Costa Ricas Pazifikküste

27 08 2014

Nachdem es uns in den Bergen zu wolkenverhangen und regnerisch war, führte uns der Weg nun an die Küste zu den Stränden von Costa Rica. Erstes Ziel war Playa del Coco auf der Nicoya Halbinsel, wo wir vorrangig zum Tauchen hingefahren sind. Tropische Temperaturen ja, warme Meeresströmungen vor der Küste ja, weiße Südseetraum-Sandstrände nein, denn in der Playa del Coco bestand der Strand aus grauem Sand. Schnell organisierten wir uns für den nächsten Tag zwei Tauchgänge, und wir wurden nicht enttäuscht! Amazing! So viele riesige Fischschwärme um uns herum, dazu Rochen, Seesterne, Tintenfische und viele andere bunte Fische, sogar ein Hai. Da der Ort Playa del Coco wie auch der Strand ansonsten für uns nicht den Aufenthaltswert hatte, reisten wir einen Tag später schon wieder ab.

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Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln darf man sich in Costa Rica in etwa so vorstellen: Vom Schulbus im amerikanischen Style bis zum modernen Nahverkehrsbus gibt es alles. Alle 500m steht ein Bushaltehäuschen, an dem natürlich gestoppt wird, wenn dort jemand wartet oder aussteigen möchte, und zwischendurch wir auch immer mal wieder jemand eingesammelt oder rausgelassen, was die Fahrtzeit ewig erscheinen lässt. In den großen Orten gibt es dann meistens einen oder mehrere “zentrale” Busterminale, an denen die Busse zu verschiedenen Zielen starten. Es gibt ein paar wenige Direktbusse, leider fahren die aber nicht unsere Route ab. Als Durchschnittsgeschwindigkeit kann man vielleicht von 50 km/h ausgehen. Unser nächstes Ziel Samara erreichten wir nach vier Stunden und zwei Mal umsteigen.

Hier sollte er nun also sein unser Traumbadeort. Immerhin hat auch Mel Gibson etwas weiternördlich hier ein Anwesen. Samara hat tatsächlich einen palmengesäumten, wildromantischen Strand in einer Bucht, der zwar auch nicht weiß ist, so wie es die vielen Bilder im Internet versprechen, aber schön genug ist, um sich in die Sonne zu legen und im salzigem Wasser zu baden. Ansonsten hat der Ort, wie viele Costa Ricanische Orte, keine weiteren Highlights zu bieten. Es ist zwar schon alles sehr touristisch, aber als wir da waren, drängelten sich die Touristenmassen weder am Strand noch in den zahlreichen Lokalen. Meistens schien die Sonne, so dass der Sand glühend heiß wurde, dann und wann gab es nachmittags eine Abkühlung in Form eines Regenschauers. Weil´s ganz nett war, nutzten wir einige Tage zum Entspannen und zum Nix tun.

Nach zwei Tagen Strand ging es für uns weiter nach Quepos, was Ausgangspunkt für den Parque Manuel Antonio ist. Dieser ist zwar der kleinste, aber auch der beliebteste Nationalpark in Costa Rica, und ein solches Highlight wollten wir uns auf der Reise Richtung Süden nicht entgehen lassen.  Wir setzten natürlich wieder auf den lokalen Bus, was sich als etwas kompliziert erwies, da die Aussagen der alten Dame, bei der wir die Tickets gekauft hatten, nicht mit den realen Gegebenheiten übereinstimmten. Aber Dank der Hilfe der “Locals” klappte es mit allen Umstiegen und nach acht Stunden waren wir gegen Abend in Quepos. Das beste ist immer dem Busfahrer den Zielort zu nennen, auch wenn er überhaupt nicht auf der eigentlichen Route liegt; er schmeißt einen dann schon an der richtigen Stelle raus, um die beste Verbindung zu kriegen. Am nächsten Tag machten wir uns mit dem Stadtbus auf in den 7 km entfernten Parque Manuel Antonio, der leider auch an diesem Tag ziemlich gut besucht war. Mit unseren inzwischen geschulten Augen, mit der Hilfe der Gruppen mit Guide und anderen Besuchern stolperten wir sozusagen über die Tiere: zwei Faultiere, Weißkopfkapuziner Äffchen, zehn Zentimeter lange Grashüpfer, Leguane, div. Vögel, Brüllaffen, eine kleine Boa etc. Und weil Tierfotos immer wieder schön sind, hier eine kleine Auswahl:

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Nachdem wir die Wege des Parks abgelaufen sind, schöne Aussichten genossen haben (und wegen des schwülwarmen Klimas wieder total durchgeschwitzt waren), legten wir uns an den schönen weißen (!) Strand Playa Manuel Antonio, mit Blick auf das türkisblaue Meer und im Rücken den Dschungel.

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Es war Samstag, das Wetter herrlich und somit war der Strand voll mit einheimischen und ausländischen Gästen. Angelockt von den Gerüchen aus den zahlreichen Taschen und Tüten schlichen sich von hinten aus dem Dschungel lästige Waschbären an, die es überhaupt nicht störte, direkt neben einem ihren Kopf auf der Suche nach etwas Fressbaren in die Taschen zustecken.

