Bogotá–Teil II

25 10 2014

Der letzte Tag in Kolumbien für diese Reise. Wir sind nicht die Ersten, denen das Land richtig gut gefallen hat. Es lag aber nicht nur an der schönen facettenreichen Landschaft, dass es uns solch einen Spaß gemacht hat hier zu reisen. Wir sind auf viele freundliche Menschen getroffen, die ganz interessiert waren, sich mit uns zu unterhalten, sei es nun auf der Ladefläche eines Collectivo gewesen oder einfach im Park. Also Kolumbien ist auf jeden Fall eine Reise wert!

In Bogotá hatten wir am letzten Tag noch einige Erledigungen zu machen und verweilten noch ein wenig am Plaza de Bolivar, wo die Präsidentengarde gerade Aufstellung bezog (leider haben wir den Grund dafür nicht mehr mitbekommen) bevor es dann am frühen Nachmittag mit der Seilbahn auf den “Cerro de Monserrate” ging. Dabei wurden wir von Jan begleitet, den wir am Morgen im Hostel kennengelernt hatten. Mit der atemberaubenden Aussicht auf Bogotá klappte es dann nicht mehr ganz so. Es war zwar atemraubend, schließlich waren wir jetzt auf 3.152m, aber auch an diesem Nachmittag zogen Wolken auf und es gab ein Gewitter zwischen uns auf dem Gipfel und der Stadt unter uns.

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Am Abend gab es im Hostel ein leckeres (Abschieds-) Barbecue mit internationaler Beteiligung, und dann hatten wir noch eine lange Nacht vor uns. Unser Flug nach Argentinien war um 5:30 Uhr am Morgen und da wir eh mitten in der Nacht zum Flughafen mussten, hatten wir das Geld für ein Zimmer gespart. Steffi nickte im Fernsehraum über, während ich die Zeit am Computer tot schlug. Am Flughafen angekommen hatten wir  nach dem Einchecken eigentlich vor, weiter zu nicken. Eine nette Dame des Avianca Bodenpersonals eröffnete uns dann aber, dass wir nur einchecken können, wenn wir ein Onward Ticket haben. Das gleiche Problem also wie auch schon vor einiger Zeit, als es nach Costa Rica ging, nur, dass wir diesmal gar nicht wussten, dass Argentinien so etwas verlangt. Das Ticket hatten wir natürlich nicht, und auch das Rückflugticket aus Sao Paulo nach Deutschland in knapp 4 Wochen reichte nicht aus. Schlagartig war die Müdigkeit verflogen und wir mussten zu sehen, dass wir einen Flug aus Argentinien raus gebucht kriegen. Zum Glück waren wir diesmal so rechtzeitig am Flughafen, dass wir Dank freundlicher Kolumbianer, die uns ihr Handy liehen und expedia.com an Bord gelassen wurden!



Die Südroute

23 10 2014

– Popayán/ Tierradentro; San Agustin; Desierto de la Tatacoa

Unsere nächsten Ziele liegen alle mehr oder weniger im Südwesten Kolumbiens. Wir wollen die beiden wichtigsten archäologischen Stätten besichtigen und einen Abstecher in eine Halbwüste machen. Wir haben uns entschieden, dass Cali trotz des Salsas nicht so verlockend für uns ist und sind so in Cali nur von einem Bus in den nächsten umgestiegen. Unser nächstes Ziel sollte Tierradentro sein. Da das von Salento aber in einem Tag nicht zu erreichen war, legten wir einen Stopp in Popayán, der weißen Stadt, ein. (Nicht wegen den Drogen, sondern wegen der weiß gestrichenen Häuser.) Wir hatten uns überlegt, von hier in den Nationalpark zu fahren und den Vulkan Puracé zu besteigen. Das ist in einem Tag zwar zu schaffen, aber man muss sehr früh in Popayán mit dem Bus aufbrechen. Aber nach den letzten Tagen fehlte irgendwie die Motivation zum Wandern  und zum frühen Aufstehen. So blieb es dann bei einer kleinen Runde durch die Altstadt, und auch in unserem Hostel war es sehr gemütlich. Von unserem Zimmer hatten wir einen super Blick auf das muntere Treiben im Parque Caldas.

P1140526 (1024x768)Da der einzige Bus, der direkt bis nach San Andrés de Pisimbalá erst um 10.30 Uhr in Popayán abfährt und es nicht gerade über eine “ausgebaute Straße” dorthin geht, war dann wieder ein Tag für Busfahren weg. Die Fahrt dauerte auch wieder die obligatorische eine Stunde länger, denn zum einen war der meiste Teil der Strecke Baustelle (die Straße wird gerade ausgebaut) und zum anderen ist kurz vor dem Ziel der Berghang samt Baum ins rutschen gekommen und begrub damit die Straße unter sich. Zeit für Selbsthilfe: In den umliegenden Hütten wurde nach Schaufeln gefragt und in Handarbeit soviel Erde zur Seite geschaufelt, dass der Bus durch passte. Also liebe Leser, ihr merkt schon, wir waren mal wieder “off the beaten track”! Gegen Abend waren wir dann in San Andrés de Pisimbalá und bezogen ein Zimmer im La Portada. Einem kleinen einfachem “Gasthaus” mit lecker kolumbianischen Essen und ganz freundlichen Gastgebern. Außer uns war nur noch ein weiterer Gast da. Das hier in Sachen Tourismus noch nicht so viel los ist, merkte man auch an den Preisen. Eigentlich haben wir viel zu wenig bezahlt für das, was wir bekommen haben. Also, pssst Geheimtipp! Am Morgen des nächsten Tages starteten wir dann zu einer Runde von ca.14 km, um die einzelnen Ausgrabungsstätten von Tierradentro zu besuchen. Dabei handelt es sich um Gräber, die von einer längst verschwundenen Kultur in den weichen Vulkanstein gegraben wurden. Zu erreichen sind die einzelnen Gräber jeweils über steile Treppen mit hohen Stufen. Der Zustand der Gräber ist sehr unterschiedlich.

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Tierradentro ist nach San Agustin die zweit wichtigste archäologische Stätte in Kolumbien. Bislang hat man über 100 Gräber entdeckt. Aber nicht nur unter der Erde gab es Sehenswertes. Auch wenn wir nun schon etliche Berge hoch und wieder runtergelaufen sind, war die Landschaft um San Andrés de Pisimbalá echt wieder ein Erlebnis. Alleine deshalb lohnt sich schon das Herkommen.

