Preise für Trekkingausflüge sind recht heftig, aber zumindest wirbt jede Agentur damit, dass ein Teil des Geldes an die umliegenden Dörfer geht.

Am Folgetag geht es mit einer halbstündigen Verspätung los (ärgerlich, wenn man extra früh aufsteht…) und wir fahren erstmal eine dreiviertel Stunde mit dem Minivan in ein Nachbardorf. Dabei sind noch die zwei weitere deutschen Mädels. Zusätzlich zum Guide kommt noch ein Träger aus dem Dorf mit, der anscheinend unser Lunch und etwas Wasser schleppt. Das soll dafür sorgen, dass ein Teil unseres bezahlten Geldes in den Dörfern ankommt. Wir folgen einem Trampelpfad aus dem Dorf heraus und begleiten eine Zeitlang eine Gruppe Frauen, die zum Feuerholz sammeln unterwegs ist. Unser Guide erklärt uns eine Menge Pflanzen und wie sie von den Einheimischen genutzt werden. Unser Fazit dazu, man braucht nur in den Dschungel gehen und hat dann alles, was man zum Überleben braucht, inkl. Baumaterial, welches man essen kann, z.B Bambus und Rattan.

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Höhepunkt unserer Wanderung bei wirklich stickigen, schwülwarmen Wetter ist dann nicht irgendein Berggipfel, sondern das im Dschungel zubereitete Mittagessen. Es gibt nicht nur den mitgebrachten Reis und anderes Gemüse, sondern unser Guide hat am Wegesrand fleißig Grünzeug eingesammelt. In einem Bambusrohr kochen wir über Lagerfeuer eine Suppe und hier kommen die frischen Zutaten zum Einsatz. Das Essbesteck (Löffel) muss sich jeder aus Bananenblättern selber basteln und was nicht mit dem Löffel zu essen geht: wozu gibt es Finger. Das Essen wird auf einem “Tisch” aus Bananenblättern angerichtet um den sich alle im Schneidersitz versammeln. Bevor wir mit dem Essen beginnen, wird noch etwas von dem Reis in allen vier Himmelsrichtungen in den Dschungel geworfen. Dieses macht man, um den “Spirit” zu befriedigen. Sollte der Spirit noch nicht genug bekommen haben, gibt es nachher noch die Reste hinterher. Naja, die Natur wird es schon regeln, alles Bio.

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Für eine Siesta war leider keine Zeit und so ging es nach dem Mittag weiter mit dem Wandern und wir kehrten am frühen Nachmittag zurück zur Hauptstraße, wo uns dann der Minivan verschwitzt wieder einsammelte. Um hierher zu kommen musste jeder aber noch eine Mutprobe bestehen und über diese wackelige Bambusbrücke “klettern”.

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Mehr Zeit haben wir nicht in Luang Nam Tha eingeplant und so organisierten wir für den darauffolgenden Tag noch die Weiterfahrt nach Luang Prabang. Nach den Erfahrungen vom Vortag mit dem lokalen Bus entschieden wir uns einstimmig für den Minivan, der uns etwas schneller zum Ziel bringen soll. Fortsetzung folgt….



Chiang Mai und Besuch aus Deutschland

26 01 2014

Thomas hatte noch nicht genug von Höhlen und so machte er sich am Abreisetag aus der Cave Lodge morgens zu Fuß auf, die in nur ca. 1000 m Entfernung liegende Tham Lod Cave zu besichtigen. Sie ist 1,6 km lang und wird vom Nam Lang durchflossen;  zur Haupthöhle gehören drei Nebenhöhlen. Um die Höhle zu besichtigen, fährt man dort mit einem Bambusfloss durch. Die Höhle war deutlich größer als die, die wir am Vortag gesehen haben. Zu sehen gab es große Fische, Schwalben, Fledermäuse, die unter der Höhlendecke hingen, Stalagmiten und Stalaktiten sowie große Stalagnaten, die wie Säulen die Höhlendecke in 40 m zu stützen schienen. Thomas war begeistert. Ich zog es vor, einmal auszuschlafen und die restliche Zeit bis zur Abfahrt in der Hängematte zu verbringen.

P1060148 (800x600)Der Transport zurück nach Chiang Mai war ähnlich spannend wie die Hinfahrt: zuerst die Fahrt zum nächsten Dorf, wo der Minivan abfuhr, per Motorroller. Das ganze muss man sich im Übrigen so vorstellen: erst der Moped-Fahrer, dahinter quer der große Backpack, dann jeweils wir als Sozius dahinter mit unseren Tagesrucksäcken auf dem Rücken. Dann 4,5 Stunden Serpentinen mit dem vollbesetzten Minivan und zum Schluss eine rasante Fahrt im TukTuk  zum Guesthouse, wo diesmal alles mit der Reservierung in Ordnung war.

Es war inzwischen früher Abend und so langsam machten wir uns Sorgen, denn heute wollte Kirsten zu uns stoßen, die sich spontan zu einem Thailand-Urlaub entschlossen hatte und uns  besuchen wollte. Der Flieger aus Bangkok hätte längst da sein müssen und so warteten wir unruhig in unserem Hostel. Endlich kam sie dann aber an und die Wiedersehensfreude war groß. Von der vielen Fahrerei und Fliegerei waren wir jedoch alle drei K.o., so dass wir uns nur noch kurz zum Essen aufmachten und unseren Sparziergang durch Chiang Mai auf den nächsten Tag verschoben.

