Bienvenidos!

9 08 2014

Ab jetzt wird endlich wieder spanisch gesprochen! D.h. aber leider auch, dass bereits das letzte Kapitel unserer kleinen Rundreise angebrochen ist: Mittel- und Südamerika. Aber der Start in unser neustes Abenteuer war etwas sehr holprig. Die Probleme begannen bereits am Flughafen von San Francisco, denn beinahe wäre der Flieger nach Costa Rica ohne uns abgeflogen. Und das lag nicht am Airport-Shuttle, der schon reichlich spät kam und dann auch nicht sofort das richtige Terminal fand. Die Zeit drängte also bereits, als wir uns ca. 1 Stunde vor Abflug in die Schlange zum Baggage Drop Off stellten. Eingecheckt hatten wir schon online, aber uns fehlten noch die Bordkarten, die es sonst normalerweise auch bei der Gepäckaufgabe gibt. Hier nicht, also zurück zum Automaten, der uns diese ausdrucken sollte. Zweiter Versuch beim Baggage Drop Off. Es zogen sich einige bange Minuten hin, während sich bei der Dame am Schalter schon die Stirn in Falten legte, dann kam die Frage, die wir so gerne umgangen hätten: Wie reisen wir denn eigentlich aus Costa Rica wieder aus und haben wir einen Nachweis dafür? Hatten wir natürlich nicht…. Wir wussten zwar, dass man als deutscher Staatsbürger tatsächlich einen solchen Nachweis braucht, um in das Land einreisen zu können, aber der eine Teil unserer Reisegruppe hat dieses “Problem” nicht für voll genommen, der andere Teil hat es in der Aufregung der letzten Tage nicht mehr geschafft, sich darum zu kümmern und darauf gehofft, dass es auch ohne geht. Leider nein. Damit setzte die Hektik prompt ein. Ohne Nachweis, kein Check-In. Da die Reiseagenturen am Flughafen am Abend schon geschlossen hatten, mussten wir jetzt schnellst möglich online Flüge buchen. Unser Laptop wollte sich dann allerdings nicht mit dem Wlan des Airports verbinden, sämtliche Internetterminals funktionierten nicht. Von einem freundlichen US- Bürger bekamen wir seinen Laptop geliehen, um uns eine halbe Stunde vor Abflug noch einen Flug aus Costa Rica raus zu buchen. Er muss uns unsere Nervosität angemerkt haben, denn unseren wirren kurzen Erläuterungen zu “What happened?” haben ihn wohl nicht aufgeklärt. Wir setzten ganz auf expedia.com, die eine kostenlose Stornierung innerhalb von 24 Stunden anbieten. Soweit war meine Recherche immerhin schon gekommen, dass dieses vielleicht eine Lösung sei. Welche Kosten dann aber tatsächlich hängenbleiben, ging aus der Homepage nicht klar hervor. Und so waren wir erst einmal in der Annahme, 600 USD für einen Flug nach Bogota mit Umsteigen in El Salvador und in Panama(!) an einem wahllosen Datum rausgeschmissen zu haben (auf die Flugzeiten haben wir natürlich auch nicht geachtet…). Leider fehlte aber noch die Bestätigungsemail, und so war immer noch kein Check-In möglich. Nun war es aber schon verdammt spät, dass WiFi wollte immer noch nicht, so langsam zitterten die Knie vor Nervosität und vom ständigen Hin und Her rasen zwischen Schalter und freundlichem Helfer in der Not. Inzwischen waren sie am Schalter auch schon zu zweit zwecks Beratschlagung, um dann zu dem Schluss zu kommen, dass sie uns bis Fort Lauderdale einchecken, wo wir dann aber vor unserem Anschlussflug nach Costa Rica den erforderlichen Nachweis mit der Bestätigungsnummer erbringen müssen. Im Laufschritt ging es quer durch den Flughafen, durch die Sicherheitskontrolle und schließlich saßen wir im Flieger. Der Stress legte sich jedoch erst am nächsten Morgen etwas, als wir dann endlich unsere Bordkarten nach San Jose in den Händen hielten.

P1120805 (800x600)In San Jose kamen wir also reichlich gestresst und immer noch etwas angeschlagen von den Tagen davor an. Der Shuttle zum Hostel war auch schon da, wartete aber nicht auf uns! Im Hostel gab es keine Reservierung für uns…. Nicht auch das noch. Nach einigem Hin und Her fuhren wir dann aber doch mit zum Hostel, und inzwischen hatte sich auch unsere Reservierung wieder angefunden. Als erstes versuchten wir natürlich unseren Flug zu stornieren, und siehe da, es klappte tatsächlich und alle Kosten wurden erstattet! Smiley

Dass San Jose nicht zu den schönsten Städten gehört, haben wir unserem Reiseführer schon vorher entnommen. Und es gefiel uns tatsächlich auch nicht dort. Das geschäftige Treiben spielt sich entlang der Avenida Central ab, wo sich etliche Läden und Fast Food Ketten befinden. Es gibt wenig sehenswerte Gebäude und auch den Plaza de Armas (Plaza Mayor), den wir aus vielen anderen lateinamerikanischen Städten kennen und der in der Regel als Hauptplatz recht nett angelegt ist, vermissen wir hier. So ziehen wir lediglich einen Nachmittag durch die Straßen von San Jose, um die “Highlights” der Stadt einmal gesehen zu haben, die restliche Zeit verbringen wir mit Reiseplanung, denn so richtig wissen wir noch gar nicht, wo wir die nächsten Wochen hin wollen. Das Wetter lädt auch nicht zu viel mehr ein. Wir bekommen gleich gezeigt, was Regenzeit in Costa Rica heißt! Hier ein paar Eindrücke der Stadt:

