Idylle am Inle Lake

22 03 2014

Nachdem wir beide in dem Aircon-Bus (= alle Fenster auf und Durchzug) von Mandalay nach Nyaung Shwe auf der Rückbank eingeschlummert waren, wurden wir plötzlich nachts um 3h aufgeweckt: “Ihr seid da, Nyaung Shwe!” In Mandalay hatte man uns beim Kauf der Tickets gesagt, dass wir gegen 6h da wären, so hatten wir bei der Hotelreservierung um einen early-check-in gebeten. Aber so früh? Wir ließen es darauf ankommen und ließen uns zu unserem etwas außerhalb gelegenen Hotel bringen. Der Tuktuk-Fahrer war nicht wirklich begeistert, dass wir das von ihm angebotene Hotel nicht nehmen wollten. An dieser Stelle müssen wir unser Hotel, das Hotel Brilliant, lobenswert erwähnen. Nachdem anscheinend die Hälfte des Personals durch uns aufgeweckt worden ist, konnten wir um 3:30h ohne Probleme unser Zimmer beziehen und hatten so Gelegenheit, noch etwas Schlaf nachzuholen und so einen ganzen (produktiven) Tag zu gewinnen. Die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit zog sich durch unseren gesamten Aufenthalt, dazu ist es eine nette Anlage mit sehr sauberen Zimmern. Wir können  dieses Hotel nur empfehlen, auch wenn es vielleicht etwas teurer ist, als die übrigen Unterkünfte direkt im Ort!

P1080846 (800x600)Ausgeschlafen machten wir dann am gleichen Tag noch eine Fahrradtour entlang des Sees. Nachdem wir das verschlafene Örtchen Nyaung Shwe hinter uns gelassen hatten (nicht ohne vorher noch leckere Erdbeer-Schoko-Pancakes und Erdbeerfruchtsäfte geschlemmt zu haben Smiley) fuhren wir die ersten Kilometer auf einer Schotterpiste, die gerade zu einer “Straße” ausgebaut wird. Wir schwitzten ja schon mächtig bei der Anstrengung und den Temperaturen, aber wie mochte es dann wohl erst den Arbeitern gehen? Sowohl Männer als auch Frauen rackerten sich in der Mittagssonne ab, fast alles nur per Manpower, Maschinen zum Straßenbau wie wir es kennen gab es außer einer Walze und einem Trecker mit Anhänger nicht. Auf etwas besserem Weg setzten wir unsere Tour fort, genossen zur Erfrischung ein kühles Alster (tut immer Wunder!) zur Mittagszeit und kamen schließlich zu dem Dörfchen, von wo wir aus auf die andere Seite des Sees übersetzen mussten. Hierzu wurden wir und die Fahrräder in ein kleines motorbetriebenes Kanu verladen und durch die Kanäle und dann über den  See geschippert. Hier sahen wir dann auch zum ersten Mal die typische Architektur eines Hauses bzw. Dorfes am Inle Lake: Auf Stelzen gebaute Holzhäuser, da der Wasserstand zwischen Regen – und Trockenzeit stark schwankt.

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P1080771 (800x600)Auf der anderen Seite radelten wir fröhlich weiter, hatten wir hier doch noch ein Ziel, wo wir einkehren wollten: Das Red Mountain Weingut. Wir konnten es zuerst auch nicht glauben, aber in Myanmar gibt es tatsächlich mehrere Weingüter, eins davon am Inle Lake. Auf der Sonnenterrasse mit einem fantastischen Blick über die Weinhügel und den See machten wir zuerst eine Weinprobe, und weil´s so schön war, wurde schnell eine ganze Flasche daraus. So kamen wir aber auch unerwartet in den Genuss eines wunderschönen Sonnenuntergangs. Natürlich konnten wir die letzten Kilometer zurück zum Hotel noch problemlos meistern Zwinkerndes Smiley.

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Bei unserer Fahrradtour ist uns wieder aufgefallen wie ursprünglich Myanmar ist: Die Menschen leben in einfachen Hütten, Ochsenkarren dienen als Transportmittel, die Feldarbeit wird von Hand erledigt, gepflügt wird mit dem Ochsen.

Den nächsten Tag machten wir dann die obligatorische Bootstour über den Inle Lake. Neben einigen an eine Butterfahrt erinnernden Zielen, wie z.B. die Silberschmuckschmiede oder die Seiden- und Lotusweberei, haben wir den Wochenmarkt von Inthein angesteuert. Der Markt ist aber inzwischen mehr zu einer Touristenattraktion geworden, denn die Anzahl der Souvenirstände überwiegt die der eigentlichen Marktstände. So sind wir auch nur ganz schnell über den Markt gelaufen und haben uns lieber die Stupas um die Shwe Inn Thein Paya angeschaut und die Aussicht über die Umgebung genossen.

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Nach dem Mittag fragte uns unser Bootsführer, ob wir zu seinem Dorf fahren wollen. Da hatten wir nichts dagegen. Es stellte sich dann so dar, dass wir seine Familie besuchten. Seine Frau brachte dann Tee und einen kleinen Imbiß hinter die Bootsbauwerkstatt des Schwiegervaters, wo wir auf ein paar Brettern hockten. Es kamen dann noch der Sohn und der Schwiegervater hinzu. Man versuchte sich mit gebrochenem Englisch zu unterhalten. Zwischendurch machten wir beide noch einen Rundgang durch das Dorf, bei dem wir zu noch mehr Tee eingeladen wurden. Am Abend kriegten wir dann auch heraus, dass unser Bootsführer über Nacht nicht zu seiner Familie auf dem See rausfährt, sondern in einer Gemeinschaftsunterkunft in Nyaung Shwe bleibt.

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Im Anschluss fuhren wir durch Kanäle, zu deren Seiten im flachen Wasser auf kleinen Erdwällen allerlei Gemüse angebaut wird. Die Arbeit wird dabei vom Einbaum aus gemacht. Man kann Tomaten, Gurken, Kürbisse sehen.

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Ziel war dann die “Jumping Cat Monastry”. Aus irgendwelchen Gründen leben hier neben den Mönchen zahlreiche Katzen über dem Wasser. Die (Katzen) sind aber nicht so aufgeweckt und verspielt, wie der Name vermuten ließe. Ein bißchen streicheln war dann aber doch möglich.

An unserem Abreisetag starteten wir vormittags noch zu einer kleineren Wanderung durch die Hügel und Dörfer östlich des Inle Lake. Hier sind wir keinem Touristen begegnet. Nur Mönche, Frauen, Kinder, Männer und Tiere (in der Reihenfolge). Die meisten Häuser in den Dörfern waren noch einfache Bambus- oder Holzhütten und bislang nur wenige haben ihr Haus aus Stein gebaut. Die meisten Leute leben hier von und mit der Landwirtschaft und die wenigen neuen Häuser hat vielleicht die Arbeit im Tourismus möglich gemacht.

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Eine kleine Besonderheit haben wir noch entdeckt. Schon an den Vortagen hatten wir uns über kleine “Fabriken” mit schwarz qualmenden Schornsteinen rund um den See gewundert: Zuckerfabriken, in denen aus Zuckerrohr der Zucker eingekocht wird.

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Und noch ein paar Bilder von einem Festumzug, den wir nachmittags gesehen haben, als wir auf den Bus gewartet haben:

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