Am nächsten Morgen, alle frisch und munter, ging es zunächst an die Reiseplanung für die nächsten Tage. Wir wollen gemeinsam durch Laos reisen, dafür mussten Route und Transport organisiert werden. Im Anschluss machten wir uns auf, Chiang Mai zu erkunden. Das touristische Zentrum von Chiang Mai ist die Altstadt, umgeben von ihrem Stadtgraben. Hier reihen sich Cafes, Hotels und Reiseagenturen aneinander. Dazwischen hin und wieder ein Tempel. Chiang Mai soll sich als Ausgangspunkt für Trekking, Kayaking etc. und einen Besuch bei den Bergstämmen lohnen, ansonsten fanden wir es aber nicht sonderlich spektakulär.

Wir besichtigten mal wieder einen Tempel, den Wat Phra Singh, welcher als DER Tempel unter den Tempeln von Chiang Mai angepriesen wird. Die Tempelanlage war wirklich schön angelegt und kleine Marktstände säumten den Pfad entlang des Hauptgebäudes, denn wo es nett ist, sind ja auch viele Touristen.

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Für eine kleine Spende bedanken sich diese kleinen Mönchen artig..

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Danach ging es zur nächsten buddhistischen Tempelanlage, dem Wat  Chedi Luang, welche wir nur zufällig entdeckten als wir den Sunday Walking Market entlang liefen, der so langsam zum Leben erweckte. Der Wat Chedi Luang ist ein riesiger Tempel aus dem 15. Jahrhundert, der wahrscheinlich durch ein Erdbeben oder durch Kanonenkugeln zerstört worden ist, so dass heutzutage nur noch dessen Ruinen zu besichtigen sind. Um den Tempel herum findet man wiederum kleine Tempel, in der täuschend echte Mönche aus Wachs in Glaskästen sitzen. Wir mussten wirklich überlegen, ob diese nicht doch echt sein können.

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Außerdem sind auf dem Platz noch die chinesischen Tierkreiszeichen aufgereiht. Diese sind unter anderem Ratte, Ochse Tiger, Hase, etc.. Wir erwischten mit unserem Geburtstagen beide den ….

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Kommentare an dieser Stelle sind überflüssig…. Insgesamt war diese Anlage deutlich spektakulärer als die Erste.

 

P1060168 (800x600)P1060161Danach ging es zurück auf den Markt, wo wir uns mit mit den immer größer werdenden Touristenscharen an den vielen bunten Marktständen vorbei treiben ließen. Hier konnte man neben Schmuck, Klamotten, Lampen, Tücher, Taschen auch viele Dinge kaufen, die man eigentlich nicht braucht. Auch wir konnten nicht ganz widerstehen und haben einige Mitbringsel geshoppt. Um 18h kam dann per Lautsprecher für die ganze Straße die Durchsage, die wir schon vom Bangkoker Hauptbahnhof kannten. Please stand up, es war Zeit für die Nationalhymne.
Den weiteren Abend verbrachten wir ebenfalls damit, über den Markt zu laufen, aber unser Ziel war der Night Bazar, der außerhalb der Altstadt lag und daher einen kurzen Fußmarsch erforderte. Leider mussten wir feststellen, dass dieser geschlossen war, wahrscheinlich weil alle beim Sunday Walking Market waren… Also drehten wir wieder um, zurück zu dem inzwischen übervollen Markt, probierten dann noch den ein oder anderen Essenstand aus und als Belohnung für die geschundenen Füße gab es für Kirsten und Thomas noch eine Fußmassage, ich gönnte mir eine für die Schultern.

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Zugfahrt nach Chiang Mai und auf nach Soppong

24 01 2014

Es ist Mittwoch morgen, 7:20 Uhr und wir wollen zum Bahnhof. Die Taxifahrer in der noch leeren Ram Buttri sind schon gut drauf und wollen glatt das dreifache dessen, was eine Fahrt zum Bahnhof kosten soll. Wir laufen ein Stück und machen schließlich 150 statt der angedachten 100 BAHT locker. Die Taxifahrt geht aufgrund der Rush Hour nicht so zügig voran, aber wir schaffen es rechtzeitig zum Bahnhof, so dass auch wir um 8.00 Uhr der thailändischen Nationalhymne beiwohnen dürfen, die zwei Mal täglich in allen öffentlichen Plätzen wie z.B. Bahnhöfen erklingt. Bitte von den Plätzen erheben.

CIMG0318 (768x1024)Der Zug, aus drei Wagons (kein Wunder, dass es gestern kaum noch Plätze gab) verlässt pünktlich den Bahnhof. Recht schnell stellt sich auch raus, dass Expresszug in Thailand nicht wirklich Express heißt, sondern es wird nur nicht an jeder Milchkanne gehalten. Wir zuckeln also gemütlich durchs thailändische Flachland. Viel Landwirtschaft, alles ziemlich sumpfig und flach, ab und zu ein paar Felsen und Tempel. Die 2. Klasse scheint klimatisiert zu sein, denn so langsam wird es richtig kalt. Da hilft es nur, sich warm einzupacken.

P1060013 (1024x768)Verpflegung gibt es auch und eine der Hauptbeschäftigungen des Personals ist es, den Gang regelmäßig auszufegen. Die zwölf Stunden Zugfahrt sind lang, aber alles im allem betrachtet besser als Bus fahren. Mit nur einer halbstündigen Verspätung treffen wir schließlich in Chiang Mai ein. Thank you for travelling with thailändische Bahn.

 

Mit dem Sammeltaxi geht es dann, zu wahrscheinlich überhöhten Touristenpreisen, in die Altstadt von Chiang Mai, wo unser Hostel sein soll. Wir werden tatsächlich an richtiger Stelle abgesetzt, müssen dann aber erfahren, dass eine Reservation Confirmation anscheinend nicht das ist, wofür man es halten kann… denn für uns gibt es kein Zimmer mehr! Nach etwas Beharrlichkeit unsererseits ist dann plötzlich doch ein Zimmer da, so dass wir uns abends um 22h nicht mehr um einen anderen Schlafplatz kümmern müssen.

