Dschungelabenteuer in Tortuguero

11 08 2014

Obwohl unser Reiseführer die Gegend um Tortuguero im Nordosten von Costa Rica als eine der nassesten Gegenden mit einem jährlichen Regenfall von 6000 mm beschreibt, haben wir beschlossen diesen beliebten Teil von Costa Rica nicht auszulassen. Das  bisschen Regen Zwinkerndes Smiley. Die Anreise nach Tortuguero war schon ein Erlebnis für sich, sowohl landschaftlich als auch logistisch. Nachdem der Wecker das erste Mal um 4.30h geklingelt hatte, haben wir mit zwei zugekniffenen Augen beschlossen, einen Bus später zu nehmen, was sich später als sinnvoll erwies, denn die Anschlussverbindungen klappten so reibungslos ohne große Wartezeit, und wir waren immer noch zeitig am frühen Nachmittag am Ziel. Zuerst ging es mit dem Bus von San Jose nach Cariari, wo eigentlich der Busterminal zu wechseln gewesen wäre. Freundlicherweise stand aber bereits der nächste Bus für die Touristen am Ankunftsterminal bereit, so dass die Fahrt sofort weiterging in Richtung Pavona. Meine Güte, ist Costa Rica grün. Die Fahrt führte uns zuerst durch die Berge, die allesamt mit Wäldern überzogen sind. Am Straßenrand Farne und Palmen jeglicher Größe und immer mal wieder grasgrüne Wiesen dazwischen. Später ging es dann entlang großer Bananenplantagen und immer wieder Regenwald. In Pavona wechselten wir dann vom Bus auf´s Boot, denn Tortuguero ist nur auf dem Wasserweg zu erreichen. Auf der ca. 1,5 stündigen Fahrt durch den Dschungel bekamen wir dann auch schon den ersten Kaiman zusehen. Wildlife-Spotting ist einer der Hauptgründe, um nach Tortuguero zu kommen.

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Das Village am Rande des gleichnamigen Nationalparks ist eine Ansammlung von einfachen Unterkünften, Restaurants, ein paar Läden und etlichen Guides, die ihre Touren an den Mann bringen wollen. Es gibt keine Straßen, sondern nur sandige Wege, die quer durch das Dorf vom Fluss bis auf die andere Seite der Landzunge zum schwarzen Sandstrand des Atlantiks führen. Unser Hostel war mehr als einfach, aber wenigstens hatte es Hängematten, in denen man wunderbar den Pura Vida Lifestyle der Costa Ricaner pflegen konnte Smiley, was wir dann auch gleich nach Ankunft taten.

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Am nächsten Morgen starteten wir um 6h mit einer Kanutour in den Nationalpark, der beste Weg die vielen Flussarme und die einheimische Flora und Fauna zu erkunden. Nachdem es am Vortag überraschenderweise doch recht trocken blieb (dafür aber auch extrem schwül und warm), begann die Kanufahrt im Regenschauer. Als es dann besser wurde, kamen auch die ersten Tiere raus. Wir konnten etliche Vögel, ein Faultier, Affen, Kaimane und Leguane sichten.

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Nach diesem Erlebnis mussten wir erst mal wieder in der Hängematte entspannen, bevor es dann am Nachmittag nochmal zu Fuß in den Nationalpark ging. Das war allerdings recht unspektakulär, denn bis auf ein paar Affen trafen wir nur noch auf unsere deutschen Zimmernachbarn, mit denen wir dann unseren Sparziergang fortsetzten.

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Abends hatten wir uns für die Schildkrötentour angemeldet, was zu dieser Reisezeit die Touristen in Scharen anlockt, denn zwischen März und Oktober, mit der Prime Time Juli und August, kommen nachts riesige Schildkröten zur Eiablage an den Strand. Zum Schutz der Tiere ist das Ganze streng reguliert und für jeden Guide wird die Startzeit für die Tour, entweder 20h oder 22h, ausgelost. Wir hatten leider das Pech, dass wir mit unserem Guide die spätere Zeit erwischten. Zu den entsprechenden Zeiten versammeln sich dann die verschiedenen Guides mit ihren Gruppen im Nationalpark und warten auf das Zeichen der Ranger, zu welchem Strandabschnitt und zu welcher Schildkröte sie dann dürfen. Wir sahen zuerst eine Schildkröte, die dabei war, mit ihren Schwimmflossen ein tiefes Loch zu buddeln. Nun haben wir vorher schon einige Schildkröten in unserem Leben gesehen, aber diese hier waren wirklich riesig, circa 1,20 m lang. Es handelte sich dabei um die Grüne Meeresschildkröte. Immer wieder mussten wir uns in den Schatten der Bäume zurückziehen (wir hatten Vollmond), da ständig neue Schildkröten zur Eiablage an Land kamen. Wenn eine ankommende Schildkröte am Strand Bewegung oder helle Farben ausmacht, fühlt sie sich bedroht und kehrt sofort zurück ins Wasser. Nach etwas Wartezeit konnten wir dann tatsächlich eine andere Schildkröte bei der Eiablage beobachten. Eine Schildkröte legt pro Eiablage ca. 80 bis 120 Eier ab und in einer Legesaison kann sie das bis zu 10 Mal wiederholen. Immer kommt sie dafür zurück an den Strand, wo sie selbst geboren worden ist. Nach der Eiablage, wenn die Eier mit einer dicken Schicht Sand bedeckt sind, verzieht sie sich wieder ins Meer, und die Eier sind auf sich alleine gestellt. Nachdem wir dieses Schauspiel einmal komplett gesehen hatten, zog sich auch unsere Gruppe vom Strand zurück. Wir waren ganz froh darüber, schließlich geht schon um 5:30 Uhr unser Boot zurück Richtung Pavona und somit wird die Nacht recht kurz.



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