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Das nächste Ziel lautete San Agustin. Sind es in San Andrés die Gräber, so steht San Agustin für die bemerkenswerten Statuen, gehauen aus Vulkanstein. Hier war es eine andere Kultur, von der nicht viel mehr geblieben ist als das, was man in den grünen Bergen um San Agustin sehen kann. Einige der Statuen scheinen die Eingänge der Gräber wichtiger Persönlichkeiten bewacht zu haben. Neben den archäologischen Stätten gibt es auch in San Agustin noch einige Naturschönheiten zu bewundern. Wir sind auf Grund eines schlecht hörenden Collectivo- Fahrers ungewollt bei El Estrecho gelandet, der schmalsten Stelle des Rio Magdalena, als wir eigentlich zu “El Tablon” wollten, der Fahrer aber zielstrebig dran vorbei gefahren ist, da er “El Jabon” verstanden hat. Ein Unterschied von ca. 15 km. Am nächsten Tag ging es dann lieber zu Fuß zum “El Tablon”, einer weiteren Stätte, wo man einige wenige Statuen sehen kann. Der weitere Weg führte entlang von Lulu- (eine sehr leckere kolumbianische Frucht) und Zuckerrohrplantagen zu “La Chaquira”, dem Aussichtspunkt auf den Canyon des Rio Magdalena, wo auch nochmal in Fels gehauene Gesichter zu bewundern waren.

Tag 1:

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Grabeingang

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Ritueller Badeplatz

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El Estrecho

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am Rio Magdalena

Tag 2:

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Blick nach „Downtown“ San Agustin

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Lulu – Lecker!

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Zuckerrohr

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Inzwischen sind unsere letzten Tage in Kolumbien angebrochen. Von San Agustin nach Bogotá sind es ca. 12 Stunden im Bus. Wir fahren die Strecke aber nicht in eins, sondern legen noch einen Stopp in der 330 qkm großen Desierto de la Tatacoa ein. Eigentlich eine Halbwüste, bekommt dieses Fleckchen Erde eigentlich nur sehr wenig Regen im Jahr ab. Die umliegenden Bergketten fangen ihn ab. Eigentlich. Am Abend unseres Aufenthaltes regnete es aber in Strömen, somit riss auch der Himmel nicht auf und es wurde nichts mit dem Sterne gucken vom Observatorium aus. Wir waren ganz froh, dass wir nur einen halben Tag hier verbrachten, denn so spannend war die Gegend nicht, auch wenn die Landschaft mal etwas anderes war. Man hatte hier scheinbar auch schon seine Erfahrung mit dem Tourismus, denn sowohl Transportkosten in die Wüste, die Preise für die einfachsten Zimmer, wie auch für eine Tour zu einem weiteren sehenswerten Teil der Wüste waren happig. Somit liefen wir “on our own”nur durch die “Laberintos del Cusco” für ein paar Fotos!

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In der Kaffee Zone

16 10 2014

P1140411 (768x1024)Drei Tage lang stellten wir unsere Backpacks in Salento ab. Wir hatten uns das noch junge Hostel “Casa de Loro” als Schlafstätte ausgesucht. Die Gastgeber waren total bemüht um unser Wohlergehen, hatten gute Tipps für Unternehmungen und wir hatten die Tage ganz viel Familienanschluss, inklusive 5 Katzen. Noch dazu hatte das Hostel einen Garten und eine tolle Aussicht auf die Berge. Kein Wunder also, dass wir unseren Aufenthalt etwas ausdehnten.

Wie der Name des Blogs schon sagt, dreht sich in und um Armenia und Salento alles um Kaffee. Nachdem wir in Panama schon mit den Bohnen in Berührung gekommen sind, wollten wir hier unser Wissen natürlich vertiefen. Dazu hatten wir bei einer kleinen Führung über eine der zahlreichen Kaffee Fincas Gelegenheit (und konnten mit unserem bereits erworbenen Wissen glänzenSmiley). Die Finca lag ca. 4km außerhalb von Salento, das Stück sind wir natürlich locker gelaufen. Ging nur wieder bergauf… und bergab. Nach unserem kleinen Ausflug kamen wir dann am Nachmittag auf der Suche nach einem frischgepressten Saft unweigerlich am Dorfplatz vorbei und waren ziemlich erstaunt, welcher Trubel hier herrschte.

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Salento ist eigentlich ein kleines verschlafenes kolumbianisches Dorf, außer an Wochenenden und Feiertagen, wenn die Massen aus Cali und Umgebung einfallen. Alleine schon die Anzahl von ca. 75 Unterkünften im Ort lässt erahnen, was hier los ist. Der zentrale Dorfplatz ist dann mit Ständen bestückt, an denen es von Zuckerwatte bis zum Tagesgericht alles gibt. Für die Kleinen gibt es “Karussellfahrten” um den Platz und die Volkstanzgruppe tritt auf. Es herrscht also Volksfeststimmung und man muss schon genau hingucken, um ausländische Touristen zu finden. Die Kolumbianer sind einfach in der Überzahl und man kann ganz leicht echte kolumbianische Lebensart erleben. Wenn man dann am Vormittag eines normalen Wochentags auf dem Dorfplatz aufschlägt, reibt man sich eventuell die Augen, ob man noch im selben Ort ist. Es herrscht beschauliche Stille und ruhiges Dorfleben in dem 4000 Seelen- Örtchen.

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Die Dorfmusikanten

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Das „Karussell“

Weil sie uns im Hostel alle vorgeschwärmt haben, wie schön es im Valle de Cocora ist, sind wir dann am nächsten Morgen dorthin aufgebrochen. Das Valle de Cocora ist ca. 15 km entfernt und so fuhren wir erst einmal mit einem “Willy”. Willy’s sind alte US- Jeeps aus Zeiten des zweiten Weltkriegs, denen in der “Zona Cafetera” ein langes Leben geschenkt wurde. Sie fahren und fahren immer noch, nicht besonders schnell… aber sie fahren. So dauerte die Fahrt dann auch eine dreiviertel Stunde. Später auf dem Rückweg  dann das gleiche Spiel, nur dass diesmal der Willy richtig voll wurde. Fahrer + 9 Erwachsene + 2 große Hunde auf gefühlt 3,5m².

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Gleich geht ’s los!