Allerdings bringt es unsere Reisepläne durcheinander, da wir eigentlich die nächsten Tage in Chiang Mai bleiben wollten. Mangels Unterkunft entscheiden wir uns dann am nächsten Morgen für einen spontanen zweitägigen Ausflug nach Soppong, wo es zahlreiche Höhlen zu erkunden geben soll. Auf geht es also zum Busbahnhof, Ticket gekauft und nach etwas Wartezeit geht es dann im Minivan in nordwestliche Richtung. Der Weg besteht hauptsächlich aus Serpentinen, entsprechend froh ist dann zumindest eine von uns, nach ca. 4,5 Stunden Fahrtzeit das Ziel erreicht zu haben. Soppong selbst ist ein kleines Nest, unser Guesthouse nochmal ca. 9 km entfernt. Die einzige Taximöglichkeit ist das Motorrollertaxi. Aber die thailändischen Fahrer sind logistische Meisterleistungen mit ihren Mopeds gewohnt und so ist es natürlich auch kein Problem, uns samt diversem Reisegepäck auf zwei Motorollern zur “Cave Lodge” zu transportieren.

Die Cave Lodge entpuppt sich als super Wahl, denn in dem gemütlichen offenen Aufenthaltsraum mit Feuerstelle und Hängematten lässt es sich bestimmt einige Tage aushalten. Außerdem tummeln sich hier bereits viele andere Traveller, mit denen wir schnell ins Gespräch kommen.  In diesem entfernten Winkel Thailands holt dann ein amerikanisches Mädel ihre Spielkarten hervor und wir vertreiben uns die Zeit mit Kartenspielen. An dieser Stelle viele Grüße an die Kollegen!

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Wer hätte gedacht, dass es in Thailand so kalt werden kann! Wir frieren gewaltig, denn nachts sinken die Temperaturen doch tatsächlich auf 10° C und das ist in Bambushütten verdammt kalt.

Am nächsten Tag starten wir unsere Höhlenforschung. Zusammen mit Manda aus Chicago und dem einheimischen Guide erkunden wir drei Höhlen in der Umgebung, dazwischen wird durch die Felder und Wälder gewandert, bergauf, bergab. Die erste Höhle ist die Fossil Cave und wie der Name schon sagt, finden wir hier auf der 700 m langen Strecke neben den Stalagmiten 200 Mio Jahre alte Muschelfossilien. Weiter geht es zur Waterfall Cave, wo wir 400 m tief in die Höhle kriechen. Da wir aufgrund der engen Hohlräume tatsächlich die meiste Zeit auf allen Vieren kriechen und unser Weg ein unterirdischer Bach ist, sind wir danach entsprechend nass. Aber Spaß hat´s gemacht! Nach einem kurzen Zwischenstopp zum Lunch erreichen wir zum Schluss Höhle Nummer 3, die Xmas Cave. Dieses ist die größte Höhle, die wir heute erkunden. Im Inneren sehen wir zahlreiche beeindruckende Stalagmiten und Stalaktiten. Für uns die schönste Höhle des heutigen Tages.

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Back in Bangkok und auf nach ?

21 01 2014

Noch wissen wir nicht, wo es für uns als nächstes eigentlich hingehen soll. Reisen wir einfach entlang unserer Route oder lassen wir uns von den Erzählungen Anderer beeinflussen. Unseren Stop in Bangkok nutzen wir erst einmal, um das Visum für Myanmar zu beantragen. So können wir vielleicht später etwas Zeit sparen. Nach dem Aufstehen wird noch schnell das Hostel gewechselt, denn nebenan im Wild Orchid, ist es a) belebter und netter im Cafe zu sitzen und b) für ein wenig mehr Geld, das Zimmer größer und richtig schick eingerichtet. Danach heißt es für uns: selbst ist der erfahrene Traveller und somit verzichten wir darauf, den Service irgendeiner Travel Agency in Anspruch zu nehmen und machen uns auf den Weg zur Botschaft. Diese ist hervorragend mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Erst mit dem Wassertaxi den Chao Phraya River runter geschippert und dann noch zwei Stationen mit dem BTS- Skytrain gefahren, schon hat man die Strecke von der Ram Buttri bis zur Botschaft zurück gelegt. Unsere Befürchtung, in die aktuellen Proteste zu gelangen, bestätigt sich nicht, alles ganz normal hier.

Trotz des frühen Aufstehens sind wir erst kurz nach 11 Uhr an der Botschaft und es ist richtig, richtig voll. Myanmar scheint sich in den letzten Jahren zu einem sehr beliebten Ziel entwickelt zu haben. Es ist also Beeilung angesagt: Anträge ausfüllen, Passfoto einkleben, Reisepasskopie hinzufügen und in der Warteschlange einreihen. Aber wir schaffen es, unseren Antrag abzugeben, bevor die Botschaft um 12 Uhr schließt bzw. keine neuen Anträge mehr annimmt. Die Bearbeitungszeit ist davon abhängig, wie viel man bereit ist für sein Visum zu bezahlen. Wir bezahlen etwas mehr, können es aber am selben Nachmittag noch abholen. Da wir jetzt nicht einen Tag warten müssen, sind wir in unserer weiteren Planung etwas freier. Für Leute mit Zeit gibt es auch ein Visum zum Schnäppchenpreis, dass am übernächsten Tag fertig ist.

