Bromo – Der Weg ist nicht das Ziel

13 09 2017

Die Zugfahrt von Yogyakarta über Surabaya und weiter nach Probolinggo war super. Auch dass wir mitten in der Nacht los mussten, war okay, so kann man es innerhalb eines Tages bis Cemoro Lawang als Ausganspunkt für das Bromo- Abenteuer schaffen und man erspart sich das stundenlange Sitzen in irgendwelchen Kleinbussen. Man muss sagen, wir sind komfortabel gereist.

Unschön wurde es dann in Probolinggo. Der Reiseführer warnte schon davor und auch wir sind voll in die Abzockemasche reingezogen worden. Zusammen mit einem vietnamesischen Pärchen teilten wir uns ein Angkot vom Bahnhof zum Busbahnhof. Preis passte und es ging sofort los, etwas komisch war nur, dass unterwegs niemand zustieg (vorzugsweise Indonesier). Rausgeschmissen wurden wir allerdings bei einer privaten Agentur ca. 1000 m vom Busbahnhof entfernt, in der man versuchte, uns eine teure Tour zu verkaufen. Wir lehnten ab und somit ging das Personal geschlossen zum Mittag. Die Lage eskalierte dann etwas, als wir darauf bestanden zum Busbahnhof gebracht zu werden, schließlich hatten wir dafür bezahlt. Half nichts, Rucksäcke aufgeschnallt und die restliche Strecke gelaufen. Die Vietnamesen folgten uns dann irgendwann nach. Leider fährt der “öffentliche” Minibus nach Cemoro Lawang nicht regelmäßig, sondern erst wenn er voll ist.  Aktuell sind das 15 Passagiere, weil noch Hochsaison ist, ansonsten wohl auch nur 10. Wir waren mit ein paar anderen nun zu siebt, also hieß es erstmal warten. Nach ungefähr 1,5 Stunden kamen dann noch zwei weitere Mitfahrer und da es nicht so aussah, dass nun noch viel mehr kommen, einigten wir uns mit dem Fahrer auf einen entsprechend höheren Fahrpreis, quasi Frachtausgleich. Eine Stunde später, und somit später als geplant, kamen wir in Cemoro Lawang an, bezahlten den Eintritt für den Nationalpark und bezogen das Hotelzimmer im Bromo Permai. Fazit: Die Zugfahrt war super und problemlos. Um den Problemen in Probolinggo zu entgehen, vielleicht einen Pickup über die Unterkunft organisieren oder gleich eine andere Reiseroute wählen. Auf dem Rückweg haben wir in Probolinggo ebenfalls schlechte Erfahrungen mit einem Angkot- Fahrer gemacht. Der Ort steht somit für uns auf der black list.

Unsere Reise war nun so geplant, dass wir noch am Nachmittag auf den Bromo hoch wollten. Also Sachen umgepackt, umgezogen und los. Der Hinweis von anderen Touristen, dass es heute zu Sandstürmen gekommen ist und ziemlich verraucht war, konnte uns von unserem Plan nicht abhalten, wir passten nur unser Equipment entsprechend an. Auf dem Weg zum “Laotian Pasir” (Sandmeer) kam uns dann noch eine Gruppe total verstaubter Wanderer entgegen. Ob wir wohl auf dem Rückweg auch so aussehen werden? Es steigerte jedenfalls die Spannung! 45 Minuten später hatten wir die schon für sich beeindruckende Sandwüste durchquert und begannen den Aufstieg zum Bromo.

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Zwischendurch kauften wir noch einen kleinen Blumenstrauß, der als Opfergabe seinen Weg in den Kraterschlund machen sollte und dann befanden wir uns schon an den Treppenstufen, dem letzten Stück des Weges bis zum Kraterrand.

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Stufe für Stufe wurde nun das Getöse und Dröhnen lauter. Oben am Kraterrand erwartete uns dann ein einzigartiges spektakuläres Naturschauspiel. Zu sehen war viel Wasserdampf und eine Stelle, an der Flammen aus dem Boden schossen. Und wir hatten den Krater um diese Uhrzeit nahezu für uns alleine!  Als letzte verließen wir dann schweren Herzens nach diesem beeindruckenden Erlebnis -alleine auf dem Krater, Sonnenuntergang und umgeben von dieser riesigen Mondlandschaft- den Krater nach dem Sonnenuntergang. Im Lichtkegel unserer Stirnlampen fanden wir problemlos den Weg durch die Sandwüste zurück zum Ausgangspunkt und freuten uns auf das Abendessen.

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Das Mt. Bromo Erlebnis ist aber erst komplett, wenn man am nächsten Tag den Sonnenaufgang (5:30 Uhr)erlebt und die Vulkane (Bromo,Batok, Semeru) vor einem  erscheinen. Also, wieder früh aufgestanden (3:30 Uhr), ins Trekking- Outfit geschlüpft und im Dunkeln Richtung Aussichtspunkte gelaufen. Da der Sonnenaufgang zum Standardprogramm der zahlreichen Jeep- Touren gehört, waren wir bei weitem nicht die Einzigen um diese Uhrzeit auf den Straßen Cemoro Lawangs. An den Aussichtspunkten angekommen, stellten wir dann ziemlich schnell fest, dass es heute schwierig werden dürfte, die Vulkane im Sonnenaufgang zu sehen. Eines der Feuer, welche wir schon am Vortag sehen konnten, brannte zwischen unserem Standpunkt und den Vulkanen und dessen Rauchschwaden behinderten immer wieder die Aussicht auf Bromo, Batok und Semeru. So konnten wir nur den Sonnenaufgang selbst ungestört beobachten. Nachdem die Sonne dann am Himmel stand, machten wir uns auf den interessanten Rückweg, schließlich konnten wir nun sehen, an was wir im Dunkeln vorbeigelaufen sind. Nach dem Frühstück fanden wir um 9:00 Uhr einen Bus, der uns mit zurück nach Probolinggo nahm. Nach einigen Verzögerungen ging es dann um viertel vor Zehn auch endlich los. Nun aber fix, schließlich wollen wir den Zug um 11:04 Uhr nach Banyuwangi erreichen und uns nicht länger als nötig in Probolinggo aufhalten.

