Landleben in Hpa-An

27 03 2014

Hpa-An hat als geschäftige Kleinstadt im Südosten von Myanmar nicht wirklich etwas zu bieten und ein Besuch wäre nicht lohnenswert, wenn nicht die äußerst reizvolle Umgebung wäre. Wie erkundet man diese am besten? Mit dem Tuktuk. Also machten auch wir mit 6 anderen Travellern eine vom Hostel angebotene Tuktuk-Fahrt ins Umland von Hpa-An, wobei die Ziele hauptsächlich diverse Höhlen waren, mal mit mehr, mal mit weniger Buddha-Statuen ausstaffiert. Vorbei ging es an Reisfeldern, im Hintergrund steil aufragende Karstberge, und durch ursprüngliche Dörfer. Des weiteren lagen ein Kloster an einem idyllischen See, der Lumbini Garten mit hunderten von Buddhas auf einer vermüllten Wiese sowie zwei natürliche Swimming-Pools auf der Route.

P1080987 (600x800)P1090002 (800x600)P1090003 (800x600)P1090005 (800x600)P1090012 (800x600)P1090085 (600x800)

Erwähnenswert ist die Saddan Cave, in die man viel weiter hineinkommt als bis zum obligatorischen Buddha. Wir haben diese in ca. 10-15 Minuten durchquert und dabei schöne Gesteinsformen und unter der Höhlendecke hunderte , wenn nicht sogar tausende Fledermäuse gesehen (entsprechend streng riecht es und der Boden ist voller Kot). Am anderen Ende der Höhle dann die nette Überraschung: eine tolle Aussicht mit einem kleinen See, bewachsen mit Wasserlilien. Mit einem Einbaum haben uns Einheimische dann über diesen Teich und durch eine kleine Höhle auf die andere Seite des Berges geschippert. Von dort war der Rückweg zum Höhleneingang und zum Tuktuk ein 20 minütiger Fußmarsch durch die Reisfelder. Wir konnten dabei die Reisernte mit dem Mähdrescher(!) beobachten. Eine wunderschöne Landschaft.

P1090028 (600x800)P1090032 (800x600)P1090040 (800x600)P1090057 (800x600)P1090060 (600x800)P1090072 (600x800)P1090073 (800x600)

Am Ende unseres Ausflugs stoppten wir an einer weiteren Höhle, die für uns Nichtbuddhisten nicht wirklich spektakulär war, aber am Ende des Weges, an dem im Übrigen etliche steinerne Mönche aufgereiht standen, war ein Swimming-Pool, in dem sich die einheimischen Kinder vergnügten. Für uns ungewöhnlich anzuschauen war, dass sowohl Kinder, Frauen und Männer mit voller Bekleidung im Wasser planschten. Es wurde einfach so ins Wasser gestiegen, wie man angekommen war.  Noch nicht mal der Gürtel von der Jeans wurde abgemacht. Thomas rutschte bei einem erfrischenden Fußbad aus und war dann schon halb nass Da machte es dann auch keinen Unterschied mehr bei drei kleinen Kindern mitzumischen, die sich eifrig mit Wasser bespritzten und so selbst vollständig nass zu werden. Smiley

P1090112 (800x600)

P1090115 (800x600)Am nächsten Tag wollten wir eigentlich den Mount Zwegabin erklimmen, kamen aber nicht rechtzeitig aus dem Bett. Da es hier sehr heiß war, wäre der zwei bis drei stündige Aufstieg in der Mittagshitze nicht sehr angenehm gewesen. Plan B war dann, den etwas kleineren “Hausberg” von Hpa An hinauf zu wandern, was über eine steile Steintreppe in einer halben Stunde zu schaffen sein sollte. Uns schloss sich kurzerhand noch Francis aus dem Elsass an, der am Vortag auch schon bei unserer Tour dabei war. Ein kurzer Sparziergang durch den Ort und dann mussten wir mit einem kleinen Boot auf die andere Seite des Thanlyin Flusses übersetzen. Dort fanden wir uns sofort im ländlichen Myanmar wieder. Vom Gipfel des Berges hatten wir eine tolle Aussicht, so dass sich der doch anstrengende Aufstieg gelohnt hat.

P1090141 (800x600)

Trinkwasserstation

P1090123 (800x600)P1090125 (800x600)

Am Abreisetag nutzen wir noch einmal die Gelegenheit auf den Morning Markt zu gehen. Immer wieder ein Erlebnis:

P1090144 (600x800)P1090148 (600x800)P1090151 (600x800)P1090152 (600x800)P1090155 (600x800)P1090156 (600x800)P1090157 (600x800)P1090162 (600x800)P1090166 (800x600)P1090171 (600x800)

Wir wären gerne noch länger im Süden von Myanmar unterwegs gewesen, aber zum einen neigte sich unsere Zeit in diesem tollen Land nun dem Ende zu und zum anderen sind einige Abschnitte immer noch nicht für die Touristen frei gegeben. Leider wussten wir nicht, dass man seit einiger Zeit auch über den Landweg an der Grenzstation Myawady/ Mae Sot nach Thailand einreisen kann, und so mussten wir wieder zurück nach Yangon, hatten wir doch einige Tage zuvor unseren Rückflug nach Bangkok gebucht. Die Busfahrt im lokalen Bus entpuppte sich wieder als kleines Abenteuer. Wie gewohnt stoppten wir ständig, um weitere Leute aufzugabeln oder wieder hinaus zu lassen. Der Mittelgang wurde fleißig mit den eingeklappten Sitzen oder mit kleinen Plastikhockern belegt, so dass kein Durchkommen im Bus mehr war. Schlauerweise wurden diese Sitze von vorne nach hinten belegt, so dass es ein ständiges Aufstehen und wieder Hinsetzen war, wenn neue Passagiere aufgenommen worden sind. Um Plätze und wahrscheinlich auch Geld zu sparen, teilen sich mehrere Kinder auch gerne mal einen Platz oder müssen im Mittelgang stehen. Zu Spitzenzeiten war unsere Reihe von 10 Personen belegt, darunter ein Baby und 5 Kinder. Blöderweise bekam einem Jungen in unserer Reihe die Reise nicht und er musste sich ständig übergeben (was bei den Asiaten im Übrigen sehr häufig vorkommt). Das konnte aber wohl die Frau im Mittelgang nicht ab, denn sie schloss sich dem Jungen an. Daraufhin übergab sich auch ihr kleiner Sohn, der sich zwischenzeitlich aus Platzmangel an Thomas gekuschelt hatte. Damit war die Sauerei perfekt. Mutter und Sohn vollgekotzt, was aber keinen wirklich zu stören schien, die Tüten mit dem Erbrochenen musste dann die Tochter, die nur den Stehplatz abbekommen hatte, die weitere Fahrt über halten. Die Tüten waren dabei immer in bedenklicher Nähe zu unseren Beinen.

2014-03-27 13.32.43 (600x800)2014-03-27 13.47.45

Thomas leistete wunderbar “Erste Hilfe” bei dem kleinen Jungen und schwupps hatte er ihn dann schließlich ganz auf dem Schoss. Als wir uns dann Yangon näherten, leerte sich der Bus  und Mutter und Kinder samt Kotztüten suchten sich dann Plätze weiter vorne. Noch mal gutgegangen. Ausnahmsweise mal viel zu früh kamen wir dann in Yangon an und mussten die restlichen Stunden bis zum Abflug auf dem Flughafen ausharren.



Aktionen

Informationen

Schreib einen Kommentar

Du kannst diese Tags verwenden : <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>