Als nächstes wollen wir uns um Bahnfahrkarten kümmern und da wir Zeit haben, laufen wir das Stück bis zu Bangkoks Hauptbahnhof Hua Lumphong . Da es inzwischen Mittagszeit ist und wir ohne Frühstück in den Tag gestartet sind, knurrt uns aber erstmal der Magen. Gar kein Problem. Auch wenn wir uns in einem Geschäftsviertel befinden, nur wenige Schritte von der myanmarischen Botschaft entfernt, säumen zahlreiche Straßenstände die kleine Nebenstraße, schließlich haben auch thailändische Büroangestellte mittags Hunger. Schnell gibt es noch Schmalzgebäck auf die Hand und dann erweckt einer dieser Straßenstände unsere Aufmerksamkeit, da er eine kleine Auswahl unterschiedlicher Gerichte hat und einen ganz guten Eindruck macht. Auf die umstehenden Thailänder machen wir wohl einen fragenden Eindruck, so dass uns sofort in perfektem Englisch erklärt wird, dass man zu den einzelnen Fleischgerichten eine von den unterschiedlichen Gemüsebeilagen wählen kann und es Reis dazu gibt. Die Verständigung über den Preis klappt mit dem Standbesitzer ohne dolmetschen und so haben wir für 80 BAHT (1,76 €) unser Mittag erstanden. Lecker war das Essen natürlich auch… und scharf! Fazit: Essen bestellen an einem sonst nur von Thailänder besuchten Stand, gar kein Problem Smiley

Auf unserem weiteren Weg zum Bahnhof werden wir dann abgefangen und in ein vermeintlich behördliches Reisebüro gelotst, da es angeblich am Bahnhof keine Tickets gibt und dort die Proteste seien. Gut machen wir das, was der Lockvogel sagt, aber da wir den Reisebüromitarbeitern weder ein konkretes Ziel noch eine Abfahrtszeit nennen können, sind wir auch ganz schnell wieder auf der Straße. Den sind wir los geworden! Der nächste inoffizielle Ticketverkäufer wartet schon gegenüber des Bahnhofsportals und folgt uns bis vor den Eingang, während er unablässig auf uns einredet und irgendwelche Papiere zur angeblichen Legitimation rausholt. Aber ignorieren hilft dann letztendlich.

Am Informationsschalter lassen wir uns die Fahrpläne für die Nord- und Nordostroute geben, eine von diesen beiden Richtungen soll es werden. Schließlich entscheiden wir uns für Chiang Mai im Norden und die Weiterreise nach Laos. Im auserkorenen Zug am nächsten Abend ist dann weder ein Bett noch ein Sitzplatz frei und somit fällt die Wahl auf den Expresszug um 8:30 Uhr am nächsten Morgen. Also zwei Tickets, 2. Klasse nach Chiang Mai = 12 Stunden Zugfahrt.

Wir treten den Rückweg zur Botschaft an, diesmal aber mit Metro und BTS, denn die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen ist gar nicht so schwer und nicht teuer. Beim Wechseln der Linien sehen und hören wir dann doch noch etwas von den Demonstrationen. Die Straße ist inzwischen für den Verkehr gesperrt und es haben sich zahlreiche Essens- und Protestartikelstände aufgebaut. Über Lautsprecher werden Reden und Parolen verteilt, aber alles ist friedlich für den Moment. Es wirkt für uns eher wie ein großes Straßenfest. Aber wir machen uns trotzdem schnell aus dem Staub, denn grundsätzlich ist die Stimmung seit dem Shutdown von Bangkok angespannt und kann vielleicht jederzeit kippen. Vereinzelt kam es ja auch schon zu Explosionen mit Verletzten. Hintergrund ist im Übrigen, dass die Opposition die jetzige Regierung mit sofortiger Wirkung absetzen möchte, da sie ihr Korruption vorwirft. Auf für Februar angesetzte Neuwahlen soll nicht gewartet werden und mit dem Shutdown, also der Lahmlegung der Behörden und Regierung, soll der sofortige Rücktritt der Präsidentin erzwungen werden. Laut diversen Presseberichten ist jedoch der Oppositionsführer, der im Übrigen unerbittlich ist und Verhandlungen ablehnt, wohl auch kein Unschuldslamm.

Wir sind rechtzeitig zurück an der Botschaft und kurz vor Öffnung bildet sich dann auf dem Gehweg eine lange Schlange Wartender. Das Abholen der Visa dauert dann aber nur eine Viertelstunde. Wir machen uns auf den Rückweg ins Hostel, natürlich mit Wassertaxi. Abends genießen wir dann nochmal lecker thailändisches Essen in der Ram Buttri und schauen in unserem “Luxuszimmer” das erste Mal seit Wochen wieder Fernsehen. Was gibt das Programm her? Deutsche Welle und “Hart aber fair”. Also nicht spannend…



Koh Tao – Urlaub vom Urlaub

20 01 2014

Nachdem wir unsere Tauchkurse nun bestanden  und diese tolle Unterkunft haben, wollen wir noch ein paar Tage hier verbringen. Gut, es sind zum  Schluss doch ein paar Tage mehr geworden….Vielleicht sagen 11 Tage an einem Ort auch schon etwas darüber aus, wie gut es uns hier gefiel; immerhin bislang der längste Zeitraum, den wir auf unseren Reisen an einem Ort verbracht haben. Die Tage einfach so genießen, am Strand liegen, im 26°C warmen Meer schwimmen, lesen, ein bisschen durch den Ort laufen und abends nett ausgehen…das war schon schön.