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Yogyakarta

11 09 2017

IMG_3368 (600x800)Wir haben die Insel gewechselt und sind nun auf Java, genauer gesagt in Yogyakarta.  Schon auf der rasanten Busfahrt vom Flughafen ins Zentrum stellten wir einen merklichen Unterschied zu Sumatra fest. Es war wesentlich mehr blinkie- blinkie Werbung zu sehen, es gab Hotels, die hell erleuchtet waren und es wirkte insgesamt etwas moderner.

Unser erstes Ziel war der Sultanspalast “Kraton”. Allerdings versprühte der Kraton nur wenig royalen Charme für einen Sultan, was den Besuch nicht wirklich lohnenswert machte, und das lag nicht daran, dass eines der größeren Gebäude gerade saniert wird.

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Zum weiteren Umfeld des Kraton gehört dann auch noch das “Wasserschloss” Taman Sari, eine Anlage aus Gärten und Wasserspielen mit Mauern mit Türmchen umgeben. Sozusagen der Lustgarten des Sultans und seiner Entourage. Das konnte uns dann schon mehr begeistern.

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Zur Mittagszeit wechselten wir die Location und ließen uns mit einer Fahrradrikscha zum nächsten Ziel kutschieren, dem lokalen Markt Pasar Beringharjo.

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Auf dem Rückweg in unser Hotel erkundeten wir dann auch gleich das Treiben auf der belebten Einkaufsstrasse Malioboro, in der sich ein Souvenirshop an den anderen reiht und es mehr Pferdekutschen und Becaks als Passagiere gibt.

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An Tag Zwei stand die Erkundung der hinduistischen Tempelanlage Prambanan auf dem Programm. Nachdem wir den Vormittag der Reiseplanung widmeten, ging es doch erst mittags los zur Tempelanlage. Auf dem Weg zur Bushaltestelle in der Malioboro bemerkten wir die Vorbereitungen für eine größere Parade. Diese war dann der Grund, dass die Direktlinie 1A von hier aus heute nicht fuhr, wie uns die freundlichen Mitarbeiter der “Verkehrsbetriebe” erklären konnten und uns auf die Linie 1B verwiesen inkl. grober Richtungsangabe der nächsten Bushaltestelle. Es dauerte dann aber ungefähr eine dreiviertel Stunde in der schweißtreibenden Mittagssonne bis wir die (oder eine) Bushaltestelle fanden. Lange zu überlegen, ob wir denn nun noch wirklich nach Prambanan wollten, hatten wir nicht. Denn es kam auch gerade der Bus 1B angefahren und so kramten wir schnell das Fahrgeld zusammen, damit das Personal nicht noch nervöser wurde, denn die Busse stoppen immer nur sehr kurz. Die Fahrtzeit zog sich dann allerdings in die Länge, wir fuhren aufgrund des Verkehrschaos im Schritttempo eine lange Straße ewig rauf (zu einem wichtigen, großen Busstopp) und dann wieder runter und schließlich wurden wir vom Personal an einer gut frequentierten Bushaltestelle aus dem Bus gebeten, mit dem Hinweis hier in die Linie 1A zu wechseln. Nach nun schon knapp zwei Stunden Busfahrt und völlig unwissend, wo wir uns befanden, hatten 50% von uns keinen Bock mehr und wollten am liebsten sofort umkehren. Es wurde auch nicht besser, als wir es nicht in den nächsten Bus der Linie 1A schafften, da sich die Einheimischen einfach besser am Zugang zum Bus positionierten und uns abdrängten. Erst als der nächste Bus der Linie 1B zwei weitere Touristinnen anspülte, besserte sich die Stimmung und mit dem nächsten überfüllten Bus 1A ging es für uns endlich weiter. Eine andere Möglichkeit hatten wir eigentlich eh nicht. Selbstverständlich drehten wir dann noch eine Ehrenrunde am Flughafen und nach circa dreißig weiteren Minuten kamen wir  am letzten Busstopp der Linie und unserem eigentlichen Ziel an. Laut Reiseführer dauert es mit der 1A 45 Minuten nach Prambanan, wir waren also mit ganz anderen Vorstellungen gestartet. Inzwischen war es auch schon später Nachmittag, aber da sich auch noch andere Touristen um diese Zeit zu einem Besuch aufmachten und auch noch etliche Reisegruppen eintrafen, war nun also klar, dass die zwei Stunden bis zum Toresschluss wohl ausreichen und somit lösten wir unsere Eintrittstickets. Als erstes fielen uns dann die Vorbereitungen für eine Openair- Hochzeitsfeier ins Auge. Heiraten mit der Tempelanlage als Kulisse – die Indonesier haben Geschmack. Der Haupttempel selbst war dann trotz der späten Uhrzeit leider völlig überlaufen, weniger der Touristen wegen, als dass sich eine große Gruppe Pfadfinder (500 oder so) hier traf und nebenan ihre Zelte aufgeschlagen hatte. Dort gingen sie dann auch irgendwann hin und so hatten wir zum Schluss die benachbarten und den Haupttempel nahezu allein für  uns. Die Rückfahrt ins Zentrum dauerte dann Dank Verkehrschaos nochmal ca. ein- dreiviertel Stunden. Also super Verhältnis zwischen Transport- und aktiver Besuchszeit…

 

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Tag Drei begann sehr früh, denn schließlich wollten wir zum Sonnenaufgang auf dem buddhistischen  Tempel Borobudur sitzen. Um möglichst früh und schnell dorthin zukommen, hatten wir eine Tour gebucht. Pickup um 3:45 Uhr. Klappte auch und Dank leerer Straßen raste der Wagen Richtung Borobudur. Dass die Indonesier Frühaufsteher sind, wussten wir inzwischen, nur stellte sich noch die Frage, wann sie denn überhaupt schlafen. In den Vororten saßen die Marktfrauen zum Beispiel schon wieder an ihren Ständen. Am Tempel kamen wir rechtzeitig an, folgten den Massen und konnten noch einen guten Platz für ein Sonnenaufgangsfoto ergattern. Leider blieb selbiger heute morgen aus. Wir erkannten das aber ziemlich früh und konnten so die restliche Tempelanlage mehr oder weniger für uns alleine erkunden. Nach einem kleinen Frühstück, das im erhöhten Frühaufsteher- Eintrittspreis inklusive ist, ging es zurück in unser Hotel zum zweiten Frühstück.