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Unterwegs im Wilden Westen

5 08 2014

Da sind wir nun also in den Vereinigten Staaten von Amerika. Gestern noch frische 20 °C auf Fiji, stehen wir jetzt auf dem “Walk of Fame “ in Los Angeles bei heißen 35 °C! Unsere Route für die nächsten vierzehn Tage steht noch nicht zu 100 %, aber wir haben schon mal einen Mietwagen, welcher uns zu unseren Zielen bringen soll. Leider hat die Fahrt vom Flughafen nach Hollywood trotz achtspurigem Freeway länger gedauert als erwartet, so dass uns nur Zeit blieb, den Hollywood Boulevard hoch und runter zu laufen und die Sterne der Stars zu bewundern. An diesem Abend fand im Chinese Theatre die Premiere von “Hercules” statt und uns bot sich ein Bild von Hollywood, wie man es sich immer vorstellt: Mit Sicherheitszäunen, an denen sich die Schaulustigen drängen, abgesperrte VIP- Bereiche, im schwarzen Anzug und mit Sonnenbrille und Headset ausgestattete Security- Leute à la Bruce Willis, dicke, abgedunkelte SUV’s aus denen die “Stars” aussteigen und dann im Blitzlichtgewitter interviewt werden…

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Nachdem wir genug gesehen hatten vom ersten Amerika- Klischee, gab ‘s in einer Sportsbar Burger mit Pommes und ‘nem kleinen Softgetränk à 1 Liter, serviert von knapp bekleideten Bedienungen: zweites Klischee erfülltSmiley! Die erste Nacht verbrachten wir in irgendeinem Motel, irgendwo am Highway zwischen Downtown L.A. und Stadtgrenze. Eigentlich das dritte Klischee, aber lassen wir das.

Den nächsten Tag ging es dann straight Richtung Grand Canyon. Unser Übernachtungsziel hieß Williams. Nachdem wir die Berge der Sierra Nevada überwunden hatten, kletterte dann in der kargen Mojave Wüste das Thermometer unseres Mietwagens in ungeahnte Höhen (48 °C), nur um wenig später in einem kleinem Regenschauer auf 19 °C zu fallen! Den lauen Abend in Williams verbrachten wir mit einem Spaziergang durch diesen kleinen Western- Ort, bei dem uns und zahlreichen anderen Touristen eine kleine Cowboyshow mit viel Peng Peng geboten wurde. Eigentlich ist der Ort eine Ansammlung von Motels, diversen Souvenirläden, Cafés und Saloons entlang der Hauptstraße, die gleichzeitig die legendäre Route 66 ist und einem Bahnhof, an dem die historischen Züge zum Grand Canyon abfahren, aber für einen Abend lässt es sich durchaus aushalten.

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Der Grand Canyon: Groß, rot, tief und Touristen in Scharen, das ist er! Der geneigte Leser wird wissen, dass wir zum Southern Rim (Canyon Rand) gefahren sind. Im Grand Canyon Village sind wir die Aussichtspunkte entlang DER Schlucht abgelaufen und im Anschluss mit dem Shuttle Bus noch weitere Meilen am Rand entlang gefahren zu noch mehr Aussichtspunkten. Aber irgendwie sieht es doch ziemlich gleich aus an den einzelnen Aussichtsstellen. Da wir es gar nicht besser beschreiben können, hier die Bilder.

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Einige Tiere des Nationalparks haben sich auch noch gezeigt.

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Elch oder Wapiti?!

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Am Abend waren wir dann im staubigen Tuba City. Der Ort im Navajo- Reservat bietet nicht mehr als einen Platz zum Übernachten. Mit seinen wenigen Motels, Fast Food Ketten, Tankstellen und der lieblosen Wohnsiedlung ist es kein Ort, um sich länger aufzuhalten. Am nächsten Morgen ging es dann weiter ins Monument Valley. “Eine Kulisse, wie wir sie aus Western kennen”, so beschrieb es unser Reiseführer. Recht hatte er, und es fehlte eigentlich nur noch John Wayne, die Pferde waren schon da, um dieses Bild zu vervollständigen. Hier testeten wir die Geländefähigkeit und Bodenfreiheit unseres Ford Focus bei einer Rundfahrt durch die Felslandschaft. Test bestanden, und nach Beendigung der Runde hatten wir ein staubrotes Auto!

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Am selben Tag statteten wir auch noch dem Antelope Canyon einen Besuch ab. Die Antilopen sind seit langer Zeit Geschichte, geblieben ist eine beeindruckende Felsschlucht, die vom Wasser (es muss hier mal deutlich mehr geregnet haben in der Wüste) ins rote Gestein geschliffen wurde. Unser Auto musste diesmal draußen bleiben, denn es wurde ganz schön eng im Canyon, so dass wir gerade selber durchpassten. Findet den Piraten und den Sumo-Ringer, das Kaninchen und den Häuptling! Zwinkerndes Smiley

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Nach einer Nacht in dem durchaus netten Örtchen Kanab, hieß unser nächstes Ziel Bryce Canyon. Eine pittoreske Landschaft, die wegen ihrer Einmaligkeit die Besucherscharen anzieht. Die Paiute– Indianer beschrieben die Landschaft “Menschen, die versteinert in einen schalenförmigen Canyon stehen” und so kann man in den unzähligen Felssäulen mit Fantasie Gesichter oder Tiere deuten. Die Frage ist nur für wie lange, denn die Erosion schreitet im Bryce Canyon besonders schnell voran. Das Betrachten des Canyons von den Aussichtspunkten reichte uns heute nicht, wir tauschten die Flipflops gegen Laufschuhe und machten uns bei Temperaturen jenseits der 30 Grad- Marke auf, hinunter in den staubtrockenen Canyon (und natürlich auch wieder hoch). Denn erst unten zwischen den Felssäulen ist der Bryce Canyon ein wahres Erlebnis.