Ein wenig aktiv waren wir aber auch und haben uns für einen Tag einen Motorroller gemietet. Das Verkehrsmittel Nr. 1 hier auf der Insel. Dem deutschen Sicherheitsgefühl geschuldet ging es dann mit Helm und vollgetanktem Roller los, die Insel zu erkunden. Unser Tagesausflug führte uns über die holprige Betonpiste und ausgefahrene Sandwege, steil bergauf und bergab über die Insel. Mit Sozius auf dem Motorroller nicht immer einfach zu bewältigen. Während unserer Zeit auf Koh Tao waren uns schon ungewöhnlich viele Touristen mit Verletzungen bzw. Verbänden und teilweise mit Krücken aufgefallen – es scheint also öfter vorzukommen, mit dem Roller zu verunglücken. Vorsicht war also geboten, da der Eine keine Erfahrung hatte, mit Sozius zu fahren und die Andere keine Erfahrung als Sozius hatte und auch am Anfang nicht wirklich überzeugt von unserem Vorhaben war. Soviel aber vorweg, wir sind überall unversehrt angekommen und konnten auch den Roller am nächsten Tag heile zurückgeben. Unser Trip führte uns zuerst in den Süden der Insel zur Shark Bay. Hier mussten wir durch das Wasser waten, da wir nicht den richtigen Zugang fanden, um zum Strand zu kommen. Der Strand war sehr schmal und von Büschen bewachsen und grenzte in seiner ganzen Länge an ein Resort. Wir waren aber nicht die einzigen Fremden hier, somit fühlten wir uns nicht ganz so schlecht. Da Steffi beim Schnorcheln keine Fische entdecken konnte, brachen wir nach einem kurzen Sonnenbad recht schnell wieder auf. Zweites Ziel, Tanote Beach im Osten der Insel. Dort war es noch ruhiger und abgeschiedener als in der Shark Bay. Der Strand war ganz nett, aber windumtost. Die hohen Wellen ließen vermuten, dass das Wasser recht kalt sein müsste, war es dann aber gar nicht und so sprangen wir mit Schnorchel und Tauchbrille ausgerüstet ins Wasser. Direkt vor dem Strand befand sich ein Korallenriff und so konnten wir beim Schwimmen viele bunte Fische beobachten. Bevor wir dann am Sonntag Morgen den Roller zurück brachten, haben wir noch einen Abstecher zum Viewpoint Koh Nuang Yuan gemacht. Für uns steht jetzt fest, dass wir mit dem Sairee- Beach richtig Glück hatten, denn wir hatten einen schönen Strand (wenn nicht gerade Springflut war), wir waren mittendrin im ( Party-) Geschehen und trotzdem konnten wir nachts ruhig schlafen. Bevor wir aber noch ernsthaft anfangen haben, darüber nachzudenken, hier unseren Wohnsitz anzumelden, haben wir die Insel nun doch wieder verlassen, denn Ziel ist es ja, die Welt zu entdecken. Somit hieß es nach einigen herrlichen Tagen Abschied nehmen und mit dem Katamaran Richtung Chumphon überzusetzen. Eine 1,5 stündige Seefahrt, die überhaupt nicht lustig ist/ war. Steffi überstand die Fahrt nur Dank ihrer Reisekaugummis, ich fand es draußen am Heck des Katamarans wesentlich angenehmer, den Wellen beim Brechen zu zuschauen, als im Schiff den Mitreisenden beim Brechen zu zuhören, was wirklich reihenweise geschah. Im Anschluss standen dann noch 8 Stunden Busfahrt nach Bangkok an. WARUM SIND WIR NICHT AUF KOH TAO GEBLIEBEN???

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Unser Bungalow

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Sonnenuntergang….

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… den wir bei einem Cocktail genießen

 

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Popeye ?!

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Koh Tao – Steffi und Thomas drücken zum ersten Mal gemeinsam die (Tauch-) Schulbank

15 01 2014

2014-01-09 12.33.01 (768x1024)Wer glaubt, dass wir zum Entspannen auf eine tropische Trauminsel fahren, der liegt falsch. Morgens, gegen 9.00 Uhr kamen wir am Pier an, kurze Zeit später checkten wir in Ban’s Diving Resort ein, den Nachmittag haben wir für eine kleine Erkundungstour durch das Sairee Village genutzt und um halb sechs saßen wir schon auf der Schulbank zum Unterricht “Tauchen für Beginners”, dem Padi Open Water Diver. Immerhin bis um acht war Video angucken und Fragebogen beantworten angesagt. Obwohl wir auch dieses Highlight sehr kurzfristig organisiert hatten, hatten wir Glück und haben den Tauchkurs auf Deutsch machen können.  Am nächsten Morgen ging es dann für die ersten Übungen mit Tauchgerät in den Pool. Wir haben noch drei Mädels als Verstärkung bekommen, somit waren wir jetzt dreizehn Students aus Deutschland und Österreich mit den Tauchlehrern Niko, Sebastian, Dominik und dem Dive- Master Marcel. Nach den ersten Erfahrungen und Übungen im Pool, die allesamt positiv waren, ging es dann nachmittags schon wieder auf die Schulbank. Am dritten Tag standen dann die letzten beiden Teile der Theorie und das Final Examen an, das wir beide  gut bestanden haben. Natürlich im Buddy- Team, wie es beim Tauchen so üblich ist… Zwinkerndes Smiley Am Nachmittag hatten wir unsere ersten beiden Tauchgänge auf offener See, die uns jeweils auf ca. 12 m Tiefe führen sollten. Ein wenig aufgeregt waren wir schon, denn nun sollte es tatsächlich das erste Mal für ca. 45 Minuten unter Wasser gehen. Leider verkackte Thomas bereits beim ersten Tauchgang, da er keinen Druckausgleich hinbekam und somit kurze Zeit später schon wieder auftauchte. Steffi hingegen meisterte (nun mit neuem Buddy) beide Tauchgänge mit Bravour. Thomas war somit raus aus dem Boot und konnte  zum Glück aber am nächsten Tag in eine andere Tauchgruppe wechseln und dort seine Tauchgänge 1 und 2 machen, während es bei Steffi in Tauchgang 3 und 4 bereits auf 18 m Tiefe ging und sie somit mittags bereits fertige Open Water Diverin war.