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Eigentlich hätten wir dann um 16:00 Uhr mit dem Zug weiterreisen wollen nach Surabaya . Als wir gestern mit unserer Reiseplanung dann aber soweit waren, die Tickets online zu buchen, war der Zug ausgebucht. Also blieb uns nur der Zug um 3:30 Uhr nachts. Was machen wir mit dem angefangenen Tag? Do it like the locals und ab in die Shopping Mall in der Malioboro, gucken und bei Pizza Hut essen. Nachdem ganzen Reis der letzten Tage ist uns mal nach was anderem.



Tobasee

7 09 2017

Der Tobasee ist der größte See Südostasiens und der größte Kratersee der Welt. Das sind doch schon mal zwei gute Gründe dem Ganzen einen Besuch abzustatten. Dem ganzen See mit seinen 1.700 km² Fläche? Dafür reichte unsere Zeit dann nicht und wir haben uns auf die “Insel” Samosir und den Hauptort für Touristen Tuk Tuk beschränkt.

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Das Wetter war während unseres Aufenthaltes sagen wir mal, wechselhaft. Am ersten Tag haben wir bei Sonnenschein nicht mehr gemacht, als am Seeufer auf der Liege liegen, obwohl Steffi immerzu mahnte: “Lass uns Fahrrad fahren!” Nachts stürmte es dann und der Regen prasselte so stark auf die Wellblechdächer, dass ich nicht schlafen konnte. Das will schon was heißen. Tags darauf war das Wetter wieder gut, so dass wir wie geplant einen Motorroller mieten und zur Erkundung der Insel Samosir starten konnten. Unsere Ziele waren das Museum der Batak (Volksgruppe) in Simanindo, der Sandstrand in Parbaba und die heißen Quellen in der Nähe von Pangururan. Trotz dessen, dass die Straße erwartungsgemäß nicht im Topzustand war, schafften wir es noch pünktlich zur 10.30 Uhr Tanzvorführung ins Museum. Aufgeführt wurden traditionelle Tänze der Batak zu verschiedenen Anlässen.

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Nach dem Besuch des Museums ging es mit dem Roller gegen den Uhrzeigersinn weiter über die Insel. Dabei kamen wir an einigen Plätzen vorbei, die eine schöne Aussicht boten. Weniger schön war dann aber der “nice beach” in Parbaba . Der sprach uns so wenig an, dass wir gleich weiter gefahren sind. Die Strandabschnitte, die wir gesehen haben waren grau und der Sand war ziemlich hart und nicht so einladend. Also weiter zu den Thermalquellen in  der Nähe von Pangururan, sozusagen auf dem Festland Sumatras gelegen, denn wir hatten die “Insel” Samosir über einen Damm verlassen. Hier scheint die vulkanische Aktivität noch so groß zu sein, dass das heiße Wasser für eine Vielzahl von “Thermal- Spas” reicht. Wir hatten also die Quell, ääh Qual der Wahl und so entschieden wir uns, keines der Spas aufzusuchen, denn von außen konnte uns keines überzeugen.

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Nun war es also an der Zeit einen Plan für den restlichen Nachmittag zu machen. Beim Blick auf die Karte stellten wir fest, dass die restliche Runde um die Insel noch ein sehr langer Weg war, wir waren jetzt quasi direkt gegenüber von Tuk Tuk auf der gegenüberliegenden Seite von Samosir. Den Weg, den wir gekommen sind einfach zurück fahren? – Langweilig. Da ist doch noch diese eine Straße quer über die Insel in der Karte eingezeichnet, das muss doch der schnellste Weg sein. Dank unserer rudimentären Papierkarte waren wir recht schnell auf dem richtigen Weg, als wir an einer Kreuzung mal nicht ganz sicher waren, war gleich ein Indonesier da, der uns die richtige Richtung wies und auf Nachfragen bestätigte, dass unser Roller genau das richtige Gefährt für den Shortcut ist. Also am Gashebel gedreht und auf in die Berge! Denn auch wenn Samosir nur eine kleine Insel ist, wird sie von einer ziemlich beeindruckenden 700 m hohen Bergkette geprägt. Ziemlich schnell stellten wir fest, dass wir und der nette Indonesier wohl aneinander vorbei geredet hatten. Die “Straße” wurde eine Schlaglochpiste – Schlagloch reihte sich an Schlagloch – es wurde eine Schotterpiste uns schließlich eine Schlammpiste. Das ganze bergauf und bergab, durch eine ziemlich abgelegene Gegend. Wir können diesen Weg auf gar keinen Fall empfehlen! Hatten aber den Eindruck das HIER wirklich wenig Touristen durchkommen und es war eigentlich total schön dort oben, weil sich endlich mal nicht ein Haus an das andere reihte mit den üblichen Warenauslagen davor, sondern irgendwie war die Zeit hier noch etwas zurück.

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Stunden später, zwischenzeitlich mehrmals mit der Laune am Tiefpunkt, kamen wir dann “glücklich” in Tomok, dem Hauptort an Samosirs Ostküste an und hatten ein kleines großes Abenteuer hinter uns. Dieses wird in naher Zukunft noch kleiner werden, denn der Weg über die Berge wird gerade ausgebaut und asphaltiert.

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In Tomok blieb uns dann noch Zeit das Königsgrab anzuschauen, die Obstvorräte aufzufüllen und ein Eis am Bootsanleger zu essen. Der restliche Weg bis Tuk Tuk war dann kein Kunststück mehr und schließlich gaben wir den Motorroller total verschlammt wieder im Guesthouse ab.

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Am letzten Tag auf Samosir wollten wir dann endlich mal Fahrrad fahren. Es sollte noch Ambarita gehen zu den steinernen Stühlen. Es dauerte dann allerdings bis Mittag, bis wir endlich los kamen und uns Fahrräder ausgeliehen hatten. Nun kommen wir aber auf das Wetter zurück. Dem ersten Regenschauer konnten wir unter einem herausragenden Dach entkommen, das klappte auch noch ein zweites und drittes Mal. Die Zwangspause durch den dritten Regenschauer dauerte dann so lange, dass wir schließlich aufgaben und umkehrten. Auf dem Rückweg passten dann Regenschauer und Unterstellmöglichkeiten nicht mehr zusammen und wir kamen völlig durchnässt wieder im Guesthouse an. Den restlichen Tag verbrachten wir dann mit Dach über dem Kopf und morgen früh heißt es dann um 7.30 Uhr vom Steg ein Fährboot heranwinken, das uns nach Parapat bringt, um dann über Medan weiterfliegen zu können nach Yogyakarta auf Java.