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Am frühen Abend mussten wir dann noch eine Weile fahren, bis wir ein freies Motelzimmer fanden, das ins Budget passte. Auf unserem Weg kamen wir schon wieder durch eine fantastische Berglandschaft, diesmal von Vulkanen geschaffen und so zeigten sich links und rechts der Straße riesige (erkaltete) Lavafelder, und wir hatten den Blick von einer dieser Abbruchkanten, die es hier scheinbar überall im Westen gibt.

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Da Rastplätze an den amerikanischen Freeways eine Seltenheit sind, mussten wir extra abfahren und 18 Meilen bis ins Valley of Fire fahren, “nur” um eine Mittagspause einzulegen. Nein, damit wir nicht den ganzen Tag im Auto unterwegs waren, haben wir es uns als Pausenstopp und Besichtigungspunkt ausgesucht. Leider hatten wir nicht ganz so viel Zeit, uns alles anzuschauen, da unser Kartenmaterial und die Ausschilderung vom Freeway mangelhaft waren und wir somit einen Umweg gefahren sind. Trotzdem wieder eine klasse Landschaft.

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Laass Veegaasss… DAS Spielerparadies tauchte dann am Nachmittag am Horizont der Wüste auf und war unser nächstes Ziel. Hier wollten wir die Urlaubskasse beim Glückspiel aufbessern, damit wir länger wegbleiben können, und so langsam müssen auch neue Kleidungstücke her, denn das wenige was wir dabei haben ist durch Dauertragen und Dauersonnenschein schon ganz schön strapaziert. Jippie, shoppen!! Zwei Nächte sind wir in Las Vegas geblieben und mussten feststellen, dass man hier deutlich mehr Zeit verbringen kann, auch wenn das Geklimper der Automaten, die altbackende Einrichtung der Casinos und die Dauerbeschallung auf dem Strip nicht so unsers ist. Die Tage sind einfach zu kurz in Vegas: Am Pool liegen, Roulette spielen, eine der Entertainment- Shows sehen, tanzen gehen, Achterbahn fahren, die anderen Hotels und Casinos ablaufen und auch noch im Outlet shoppen gehen ist einfach nicht zu schaffen… somit blieb es beim Ablaufen des Strips und der Hotels, shoppen im Outlet und einem kurzen Ausflug zum Hotelpool. Übernachtet haben wir im Excalibur und uns auch beim Glücksspiel versucht. Will man hier wirklich abräumen, sollte man sich vorher mit den Spielregeln beschäftigt haben. Las Vegas ist wirklich eine Welt für sich, unglaublich bunt, unglaublich schrill, nicht besonders tiefsinnig, die so eigentlich nur in den USA sein kann, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

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New York New York

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Paris

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Bellagio

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Bellagio von innen

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The Strip

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The Venetian

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Excalibur

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Luxor

Das letzte Ziel für diese Woche war der Yosemite National Park. Die bisher anderen besuchten Parks boten alle eine Landschaft mit ihren überwiegend roten Felsen und dem trockenen Klima, wie wir sie aus Europa nicht kennen. Bei dem Anblick der Granitfelsen, Nadelwälder und der grünen Hochtäler im Yosemite konnte man sich schon an die Alpen erinnert fühlen, nur, dass die Granitfelsen wirklich atemberaubend gewaltig sind. Die Fernsicht bei unserem Besuch war allerdings durch einen Waldbrand getrübt, also nicht wundern über den Grauschleier auf den Fotos. Den ersten Tag verbrachten wir auf dem Hochplateau entlang der Tioga Road. Wir wanderten zu einem etwas abseits gelegenen Bergsee und bestiegen den Lembert Dome. Am zweiten Tag besuchten wir das gut erschlossene Yosemite Valley. Gut erschlossen meint, es führt eine zweispurige Einbahnstraße ein mal im Kreis durch das Tal an allen großen Sehenswürdigkeiten und den touristischen Einrichtungen wie Lodges, Restaurants, Campingplätzen, Tankstelle, etc. entlang. So kann man sein Ziel schnell erreichen, ohne dass ein Sonntagsfahrer alle anderen ausbremst. Logischerweise ist man dann aber hier auch nicht in einer abgeschiedenen Idylle, sondern teilt sich die schöne Natur mit zigtausend anderen Besuchern, nicht nur aus den USA, sondern auch aus Europa. Vor allem trafen wir mal wieder auf viele deutsche und französische Urlauber, so viele, dass wir jetzt mal ernsthaft fragen müssen, ist da überhaupt noch wer in Deutschland? Also es herrschte ziemliches Gedränge auf dem Wanderweg zu den Vernal- Fällen und an den Badestellen im Tal. Was auch nicht verwundert, denn die Vernal- Fälle sind wohl die einzigen, die noch ordentlich Wasser führen, und anderseits stand die Luft im Tal und es waren Temperaturen um die 30 °C- Marke, folglich hatten alle mehr oder weniger die gleichen Ziele. An den zwei Tagen konnten wir nur einen klitzekleinen Einblick in den Park erlangen, aber er bietet so viel Verschiedenes, dass es sich durchaus lohnt, für einen einwöchigen Aufenthalt her zukommen, am besten aber nicht zur Hochsaison. Dann macht es bestimmt mehr Spaß, mit dem Fahrrad zufahren, man kann sich die Zeit nehmen im Fluss zu baden und auch die längeren Trials in Angriff nehmen. Am Mittag reichte die Zeit für uns leider nicht mehr, uns noch die Sequoiabäume in der Mariposa Grove anzuschauen, denn schließlich wollten wir abends pünktlich bei unseren Freunden in Cupertino sein.