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Der Fondbereich eines „Willys“

Das Valle de Cocora schien auch bei den Kolumbianer sehr beliebt zu sein. Am Ausgangspunkt zum Wanderweg steppte der Bär, es war Feiertag. Die Menschen strömten zum Wandern, Pferde reiten war sehr beliebt und die kleinen Lokale waren auch schon gut besucht. Die erste Hälfte des Wanderwegs war dann mehr oder weniger nicht so der Hit. Immer fleißig aufwärts, und der Weg war ein einziger schlammiger Pfad. Es hatte die letzte Nacht geregnet und scheinbar gab das lange Wochenende dem Weg den Rest. So viele Pferde und Wanderer verkraftete er nicht. Dank der längeren Beine (und der besseren Ausrüstung) hatten wir die vielen Wochenendausflügler schnell überholt und abgehängt, so dass wir in unserem eigenen Takt, bei leichtem Regen durch den Matsch stapfen konnten und nur noch den Reitern ausweichen mussten. Zum Ende hin wurde dieser Teil des Weges recht abenteuerlich. Über etliche wackelige Hängebrücken, mit teilweise fehlenden Planken mussten wir den durch den Regen reißenden Strom des “Rio Quindío überqueren. Da der Fluss angeschwollen war, gab es eine Stelle, an der der Wanderweg unter Wasser stand und wir uns an Lianen entlang hangeln mussten, um weiter zukommen. Unser erstes Ziel war ein Abstecher zur Finca Acaime, angeblich ein kleines Naturreservat. Man kann dort Kolibris und (zwei) Nasenbären beobachten, beides angefüttert. Für sein Eintrittsgeld bekommt man ein Getränk. Also wenn man schon mal Kolibris in Aktion gesehen hat und weiß, wo der Wanderweg weitergeht, muss man dort nicht unbedingt hin! Nachdem wir nun also wussten, wo wir weiter gehen mussten, ging es den Berg weiter hinauf zur Finca La Montana. Von dort hatten wir einen tollen Ausblick auf das unter uns liegende Tal und die umgebenen Berge. Nun stand der Rückweg an. Es war ein geschotterter Waldweg, nicht so spektakulär, aber nach der Anstrengung des Vormittags eine echte Erleichterung zum Laufen. Und bei weitem nicht so matschig. Zum Ende unserer Wanderung kamen wir dann auch zu den bekannten Wachspalmen, die größte Palmenart der Welt und Nationalbaum von Kolumbien, der Grund, warum so viele Besucher hierher kommen. Mal wieder recht anstrengend, aber unbedingt empfehlenswert!

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Bogotá–Teil I

11 10 2014

Bislang haben uns die bereits besuchten kolumbianischen Großstädte nicht so überzeugt. Aber Bogotá soll natürlich seine Chance bekommen! Wie lernt man eine Stadt am Besten kennen? Auf einer geführten Sightseeing- Tour. Die war gratis und vom städtischen Tourismusbüro organisiert. Die Gruppengröße mit vier Teilnehmern mit zwei Guides auch nicht zu groß. Die Stadtführer waren zwei lustige junge Kolumbianer, einer von beiden dient beim Militär in der Garde des Staatspräsidenten und begleitete uns in Uniform. Die Tour beschränkte sich zwar nur auf das Regierungsviertel und einige bedeutende Gebäude in La Candelaria, aber wir bekamen noch ein paar gute Tipps, was noch sehenswert in Bogotá ist. Die “Altstadt” von Bogotá, La Candelaria, haben wir quasi nebenbei erkundet, denn unsere Hostel lagen hier. Richtig, Mehrzahl. Wir sind einmal umgezogen, weil es in Hostel Nr.1 quer durchzog und kalt war. Aber auch in Hostel Nr. 2 war es nicht viel wärmer, trotz des “Kamins”, der abends angezündet wurde. Außerhalb der Unterkünfte war es auch nicht besser, wir sind schließlich auf 2600 m. Zudem war es die zwei Tage recht regnerisch in Bogotá.

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Ein Weg führte uns dann ins weltbekannte Museo de Oro. Hier nahmen wir an einer Führung teil, bei der uns anhand einer kleinen Anzahl besonderer Stücke erklärt wurde, wie die Wissenschaft diese interpretiert. Im Anschluss hatten wir natürlich noch Gelegenheit das Museum auf eigene Faust zu erkunden. Sehr interessante und sehenswerte Ausstellung!

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P1140401 (800x600)Ein guter Tipp war auch der Besuch des botanischen Gartens. Dieser ist eine grüne ruhige Oase in Mitten des südamerikanischen Großstadtchaos, der im Freien und in einem Tropenhaus die unterschiedlichen Vegetationsformen in Kolumbien zeigt. Zum Park sind wir nach einem langen Spaziergang vom Busbahnhof gekommen. Auf unserem Weg durch die Wohnsiedlungen haben wir unerwartet ein ganz anderes modernes Kolumbien gesehen. Aufgeräumte, saubere Straßen mit Wohnblöcken wie sie in Deutschland in den Sechzigern und Siebzigern gebaut wurden, einziger Unterschied der hohe Sicherheitszaun und der Wachmann am Zugang. Insgesamt können wir schon sagen, dass überall in Kolumbien wie verrückt gebaut wird: Straßen, Wohnhäuser, ganze Siedlungen und in allen größeren Orten schießen große Einkaufszentren aus dem Boden.

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Villa de Leyva

8 10 2014

– Stöbern in der Zeitgeschichte

Villa de Leyva ist das Ziel für Touristen, wenn sie auf der Suche nach einem kleinen kolonialen Städtchen sind. Und da Villa de Leyva überall als eine der schönsten Städte Kolumbien angepriesen wird, durfte es auf unserer Reiseroute natürlich auch nicht fehlen. “Highlight” des Ortes ist, neben den vielen weißen Häusern, wahlweise mit Souvenirladen oder Restaurant, der 120m x 120m große Hauptplatz, einer der größten in Südamerika.

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Der Ort selbst war schnell erkundet und so haben wir dann noch einen Ausflug in die Umgebung gemacht.

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Äh, mit dem Fahrrad natürlich! Unser erstes Ziel war das Skelett eines Baby Kronosauriers, das das vollständigste seiner Art weltweit ist. Es ist exakt an der Stelle zu sehen, wo es 1977 gefunden wurde, nur der Schwanz hat nicht überlebt. Spannend! Außerdem gab es in dem Museum noch reichlich Fossilien zu bewundern.

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Deutlich jünger sind die Zeitzeugen, die wir als nächstes aufgesucht haben, das “Stonehenge” von Kolumbien. Für die Muisca, die Ureinwohner der Gegend eine bedeutende Stätte, mit der sie die Zeit der Aussaat bestimmten und an der sie der Fruchtbarkeit des Bodens dankten.

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Da die geliehenen Drahtesel leider keinen guten Dienst leisteten und radeln in den Bergen zudem eigentlich eine blöde Idee ist, fuhren wir nach unserem zweiten Ziel zurück nach Villa und kamen noch an Schlumpfhausen vorbei.

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Den Rest des Nachmittags entspannten wir in der Hängematte im Grünen, vor unserem Bungalow.



Abstecher ins Sugamuxi

6 10 2014

– Das Tal der Sonne

Ein kleines Zwischenfazit an dieser Stelle: Die letzten Tage haben uns super gut gefallen, Kolumbien ist ein tolles Land mit einer beeindruckenden und abwechslungsreichen Landschaft, hilfsbereiten, freundlichen Menschen. Wir fühlen uns hier sehr wohl, das Reisen im Land ist problemlos möglich und auch hinsichtlich des Sicherheitsfaktors haben wir bislang keinen Grund zur Sorge gehabt. Unsere ursprünglich angedachten 4 Wochen in Kolumbien sind nun auch schon fast um, aber da es uns eben so gut gefällt, bleiben wir einfach noch, um weitere Teile des Landes zu sehen. Unser Weg führte uns daher nun nach Sogamoso, einem kleinen Städtchen im schönen Department Boyacá, in das sich bislang nur selten ausländische Touristen verirren (wir haben in den drei Tagen nur ein weiteres Backpacker- Pärchen aus den UK getroffen). Eigentlich schade, denn auch hier gibt es einige nette Fleckchen Erde zu erkunden.