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Berastagi und der Gunung Sibayak

3 09 2017

Nach den recht faulen Tagen auf Pulau Weh stand jetzt wieder Aktivität auf dem Programm. Mit dem Flieger ging es direkt von Sabang nach Medan, so dass wir uns die Fährüberfahrt nach Banda Aceh sparen konnten. Um dem Gewusel von Medan schnellstmöglich zu entkommen, haben wir uns wieder den Luxus eines privaten Abholservices gegönnt, und so schraubte sich unser Kombi wenig später nach der Landung schon die Berge in Richtung Berastagi hoch.  Mit der Zunahme an Höhenmetern, die wir mit jeder Serpentine schafften, nahmen aber auch die Temperaturen und vor allem die Sonnenstrahlen ab. Unser Zielort Berastagi liegt nämlich auf 1.330 m Höhe und stellt eine angenehme Abkühlung nach den tropischen Temperaturen dar. Das fanden anscheinend auch viele Einheimische, die den Feiertag und das anstehende Wochenende für einen Ausflug in das beliebte Umland von Medan nutzten. Trotz des vielen Verkehrs kamen wir tatsächlich nach ca. 3,5 Std, inklusive einer Pause für einen kopi am Ziel an. Auch Berastagi wird wohl keinen Preis in der Kategorie “die schönste Stadt auf Sumatra” gewinnen. Der Ort zieht sich einige Kilometer an der Haupt- bzw. Durchfahrtsstraße entlang und abgesehen von dem War Memorial und einem riesigen Kohlkopf-Denkmal weckte nur das alltägliche Verkehrschaos unser Interesse.

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Aber wegen der Stadt sind wir auch nicht hier her gekommen, sondern wegen der zwei Vulkane, die sich in unmittelbarer Umgebung befinden: der Gunung Sibayak und der Gunung Sibanung (Anmerk.: der Gungung Sibanung zeigte kurz vor unsere Abreise verstärkte Aktivität und hat noch Anfang August kilometerhoch Asche gespuckt; unsere Reise wurde davon aber nicht beeinträchtigt). Leider zeigte sich das Wetter bei Ankunft nicht von seiner besten Seite, und Gewitter und Regen verhinderten, dass wir noch ein Blick auf die Vulkane erhaschen konnten.

Am nächsten Morgen meinte der Wettergott es aber wieder gut mit uns und wir brachen zu unserem Aufstieg zum Kraterrand des Gunung Sibayak auf (der Gunung Sibanung ist zur Zeit nicht zugänglich). Bewaffnet mit der Karte und den Auskünften aus unserem Homestay, fuhren wir mit dem  grünen Angkot (mit der Aufschrift “Kama”) bis zum Minibuspark-und wendeplatz am Fuße des Sibayak. Ob wir nicht evtl. doch zu früh ausgestiegen sind und eigentlich noch einen Parkplatz weiter hinauf hätten fahren können, wissen wir leider bis heute nicht. Auf jeden Fall resultierte dieses in einer ca. 2 stündigen Wanderung bis zum Krater – die Zeit passte also zu den Angaben aus unserem Homestay, aber unterwegs wurden wir dennoch neben zahlreichen Mopeds auch von einem “Kama” – Minibus überholt. Aber da der Weg, abgesehen von einigen Steigungen, relativ einfach zu laufen war, genossen wir einfach die Natur.

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Nach ca. 1 Std. passierten wir  den Posten, an dem der Eintritt bezahlt wurde. Ab dort wurde der Weg steil und holprig. Nach einer ca. weiteren halben Stunde kamen wir dann zu einer Art “Basislager” mit einigen Foodstalls und auch Campingmöglichkeiten. Von dort aus waren es noch einmal eine halbe Stunde Aufstieg bis zum Krater, nun schon mit einigem Gekraxel verbunden. Obwohl wir gar nicht zu spät aufgebrochen waren, kamen uns aber schon zahlreiche einheimische Jugendliche entgegen. Als wir auch endlich oben waren, wussten wir auch wieso – Camping am Kraterrand scheint ein beliebter Wochenendtrip bei den Indonesiern zu sein.

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Der Anblick war schon sehr beeindruckend. An einigen Stellen rauchte es, die Steine sind gelb gefärbt und überall hing Schwefelgeruch in der Luft. Man kann tatsächlich bis auf den Kraterboden wandern und dort Grußbotschaften aus Steinen hinterlassen.

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Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn die Aussicht nach Berastagi bzw. die umliegenden Dörfer war dann schließlich besser als erwartet. Von oben konnten wir auch schon die Thermalquellen im Tal ausmachen, die ebenfalls zu einem Besuch einladen.

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Uns zog es dann aber wieder direkt zurück nach Berastagi und wir beendeten unseren Ausflug mit einem kurzen Besuch auf dem “Touristenmarkt”, wo neben zahlreichen Souvenirs und Kleidung auch Obst zu kaufen ist.

Am nächsten Tag haben wir Berastagi schon wieder verlassen und teilten uns mit einem französischem “best ager” Pärchen den Shuttle nach Parapat, Ausgangspunkt für einen Besuch des Tobasees. Unterwegs hielten wir noch am Sipiso-piso-Wasserfall, der eine Fallhöhe von 120 m hat und dessen Wasser in den Toba See fließt. Über unzählige Stufen ist der Fuß des Wasserfalls erreichbar. Bis nach ganz unten haben wir es nicht geschafft, zum einen kamen wir aufgrund der nicht endenden Treppen bereits beim Abstieg ins Schwitzen, zum anderen wurden wir immer wieder mit Begeisterung von den Indonesiern zu einem Fotoshoot mit ihnen gebeten. Zwischendurch konnten wir auch von hier schon den tollen Ausblick auf den Tobasee genießen.

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Ein weiterer Zwischenstopp war dann noch ein nicht weiter erwähnenswerter ehemaliger Königspalast (immerhin hat er es aber auch in den Lonely Planet geschafft).

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Gegen Mittag kamen wir auch schon in Parapat an, schafften es gerade noch auf die bereits ablegende Fähre nach Tuktuk auf der Insel Samosir im Toba See und verfielen für den Rest des Tages wieder in den Entspannungsmodus.