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Am Wochenende war Couchsurfing bei Familie S.  in Cupertino bei San Jose angesagt und wir verbrachten die Zeit am hauseigenen Swimmingpool, mit amerikanischen Barbecue und Shoppen der dafür benötigten Dinge in den Malls der Umgebung. Cupertino ist eine gute Wohngegend, recht nah am Silicon Valley. Wir waren nicht die einzigen Gäste aus der Heimat und so hatten wir uns natürlich auch alle viel zu erzählen. Am Samstag stand aber auch ein gemeinsamer Ausflug nach San Francisco an, zum Pier 39 mit den Seehunden, einer Fahrt mit dem Cable Car (ausgefallen wegen zu vielen Touristen) und Sightseeing Stopp an der Lombard Street. Der Sonntagsspaziergang fand dann in der Umgebung statt, wo wir an einem See endeten und zur Freude von dem kleinen Arne die große Wiese für Kinderspiele nutzten. Liebe Angie, lieber Ecki, ein dickes Dankeschön an euch, dass ihr uns so nett aufgenommen habt, wir hatten tolle Tage mit euch und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen!!

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Am Montag waren wir dann wieder auf uns gestellt und verbrachten, nachdem wir unseren Mietwagen in San Francisco abgegeben hatten (nach 2.160 Meilen/ über 3.400 km), den restlichen Tag im Hotelzimmer. Nicht weil es so schön war, sondern weil es uns so schlecht gingTrauriges SmileyTrauriges SmileyTrauriges Smiley. Einigermaßen wiederhergestellt, rangen wir uns am nächsten Tag (unserem Abreisetag) mittags dazu durch, noch einen Bummel durch San Francisco zu machen. So sahen wir wenigstens noch etwas von der Downtown, hier gibt es echt tolle Shopping- Möglichkeiten, die Golden Gate Bridge aus der Ferne und auch zum Coit Tower reichten die Kräfte. Die Fahrt mit dem Cable Car klappte auch noch, auch am Dienstag das Touristen- Highlight!

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Bula Fiji – Alles immer nice and easy

23 07 2014

P1110972 (800x600)Gleich am Flughafen werden wir mit fijianischen Gesang und Gitarrenklängen Willkommen geheißen. Es ist erst 6 Uhr morgens und nach nur 4,5 Stunden Flugzeit haben wir nicht wirklich viel Schlaf bekommen. Aber die Vorfreude auf das Südseeparadies steigt bei dieser Begrüßung doch gleich wieder stark an. Die erste Nacht verbringen wir noch in Nadi auf der Hauptinsel Viti Levu, da wir angenommen haben, die Fähre auf die Yasawa-Islands am Morgen nicht zu erreichen. Wahrscheinlich hätte es aber doch klappen können. Nun gut, das Hostel ist gebucht, bleiben wir also erst mal hier. Nadi selbst soll nicht so spannend und sehenswert sein, also fangen wir gleich am ersten Tag mit dem eigentlich Plan für diese Woche an: Entspannen und nichts tun. Das geht wunderbar in der Hängematte, die einfach ein Muss ist in Fiji. Der Strand von Nadi, der direkt hinter unserem Hostel beginnt, erinnert leider mit seiner grauen Farbe noch nicht an das Südseeparadies, welches man sich immer so vorstellt, aber als abends dann die Lampions und Fackeln angezündet werden, wir direkt am Strand unser Abendessen und Cocktails genießen, stellt sich auch das “Ach, ist das nett hier –Feeling” ganz schnell ein.

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Am nächsten Morgen geht ‘s dann mit dem Katamaran, der die Yasawa-Inselgruppe abfährt und überwiegend Backpacker in die über die ganze Inselgruppe verteilten Resorts bringt, Richtung Südseetraum. Wie berichtet, hatten wir einige Tage zuvor noch das Problem, dass wir noch nicht so recht eine Unterkunft hatten, aber schließlich haben wir doch noch etwas gefunden und somit ist unser erstes Ziel das Wayalailai Eco Haven Resort auf der gleichnamigen Insel, welche eine der ersten in der Inselgruppe der Yasawa ist und nur zwei Stunden vom Hafen in Port Denarau entfernt liegt. Auf dem Weg dorthin passieren wir schon einige andere Inseln, die den ersehnten “Wow-Effekt” hervorrufen.

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Auch Wayalailai gefällt uns auf Anhieb, erstreckt sich hinter, links und rechts des Sandstrandes doch das grüne Inselpanorama, das von einem beeindruckenden Felsen überragt wird. Wayalailai gehört zu den größeren Inseln, denn wie wir später erfahren, gibt es ganze drei Dörfer auf dieser Insel, wobei der Begriff Dorf hier jeweils eine Ansammlung von einigen Häusern beschreibt. Ein Dorf liegt direkt neben dem Resort und so tummeln sich immer wieder einige ”Locals” im Resort. Alle sind sie furchtbar entspannt, spielen mit den Touristen Volleyball und machen auch sonst nicht den Eindruck, als wenn sie noch irgendetwas anderes zu tun hätten. Alles eben nice and easy, was wir immer mal wieder zu hören und spüren bekommen. Die Uhr tickt hier anders, denn es gilt ausnahmslos Fiji-time Zwinkerndes Smiley. Beim Anlanden am Strand werden wir auch hier mit dem typischen Bula-Song herzlich begrüßt und sind dann positiv überrascht von unserem Bungalow mit Ocean View. Hier lässt es sich doch aushalten!!!

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Und so liegen wir dann ganz schnell in der Hängematte bzw. auf der Liege am Strand. Das Aktivitäten- Programm wird auf morgen verschoben – alles schön nice and easy Smileyeben.

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Das Wetter ist fast so wie erwünscht, nur am Nachmittag ziehen einige Wolken auf, die die Sonne verdecken und uns nötigen, etwas überzuziehen. Mit uns im Resort ist eine Gruppe junger Leute, die an einen Schulausflug erinnert, aber am Abend gibt es dieser Gruppe zu Ehren das fijianische Entertainment Programm, bestehend aus Tanz und Gesang.

