Auf Pilgerpfaden in Südmyanmar

24 03 2014

Nach den herrlichen Tagen am Inle Lake wollen wir noch etwas mehr von Myanmar sehen und die klassische Touristenroute verlassen. Wir entscheiden uns somit gegen Strand und für zwei kleinere Orte im Südosten des Landes. Mit dem Nachtbus geht es zunächst nach Yangon zurück und von dort mit einem “Local Bus” fünf Stunden weiter nach Kinpun. Die Strecke führt uns scheinbar durch DAS (Wasser-) Melonenanbaugebiet Myanmars. An der Straße reihen sich zahlreiche einfache Bambusunterstände auf, unter denen Berge von Wassermelonen liegen. Auf den Feldern am Straßenrand werden die Melonen von Kleinlastern auf größere Lkw umgeladen.

P1080960 (600x800)Kinpun ist der Ausgangsort für zahllose einheimische Pilger nach Kyaiktiyo, dem Golden Rock. Der Ort selber hat außer einer Ansammlung von Fliegenden Bauten, wo reichlich Souvenirs verkauft werden, einem Busstopp, einen Dorfplatz (von wo die Pick-up-Trucks starten) und etlichen Food stalls nicht viel mehr zu bieten. Dreh- und Angelpunkt des Geschehens ist aber der Abfahrtsterminal für die Lkws zum Golden Rock. Dazu später mehr. Wie eben beschrieben, der ganze Ort ist auf das Geschäft mit den einheimischen Pilgern zugeschnitten. Nun, es war Sonntag Mittag als wir hier an kamen und da kann man von ausgehen, dass an Pilgerorten mehr los ist. Aber die Masse an Menschen hat dann doch unsere kühnsten Erwartungen übertroffen. In Scharen strömten die Myanmaren in den Ort, um zum Abfahrtsterminal zu kommen. Eine bis in den Abend plärrende Lautsprecherdurchsage sollte ihnen wohl den Weg weisen. Wir selber beschränkten uns diesen Tag darauf, ein einigermaßen passables Zimmer zu finden, den Ort einmal abzulaufen und von einem Restaurant aus das myanmarische Leben auf dem Dorfplatz zu beobachten.

Unsere Pilgerfahrt begann dann am nächsten Morgen um 6.00 Uhr. Da war auf dem Abfahrtsterminal, der im übrigen direkt neben unserer Übernachtungsstätte lag, schon wieder Betrieb, die ersten Lkw waren schon zum Gipfel aufgebrochen. Bis zum Golden Rock sind es ca. 11 km, als richtiger Pilger läuft man die natürlich. Wir haben es wie fast alle Myanmaren gemacht und haben einen der Lkws genommen, deren Ladefläche mit Planken als Sitzfläche ausgerüstet sind und somit um die 46 Einheimische plus Kinder und zwei Ausländer fassen kann. Wir haben es durchgezähltSmiley! Ladungssicherung gibt es keine, aber es ist absolut formschlüssig geladen. Auch der Raum in der Fahrerkabine wird noch genutzt und ebenfalls mit Pilgern aufgefüllt. Wir haben uns nicht lange gefragt warum die keine Busse nehmen, die Serpentinen sind einfach zu eng und die Straße zu steil. Naja, wir waren jedenfalls froh als wir oben angekommen waren und unsere Bewegungsfreiheit zurück hatten. Unsere Besichtigung des Golden Rock war dann so spektakulär, wie halt der Besuch einer buddhistischen Glaubensstätte sein kann. Spannender war es eigentlich, das Treiben auf dem Platz um den Golden Rock herum zu beobachten, da sich bereits etliche (Groß-)familien, bepackt mit Picknickmatten und –körben oder anderem Gepäck, dort tummelten. Wohlgemerkt morgens um 7:30h! Unsere geplante Besichtigungszeit überschritten wir dann aber doch deutlich, weil wir für etliche Familienfotos als Motiv herhalten mussten. Aber hier sind auch verdammt wenig ausländische Touristen. Die Fahrt bergab war dann aus unerklärlichen Gründen deutlich holpriger und noch unbequemer.

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Mittags sind wir dann in das nächste Transportabenteuer gestartet- Auf der mit Sitzbänken ausgestatteten Ladefläche eines Pickups ging es in das vier Stunden entfernte Hpa An. Zu uns gesellte sich noch ein junger Engländer, der in Myanmar mit seinem Meditationsvisum bereits einigen Zeit in einem Kloster verbracht hatte, sowie noch einige einheimische Fahrtgäste, die zum Teil aufgrund von Platzmangel, wie in Myanmar üblich, auf dem Dach Platz genommen haben. Die Fahrt ging zunächst nicht weit, denn erst musste noch ein Reservereifen abgeholt und verladen werden. Das war auch gut, denn nach etwas Fahrt musste ein Reifen getauscht werden. Die Pause nutzte eine Gruppe einheimischer Mädels für ein weiteres Fotoshooting mit uns. Beim nächsten Stopp wussten wir zuerst nicht, was los ist, wurde unser Pickup doch mit allerhand Gemüse vollgepackt. Aber es klärte sich dann schnell, dass die meisten Fahrgäste in einen anderen Pickup umsteigen sollten, während wir drei plus noch zwei Myanmaren nun neben Mais, Kohl und Tomaten weiter nach Hpa An gefahren sind. Überraschenderweise kamen wir dennoch relativ pünktlich in Hpa An an. Das Guesthouse entpuppte sich zwar als beliebter Traveller-Treff, war aber wirklich nur Budgetniveau. Da aber auch hier bislang nur wenige ausländische Touristen vorbei kommen, gab es keine wirkliche Alternative.

VorherNachherDas gute Gemüse!



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