Tauchen Pulau Weh

1 09 2017

Weiter geht es also nach Pulau Weh, eine Vulkaninsel ganz im Westen von Sumatra in der Andamensee im Indischen Ozean, welche uns vor allem mit ihren Unterwasserparadies angelockt hat. Zwischenstopp ist Banda Aceh, wo unser Flug endet, und weil wir es nicht am gleichen Tag auf das Fährboot nach Pulau Weh schaffen, bleiben wir eine Nacht hier. Die Stadt wurde durch den Tsunami 2004 stark zerstört und insbesondere das Tsunamimuseum erinnert an die Tragödie. Leider bleibt uns dafür diesmal keine Zeit und wir erkunden lediglich die  Nachbarschaft ums Hotel mit ihren zahlreichen Foodstalls und Minimärkten.  Wir machen noch einen Abstecher zur Moschee Mesjid Raya Baiturrahman, nachdem wir ihr weithin sichtbares Minarett schon aus dem Hotelfenster gesehen haben. Passenderweise ist es Freitag Abend, also Hochbetrieb in der Moschee.

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Am nächsten Morgen geht es dann um kurz nach acht mit dem Taxi zum etwas außerhalb gelegenen Fährhafen. Der regelmäßige Leser merkt vielleicht langsam, wenn man in Indonesien weiterreisen will, muss man früh aufstehen. Auf der Fähre scheinen wir das Interesse einiger Indonesier geweckt zu haben – man möchte sich gerne mit uns fotografieren lassen. Dieses soll uns noch etliche Male in Sumatra passieren, was uns zeigt, dass der Massentourismus hier erfreulicherweise noch nicht angekommen ist, wir also anscheinend noch off the beaten track unterwegs sind.

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Vom Hafen auf Pulau Weh bis zum Dive Center in Gapang kommen wir dann auch das erste Mal in den Genuss des typischen indonesischen Transportmittels, dem Becak (Rikscha).

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Die nächsten Tage wollen wir zum Entspannen und Tauchen nutzen.

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Der Tagesablauf  ähnelt sich sehr und kann am besten wie folgt zusammengefasst werden: Frühstück, 1. Tauchgang, Snack, Hängematte, 2. Tauchgang, Hängematte, Dinner, Hängematte. Leider muss Thomas den ersten Tagen noch aussetzen, denn er hat sich erkältet. So geht Steffi alleine tauchen und Thomas hat etwas mehr Zeit zum Erholen. Ab Tag 2 sind wir aber wieder als Buddy-Team unterwegs.

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Den Tag vor unserer Abreise nutzen wir noch für eine Scooter- Tour über die Insel von Kilometer 0, dem fast nördlichsten Punkt Indonesiens bis nach Sabang`s Timur Tiga Beach.

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An Hari Raya Idul Adha, einem muslimischen Feiertag an dem alles in Gapang für zwei Tage schließt, reisen wir wieder ab. Diesmal mit dem Flieger direkt von Sabang`s International Airport “Maimun Sahleh”nach Medan. Gebucht haben wir zwar ganz normal Economy, aber mit nur 10 weiteren Fluggästen in der ATR 72-600 kommt einem das sonst leere Flugzeug fast wie ein Privatjet vor.



Jingle bells, jingle bells….

26 08 2017

Ach nein, richtig muss es heißen: Jungle Trek, Jungle Trek… in Bukit Lawang…. Unser erstes Abenteuer in Indonesien führt uns in den Norden von Sumatra, genauer gesagt nach Bukit Lawang am Rande des Gunung Leuser Nationalpark.

Nach einer kurzen Nacht geht es morgens im Flieger von Singapur nach Medan. Am Flughafen erwartet uns ein Fahrer, den wir über das Guesthouse in Bukit Lawang organisiert haben. In Medan wollen wir uns nicht länger aufhalten, da dieses nicht unbedingt die schönste Stadt in Indonesien sein soll. Dies bestätigt sich als wir durch das Verkehrschaos der Stadt in Richtung Bukit fahren. Schon am Flughafen wird uns klar, dass wir nun wieder in einer anderen Welt angekommen sind. Kein Vergleich zum aufgeräumten und modernen Singapur, hier erwartet uns wieder das typisch asiatische Leben. Kurz vor unserer Reise wurden wir gefragt, wie wir denn eigentlich in Indonesien reisen und ob man sich denn dort einen Mietwagen leiht. Äh nein. Wir setzen auf den Komfort eines privaten Airport Pickups, um die Anreise ins vier bis fünf Stunden entfernte  (ca. 100 km) Bukit Lawang etwas bequemer zu gestalten. Alleine durch das Verkehrschaos von Medan brauchen wir schon gefühlt zwei Stunden. Verkehrsregeln scheint es keine zu geben. Wer von hinten kommt und vorbei will, hupt eben. Warum nur mit zwei Autos nebeneinander auf einer zweispurigen Straße fahren, wenn auch gut drei bis vier Autos Platz haben? Zumindest an roten Ampeln wird gehalten, aber auch hier wird jeder Zentimeter ausgenutzt, um an die Pole Position zu kommen und als erster wieder losfahren zu können. Daneben dutzende von Mopeds, die sich von allen Seiten dazwischen drängeln, gerne auch mal mit bis zu fünf Personen besetzt, eben die Familienkutsche. Nachdem wir es ohne Rempler aus Medan heraus geschafft haben, wird es allerdings nicht besser. Die Straßen werden schmaler und schlechter, zum Teil fehlt die Straße auch ganz und der Weg besteht lediglich aus Schotter und Schlaglöchern. Nach einem kurzen Mittags- Stopp geht es weiter, das Landschaftsbild ändert sich, an der Straße erstrecken sich nun nicht enden wollende Palmölplantagen, die bis an unseren Zielort heranreichen. Das “Riverside Guesthouse” am Ende der “Guesthouse-Meile” erreichen wir nach nochmal 15 Minuten Fußmarsch. Hier werden wir herzlich mit einem erfrischenden Drink von Fadill, dem Besitzer, in Empfang genommen. Den restlichen Nachmittag nutzen wir noch für ein kurzes Bad im Fluss und einen Sparziergang durch das Dorf. Abends genießen wir unser erstes indonesisches Curry (sehr sehr lecker) und kommen rechtzeitig vor dem tropischen Regenschauer wieder in unserem Guesthouse an.