Um uns an die dünne Luft in den Bergen zu gewöhnen, stand am ersten Tag ein Ausflug zum Lago de Tota auf dem Plan.  Das ist der größte See in Kolumbien. Der Ausblick aus dem Busfenster auf der Fahrt dorthin war schon für sich ein Erlebnis. Am Lago de Tota entspannten wir ein paar Stunden an der Playa Blanca, einem Sandstrand (! – wir sind immerhin in den Bergen).

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Dann ging es weiter nach Iza. Eigentlich wollten wir den Bus nehmen, aber die Kolumbianer, die auch in der Finca San Pedro übernachteten, boten uns in ihrem Renault Clio eine Mitfahrgelegenheit an. Die Fahrt gestaltete sich mit frei umher springender Katze, 5 Erwachsenen und einem Kleinkind dann aber etwas anstrengend und wir waren ganz froh, als wir wieder aussteigen konnten. In Iza haben wir die heißen Thermalquellen besucht, die zahlreichen Dessertstände am Straßenrand im Ort lenkten uns nur kurz von unserem Ziel ab.

Mmmh!

Mmmh!

Eintritt nur mit Badekappe!

Eintritt nur mit Badekappe!

Am Sonntag konnten wir dem Rufen der Berge dann nicht mehr wiederstehen. Es ging von Mongui, einst als das schönste Örtchen Kolumbiens gewählt, hinauf ins Páramo de Ocetá, bis in eine Höhe von ca. 3800 m. In Mongui trafen wir am Morgen auf unseren Guide, den wir brauchten, denn die Wege sind nicht markiert und teilweise liefen wir auch querfeldein.

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Das Páramo ist eine seltene, durch Gletscher geformte, tropische Landschaftsform, die nur zwischen 3000 m und 5000 m in den Bergen vorkommt. Typisch sind Seen und Hochmoore, die sich abwechseln mit Buschland und kleinen Wäldern. Das Páramo kommt nur in wenigen Länder vor und zu einem großen Teil liegt es in Kolumbien. Das besondere an der Landschaft des Páramos sind die merkwürdigen Frailejones, welche in den Anden Kolumbiens, Venezuelas und Ecuadors endemisch sind. Diese bizarren Pflanzen wachsen nur 1 cm pro Jahr und sind doch größer als wir selbst. Wo Sümpfe in den Bergen sind, da regnet es natürlich auch hin und wieder und so hatten wir von Sonnenschein bis Nieselregen alles dabei. Insgesamt mal wieder anstrengend, aber wunderschön!

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"Lupinengarten"

„Lupinengarten“

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Frailejones

Frailejones

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Arnika

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Zum Abschluss des Tages ließen wir uns noch die Fußballproduktion von Kolumbien zeigen. In Mongui hoch oben und abgelegen in den Bergen wird “Das Runde” von Hand- und in Heimarbeit gefertigt, dem später Kinder und Männer auf den Bolzplätzen des Landes hinterher laufen. Wer hätte das wohl gedacht…

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Der Abstecher in diese Gegend hat sich auf jeden Fall gelohnt!!!



Kolumbiens Abenteuer- Metropole

2 10 2014

Die Karibikküste liegt hinter uns, eine Fahrt mit dem Nachtbus und wir sind in den Anden. San Gil im Department Santander ist der Ausgangort für die nächsten Tage. Eine kleines nettes Städtchen, das erste in Kolumbien, das uns auf Anhieb gut gefällt. Hier kommen wir mal wieder unserer Leidenschaft zum Wassersport nach und wir erkunden die umliegende Gegend mit ihren Dörfern zu Fuß und per Bus.

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Wassersport, was macht man in den Bergen? –Genau Raften. Nachdem wir in Nepal einen Sonntagsausflug gemacht hatten, sollte es diesmal richtig zur Sache gehen und es wurde richtig gut und nass! Es ging den Rio Suárez hinunter mit Rapids der Klassen III bis V. Für Nicht- Insider, es geht bis zur Klasse VI, die ist aber nur noch mit dem Kajak zu meistern. Wir hatten ein paar Stunden Adrenalin geladenen Spaß und reichlich Wasser geschluckt.

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Die nächsten Tage waren nicht ganz so abenteuerlich, dafür aber nicht weniger anstrengend. Mit dem Bus ging es in die Nachbarorte Barichara und Villanueva. Erst genannter ist ein kleines beschauliches, koloniales Dorf mit zu groß geratener Kirche, Kopfsteinpflastergassen und weißen Häuserfassaden. Wir liefen von dort den Camino Real nach Guane hinunter, einem noch kleineren, genauso beschaulichem Dorf. Die Sonne brannte. Zur Belohnung gab es einen leckeren Fruchtsaft und wir statteten dem kleinen Fossilien- und Heimatmuseum einem Besuch ab. Eintritt 1,60 € für beide, incl. Führung durch eine rührige alte Dame. So sieht Kulturförderung aus. Abends waren wir ein bißchen geschafft, hatten aber einen sehr schönen Tag.

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Zurück in San Gil endete der Tag mit einem Hostelausflug zum Tejo spielen. Tejo ist kolumbianischer Volkssport. Dabei wird ein 2 kg “Diskus” aus ca. 20 m Distanz auf ein ca. 3/4 qm großes Spielfeld aus Lehm geschleudert. Ziel ist es seinen Stein möglichst nah oder in der Mitte zu platzieren und so Punkte für seine Mannschaft zu bekommen. Die kolumbianische Variante ist etwas gepimpt. Neben dem Stahlring, der die Mitte des Spielfelds markiert, sind zwei mit Schießpulver gefüllte Papiertütchen platziert. Na, was passiert wohl wenn man die trifft? Wir waren gar nicht so schlecht und haben es den Abend ordentlich knallen lassen.

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Die weitaus anstrengende Wanderung machten wir den nächsten Tag. Von Villanueva nach Los Santos. Das Profil des Weges: erst geht es über Feldwege, vorbei an Bananen- und Tabakplantagen, stetig bergauf, dann bergauf und –ab, wir müssen häufig nach dem richtigen Weg fragen, um nicht die falsche Abzweigung zu nehmen, laufen über eine kleine Finca  und plötzlich stehen wir am Rand des Chicamocha Canyon. Es geht im Zickzack einen steilen Weg 900 m nach unten, durch den Canyon und andere Seite wieder 900 m nach oben, und schon ist man nach neun Stunden (incl. Pausen und kurzer Siesta in Jordan) am Ziel in Los Santos. Einzige Schwierigkeit, es sind um die 30°C und Schatten ist den ganzen Weg über Mangelware. Da kam das Gewitter als Erfrischung am Nachmittag beim Aufstieg wie gelegen. Mit dem Bus ging es dann die noch fehlenden zehn Kilometer zum Hostel Refugio la Rocca, wo wir die Nacht verbrachten. Leider mussten wir bei unser Ankunft enttäuscht feststellen, dass es mit dem geplanten Klettern am nächsten Tag nichts werden sollte.

