Die Südroute

23 10 2014

– Popayán/ Tierradentro; San Agustin; Desierto de la Tatacoa

Unsere nächsten Ziele liegen alle mehr oder weniger im Südwesten Kolumbiens. Wir wollen die beiden wichtigsten archäologischen Stätten besichtigen und einen Abstecher in eine Halbwüste machen. Wir haben uns entschieden, dass Cali trotz des Salsas nicht so verlockend für uns ist und sind so in Cali nur von einem Bus in den nächsten umgestiegen. Unser nächstes Ziel sollte Tierradentro sein. Da das von Salento aber in einem Tag nicht zu erreichen war, legten wir einen Stopp in Popayán, der weißen Stadt, ein. (Nicht wegen den Drogen, sondern wegen der weiß gestrichenen Häuser.) Wir hatten uns überlegt, von hier in den Nationalpark zu fahren und den Vulkan Puracé zu besteigen. Das ist in einem Tag zwar zu schaffen, aber man muss sehr früh in Popayán mit dem Bus aufbrechen. Aber nach den letzten Tagen fehlte irgendwie die Motivation zum Wandern  und zum frühen Aufstehen. So blieb es dann bei einer kleinen Runde durch die Altstadt, und auch in unserem Hostel war es sehr gemütlich. Von unserem Zimmer hatten wir einen super Blick auf das muntere Treiben im Parque Caldas.

P1140526 (1024x768)Da der einzige Bus, der direkt bis nach San Andrés de Pisimbalá erst um 10.30 Uhr in Popayán abfährt und es nicht gerade über eine “ausgebaute Straße” dorthin geht, war dann wieder ein Tag für Busfahren weg. Die Fahrt dauerte auch wieder die obligatorische eine Stunde länger, denn zum einen war der meiste Teil der Strecke Baustelle (die Straße wird gerade ausgebaut) und zum anderen ist kurz vor dem Ziel der Berghang samt Baum ins rutschen gekommen und begrub damit die Straße unter sich. Zeit für Selbsthilfe: In den umliegenden Hütten wurde nach Schaufeln gefragt und in Handarbeit soviel Erde zur Seite geschaufelt, dass der Bus durch passte. Also liebe Leser, ihr merkt schon, wir waren mal wieder “off the beaten track”! Gegen Abend waren wir dann in San Andrés de Pisimbalá und bezogen ein Zimmer im La Portada. Einem kleinen einfachem “Gasthaus” mit lecker kolumbianischen Essen und ganz freundlichen Gastgebern. Außer uns war nur noch ein weiterer Gast da. Das hier in Sachen Tourismus noch nicht so viel los ist, merkte man auch an den Preisen. Eigentlich haben wir viel zu wenig bezahlt für das, was wir bekommen haben. Also, pssst Geheimtipp! Am Morgen des nächsten Tages starteten wir dann zu einer Runde von ca.14 km, um die einzelnen Ausgrabungsstätten von Tierradentro zu besuchen. Dabei handelt es sich um Gräber, die von einer längst verschwundenen Kultur in den weichen Vulkanstein gegraben wurden. Zu erreichen sind die einzelnen Gräber jeweils über steile Treppen mit hohen Stufen. Der Zustand der Gräber ist sehr unterschiedlich.

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Tierradentro ist nach San Agustin die zweit wichtigste archäologische Stätte in Kolumbien. Bislang hat man über 100 Gräber entdeckt. Aber nicht nur unter der Erde gab es Sehenswertes. Auch wenn wir nun schon etliche Berge hoch und wieder runtergelaufen sind, war die Landschaft um San Andrés de Pisimbalá echt wieder ein Erlebnis. Alleine deshalb lohnt sich schon das Herkommen.

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Das nächste Ziel lautete San Agustin. Sind es in San Andrés die Gräber, so steht San Agustin für die bemerkenswerten Statuen, gehauen aus Vulkanstein. Hier war es eine andere Kultur, von der nicht viel mehr geblieben ist als das, was man in den grünen Bergen um San Agustin sehen kann. Einige der Statuen scheinen die Eingänge der Gräber wichtiger Persönlichkeiten bewacht zu haben. Neben den archäologischen Stätten gibt es auch in San Agustin noch einige Naturschönheiten zu bewundern. Wir sind auf Grund eines schlecht hörenden Collectivo- Fahrers ungewollt bei El Estrecho gelandet, der schmalsten Stelle des Rio Magdalena, als wir eigentlich zu “El Tablon” wollten, der Fahrer aber zielstrebig dran vorbei gefahren ist, da er “El Jabon” verstanden hat. Ein Unterschied von ca. 15 km. Am nächsten Tag ging es dann lieber zu Fuß zum “El Tablon”, einer weiteren Stätte, wo man einige wenige Statuen sehen kann. Der weitere Weg führte entlang von Lulu- (eine sehr leckere kolumbianische Frucht) und Zuckerrohrplantagen zu “La Chaquira”, dem Aussichtspunkt auf den Canyon des Rio Magdalena, wo auch nochmal in Fels gehauene Gesichter zu bewundern waren.

Tag 1:

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Grabeingang

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Ritueller Badeplatz

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El Estrecho

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am Rio Magdalena

Tag 2:

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Blick nach „Downtown“ San Agustin

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Lulu – Lecker!

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Zuckerrohr

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Inzwischen sind unsere letzten Tage in Kolumbien angebrochen. Von San Agustin nach Bogotá sind es ca. 12 Stunden im Bus. Wir fahren die Strecke aber nicht in eins, sondern legen noch einen Stopp in der 330 qkm großen Desierto de la Tatacoa ein. Eigentlich eine Halbwüste, bekommt dieses Fleckchen Erde eigentlich nur sehr wenig Regen im Jahr ab. Die umliegenden Bergketten fangen ihn ab. Eigentlich. Am Abend unseres Aufenthaltes regnete es aber in Strömen, somit riss auch der Himmel nicht auf und es wurde nichts mit dem Sterne gucken vom Observatorium aus. Wir waren ganz froh, dass wir nur einen halben Tag hier verbrachten, denn so spannend war die Gegend nicht, auch wenn die Landschaft mal etwas anderes war. Man hatte hier scheinbar auch schon seine Erfahrung mit dem Tourismus, denn sowohl Transportkosten in die Wüste, die Preise für die einfachsten Zimmer, wie auch für eine Tour zu einem weiteren sehenswerten Teil der Wüste waren happig. Somit liefen wir “on our own”nur durch die “Laberintos del Cusco” für ein paar Fotos!

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