Aussicht von der Dachterrasse

Aussicht aus der Hängematte

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Bukit Lawang

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Am nächsten Morgen startet unser zweitägiger “Dschungel- Trek”. Mit Guide Chip-Chip, einem belgischen Pärchen und dem zweiten Guide Ariel geht es in den Regenwald. Zu unserem Erstaunen ist dieser nicht flach und eben, sondern es geht den ersten Berg hoch und wieder runter und den Zweiten hoch und wieder runter…. Beschäftigen wir uns an dieser Stelle mal eben mit dem Begriff Regenwald: Ein Wald, in dem man auf Grund der Temperatur trotz Schatten so sehr ins Schwitzen kommt, dass es quasi von einem herab regnet. So oder so ähnlich. So viel wie an diesem Tag haben wir jedenfalls noch nicht geschwitzt. Zur Belohnung für die Mühen gab es schon kurz nach unserem Aufbruch die sehnlichst erwarteten Orang- Utans zu sehen.

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Der restliche Tag verlief dann wie oben beschrieben (Berg rauf, Berg runter) und zum Schluss haben wir noch ganz kurz drei Hornbills gesehen – für Bilder bitte googlen, es war wirklich sehr kurz. Unsere Guides legten etliche Pausen ein und versorgten uns sehr gut mit Obst und Reisgerichten, also verhungern wäre schwer gefallen.

Gast zum…

… Picknick Nr. 1

Picknick Nr. 2

Dschungelkönig II/2017

Am Nachmittag gegen Vier erreichten wir das Camp für die Nacht am Fluss. Hier hatte unser Koch (!) schon alles für die Ankunft der Gäste vorbereitet. Wir mussten nur noch unsere Schlafsäcke ausrollen und uns häuslich einrichten unter den Planen gegen den zu erwartenden Regen. Bis zum Essen war noch Zeit sich im Fluss abzukühlen bzw. den Schweiß und Matsch des Tages abzuspülen und für Tea and cookies oder auch die Dschungel- Toilette in Augenschein zu nehmen – immerhin war das Loch im Urwaldboden aus Porzellan. Zum Abendessen gab es dann eine Auswahl leckerer indonesischer Gerichte von nicht so scharf bis scharf – für europäische Geschmäcker. Inzwischen war es dunkel geworden und pünktlich hatte es wieder angefangen zu regnen. Für das Abendprogramm hatte Chip-Chip sich ein paar Kartenspiel (-tricks) überlegt, die bei uns vieren auf reges Interesse stießen. Früh ging es ins Bett, denn im Dschungel enden die Tage nicht nur mit dem Einsetzen der Dunkelheit, sondern sie beginnen auch, sobald es hell ist.

Geschafft!!!

Schlafzelt

Matratzenlager

Außenterrasse

Indonesisches Candlelight Dinner

Am zweiten Tag ging es nach dem Frühstück noch zu einem kleinen Wasserfall für die morgendliche Dusche und im Fluss konnten wir ein weiteres Mal versuchen gegen die Strömung anzuschwimmen. Unser Koch hatte nun alles soweit aufgeräumt und abgewaschen (im Fluss), dass unser Gepäck wasserfest verpackt werden und die eigenwillige Floßkonstruktion aus Gummischläuchen zu Wasser gelassen werden konnte. Chip-Chip wurde Kapitän und der Koch zum ersten Offizier ernannt und nachdem wir in den mittleren Ringen Platz genommen hatten, ging es den Fluss mit einigen Stromschnellen hinunter, so dass man spätestens jetzt mit dem erfrischenden Nass in Berührung kam. Bukit Lawang war nach einer guten halben Stunden erreicht und unser Dschungel- Trek endete direkt am “Riverside Guesthouse” zurück in der Zivilisation.

Dschungeldusche

DAS Floß

und ab geht`s

Den restlichen Nachmittag nutzten wir für einen Abschiedsspaziergang durch Bukit und zum Packen, schließlich geht es morgen in der Früh die vier Stunden zurück nach Medan Airport und von da aus nach Banda Aceh zum nächsten Abenteuer.



Citybreak Singapur

22 08 2017

Auch wenn es nicht ganz einfach ist, in Singapur das passende Bett für die Nacht zu finden, ist es doch eine gute Idee gewesen, uns für drei Nächte hier einzuquartieren und die ersten beiden Tage unseres Trips hier zu verbringen. Beim Durchsuchen der einschlägigen Buchungsportale findet man schnell unzählige Übernachtungsmöglichkeiten in allen Preiskategorien.  Man stellt aber auch schnell fest, dass diese gut gebucht sind, alternativ für den zu zahlenden Preis nicht viel zu bieten haben oder schlicht nicht in unser Budget passen (wollen). Zusätzlich muss man sich bei dieser groooßen Stadt dann auch noch überlegen, wo man hin will. Bleibt man irgendwo zwischen Flughafen und Stadtzentrum (es ist ja nur ein “Stopover”), sucht man sich etwas in der Shopping- Meile Orchard Road, geht man nach Little India oder China Town, steigt man als Liebhaber moderner Architektur  im Marina Bay Sands ab oder bleibt einem nur Down Town. Hier sind auch wir fündig geworden und nach wenigen Abstrichen an unserer persönlichen Luxus- Liste ist  es ein Family- Room (so hatten unsere Rucksäcke auch Platz im Zimmer) mit shared bathroom (sauber), Fenster (gibt`s auch nicht immer) und Klimaanlage (wichtig) im Hostel Beds & Dreams Inn@Clarke Quay geworden. Die Lage war für unsere Bedürfnisse super. Von der Hong Kong Street aus betrachtet ist Singapur dann doch nicht mehr so groß, wie es uns zuvor beim Blick auf den Stadtplan vorkam. Alle für uns wichtig erscheinenden Ziele erreichten wir in den zwei Tagen zu Fuß, was ca. 43.000 Schritte waren und das bei mehr als schwülen 30°C, was bedeutet: viele Pausen machen, ausreichend trinken und ab und an mal in eine klimatisierte Shopping Mall laufen zum cool down. Gibt es im übrigen etliche davon.