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Tabakpflanze

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„Tabaktrockenschuppen“

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Off the beaten track

28 09 2014

Für uns soll es nun auf die Guajira- Halbinsel gehen, ganz im Nordosten Kolumbiens gelegen, an der Grenze zu Venezuela. Es soll zwar möglich sein, diese abgelegene Gegend auf eigene Faust zu erkunden, wir haben uns aber entschieden, es mit einer organisierten Tour zu machen.

Der erste Versuch…

Wir wurden morgens um 5.00 Uhr am Dreamer Hostel mit einem ziemlich klapprigen Kleinbus (der evtl. geländegängig ist, der Bodenfreiheit nach) abgeholt. Auf unsere Nachfrage, wo denn die anderen Teilnehmer sind, sagte uns der Fahrer, dass wir in Riohacha, dem Ausganspunkt zur Halbinsel, auf sie treffen.  Die jetzt folgenden, ersten drei Stunden der Tour wären eigentlich nur der Transport nach Riohacha gewesen – wären! Nach gut einer Stunde Fahrt weckte unser Fahrer uns, damit wir die schneebedeckten Gipfel der ca. 5000m hohen Sierra Nevada de Santa Marta im Vorbeifahren erhaschen konnten. Kurz darauf folgte der erste Tankstopp und als es weitergehen sollte, musste das Auto angeschoben werden.  Da ist wohl die Batterie leer, fängt ja gut an! Es ging dann aber weiter und wir nickten noch ein Mal über. Bis dann um kurz vor sieben der nächste Stopp folgte. Zielstrebig steuerte der Fahrer die Reparaturrampe einer eigentlich geschlossenen Tankstelle an. Aber warum nur, das Auto lief doch? P1130780 (800x600)Andererseits stauten sich in dem kleinen Örtchen die Fahrzeuge und so langsam füllte sich dann auch der Platz um die Tankstelle. Unser Zwangsaufenthalt schien nicht von kurzer Dauer zu bleiben. Auf Nachfragen bei unserem Fahrer bekamen wir dann die Antwort, dass 200 Meter weiter protestiert wird und jetzt auf den Bürgermeister gewartet wird. Ach, der Tag fängt hervorragend an! Der Morgen dehnte sich unendlich, im Auto wurde es warm und stickig und uns wurde langweilig. Zeit also, um sich selbst ein Bild von der Lage zumachen: Polizei inzwischen eingetroffen, hält sich vornehm im Hintergrund. Der Protest stellte sich dann als akkurate Straßenblockade dar. Man hatte Äste und Baumstämme so im Geländer einer Brücke verkeilt, dass auf absehbare Zeit erst Mal gar nix mehr gehen wird. Ein Lkw- Fahrer, der ziemlich als Vorderster im Stau stand, gab uns als Antwort, dass er dort schon seit 5.00 Uhr steht. Inzwischen war es halb neun. Eigentlich hätten wir um 8.00 Uhr schon auf die anderen Teilnehmer treffen sollen. Wie stellt sich denn nun unser Fahrer bzw. unser Veranstalter den weiteren Tagesablauf vor? Das Handy wird also bemüht. Bis 10.00 Uhr sollen wir warten, ob vielleicht noch etwas geht. Alternativ wird uns für den verbleibenden Tag ein Ausflug zum Strand von Palomino (Das ist ca. 1 Stunde Fahrtzeit zurück) angeboten und wir könnten es morgen noch einmal versuchen, zur Guajira – Halbinsel zu gelangen. Wie lange eine solche Blockade aber dauert kann natürlich keiner sagen… Ahh Alternativen und morgen noch ein Mal versuchen, bei diesen Aussagen werden wir hellhörig: Was ist denn mit den anderen Teilnehmern? Gibt es die vielleicht gar nicht? Nur zu zweit wollten wir die Tour nämlich eigentlich gar nicht machen. Wir fangen also langsam an zu verhandeln. Bis um 10.00 Uhr warten, darauf können wir uns einlassen, dann aber geht es zurück nach Santa Marta ohne Alternativprogramm, die Tour wird gecancelt und wir hätten gerne das gaaanze Geld wieder! Das erste Gegenangebot lautet von den gezahlten 1,2 Mio. Pesos gibt es nur 900.000 wieder, die Anmietung des Autos und der Sprit hat ja schließlich gekostet – irgendwie hatten wir diese Antwort erwartet. Da muss das Handy wohl nochmal bemüht werden. Dank der Spanischkenntnisse von Steffi ist das Ergebnis schließlich, dass wir das ganze Geld wieder bekommen. Denn an der Straßenblockade hat sich nichts getan. Doch wer denkt, dieser Tag endet jetzt mit einfach zurückfahren, der irrt. Da war ja noch das Problem mit der Batterie und dem Abblendlicht, das sich nicht ausschalten lässt. Folglich müssen wir uns Starthilfe geben lassen, das gleich zwei Mal, weil da wer zu dumm war zum Anfahren ist. Die Zeit an der Tankstelle zieht sich also bis um kurz vor 11.00 Uhr. Auf dem Rückweg geht das Auto während des Fahrens dann plötzlich aus. Wie jetzt, kein Sprit mehr? Nein, es soll wieder an der Batterie liegen. Hilfe ist unterwegs, die Tour zur Ciudad Perdida kommt uns in ihren Geländewagen entgegen und gibt ein weiteres Mal Starthilfe. Jetzt schaffen wir es zurück bis nach Santa Marta, wo wir noch auf einem Parkplatz die Autobatterie mit einem Bekannten unseres Fahrers tauschen und dann, dann endlich sind wir zurück am Hostel und erhalten unter den Augen der Rezeptionisten 1,1 Mio. Pesos aus den Händen unseres Fahrers zurück.

Wieso hat der überhaupt die ganze Kohle? Sollte er unser Guide für die ganzen drei Tage sein? Sollte es mit diesem Schrotthaufen von Auto in die Wüste gehen? Und was ist mit den anderen Teilnehmern? Fragen, deren Antworten der Fantasie überlassen bleiben. Nach der Schilderung unseres Erlebnisses im Hostel, gibt es am Abend auch die restlichen 100.000 Pesos wieder, in der Zwischenzeit haben wir am Nachmittag bei einem anderen Veranstalter die Tour noch einmal gebucht: Morgen geht ‘s los, Cabo de la Vela und Punta Gallinas auf der Guajira– Halbinsel!