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Im Meer wurde fleißig gebadet, bis dann die Trillerpfeife der Ranger dem Badespaß ein Ende machte. Kurz zuvor waren zwei riesige Wellen auf den Strand gerollt und hatten so manchen schlafenden Badegast überrascht und alles, was man nicht rechtzeitig in Sicherheit brachte, ins Meer gespült. Strandtag zu Ende, ist jetzt wohl zu gefährlich zum schwimmen. Aber nicht wegen der Wellen wurden wir aus dem Wasser geholt, sondern es wurde ein Krokodil gesichtet, das vor dem Badestrand jetzt ganz alleine im Meer hin und her schwamm!

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Baden war nun also nicht mehr und so machten wir uns dann bald auf, um zurück nach Quepos zu fahren und dort noch einmal in den eigenen Pool des Hostel zu springen.

Unser letztes Ziel in Costa Rica lag so abgelegen, dass wir dieses Mal einen Shuttle in Anspruch nahmen. Sonntag Morgen um 7:40 h wurden wir abgeholt und in bequemen 2 Stunden waren wir in Sierpe. Blöd nur, dass das Boot von hier aus erst um 11 h ablegt. Wieso mussten wir nur so früh los??? Und hätte man es vielleicht doch mit dem Bus geschafft? Nach und nach sammelten sich immer mehr Reisende und nach 2 Stunden warten ging es dann mit dem Boot über den Rio Sierpe, der zusammen mit dem Rio Talamanca den größten Mangrovensumpf des Landes bildet, in die Drake Bay, wo wir am Strand von Augjitas wieder an Land gingen. Dieses abgelegene Fleckchen Erde ist nun unser Platz für die nächsten Tage. Der Ort besteht aus nicht vielmehr als zwei kleinen Supermärkten, einer “Eisdiele”, ein paar Sodas (Straßenrestaurant), etlichen Unterkünften für Budget-Traveller, den Häusern der Einheimischen und einer Schule und Kirche entlang der geschotterten Dorfstraße. Irgendwo versteckt sich auch ein sporadisch genutzter Airstrip im Dschungel. Der Ort an den Hügeln des Dschungel bietet einen tollen Blick auf die Drake Bay und hat so schon den einen oder anderen Ausländer zum hier bleiben veranlasst. Manchmal sieht und hört man auch die wilden Papageien durch die Lüfte fliegen.

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P1130118 (800x600)Da es bei unserer Ankunft mal wieder regnete, gingen wir den Nachmittag gemütlich an, quatschten ein wenig mit unserer deutschen Hostelbesitzerin Martina und ihrem Volunteer Felix und beschränkten uns auf einen kleinen Sparziergang durch das Dorf. Der nächste Tag war wieder dem Tauchen gewidmet, denn auch hier war die Unterwasserwelt vor der nahegelegenen Isla del Cano der Hauptgrund für uns herzukommen. Wieder tauchten wir mit etlichen Fischschwärmen, das Highlight waren aber zweifellos die vielen Weißspitzriffhaie, die zum Anfassen nahe auf dem Grund lagen oder um uns herumschwammen. Insgesamt waren wir aber leider nicht so begeistert, wie nach dem Tauchen in Playa del Coco und hatten uns noch ein bisschen mehr erhofft. Auch hatten wir nochmal ganz stark gehofft, Wale zu sehen, die zu dieser Zeit wohl recht häufig zu sehen sind. Leider auch das nicht. Trauriges Smiley

Am nächsten Tag entschieden wir uns dann gegen eine Tour in den angrenzenden Corcovado Nationalpark, da einfach zu teuer. Stattdessen machten wir uns alleine auf den Weg und wanderten entlang der Küste bis zum Rio Claro. Der Weg war wunderschön, er führte über Hängebrücken und durch Regenwald, und wir kamen an herrlichen einsamen Stränden vorbei. Wilde Tiere sahen wir an dem Tag nicht, aber vielleicht lag das auch an Bruno und Lucy, die beiden Hunde aus unserem Hostal, die ausgebüxt waren und irgendwann zu uns gestoßen und uns den ganzen Tag nicht mehr von der Seite gewichen sind. Gegen Mittag wurden wir vom Regen überrascht, und so legten wir vier erstmal unter einem Unterstand eine kleine Siesta ein. Dadurch kamen wir aber später als geplant am Rio Claro an, wo man mit dem Kanu noch tiefer in den Regenwald fahren kann. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit verzichteten wir darauf, sammelten “unsere” Hunde wieder ein, die es sich zwischenzeitlich auf der anderen Uferseite bequem gemacht hatten (bei Flut kann man nur mit dem Kanu übersetzen, und so langsam kam das Wasser wieder…) und machten uns dann auf den Rückweg. Insgesamt aber trotzdem ein toller letzter Tag in der Drake Bay!

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