Nachdem wir noch am Ankunftsabend das Kneipen- und Restaurantviertel “Clarke Quay” (Luftlinie 500 m vom Hostel) erkundet haben, ging es am folgenden Tag zunächst vorbei an den britischen Kolonialbauten Old Parliament House, National Gallery und St. Andrews Cathedral zu den “Gardens by the bay”, Singapurs botanischem Garten des 21. Jahrhunderts. Hier haben wir das Regenwald- und Gewächshaus links liegen gelassen und uns auf die Parkanlage konzentriert mit den sogenannten Superbäumen: Stahlkonstruktionen, die Regenwasser auffangen, zweimal abendlich während einer Lichtershow beleuchtet werden und zwischen denen eine Hängebrücke gespannt ist, auf die wir natürlich rauf sind, um das ganze auch mal von oben zu sehen.

Abends sind wir dann nochmal wieder gekommen, um uns die Lichtershow anzuschauen… Touristenmagnet. Insgesamt kommt Singapur erst abends zum Leben, jedenfalls waren zum Vergleich mit Mittags wesentlich mehr Menschen auf den Straßen unterwegs.

Ist wohl den klimatischen Bedingungen geschuldet. Das Klima ist auch mehr oder weniger das Einzige, dass uns zeigt, dass wir jetzt in Asien sind. Denn ansonsten hat Singapur mehr mit einer  Metropole in Australien oder Europa gemeinsam als mit seinen asiatischen Nachbarn. Es ist sehr sauber und überhaupt nicht chaotisch. Keine Straßenverkäufer aber wenigstens noch kleine Restaurants, in denen man sich auf Plastikstühlen herumdrücken und sein günstiges Mittagsmenü von Plastiktellern essen kann: lecker.

 

Tag Zwei begann mit der Durchquerung des “alten” Stadtparks, dem ganz sehenswerten Fort Canning Park. Es wird ein bißchen zur Geschichte dieses Hügels vermittelt und es gibt einen ganz umfangreichen Kräutergarten.

In der Orchard Road haben wir uns auf die Suche nach einem Outdoor- Spezialisten gemacht, da wir am Vorabend festgestellt haben, dass wir unsere Schlafsack-Inlets zu Hause gelassen haben – Anfängerfehler Zwinkerndes Smiley. In einer Nebenstraße werden wir tatsächlich fündig und so können wir endlich mal am Tax Refund partizipieren. Nun ist es auch gar nicht mehr weit bis zum Stadtviertel Little India, obwohl es auf dem Weg dorthin erst sehr chinesisch wird (Chinatown ist doch am anderen Ende von Down Town?). Schon spannend wie sich die Gesichter innerhalb einer Stadt unterscheiden können, man bekommt fast den Eindruck, dass man sich in irgend einer Stadt in Indien befindet. Es ist gleich viel wuseliger, Gedränge auf den zugestellten Gehwegen, Menschen auf Lastwagen. Im Gegenteil zu Singapur Down Town ist es schmutziger und es liegt mehr Müll rum. Wobei es in Indien vermutlich selbst natürlich noch ganz anders zu geht.

So, uns reicht es für heute wir machen uns auf den Rückweg zum Hostel, schließlich wollen wir am Abend noch einen wichtigen Punkt auf unserer Bucket Liste erledigen, Cocktails trinken – nach welchen wohl?



Travelling the world 2017: Von Sumatra nach Bali

19 08 2017

Lange war es ruhig hier auf diesem Blog. Seit nun mehr als 2,5 Jahren sind wir wieder von unserer Weltreise zurück, da wird es doch mal wieder Zeit für ein Abenteuer und bloggen der neusten Eindrücke von unterwegs! Aber was ist seit dem passiert? Wir haben uns nach unserer Rückkehr gegen die Kleinstadt entschieden und haben eine tolle Wohnung im schönen Hamburg gefunden. Der Arbeitsalltag hat uns bei unseren alten Jobs auch schneller wieder eingeholt als uns lieb war und zwischendurch wurde dann auch das aufgeschobene Berufsexamen mit Erfolg absolviert.  So ganz ohne Reisen ging es aber seitdem auch nicht und so standen in den letzten beiden Jahren Westaustralien, die Niederländischen Antillen,  Italien und London auf der Liste. Dieses Jahr haben wir aber dank vieler, vieler Überstunden und großzügiger Arbeitgeber die Möglichkeit, sechs Wochen lang durch Indonesien zu reisen. Starten werden wir mit einigen Tagen in Singapur, bevor es weiter in den Norden von Sumatra geht. Hier werden wir im Dschungel nach Orang Utans suchen, in der  Andamanensee die Unterwasserwelt genießen, uns nicht von derzeit aktiven Vulkanen abschrecken lassen und am größten Kratersee der Welt ein paar entspannte Tage verbringen. Danach geht es weiter nach Java und dann irgendwie weiter nach Bali. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Safe travels,

Steffi und Thomas



Rio de Janeiro

17 11 2014

CIMG1061Eingeklemmt zwischen Meer, Bergen und Granitfelsen liegt sie da, wer den Grundstein zu dieser Stadt gelegt hat, hat wohl nicht damit gerechnet, dass sich in diesem schwierigen Gelände Mal eine Millionen- Metropole ausdehnt. Aber dieses Setting ist weltberühmt und wohl jeder kennt die Bilder und das nicht erst seit der Fußballweltmeisterschaft in diesem Jahr. Ein wenig komisch war es, dass eigentlich so gar nichts in der Stadt an dieses sportliche Großereignis erinnerte. Aber so waren die Zimmerpreise wenigstens wieder auf normalen Niveau, und an den touristischen Highlights war es trotzdem voll.

Logischerweise sind auch wir zu den “Must- do’s” gelaufen, sind aber zwischendurch Straßen langgelaufen, wo uns keine Touristen entgegenkamen. So haben wir in vier Tagen nicht nur den Zuckerhut, die Christus- Statue auf dem Corcovado oder die legendären Strände Copacabana und Ipanema gesehen, sondern hatten auch noch für andere Dinge Zeit. Das Wetter meinte es leider nicht ganz so gut mit uns, so war es regnerisch und recht kühl. Das erwartet man nicht unbedingt, macht aber das durch die Stadt laufen auch angenehmer!