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Am nächsten Morgen gehen wir tauchen. Was für ein cooler Tauchgang! Um uns herum schwimmen doch tatsächlich einige Haie, ca. 1,50 m lang, aber liebe Eltern, natürlich ungefährlich. Auch ansonsten erwartet uns eine tolle Unterwasserwelt. Ihr habt Glück, dass wir die ganzen Fischchen noch nicht beim Namen kennen, ansonsten würdet ihr hier wohl eine lange Aufzählung vorfinden. Mittags geht es, wieder zu Ehren der Gruppe und alle dürfen bzw. müssen mit, mit Booten auf die andere Seite der Insel, wo wir einmal kurz durch das dortige Dorf laufen und im Anschluss die Schule besuchen. Natürlich wird auch hier wieder fleißig gesungen, getanzt und vorgeführt. Die ca. 40 Kinder zwischen 6 und 13, die aus allen drei Dörfern stammen und hier sozusagen in der Woche im “Internat” wohnen, freuen sich über ihre Gäste und nehmen uns alle im Anschluss in Beschlag, um uns die Schulräume und Schlafsäle zu zeigen und mit uns zu spielen. Nach dem Lunch haben wir einen zweiten Tauchgang, diesmal tauchen wir durch schmale Spalten und Tunnel im Korallenriff. Auch wieder ein Erlebnis! Thomas hat dann noch nicht genug vom Aktivitäten- Programm und schließt sich der Sunset-Wanderung auf den 255m hohen Felsen an, während ich es mir mit einem Buch bequem mache.

Als nächstes geht es für uns nach Beachcomber Island, eigentlich als Partyinsel bei den Backpackern bekannt und bei uns deshalb  von vornherein kategorisch ausgeschlossen. Aber wie es nun mal so ist, kommt eben doch alles anders und wir haben gar keine andere Wahl, als einen Zwischenstopp auf Beachcomber einzulegen, da wir sonst nicht von den Yasawa Inseln auf Mana Island in der Mamanuca-Gruppe kommen, wo wir uns ohne weitere Überlegungen (und daher auch ohne Gedanken an die Transportmöglichkeiten) in das dortige Resort eingebucht  hatten. Beachcomber stellt sich glücklicherweise als purer Südseetraum raus. Die Sandinsel lässt sich in ca. 10 Minuten am Strand entlang umrunden, das Wasser ist kristallklar, hat Badewannentemperatur und unsere Bure (Strand- Bungalow) ist auch einfach ein Traum. Abends wird es in der “Stranddisco” zwar etwas lauter, aber alles hält sich in Grenzen und auch wir genießen ein paar Drinks an der Bar. Schade, dass wir nicht länger als eine Nacht hier bleiben können!

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Am nächsten Tag geht es mittags nämlich weiter nach Mana Island. Hier haben wir uns das Mana Island Resort gegönnt, welches riesig groß ist, bei Familien beliebt zu sein scheint und im Ganzen stark an Pauschalurlaub erinnert. Schauen wir mal, ob es uns hier gefällt. Unser Hotelzimmer liegt auf der Nordseite der Insel, mit einem herrlichen Sandstrand vielleicht fünfzig Meter von unserer Terrasse entfernt! Der Sandstrand ist nur ein schmaler Streifen, aber davor liegt ein Riff in ein bis zwei Metern Wassertiefe mit unzähligen bunten Fischen verschiedenster Größe und Formen. Hier lässt es sich wunderbar schnorcheln! Mana Island ist groß genug, dass sich die Insel zwei Resorts, zwei Backpackers, ein Dorf und ein Air Strip teilen können. Für uns ist sie groß genug, dass wir mal wieder joggen gehen können. An den letzten drei Tagen zeigt das “Winterwetter” sich von seiner schlechten Seite, es ist kühl, bewölkt und windig. So kommen noch “Aktivitäten” wie Sea Kajak fahren, Tischtennis, Billard, an der Poolbar sitzen und relaxen hinzu. Leider, leider geht die Fiji- Zeit viel zu schnell um. Eine Woche in diesem Paradies ist wahrlich viel zu kurz. Am letzten Tag fahren wir mit dem letzten Boot zurück nach Port Denarau und verlassen Fiji um kurz vor zehn (pm) mit dem Flieger Richtung …

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Goodbye Downunder

15 07 2014

Die letzten Tage unseres Australien- Abenteuers verbringen wir in Melbourne. Melbourne lag jetzt zwar nicht mehr unbedingt auf unserer Reiseroute, aber da wir uns bei unserer anfänglichen Reiseplanung noch keine Gedanken über die Route in Australien gemacht hatten, hatten wir uns bei der Flugbuchung gedacht “Ach, nach Sydney fliegen wir schon rein, lass uns doch dann von Melbourne abfliegen”. Darum hat es uns nun also nach Melbourne verschlagen, von wo der Flieger ins Südseeparadies gehen soll. Unseren liebgewonnen Camper haben wir allerdings, nach insgesamt 4.665 km entlang der Ostküste, in Sydney abgegeben. Damit haben wir also in neun Wochen tatsächlich stolze 12522 km in Australien zurück gelegt! Um dieses einmal zu verdeutlichen: Das entspricht ungefähr der Entfernung zwischen Hamburg und dem Süden von Namibia!

P1110794 (800x600)Um das Backpacker- Budget etwas zu schonen, sind wir dann mit dem wirklich günstigen Studententarif im Zug nach Melbourne gefahren. Der Haken an der Sache: Zugfahren ist in Australien nicht die schnellste Fortbewegungsart, und so dauert eine Fahrt von Sydney nach Melbourne ca. 11 Stunden. Fanden wir jetzt aber nicht weiter schlimm, wenn da nicht die Sache mit dem Schienenersatzverkehr gewesen wäre. Als passionierte Pendlerin bin ich das ja schon von der Deutschen Bahn gewohnt, hier war es nun allerdings so, dass unser Zug 300 km vor unserem eigentlichen Ziel stoppte! Das bescherte uns dann noch einmal 3,5 Stunden in einem stark klimatisierten Bus.