Da wir den Nachmittag beide “frei” hatten verbrachten wir unsere Zeit endlich mal am Strand. Das Wasser im Übrigen ein Traum: kristallklar, türkis , badewannenwarm. Abends trafen wir uns mit allen zum Tauchvideo anschauen und die bestandene Ausbildung wurde gebührend gefeiert. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass wir eine wirklich super Gruppe waren und einige nette Abende zusammen verbracht haben.

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Thomas musste natürlich etwas eher ins Bett, denn für ihn standen die Tauchgänge 3 und 4 am nächsten Morgen an. Auch das Zimmer bzw. das Resort sollte gewechselt werden, denn im Gegensatz zu unseren Tauchlehrern waren wir mit der Unterkunft überhaupt nicht zu frieden (eigentlich ein schönes Resort, aber die Zimmer in unserer Preisklasse waren unzumutbar und für das gleiche Geld bekommt man in der Nachbarschaft was Besseres). So hatten wir uns zwei Tage zuvor bereits einen Bungalow mit Terrasse gebucht, der nun bezogen werden sollte.  Mittags hatte ich dann auch meinen Tauchschein in der Hand und wir bezogen unsere neue Bleibe in Strandnähe mit Meerblick!!! Eine deutliche Verbesserung, die den Wohlfühlfaktor extrem erhöht hat (mit der Folge, dass wir ständig noch ein/zwei Nächte hinten dranhängen…)

 

CIMG0204 (768x1024)Unser Ziel war aber nicht nur den Open Water Diver zu erlangen, sondern gleich noch eine Stufe mehr, den Advance Open Water Diver, denn die Tauchleidenschaft war nun bei uns beiden geweckt. Das Gefühl der Schwerelosigkeit unter Wasser ist wirklich schön, zudem macht es unglaublich Spaß, die Unterwasserwelt hautnah zu erleben.  Somit verbrachten wir auch die nächsten zwei Tage fast ausschließlich mit Tauchen und Tauch- Theorie, wobei dieser Kurs schon zu einer deutlich urlauberfreundlicheren Zeit begann und die Theorie sich auch in Grenzen hielt. Aber immerhin mussten noch fünf Tauchgänge absolviert werden: ein Tieftauchgang auf 30 m, zwei Tauchgänge zum Navigieren, bei denen wir uns alleine unter Wasser zurecht finden mussten (was definitiv noch geübt werden muss, damit wir dann auch wieder beim richtigen Boot auftauchen),  ein Tauchgang zum Fotografieren und Fischbestimmung und ein Nachttauchgang. Der Night Dive war schon etwas besonderes; es war wirklich duster und jeder war mit einer Taschenlampe ausgestattet; man fühlte sich wie kleine Raumschiffe, die durch die dunkle Galaxie gleiten. Leider hatte Steffi nicht ganz so viel Spaß, da sie die ganze Zeit über Probleme mit ihrer Tauchbrille hatte und sich 95 % der Zeit an ihren Buddy Thomas klammerte, um nicht sicht- und damit orientierungslos in den Tiefen des Ozeans zu verschwinden. Schade, denn nachts ist die Unterwasserwelt noch mal eine andere, und so verpasste sie einige interessante Fische. Aber natürlich  haben wir diesen Kurs (jetzt gemeinsam) bestanden. Somit steht jetzt Strandfeeling und Inselerkunden nichts mehr im Wege und auch die nächsten Tauchplätze, von denen unsere Lehrer geschwärmt haben und zufälliger Weise auf unserer Weltreise- Route liegen, können erkundet werden!

 

 

Da hat meine liebe Frau mal wieder perfekt geplant!

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Hier ein paar Eindrücke von unseren Tauchgängen:

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One night in Bangkok… oder doch zwei

8 01 2014

Wir haben inzwischen den Kontinent gewechselt und sind nun in Thailand. Im Übrigen mit Gepäck, wobei das bei einem sehr chaotischen und dadurch zeitknappen Zwischenstopp in Mumbai (Bombay) auch ganz anders hätte ausgehen können. Sollte jemand von euch planen über Mumbai zu fliegen, plant genug Zeit ein oder lasst es lieber ganz sein, das ist unsere Erfahrung von dieser Nacht.

Bangkok. DIe Sonne scheint, aber blauer Himmel ist nicht zu sehen. Smog. Die Straßen sind voller Mopeds, Tuk- Tuks, Essensstände… An vielen Ecken riecht es unangenehm (wenn es nicht nach Essen riecht). Der Chao Phraya Fluss, Verkehrsweg für viele Wassertaxis ist dreckig und vermüllt. Alles in allem macht Bangkok keinen guten Eindruck auf uns. Es ist eine Mega- City, die am Verkehr erstickt, nichts ist besonders schön. Somit dient sie uns nur als Durchreiseort. Unser Hostel, das lamphu- house ist in der Ram Buttri, eine Parallelstraße zur Khao San, DER Backpackermeile von Bangkok. Hier treffen sich Backpacker aus aller Welt, junge und alte, Normal-Reisende und jene, die den Absprung nicht mehr geschafft haben und hängen geblieben sind.

Ja, die Khao San, tagsüber unspektakulär wie die vielen anderen Straßen Bangkoks, aber wenn es Abend wird, dann brennt hier die Luft. Hier gibt es alles, was man für Thai- Baht kaufen kann. Von Essen an unzähligen Straßenständen angefangen, über Bars, “Marken-“ Klamottenstände, geröstete Insekten (und Traveller, die diese kosten), Massage- Offerten, gefälschte Pässe und Ausweise (z.B. Presse-, Studenten-, Behinderten-), Thai-Boxing- Shows und und und. Irgendwas zwischen Jahrmarkt ohne Fahrgeschäfte und Reeperbahn ohne einschlägige Etablissements. Die Ram Buttri ist noch etwas ruhiger und es geht gesitteter zu als in der Koh San, somit eine gute Möglichkeit um abzusteigen und trotzdem mittendrin zu sein. Das ist also unser Kiez für die nächsten zwei Tage und Nächte. Tagsüber haben wir versucht ein bisschen kulturelles Bangkok zu sehen. Somit sind wir im Tempel Wat Pho und in China Town gewesen. Fortbewegungsmittel: Tuk- Tuk und Wassertaxi.