Unser erster Spaziergang führte uns vom Stadtzentrum/ Lapa über die Escadaria Selarón, gestaltet von einem chilenischen Künstler in jahrelanger Arbeit mit Fliesen aus aller Welt. Mal schauen ob wir bekannte Fliesenmuster finden!

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Oben angekommen waren wir dann in Santa Teresa. Die Straßen sind kopfsteingepflastert und irgendwann wird auch die Straßenbahn “ Bondinho” wieder den Berg hoch und runter rattern, wenn denn die Sanierung endlich abgeschlossen ist. So waren wir “gezwungen” das hügelige Viertel zu Fuß zu erkunden. Es soll eine der atmosphärischsten Nachbarschaften Rios sein. Sprich etliche alte Villen, aber nichts für spannende Fotos. Zurück am Fuß des Hügels ging es mit einem Rundgang durch das Zentrum weiter. Das sollte nun nicht das schönste oder historischste sein von Südamerika, war es auch nicht aber ein paar beeindruckende Gebäude waren dann doch zwischen den vielen Beton- und Glassilos stehen geblieben.

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Mit dem Stadtbus ließen wir uns zum Pao de Acucar bringen, dem Zuckerhut. Das hochkommen war gar nicht so schwierig, schließlich gibt es eine Seilbahn. Hier war es verdammt windig und kalt (Man beachte die Kleidung), aber der Ausblick über die Stadt und die Strände war echt einmalig.

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Dann verschlug es uns nach Ipanema. Da es definitiv nicht das richtige Wetter war, sich an den berühmten Strand zu legen, liefen wir durch den gleichnamigen Stadtteil, der eingefasst ist vom schönen Strand im Süden und der Lagoa Rodrigo de Freitas im Norden, die ein wenig mit dem umgebenen Häusermeer an die Hamburger Alster erinnert. Den Tag beendeten wir mit einem Cocktail an der Copacabana. Den hatten wir uns auch redlich verdient nach so viel Lauferei.

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Den letzten Tag bestritten wir dann zu dritt. Uns angeschlossen hatte sich Behrad, den wir im Hostel kennengelernt haben. Das Ziel war der 710m hohe Corcovado. Auch den muss man nicht hochlaufen und wir entschieden uns für die Variante mit Kleinbus, der uns direkt am Eingang zur Christusstatue absetzte. Somit sind wir den am Sonntag üblichen langen Schlangen an der Zahnradbahn entgangen. Am Gipfel und zu Füßen der Christusstatue angekommen war das Wetter dann so, wie es sein muss an solch einem Ort. Die Wolken um den Corcovado hatten sich verzogen, die Sonne stach vom Himmel und wir hatten zusammen mit tausend anderen Menschen eine grandiose Aussicht über Rio de Janeiro, die Bucht Guanabara, die Strände und dem Atlantischen Ozean. Das Warten bis zum letzten Tag auf gute Sicht hatte sich gelohnt.

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Da heute nun also die Sonne schien und Behrad noch nicht an den Stränden war, war der nächste Punkt also “Auf zur Copacabana”. Schon als wir dort aus der U-Bahn Station kamen, fielen uns etwas “seltsam” bzw. wenig bekleidete Menschen auf, deren Anzahl auf dem Weg zum Strand stetig zu nahm, so wie auch die Anzahl der Straßenverkäufer, die praktisch zusammen gebundene Barcadi- und Lemonadeflaschen als Take- away verkauften. Ja, es war schon ein besonderes Highlight mit einem Iraner in eine Schwulen- und Lesbenparade zu geraten. Aber unser Ziel war ein vorderes Plätzchen am Strand mit Meerblick und so war der Abstand zu den wummernden Beats der Parade groß genug, um noch ein Weilchen in der Sonne zu liegen.

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Hier spricht man unsere Sprache

13 11 2014

2014-11-12 13.28.03 (1024x768)Etwas verunsichert kamen wir nach Blumenau. Zuvor hatten uns drei Polen erzählt, dass sie es in Blumenau nicht so spannend fanden und ein Besuch sich nicht lohnt, aber da hatten wir die Unterkunft schon gebucht. Blumenau ist von deutschen Auswanderern gegründet worden und nach München findet hier jedes Jahr das zweitgrößte Oktoberfest statt, das gleichzeitig nach dem Karneval das größte Volksfest in Brasilien ist. Vor Jahren hatten wir davon mal gehört und jetzt, wo wir quasi in der Gegend waren, wollten wir uns das dann mal anschauen, auch wenn gerade kein Oktoberfest ist und der Weihnachtsmarkt(!) erst einen Tag nach unserer Abfahrt aufmachte.

Wer die Plattform booking.com kennt, kennt vielleicht bei den Unterkunftsbeschreibungen die Zeile “Hier spricht man Ihre Sprache”. Als wir auf die Taxifahrer am Busbahnhof bei unserer Ankunft zu gingen, wurden wir gleich mit einem “Guten Abend” begrüßt, ohne dass wir beide ein Wort gesprochen hatten. Der Taxifahrer kannte dann zwar den Weg nicht, aber erzählte uns die Fahrt über gleich ein Mal die Geschichte zu Blumenau und Umgebung und den Deutschen – auf deutsch. In der Pousada ging es dann so weiter. Unsere Gastgeberin Brigite wusste zwar nicht mehr jedes Wort, spricht aber immerhin fünf Sprachen und freute sich, wenn sie neuer deutsche Wörter hörte.

Den einen Tag, den wir für Blumenau zur Verfügung hatten, war dann völlig ausreichend. Bei schwülwarmen 30 °C erkundeten wir das historische Zentrum, aßen zu Mittag im Biergarten der Vila Germanica Kassler mit Rotkohl und genossen dazu ein kühles, nach deutschem Reinheitsgebot gebrautes Bier. Hier stößt deutsche Braukultur auf brasilianische Gelassenheit: Der Service war echt sehr langsam und zu Hause schmeckt das Kassler einfach besser, aber das Bier war gut!

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Anhand der Citymap liefen wir dann die Sehenswürdigkeiten des Ortes ab. Darunter Denkmäler an die Vorfahren und Gründer der Stadt, Fachwerkhäuser, die Kathedrale der Stadt, etc. etc.

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Fazit: Wir hatten fernab der Heimat einen spaßigen “deutschen” Tag, und auch wenn gerade kein großes Fest in Blumenau ansteht, kann ein Besuch lohnenswert sein.

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