Cairns and Far North Queensland

8 06 2014
Ausgetauscht: Unser Neuer

Ausgetauscht: Unser Neuer

Nach drei Wochen Outback sind wir nun also in Cairns angekommen, im Nordosten von Queensland. Für drei Tage sind wir hier im Hostel Travellers
Oasis untergekommen und nutzen mal wieder die Annehmlichkeiten eines zu Hauses ohne vier Räder. Das CBD von Cairns quillt über vor Agenturen, die hier etliche Adrenalin geladene Touren in die Umgebung an den Backpacker oder andere Touristen bringen wollen. Ansonsten ist Cairns selber ganz nett, hat aber in der Stadt keine Besonderheit zu bieten und hat noch nicht mal einen eigenen Strand. Als Ausgleich gibt es hier aber die “Lagune”, ein kostenloses Freibad in unmittelbarer Nähe zum Meer, in dem sich tagtäglich halb Cairns tummelt. Somit verbringen wir die meiste Zeit im Hostel mit weiterer Urlaubsplanung, Blog schreiben, netten Pizzaabenden etc..  Gut, das (Winter)Wetter lädt auch nicht dazu ein, etwas anderes zu machen. Dieses Jahr scheint die Regenzeit, die eigentlich schon im Mai zu Ende sein sollte, noch etwas anzudauern. Es schauert die Tage immer wieder bei circa 24°C. Nachdem wir dann unseren neuen Campervan, den Nachfolger der Saufziege, abgeholt haben, geht es noch für einen kurzen Abstecher (im wahrsten Sinne des Wortes) in den botanischen Garten. Kurz, weil uns die zahlreichen stechenden Mücken schnell wieder aus dem Garten trieben. Nachdem dann auch die Lebensmittelvorräte aufgefüllt und verstaut waren, ging unsere Rundreise um Cairns los. In fünf Tagen wollen wir wieder in Cairns sein.

Erstes Ziel auf dem Weg weiter Richtung Norden war das kleine verschlafene Regenwald- Dorf Kuranda. Auf dem Weg dorthin testeten wir gleich die Kurvenlage unseres neuen Reisegefährts, denn es ging eine kurvige, nicht enden wollende Straße bergauf. Kuranda selbst ist (welt-)bekannt für seine kunsthandwerklichen Boutiquen und Märkte, die von (hängen gebliebenen) Hippies betrieben werden. Gut, wir kannten es nicht, bis wir nach Nord- Queensland gekommen sindSmiley, aber man (besser die Frauen) bekommt alles was das (Frauen-) Herz begehrt. Schmuck, Deko, Süßigkeiten und und und. Nicht zu vergessen der Bikini aus Känguruhfell.

Hippie - Markt

Hippie – Markt

Überall Kunst

Überall Kunst

Zum Abschluss des Tages sind wir  dann noch zu den Barron Wasserfällen gefahren, was ganz nett war, aber zur Regenzeit scheinen sie den Bildern nach dann doch noch wesentlich beeindruckender zu sein aufgrund der Wassermassen, die dann dort hinunterrauschen.

Barron Falls

Am nächsten Morgen ging es weiter in den Daintree Nationalpark, welcher den den ältesten Regenwald der Welt schützt. Auf dem Weg dorthin machten wir einen kurzen Zwischenstopp in Palm Cove, einem Strandort nördlich von Cairns, und konnten hier seit langem mal wieder die Füße in den Sand stecken. Als Einstimmung auf den Nationalpark gab es dann eine einstündige Bootstour auf dem Daintree River, bei der es etliches Wildlife zu entdecken gab. Neben Salzwasserkrokodilen und natürlich einigen Vögel gab es noch Baumschlangen und grasgrüne Frösche zu sehen.

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In den Park selber setzten wir dann mit der Autofähre über, einen anderen Weg gibt es nicht. Er ist sehr beliebt, was sich leicht an der Dichte von Unterkünften und touristischen “Highlights” im Park erkennen ließ. Also absolute Wildnis, erschlossen mit einer schmalen, nicht zum Rasen geeigneten Asphaltstraße. Im Daintree gibt es einige Bushwalks und einsame, menschenleere tropische Traumstrände zu erkunden. Das taten wir dann auch für zwei Tage, inklusive dem Strand schlecht hin: Cape Tribulation. Hier treffen in außerordentlicher Naturschönheit Regenwald und Strand zusammen. Da hatten wir dann echte Traumstände vor der Tür, doch aufgrund der Gefahr von Jellyfish im Wasser, trauten wir uns nicht hinein, und der Regenwald machte seinem Namen alle Ehre: es regnete und regnete…..