Nach Untergang der Sonne und Aufleuchten der Werbereklamen hieß es dann auch für uns abends One night in Bangkok auf der Koh San, wir ließen uns vom Treiben einfangen…

Wir sind nur zwei Nächte hier geblieben, da es uns gleich Richtung Süden zog und wir auf unserer Reise noch das ein oder andere Mal durch Bangkok kommen werden. Nachdem wir unsere Weiterreise organisiert haben, unsere Lieblings-Thai-Essenstände ausgiebig besucht haben, und auch die Fußmassage erledigt war, ging es dann Mittwoch Nacht mit dem Bus Richtung Koh Tao.

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Das war Südafrika

5 01 2014

Innerhalb von vier Wochen sind wir vom südwestlichsten Zipfel, Cape of good hope und Kapstadt bis ganz in den Nordosten, Krüger NP und schließlich in die Hauptstadt des Verbrechens, Johannesburg gekommen. Oft genug hieß es “on the road again”. Was bleibt nach 4 Wochen, 5265 Kilometern, 2 Mietwagen und 2 kaputten Reifen hängen?

Südafrika ist groß, der berühmte Tafelberg ist nicht der einzige Berg, dahinter kamen noch viele andere. Wir waren überrascht, wie bergig das Land ist. Und es ist bunt: nicht nur, dass die meisten Landschaften im satten Grün daher kommen, auch die vielen Leute, die wir auf der Straße gesehen haben sind wirklich farbenfroh gekleidet und die bunten, über die Hügel verstreuten Häuser der Homelands haben sich eingeprägt.

Wir waren zu einer spannenden Zeit da: Einen Tag vor unserer Anreise verstarb Nelson Mandela, ehemaliger Präsident und Vater der Nation. Westliche Medien spekulierten schon, dass das Land jetzt in Chaos zurückverfällt. Das geschah nicht aber die Trauer um Madiba war im ganzen Land in den Wochen immer wieder zu spüren. Seien es die langen Schlangen vor den Kondolenzbücher in Kapstadt, die vielen Blumen, niedergelegt an Statuen von Mandela oder das große Interesse an den Trauerfeierlichkeiten. Für viele Nichtsüdafrikaner mag Nelson Mandela der Präsident des schwarzen Südafrikas gewesen sein, so war es interessant zu erfahren, wie junge Weiße ihren Präsidenten hoch schätzen und zu erleben, wie am heiligen Abend mit Sparkling Wein auf Weihnachten, die nicht mitreisenden Verwandten und eben auf Madiba angestoßen wurde.

Dieser Zustand täuschte aber nicht über den großen Berg der Probleme hinweg, vor dem das Land aktuell noch steht. Wir haben bewusst verzichtet, die eher als gefährlich geltenden Townships auf einer Tour zu besuchen. Unsere Vorstellungskraft ist groß genug, so dass das Vorbeifahren reichte, um zu ahnen , dass hier nicht unbedingt “home sweet home” angesagt ist, wenn die winzigen Hütten aus rostigen Blech oder aus Lehm und Strohdach bestehen und sich die Abfälle im Wind um die ganze Ansiedlung verteilen. Wir würden im übrigen auch nicht wollen, dass in unsere Wohnung Touristen einfallen, um unsere Lebensumstände zu bestaunen.

In den großen Städten verzichteten wir im Dunkeln unterwegs zu sein, in Johannesburg wollten wir fast auf jegliche Aktivität verzichten, um nicht Opfer eines Überfalls zu werden, aber wo immer wir in den letzten Wochen Hilfe benötigten, war jemand, der uns gerne weiterhalf.

Südafrika – zum backpacken geeignet und auch für Outdoor- Enthusiasten die richtige Wahl. Südafrikaner sind quasi “draußen zu Hause”, wer also bei seinem heimischen Outdoor- Ausrüster etwas vergessen hat, nicht nervös werden, man bekommt es auch hier. Die Hostel-Dichte ist gut und auch die Qualität stimmte in den letzten Wochen.

Kommen wir also wieder? Wir hätten gut noch zwei Wochen an unseren Aufenthalt ran hängen können ( gut, dass der Flug schon gebucht war). Es gibt noch die eine oder andere Ecke, die wir sehen wollen. Nochmal vier Wochen sind in der Reiseplanung für die nächsten Jahre schon vorstellbar, dann aber mit 4×4- Pick- Up- Camper mit Unterkunft auf dem Dach!



Dinner for two oder auf Safari im Kruger Nationalpark

3 01 2014

An Silvester haben wir unseren ersten Tag im Kruger Nationalpark verbracht. Wir sind gegen nachmittag dort angekommen und haben auf unserem Weg zum ersten Camp schon einige interessante Tiere gesehen, u.a. ein Baumzebra. Wer nicht glaubt, dass es neben “normalen” Zebras auch welche in Bäumen gibt, der schaut sich am besten die Fotos unten ganz genau an. Smiley

Auf jeden Fall waren wir voller Vorfreude auf die nächsten Tage und kamen entsprechend gut gelaunt in unserem ersten Camp, dem Letaba-Camp, an. Wir hatten richtig Glück mit unserer kleinen Hütte, denn wir hatten von unserer Terrasse einen super Ausblick auf den Letaba-River, wo sich zu unserer Freude auch mehrere Flusspferde tummelten! Schnell ging es noch in den kleinen Tante Emma laden, wo wir uns für unseren Silvester-Braai eindecken mussten. Wie neulich ja schon mal angedeutet, sind die Südafrikaner verrückt nach Grillen und tun dies zu jeder Zeit an jedem Ort, so dass natürlich auch jede einzelne Hütte einen eigenen Grill hatte. Mit ein wenig Improvisation zauberten wir uns ein leckeres Barbecue unter einem einzigartigen Sternenhimmel. An Silvester darf natürlich auch das Standardprogramm nicht fehlen und so schauten wir ganz traditionell “Dinner for one” an (Danke Lynn!). Silvester nun mal ganz anders, aber dafür einzigartig und wunderbar.