Der zweite Versuch…

Pünktlich um 5.00 Uhr werden wir mit einem vollklimatisierten Kleinbus asiatischer Herkunft abgeholt. Mit dabei ein amerikanisches Mutter/ Tochter- Gespann mit kolumbianischen Wurzeln, ein professioneller Pokerspieler und Jesus aus Barcelona. Da kann ja nix mehr schief gehen. Im Vergleich zu gestern sind wir inzwischen in angemessener Reisegeschwindigkeit auf dem Weg nach Riohacha – ohne Tankstopp. Da wir einen Teil der Strecke ja schon zu genüge kennen, holen wir noch etwas Schlaf nach und siehe da, wir sind deutlich vor 8.00 Uhr am Ausgangspunkt zu Guajira – Halbinsel, wo wir von den örtlichen Vertretern des Veranstalters Expotour empfangen werden. Als erstes gibt es jetzt ein Frühstück, denn die nächsten drei Tage ist alles inklusive!

Zu unserer Gruppe stoßen noch zwei junge Amerikanerinnen und ein Australier, somit sind wir zu neunt und werden auf zwei erprobte Geländewagen Toyota Landcruiser aufgeteilt, die von den erfahrenen Guides Miguel und Ruben  in den nächsten Tagen gefahren werden. Nachdem unser Gepäck, Reservekraftstoff, Kühlboxen, etc. verstaut sind und wir unsere Plätze eingenommen haben, kann das Abenteuer starten. Wir verlassen Riohacha, passieren die Kreuzung “Cuatro Vias” und fahren Richtung Norden. Ziemlich schnell ändert sich die Landschaft, von den Bananen- Plantagen und dem Regenwald ist nichts mehr zu sehen, das Klima ist trockener und die Vegetation ändert sich in knorrige Dornenbüsche. Die nächsten Tage verbringen wir in einer komplett anderen Landschaft, wie wir sie so in der Karibik nicht erwartet hätten. Um es kurz zu sagen, die Eindrücke der nächsten Tage sind der absolute Hammer. Mit der Landschaft ändern sich auch die Lebensbedingungen der Menschen. Trotz der harschen Bedingungen gibt es Leute, die hier leben: Das Volk der Wayuu. Von was, das bleibt uns bis zum Schluss nur schwer vorstellbar. Fischfang für den Eigenbedarf ist bedeutend, es gibt den großen Kohleumschlaghafen “Puerto Bolivar” und die Meerwassersalinen von Manaure, unserem ersten Ziel am heutigen Tage. Auch ist das Schmuggeln von Waren über die kolumbianisch- venezuelische Grenze seit jeher eine Einnahmequelle – bester Beweis dafür war die reichhaltige Auslage eines Dorfladens – in the middle of nowhere –, in dem es alles gab von einem (!) Tommy Hilfiger Hemd, BH’s, Barbiepuppen, Kochgeschirr … und Massen an Heinz Tomatensauce. Wer das jemals kaufen sollte, drei Fragezeichen. Wir beschränkten uns auf Getränke und Chips.

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Aber auch dieser Einblick in die (surrealen) Lebensverhältnisse hinterließ mehr Fragen als Antworten. Dieser Teil Kolumbiens ist noch weiter zurück und ärmer als die restliche Karibikküste. Ein Anzeichen dafür, der Müll, der vom Wind über die Halbinsel verweht wird und sich in Kakteen und Büschen verfängt, und die vielen ärmlichen Kinder, die von uns Wegzoll in Form von Keksen bekommen, wenn wir über die Ländereien der Familien fahren. Denn es sind Wochentage, an denen wir unterwegs sind und eigentlich sollten sie doch in der Schule sein! Aber wir sehen auch Kinder beim Unterricht in einfachen Schulgebäuden. Die beeindruckenden Erlebnisse dieser Tage sind eigentlich nicht in Worte zu fassen.

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Wir sehen fast keine anderen ausländischen und nur wenige einheimische Touristen. Diese abgelegene Ecke Kolumbiens ist bislang nur wenig besucht. Das liegt vielleicht auch an den “Wegen”. Ohne allradangetriebenen Geländewagen geht hier gar nichts, wir sind eigentlich nur im  Gelände unterwegs. Wir werden reichlich hin und her geschaukelt in den Fahrzeugen und es gibt ein paar blaue Flecke. Mal geht es einfach über Sandflächen, aber auch tiefausgefahrene morastige Wege, Geröllfelder und schlammige Flüsse müssen gequert werden. Ja, Wasser in der Wüste. Es ist gerade Regenzeit. Somit sind die knorrigen Büsche mit einem Hauch von frischem Grün überzogen und es sammelt sich Wasser in für uns braunen Pfützen. Trinkwasser, das mühsam von den Wayuu abgeschöpft wird und mit Fahrrad und Esel zu ihren Lehmhütten gebracht wird. Ein paar Mal bleiben wir stecken, trotz der vorausschauenden Fahrweise unserer Guides, kommen aber jedes mal wieder ohne fremde Hilfe frei, aber irgendwie gehört auch das zum Spaß in dieser Ecke der Erde.

Geschlafen wird in Hängematten unterm Schutzdach auf zwei Haciendas. Wir sind froh, die Reise in einer organisierten Tour zu machen, denn es hätte sicher viel Zeit in Anspruch genommen, Transportmöglichkeiten in die abgelegenen Teile der Halbinsel zu organisieren und vielleicht hätten wir auch gar nicht alles erreicht. Die Unterkünfte, die wir ansteuern sind echt gut und es gibt anständiges Essen und für etwas Extrageld sogar Languste.

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Nach der Saline und einem kurzen Stopp in Uribia, dem wenig hübschen aber geschäftigen Verwaltungsort der Wayuu geht es nach Cabo de la Vela. Nach dem Mittagessen auf der Hacienda fahren wir zum Pilón de Azucar, um die Aussicht über Meer und Wüste, bis zu den Bergen  der Serranía del Carpintero zu genießen und um am Strand Playa del Pilón ins Wasser zu springen. Am heutigen ersten Tag haben wir ungefähr die Hälfte der Strecke bis nach Punta Gallinas geschafft. Es war viel Fahrerei und auch morgen werden wir viel Zeit im Landcruiser verbringen.

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Ausblick vom Pilón de Azucar

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Wir sind oben!