Den ersten Tag in Melbourne vertrödeln wir mehr oder weniger im Hostel. Auch wenn uns das Camper- Leben wirklich gut gefallen hat, ist es doch mal wieder nett, in einem richtigen Bett zu schlafen (vor allem bei den momentanen Temperaturen in der Nacht), und die weiteren Annehmlichkeiten eines Hostels in Anspruch zu nehmen. Wir beschäftigen uns ausgiebig mit der Reiseplanung für Fiji, denn leider hat das Organisationsteam unserer kleinen Weltreisegruppe es verpennt, sich rechtzeitig darum zu kümmern, und blöderweise ist dort wohl gerade Hochsaison. D.h. für uns, unsere Wunschresorts sind natürlich schon ausgebucht und wir haben einige Probleme, eine passende Alternative zu finden. Am späten Nachmittag verlassen wir dann aber doch mal das Hostelzimmer für einen Sparziergang zum Strand von St. Kilda, wo abends Pinguine zu sehen und vor allem zu hören sind. Cute! wlEmoticon-smile.png

Nachdem sich Thomas bereits in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett gequält hat, um das Finale der Fußballweltmeisterschaft anzugucken (Anpfiff war 5h morgens!), brechen wir am späten Vormittag zum Sightseeing nach Melbourne Downtown auf. Der Lonely Planet beschreibt einige sehenswerte Gebäude und Orte, wie z.B. das Parliament House, Cooks´Cottage im Fitzroy Garden und Chinatown. So machen wir einen ausgedehnten Stadtsparziergang durch den CBD. Melbourne macht einen netten Eindruck auf uns, kann aber mit Sydney nicht mithalten. Vielleicht liegt es aber auch am nasskalten Winterwetter (inzwischen sind wir schon ganz schön sonnenverwöhnt…), dass uns ein wenig die Motivation fehlt, noch mehr von der Stadt zu entdecken. Daher setzen wir uns kurzerhand in die kostenlose Tramlinie, die das Stadtzentrum umrundet. Auf die Idee sind natürlich auch schon andere gekommen, und so sieht man vor lauter Leuten aber nicht wirklich etwas von der Stadt.

Am Pier von St. Kilda

Am Pier von St. Kilda

Eine von vielen Kirchen

Eine von vielen Kirchen

Straßenkunst

Straßenkunst

Cooks Wohnhaus

Cooks Wohnhaus

Unser letzter Tag in Australien ist angebrochen. Wir sind ein wenig traurig, dieses tolle Land nun nach elf Wochen verlassen zu müssen, da uns Land und die offenen und freundlichen Aussies ans Herz gewachsen sind. Wir nehmen uns vor, auf jeden Fall nochmal wieder zu kommen, denn es gibt hier noch sooo viel zu sehen. Auch heute ist es draußen nicht wirklich gemütlicher und so freuen wir uns zumindest auf die Sonne in den nächsten Tagen. Unser Abflug ist erst am späten Abend und daher machen wir uns nochmal auf in Richtung CBD. Wir laufen durch verschiedene Parks, testen noch einmal die Touristen-Tram und landen dann schließlich auf dem Queen Victoria Market. Aber auch heute zieht es uns bald wieder zurück ins Hostel, wo wir die restliche Zeit damit verbringen, einfach nur die Füße hochzulegen, wie es auch alle anderen dort machen…

Goodbye Australia!



Adieu Strand – Abstecher ins Hunter Valley und in die Blue Mountains

12 07 2014

Nachdem wir die ganzen letzten Wochen mehr oder weniger nur Küstenorte abgefahren sind, wird es nun Zeit, dem Meer und den Stränden Tschüß zu sagen. Man kann es sich vielleicht nicht vorstellen, aber irgendwann sind es eben alles “nur” noch Strände und wir wollen nun noch zwei weitere Highlights von Australiens Osten auf unserem Weg nach Sydney sehen.

Als erstes steuern wir Australiens ältestes Weinbaugebiet an, das Hunter Valley, in dem es mehr als 140 Weingüter gibt. Hier stationieren wir uns in dem Farmer- Städtchen Cessnock auf einem Campingplatz mit zwei sehr freundlichen Hosts. Da die Verkostung von Wein auf verschiedenen Weingütern immer zur Folge hat, dass man irgendwann einen Alkohol- Promillewert erreicht, der einem aus gesetzlichen Gründen das Führen von Kraftfahrzeugen untersagt, wir aber unseren Campervan ja noch bis Sydney bringen müssen, mussten wir eine Alternative für den Transport finden. Also buchten wir zwei Plätze in einem Tourbus, der uns dann am nächsten Tag zu fünf Weingütern, einer Sektkellerei, einer Schokoladenmanufaktur und zu einer Käseverköstigung brachte. Keine Frage also, irgendwann im Laufe des Tages waren wir nicht mehr in der Lage zum Fahren. Mit uns war noch eine lustige, verkaterte Geburtstagsrunde an Bord, die wohl den Abend vorher in einen 50sten reingefeiert hatte. So verbrachten wir einen amüsanten Tag bei Rotem  und Weißem und nutzten die Gelegenheit, dass alle Weingüter die Verkostung kostenlos anbieten, um so ihren Wein an den Kunden zu bringen.