Vom Letaba-Camp ging es weiter in den südlichen Teil des Parks, wo wir zwei weitere Nächte verbrachten.  Der Tagesablauf war eigentlich immer der gleiche: früh aufstehen, den ganzen Tag durch den Park fahren, Ausschau halten nach den Tierchen, abends grillen, früh ins Bett. Einen Abend gönnten wir uns noch einen Night Drive in einem offenen Safari-Wagen, und zu unserem riesigen Glück trafen wir dabei auf zwei Löwinnen, die recht aktiv am Straßenrand hin und her wanderten, sich durch uns aber nicht im Geringsten gestört fühlten. Wie aufregend! Die ganze Zeit hatte wir vergebens nach Löwen Ausschau gehalten und nun hatten wir sie direkt vor der Kamera!! Insgesamt haben wir  tatsächlich alle Big 5 (Elefant, Büffel, Nashorn, Löwe, Leopard) zumindest einmal gesehen, dazu noch viele andere Tiere, die wir hier alle gar nicht aufzählen wollen. Aber für die Tierfreunde unter euch gibt es unten zahlreiche Fotos.

Wir haben auch im Praxistest erfahren, dass Elefanten doch erstaunlich schnell sein können und mit ihnen nicht zu spaßen ist. Und außerdem sind Elefantenbullen ganz schön riesig aus der Perspektive des Chevrolet Spark… Das ganze hat sich so zugetragen: Wir fuhren gemütlich die Straße entlang und haben links im Busch schon eine kleine Elefantenherde gesehen. An einer T- Kreuzung wollten wir eigentlich rechts weiterfahren, ging aber nicht, da auf einmal drei riesige Elefantenbullen auf uns zukamen, um sich wohl der Herde anzuschließen. Also rechts abgebogen, gleich Rückwärtsgang eingelegt und zurückgesetzt. Das Auto hinter uns tat es uns gleich, nur das dieses gleich nach links abgebogen war (so dass wir uns praktisch gegenüber standen). Nun hieß es erst mal abwarten, denn die drei Elefanten hatten es nicht wirklich eilig. Problematisch war nur, dass hinter uns so langsam die Herde begann, die Straße zu überqueren, so dass wir falls nötig keine Rückzugsmöglichkeit mehr hatten. Das allerdings ging gut, da so langsam alle drei Elefantenbullen auch im Gebüsch verschwanden. Nur einer fand das Gras an der Straßenecke wohl sehr schmackhaft und hielt sich dort länger auf. Wir waren an diesem morgen vielleicht auch besonders vorsichtig, denn am Abend vorher hatte uns unser südafrikanischer Hüttennachbar von einem Unfall mit einem Elefanten erzählt, der sich Tage zuvor im Kruger ereignete und uns ein Foto von dem zerknautschten, im Graben liegenden Auto gezeigt. Das wollten wir nicht erleben. Das Auto neben uns wurde allerdings langsam ungeduldig und setzte zum Rückwärtsfahren an. Sie haben dabei wohl besagten Elefanten übersehen und kamen diesem schon bedrohlich nahe. Nur durch Handzeichen unsererseits konnten wir sie drauf aufmerksam machen, nicht weiter zurückzufahren. Das war wohl auch genau richtig, denn einige Minuten später dachten wir uns, der Abstand zum letzten Elefanten sei jetzt groß genug und wir könnten langsam an dem Elefanten vorbeifahren, der nun halb im Gebüsch verschwunden war und uns sein Hinterteil zudrehte. Thomas fuhr los, auf Augenhöhe des Elefanten drehte sich dieser plötzlich um und kam im Laufschritt seitlich auf unserer Auto zu. Nur durch ein wirklich beherztes Gasgeben von Thomas konnten wir uns aus dem Staub machen, ansonsten hätte es für uns knapp ausgesehen. Hätte das andere Auto zurückgesetzt, im Übrigen ähnlich klein wie unser, und wäre dabei ja noch dichter an dem Elefanten dran gewesen, weiß ich auch nicht, wie das ganze ausgegangen wäre. Nach diesem Erlebnis hatten wir erstmal genug von Elefanten und haben uns diese nur noch aus sicherer Entfernung angeguckt. Insgesamt war der Kruger National Park aber auf jeden Fall ein Highlight unserer Reise!

Im Anschluss an den Kruger ging es schon Richtung Johannesburg, von wo aus wir nach Bangkok fliegen wollten. Über Johannesburg gibt es nicht wirklich etwas zu berichten, denn aufgrund vieler negativer Geschichten zog es uns nicht wirklich unter die Leute. Außer ein paar Stunden im Apartheidsmuseum verbrachten wir die restlichen Stunden mit einigen anderen Travellern in unserem netten Hostel. Und schon waren 4 Wochen Südafrika um…

 

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Unsere Hütte in Letaba

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Impala

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Baumzebra

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großer Elefant

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Ohrengeier

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Büffel

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Sattelstorch

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Warzenschweine + Pavian

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Helmperlhuhn

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Grünmeerkatze

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kleiner Elefant

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Mistkäfer (mit Beute)

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Hyäne

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Südlicher Hornrabe

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Streifengnu

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Leopard

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Südlicher Gelbschnabeltoko

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Afrikanische Zwergohreule

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Chamäleon

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Schreiseeadler

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