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Playa del Pilón

Am zweiten Tag passieren wir morgens den “Parque Ecologico”, einen Windpark, am Horizont sehen wir die Anlagen des Puerto Bolivars. Unser erstes Ziel sind die riesen Sanddünen der Playa Taroa , die steil in das Karibische Meer stürzen. Dies ist der magische Ort, wo die Wüste aufs Meer trifft. Nach der langen Fahrt hier her ist es erstmal Zeit für eine ausgiebige Erfrischung im kühlen Meer! Es geht weiter zur heutigen Übernachtungsstätte zum Mittagessen. Am späten Nachmittag fahren wir zum Leuchtturm “El Faro”, zum Sonnenuntergang gucken. Weiter geht es nicht, wir sind am nördlichsten Punkt Kolumbiens und des südamerikanischen Kontinents angekommen. Im Dunkeln schleichen wir mit den Geländewagen zurück zur Hacienda. Der Abend wird beim Kartenspielen und erzählen über die vielen Reiseerfahrungen sehr lang. Erst das Ausschalten des Generators beendet ihn. Wir haben auf dieser Tour echt nette Leute kennengelernt, leider werden sich morgen die Wege schon wieder trennen.

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Playa Taroa

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Playa Taroa

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Playa Taroa

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Bahia Hondita

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Wasch mich!

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Zweite Herberge

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Punta Gallinas

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Zwei Fische – Keep smiling , Kleiner!

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El Faro, Pta Gallinas

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El Faro

Bevor wir am letzten Tag dann abfuhren, gab es noch einen Bootsausflug zu den Flamingos und den wilden Stränden in der Bahía Hondita. Der restliche Tag bestand dann eigentlich aus der Rückfahrt nach Riohacha und Santa Marta. Miguel und Ruben gaben alles, dass wir beide am Abend noch den Nachtbus nach Bucamaranga kriegen. Die Rückfahrt durch die Wüste wurde sehr ruppig, denn die “Wege” waren nicht als solche zuerkennen und das ein oder andere Mal mussten wir umkehren, um woanders lang zufahren. In Riohacha hieß es dann am späten Nachmittag Abschied nehmen vom ersten Teil der Reisegruppe und den Guides. Zu sechst jagten wir dann mit einem Kleinstwagen – Taxi zurück nach Santa Marta, was man auch als Ritt in den Weltuntergang beschreiben könnte. Über dem Dschungel und den Bergen der Sierra Nevada de Santa Marta tobte sich ein Tropenunwetter aller erster Klasse aus, mit Blitzen, die es taghell werden ließen und Regen, der die Straße flutete. Da mussten wir durch, kamen aber letztendlich zu spät, um noch den Nachtbus in Santa Marta zu erreichen. Das war dann der Grund, warum wir am nächsten Tag noch Tauchen gehen konnten.

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Auf dem Gringo–Trail

27 09 2014

Nicht ganz Backpacker-like ging es von Medellin mit dem Flieger weiter nach Cartagena. Nur knappe 30 Euro mehr, dafür aber 13-15 Stunden Busfahrt gespart…. da fiel uns die Wahl des Transportmittels nicht ganz so schwer. Cartagena liegt an der Karibikküste und auf dem Gringo Trail, heißt, es sind reichlich Backpacker und andere Touristen da. Warum? Cartagena hat eine sehenswerte Altstadt, die zu Zeiten der Spanier von vier Festungen beschützt war, darunter die größte in den spanischen Kolonien gebaute Festung, das Castillo de San Felipe. Zur Kolonialzeit war die Stadt der wichtigste spanische Hafen an der Karibikküste und bevor das geplünderte Gold auf die Galeonen verladen wurde, um es nach Spanien zu bringen, lagerte es in der Stadt. Somit war sie begehrtes Ziel für Piraten und Freibeuter. Heutzutage lockt wie gesagt die herrlich hergerichtete Altstadt mit ihren vielen schmalen Gassen, den wunderschönen Plätzen, einigen Kirchen und etlichen Restaurants und Boutiquen die Touristen in Scharen an. Zugegeben, es ist wirklich schön dort und auch wir haben einen Tag genutzt, um ziellos durch die Straßen zu ziehen und die Architektur zu bewundern. Außerhalb der dicken Mauern allerdings zeigt sich dann das andere, und wohl auch eher das wahre, Cartagena. Keine Sehenswürdigkeit, dafür eine Stadt mit reichlich Müll, ein Problem, wie wir es aus vielen anderen südamerikanischen Städten kennen. Von der Altstadt aus schauen wir auf die Wolkenkratzer von Bocagrande, einem weiteren Stadtteil für die Touristen und die Reichen und Schönen unter den Kolumbianern. Den Weg dorthin haben wir uns aber gespart.

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Unser Aufenthalt in Cartagena verlängerte sich unfreiwillig um einen Tag, da 50 % von uns durch eine leichte Grippe außer Gefecht gesetzt worden sind. Aber viel Schlaf ist bekanntlich die beste Medizin und somit waren wir einen Tag später beide wieder so fit, dass wir noch die letzten Ecken der Altstadt erkunden konnten. Allerdings machte uns zunächst das Wetter einen Strich durch die Rechnung, denn es schüttete wie aus Eimern. Die engen Gassen konnten die Wassermengen nicht verkraften und so hatten wir bald einen Fluss vor dem Hostel. Das Problem zeigte sich auch an anderen Stellen der Stadt und man stand zum Teil knöcheltief im (braunen, nicht so appetitlichen) Wasser. Und im Unterschied zur Heimat: Keiner ruft die Feuerwehr, man wartet den ganzen Tag bis das Wasser irgendwann von alleine abläuft. So einfach kann das Leben sein!

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Wir verlagerten unseren Standort spontan in das nächste Café und genossen ein spätes Frühstück. Der Regen hörte auf, die Wassermassen blieben. Auf dem Programm stand nun das nur 10 Minuten entfernte Castillo de San Felipe. Ausgestattet mit Plan und Audioguide erkundeten wir die Festung mit ihren einzelnen Bastionen und unterirdischen Verbindungsgängen und das nahezu ohne weitere Touristen. Als die Reisegruppen dann doch noch eintrudelten, waren wir schon fertig und machten uns auf den Weg zurück in die Altstadt.

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Für einen Strandtag und -nacht entflohen wir dem Treiben von Cartagena und entspannten an der Playa Blanca, dem nächstgelegenen Traumstrand nur 45 Minuten Busfahrt entfernt.

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Auf dem Gringo-Trail ging es für uns weiter nach Santa Marta, ebenfalls an der karibischen Küste. Von der Stadt selber können wir nichts berichten, da wir erst einmal genug von kolumbianischen Städten hatten und Santa Marta nur als strategischen Ausgangspunkt für die Umgebung nutzten. Aber auch alleine in unserem Hostel “The Dreamer” mit seinem Pool, leckeren italienischen Essen, Cocktails etc. ließ es sich wunderbar aushalten, und so kehrten wir immer wieder dorthin zurück und die Tage in Santa Marta häuften sich…

Zuerst ging es in das ca. 20 km entfernte Bergdörfchen Minca, im tiefergelegten (Privat)-Sammeltaxi über eine holprige Serpentinenstraße. Wir überlebten und nutzten die zwei Tage für Wanderungen in die Umgebung. In Minca kommt es auf die Natur an: Wasserfälle, die Ausläufer der Sierra Nevada de Santa Marta und ein paar Kaffee- und Kakaopflanzen – das ist alles. Von unserem Hostel, das nur nach einem schweißtreibenden 10 minütigen Aufstieg über etliche Treppen zu erreichen war, hatten wir dann noch eine tolle Aussicht auf die Lichter von Santa Marta. Und man mag es kaum glauben, auch bis dort oben kommt tatsächlich der Pizzaservice. Ein umgekippter Baum sorgte für Stromausfall und so blieb die Küche dunkel und eben kalt.