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Am nächsten Tag verließen wir das Hunter Valley über eine Nebenstrecke, um noch etwas von der schönen Gegend zu sehen zu bekommen. Die bergige Landschaft, durch die wir fuhren war dann auch schon mal die Einstimmung auf die Blue Mountains, die wir am Nachmittag erreichen sollten, nachdem wir die Suburbs von Sydney und die “Stadtautobahn” hinter uns gelassen hatten. Wir haben zwar keine Maut bezahlt, aber unter Stadtautobahn hatten wir uns etwas anderes vorgestellt. Den Nachmittag nutzten wir noch um zwei Aussichtspunkte in den Blue Mountains und das Besucherzentrum in Blackheath zu besuchen. Anders als der Name vermuten lässt, sind die Blue Mountains eigentlich keine Berge sondern canyonartige Täler. Mit Phantasie kann man auch die Blaufärbung der Luft erkennen, die vom Dunst des Öles der Eukalyptusbäume stammt. Nach unserer ersten Erkundung ging es dann mit dem Camper eine kleine, steile Straße in ein abgeschiedenes Tal hinunter zu unserem Übernachtungsplatz. Hier blieben wir für diese Nacht unter großen Urwaldriesen ganz alleine, vielleicht lag es an der Abgeschiedenheit oder doch an den bitterkalten nächtlichen Temperarturen, die uns im übrigen schon seit etlichen Tagen frieren ließen und nicht wirklich zum campen einluden. Am nächsten Vormittag war unser Ziel Katoomba, um den dortigen Canyon zu erkunden. Bei wohl allen Blue Mountains-Touristen stehen scheinbar der Echopoint und die Three Sisters auf dem Reiseprogramm, so dass es  also gut voll war. Da es aber auch sehr windig und kalt war, schossen wohl viele nur ein paar Fotos der Three Sisters vom Echopoint aus, um dann schnell wieder im Tourbus zu verschwinden. Wir hielten uns unplanmäßig etwas länger auf, nachdem Steffi ihre Sonnenbrille beim Posieren für‘s Foto übers Geländer fallen ließ. Alle Bergungsversuche blieben trotz bemühter australischer Unterstützung erfolglos.wlEmoticon-sadsmile.png

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Von diesem Missgeschick ließen wir uns aber nicht die Laune verderben und starteten zu einer kleinen Rundwanderung von 7 km und unbekannten Höhenmetern in den Canyon hinunter. Den Nachmittag verbrachten wir dann mit einkaufen und wir gaben ein Paket in die Heimat bei der australischen Post auf. Aufgrund des kalten Windes in den Bergen disponierten wir kurzfristig noch einmal um und machten uns noch am gleichen Tag nach Sydney auf, um dort auf einem Campingplatz und in der Einflugschneise des Flughafens die letzte Nacht im Camper zu verbringen.

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Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen vom Campervan. Vorher mussten aber noch etliche Dinge erledigt werden, wir mussten die Gasflasche auffüllen lassen, das Auto waschen und volltanken. So gut vorbereitet war die Rückgabe natürlich kein Problem und so standen wir um die Mittagszeit mit unseren Habseligkeiten auf der Straße und machten uns mit dem Zug auf zum Hostel. Am Nachmittag liefen wir dann noch ein letztes Mal die Downtown von Sydney ab und sagten Tschüss zur Oper und zum Royal Botanical Garden.



Auf der Backpackerroute

7 07 2014

So könnte man die weiteren Ziele unserer Reise beschreiben. Es sind die Orte, die mehr oder weniger jeder, der die East coast entlang reist, ansteuert. Aber was sollen wir erzählen, so wirklich etwas besonderes war nicht mehr dabei. Deshalb hier ein kleiner Abriss:

Public "Grilling"

Public „Grilling“

Von Fraser Island ging es weiter zur Sunshine Coast; da unser Camper nicht geländegängig ist, auf dem Highway und nicht die 30 km am Strand entlang, was bei entsprechendem Fahrzeug möglich ist. Es ging zu erst nach Noosa, wo man wohl durchaus Koalas in einem kleinen Naturreservat, das direkt an der Küste liegt, sehen kann. Wir streckten die Köpfe in den Himmel und stolperten den knapp 8 km Wanderweg entlang, sahen aber leider keine. So blieb es dabei, dass wir nur die Surfer im Meer beobachten und die Aussicht vom Kliff auf den Ozean und die Noosa Everglades genießen konnten.

Den nächsten Tag verschlug es uns nach Eumundi, einem kleinen Dörfchen, das immer Samstags mit einem riesigen Kunsthandwerker- und Künstlermarkt zum Leben erwacht. Der zieht nicht nur Touristen an, sondern vor allem Australier. Hier gab es echt richtig viele gut gemachte Dinge, angefangen von allerhand Deko über Kinderspielzeug bis zu Kleidung und kunstvollen Fotografien. Das schönste aber war die tiefenentspannte Stimmung bei Käufern und Verkäufern, letztere waren so entspannt, als wären sie nicht auf das Verkaufen ihrer Kunst angewiesen. Wir hatten dann noch unseren Spaß mit dem sehr guten Zauberkünstler, der eigentlich die Kinder unterhalten sollte, aber auch die begleitenden Eltern mit seinen Tricks begeistern konnte. Und uns. Als wir dann von der Zaubershow und dem Markttreiben genug hatten, machten wir uns wieder auf Richtung Strand und Wasser, kamen aber nur bis zu einer Erdbeerplantage am Ortsrand von Eumundi. Dort lud uns ein Schild zum strawberry picking ein und das wollten wir schon immer mal machen, haben es aber in Deutschland nie hinbekommen. Wozu soviiieeel Zeit also gut sein kann!

Der eine pflückt...

Der eine pflückt…

...die andere genießt!

…die andere genießt!

Danach ging es aber nun die Strandorte der Sunshine Coast entlang, leider entwickelte sich das Wetter aber so wie es sich am Vormittag abgezeichnet hatte, es fing an zu regnen. Somit war es dann nichts mehr mit Strand und stattdessen machten wir verschiedene Besorgungen in einer wahnsinnig großen Shopping Mall. Da uns die Sunshine Coast ganz gut gefiel und wir uns noch nicht so recht von ihr verabschieden wollten, blieben wir auch den nächsten Tag. Die Sonne schien wieder und somit hatten wir perfektes Wetter für ein Frühstück am Shelly Beach in Caloundra. Danach liefen wir den Strand ab, lagen trotz kaltem Wind in der Sonne und sprangen zum Abschied ins kalte Wasser.