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Für den Rückweg nach Cairns entschieden wir uns für die Route durch die Atherton Tablelands. Waren wir am Vortag noch im tropischen Regenwald direkt am Pazifischen Ozean, fuhren wir nun durch eine sattgrüne wellige Berglandschaft auf deren Feldern vor allem Zuckerrohr und Bananen angebaut werden, und alles das, was in tropischer Umgebung eben so wächst. Hier steuerten wir ein paar Wasserfälle, Vulkanseen und Kraterlöcher und Urwaldriesen an. Ein paar Stunden und die Nacht verbrachten wir am Lake Tinaroo, der zwar ein Stausee, aber trotzdem Idylle pur ist und ganz hervorragende Barbequefacilities und heiße Duschen hat. In Yungabarra versuchten wir noch einen der seltenen Platypus (sieht aus wie eine Mischung aus Ente und Fischotter) zu Gesicht zu bekommen, was leider scheiterte, aber der Kuchen im Dorfcafé war den Weg schon wert.

Sonnenaufgang am Lake Tinaroo

Sonnenaufgang am Lake Tinaroo

Kraterloch

Kraterloch

... nicht gesehen!

… nicht gesehen!

Schöne Aussicht

Schöne Aussicht

Millaa Millaa Falls

Millaa Millaa Falls

Curtain Fig Tree

Curtain Fig Tree

Josephine Falls

Josephine Falls

P1100987 (800x600)Zurück in Cairns ging es dann am Donnerstag Morgen um 7 Uhr auf das Segelboot Rum Runner. Ja, man kann schlechteres um diese Uhrzeit machen! Ziel: Das Great Barrier Reef, genauer gesagt das Outer Reef vor Cairns, um dort sechs Tauchgänge in den nächsten zwei Tagen zu absolvieren. Vor dem Vergnügen kommt für gewöhnlich die Arbeit. Das war im diesem Fall, alle Sinne zusammen halten bei einer Fahrt durch raue See mit bis zu vier Meter hohen Wellen. Die anfangs vergnüglichen Gesichter aller Mitreisenden verzogen sich während der nächsten 3/1/2 Stunden zu “Hoffentlich sind wir bald da und die Wellen hören auf, ansonsten muss ich mich auch über die Reling beugen.” Über dem Riff war das Wasser dann tatsächlich ruhiger, so dass es nach dem Briefing auch bald mit dem ersten Tauchgang los gehen konnte. Es folgten an diesem Tag weitere drei, wovon der letzte ein Nachttauchgang war, bei dem es leider absolut nichts zu sehen gab. Da waren die Fischchen wohl schon schlafen. Die Nacht verbrachten wir über dem sicheren Riff und so rollten  wir nicht ganz so doll in unseren kleinen Kojen hin und her und bekamen etwas Schlaf. Der nächste Morgen begann ebenfalls früh um halb sieben und als die Zahnpasta gerade wieder runter von den Zähnen war, sprangen wir schon wieder ins Wasser für Tauchgang Nr. 5. Es war ein spannender Tauchgang, denn am frühen Morgen waren dann tatsächlich viele Fische an den Korallen zu beobachten. Rechtzeitig zum Frühstück um acht tauchten wir wieder auf. Während andere zur Arbeit gehen, hatten wir den ersten Tauchgang hinter uns. Das ist ein Leben! Nach dem letzten Tauchgang am Vormittag ging es dann zurück nach Cairns. Die Überfahrt war ein klein wenig ruhiger oder aber wir hatten uns an den Seegang gewöhnt, es war auf jeden Fall angenehmer als am ersten Tag. Zwei nette Tage mit Leuten aus aller Welt auf einem kleinen, engen Segelboot, ohne viel Luxus, aber  leckerem Essen und Snacks gingen am Nachmittag zu Ende.

Die Nacht und den nächsten Vormittag verbrachten wir noch in Cairns (es musste auch mal Wäsche gewaschen werden), doch dann ging es los Richtung Süden. Heutiges Ziel: Der Paronella Park auf dem Canecutter Way/ die Zuckerrohrroute. Hier in Queensland wird so viel Zuckerrohr angebaut, dass man einen Tourist Drive danach benannt hat. Der Paronella Park ist eins der “Must Do” in Queensland. Ein spanischer selfmade man hat sich auf diesem schönen Fleckchen Erde an einem Wasserfall in den 1930er Jahren seinen Traum von europäischen Schlössern und Gärten erfüllt und ihn in (schlechten) Beton gegossen. Durch das nasse Klima (es hat im übrigen die meiste Zeit unseres Aufenthaltes geregnet….) und Ereignisse wie Überflutung, Zyklone und Brände sind von den meisten Gebäuden mehr oder weniger nur noch von Moos und Farnen bedeckte Ruinen über, und der gepflanzte Urwald erobert das Gartenterrain zurück. Aber gerade diese Atmosphäre ist es, was den Park ausmacht. Plus die kluge Vermarktungsstrategie, dass Träume in Erfüllung gehen, wenn man hart genug daran arbeitet. Mal sehen, wo uns unsere Träume noch hinführen… Im Eintritt inklusive eine Übernachtung auf dem dazugehörigen Campground sowie je eine geführte Tour durch den Park bei Tag und bei Nacht.

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