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Am nächsten Tag, nun wieder zurück in Santa Marta, machten wir einen Ausflug in den viel gelobten Tayrona Nationalpark mit seinen wunderschönen Stränden. Anders als die meisten Besucher stellten wir aber diesmal nicht den Strand in den Vordergrund, sondern die Wanderung  nach “Pueblito”, wo man Fundamente und Terrassen der Tairona-Indianer finden kann. Die Ausgrabungsstelle ist natürlich nicht so einfach zu erreichen, liegt sie doch mitten im Dschungel auf einem Berg. Da wir das Ganze in einem Tag bewältigen wollten, starteten wir morgens um 6h, auch um die Hitze beim Aufstieg etwas zu umgehen. Wir ließen uns im Dorf Calabazo absetzen und machten uns von dort auf nach Pueblito. Der Weg ist zwar etwas länger als der vom Cabo San Juan im Nationalpark, den die meisten wählen, aber um zum letzteren zu gelangen, hätten wir auch schon erstmal 2,5 Stunden durch den Parque Tayrona laufen müssen. Im Nachhinein waren wir sehr froh diesen Weg gewählt zu haben. Der Aufstieg war zwar trotz früher Morgenstunde super anstrengend und schweißtreibend, aber wir hatten tolle Ausblicke, trafen auf einige Kogi-Indianer in ihrer typischen Kleidung, den Nachfahren der Tairona, und haben sogar noch ein wenig Wildlife-Watching dabei gehabt: Affen, bunte Frösche und nach wochenlangem Ausschauhalten endlich auch der Tukan!

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Hochmotiviert am Anfang

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Wir werden beobachtet

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Die erste Pause

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Wir erreichten das Dorf nach ca. 2,5 Stunden (so wie es auch das Schild am Beginn des Weges versprach), machten eine ausgiebige Frühstückspause und trafen erst hier auf einige andere Touristen.

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Der Abstieg zum Cabo San Juan war mehr eine Kletterpartie über Felsen als ein Wanderweg und wir waren happy, diesen nicht in umgekehrter Richtung laufen zu müssen.

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Gegen Mittag erreichten wir dann die Strände, und nach soviel Wandern hatten wir uns natürlich eine Pause verdient. Ab ins Wasser und dann Ausruhen am Strand. Herrlich!

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Geschafft!

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Aber unser Wandertag war noch nicht zu Ende, denn wir wollten am gleichen Tag ja noch zurück nach Santa Marta. D.h. aber, wir mussten die schon oben erwähnten 2,5 Stunden zurück zum Parkeingang auch noch laufen. Nach einem langen Tag und reichlich geschafft, kamen wir aber letztlich wieder in unserem Hostel an und können eigentlich nur jedem diese Wanderung empfehlen!

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Auch in Santa Marta verlängerte sich unser Aufenthalt dann etwas unfreiwillig um zwei Tage, zum einen weil eine geplante Tour zum nördlichsten Punkt von Südamerika sich um einen Tag verschob (hierzu mehr im nächsten Blog) und zum anderen, weil wir nach besagter Tour unseren Nachtbus zum nächsten Ziel verpassten. Aber wie gesagt, im Hostel ließ es sich ja aushalten, und wir konnten so an unserem letzten Tag noch einen tollen Tauchausflug einbauen, wahrscheinlich der letzte auf dieser Reise.



iViva Colombia!

13 09 2014

Um kurz nach neunzehn Uhr setzte die Maschine der VivaColombia sicher in Kolumbien auf und gute zwei Stunden später waren wir dann im Hostel “Yellow House”  in Medellin angekommen, nachdem es den Taxifahrer einige Nerven gekostet hatte (und uns Pesos), das Hostel zu finden. Abendbrot gab es dann im Imbiß (Subway) in der Geschäftstrasse um die Ecke. Auf die Erkundung des eigentlichen Stadtzentrums am nächsten Tag folgte Ernüchterung. So wahnsinnig sehenswert fanden wir Medellin nun nicht. Die Häuser der Stadt bestehen wie in vielen südamerikanischen Städten aus einem Mix aus Beton und unverputzten Ziegelmauerwerk. Also nicht so hübsch. Einige moderne Häuser sind in der Stadt in die Höhe gewachsen und die Stadtverwaltung gibt sich alle Mühe, öffentliche Plätze modern zu gestalten. Das Zentrum besteht aus geschäftigen Einkaufsstraßen mit vielen kleinen Läden, die aber auch nicht wirklich ansprechend sind. Ansonsten ist die Stadt voller Menschen, die Straßen voller Autos. Wir fühlten uns auf unserer kurzen Sightseeing-Tour dort nicht wirklich wohl und sahen zu, dass wir hier wieder wegkamen. Vorrangiges Fortbewegungsmittel war für uns übrigens die überraschenderweise moderne Metro, die einen für wenig Geld auf der Nord-Süd bzw. Ost-West-Route durch die Stadt bringt. Es ging zum 80 m hohen Cerro Nutibara, wo wir uns von oben einen Überblick über das Häusergewirr verschafften und im  recht nett angelegten Pueblito Paisa, einer Nachbildung einer typischen antioquianischen Stadt, eine  kleine Pause einlegten. Am zweiten Tag war der Botanische Garten unser Ziel. In dem steppte gerade der Kulturbär, es war Buchausstellung, mit dem Schwerpunkt “Die Gebrüder Grimm”. Ist ja wohl klar, dass auf einem Freitag scheinbar sämtliche Kindergärten und Schulen Medellins das als Ausflugsziel nutzen. Wir haben also zu gesehen, dass wir schnell wieder weg kommen, nicht nur aus dem Botanischen Garten, auch aus Medellin.

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Nachtrag:

Wir haben auf unserer weiteren Reise durch Kolumbien natürlich Leute getroffen, mit denen wir unsere Medellin- Erfahrung teilten. Zum Studieren ist es wohl ganz schön in Medellin und es ist eher die Umgebung, die sehenswert ist. Wir haben auch die Aussage gehört, dass es zum Wohnen ganz nett ist, die Stadt für Touristen aber nicht so recht etwas bietet. Wir selber sind auch nicht im Hostel- und Restaurantviertel El Poblado gewesen, was viele ganz toll fanden.