Nach einer kalten Nacht auf einem BP- Rasthof am Highway nach Brisbane, kamen wir dann am Vormittag im Regierungssitz von Queensland an. Steffi erwies sich wieder als gute Lotsin durch das Straßengeflecht der Stadt. Leider klappte es nicht, einen Stellplatz für unseren Camper in einem Hostel am Rand der Downtown zu bekommen und so mussten wir die nächste Nacht auf einem Campingplatz etwas weiter außerhalb verbringen. Nachdem wir dann wenigstens einen kostenlosen Parkplatz am Rande der Downtown gefunden hatten, machten wir uns auf ins Gewimmel der Mittagspause im Business District. Wir hatten uns für Brisbane keine festen Ziele vorgenommen, sondern wollten nur die Stadt auf uns wirken lassen. Somit ist es dann ein kleiner Shopping- Tag mit Sushi im Botanical Garden, Sightseeing in der Downtown und der South Bank Parklands und einem Aufeinandertreffen mit dem Snowman geworden. Da wir die Tage inzwischen zählen müssen, sind wir am Folgetag weiter an die Gold Coast gereist.

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Die Gold Coast, das sind etliche sich aneinanderreihende Orte mit einem langen Strand davor mit perfekten Wellen zum Surfen. Sie haben so klangvolle Namen wie Southport, Surfers Paradise, Miami, Coolangatta und tatsächlich kann man sich hier vorkommen wie in Florida, mit Hochhäusern, die den Strand säumen, etlichen Marinas in denen teuren Yachten liegen und den Bikini- Mädels am Strand. Es ist eine der Urlaubsdestinationen in Australien. Da wir wussten, was uns hier in etwa erwartet, wollten wir auch nur in einem Tag einige Orte und Strände abfahren und der Gold Coast nur einen kurzen Besuch abstatten. Da wir nun Queensland verließen, musste ich noch meinen Bußgang zur Behörde für Verkehrs- und Straßenwesen antreten. Da die auch für die Zulassung von Fahrzeugen zuständig ist, befindet sich in jeder größeren Stadt eine Zweigstelle. So bezahlte ich mein Bußgeld dann doch am Schalter, weil es übers Internet mit Nicht- australischem- Führerschein komplizierter ist.

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P1110664 (800x600)Neuer Tag, neuer (Bundes-) Staat. Wir sind nun (wieder) in New South Wales. Unser erstes Ziel heißt Byron Bay, ein gaaanz entspannter Strandort, mit historischem, schönen Leuchtturm auf dem Kliff, vielen Restaurants und Bars, Hippiekultur und tanzenden /singenden Hare-Krishna Jüngern. Also eine Atmosphäre, die die Tagesgäste nur so strömen lässt und zu langen Staus auf der Straße in den Ort führt. Auch wir wollten eigentlich nur Tagesgäste sein, sind dann aber drei Tage geblieben, so herrlich war es, am Strand zu liegen oder durch den Ort zu laufen. Wir ließen uns auch jeweils nicht von dem zwangsweisen 25- minütigen Fußmarsch bis in den Ort abhalten. Schneller als mit dem Auto, wegen des Staus! Als wir dem Kliff mit dem Leuchtturm einen Besuch abstatteten, gab es auch wieder Wale und Delfine zu sehen. Für einen Urlaubsort war unser Campingplatz echt günstig, lag dafür aber außerhalb. Aber er hatte eine Camp Kitchen, die mehr an die Küche eines großen Hostels erinnerte und voll war mit vor allem deutschen Backpackern. So war die Fußballweltmeisterschaft hier natürlich Hauptthema.

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Nach den schönen Tagen in Byron Bay ging es dann nach Port Macquarie, dem letzten Küstenort auf unserem Roadtrip. Im Vergleich zu Byron Bay oder der Gold Coast ist es ein eher verschlafenes Örtchen. Nach einer Nacht Wildcampen mit Meeresrauschen auf einem Strandparkplatz nutzte ich die letzte Gelegenheit auf dieser Seite des Pazifiks zu schwimmen, wir wanderten einen schönen Küstenabschnitt entlang zum Leuchtturm und besuchten das Koala Hospital. Hier werden Koalas gesund gepflegt, die z.B. bei Unfällen im Verkehr oder durch Hunde verletzt werden oder Brandwunden erleiden bei Buschfeuern. Die Bilder und Geschichten der süßen Knuddel- Tiere, die alle einen Namen bekommen, drückten schon auf die Tränendrüse. Von Port Macquarie ging es dann entlang eines schönen Tourist Drive am Wallis und am Myall Lake vorbei Richtung “Hinterland”, was im australischen Englisch genau das bedeutet, was es auch im Deutschen meint.

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Strand, Sonne, Sand und noch mehr Sand

26 06 2014

Es geht weiter Richtung Süden und wir lassen den tropischen Norden von Queensland nun endgültig hinter uns. Und so langsam bekommen wir einen Eindruck vom australischen Winter. Heute morgen sind wir bei frischen 6° C aus unserem Camper gekrochen! In weiser Voraussicht sind wir an unserem nächsten Ziel, dem kleinen Örtchen Agnes Water, am frühen Vormittag eingetrudelt und konnten so noch eine der heißbegehrten Campsites auf dem Workman´s Beach Campground ergattern, Kaltwasser- Stranddusche inklusive. Der Campground hat quasi seinen eigenen Strand und da nur eine kleine Gebühr zu zahlen ist, ist er sowohl bei Backpackern als auch bei stolzen australischen Motorhome – Besitzern gleichermaßen beliebt.

Agnes Water selbst ist ein kleines beschauliches Dörfchen, zu dem auch das benachbarte noch kleinere Town of 1770 gehört, wobei sich Town keinesfalls mit “Stadt” übersetzen lässt. Das “geschäftige” Treiben spielt sich um Supermarkt, Tankstelle und ein paar kleine Läden und Restaurants ab. Hier kommt man zum Entspannen und eher nichts tun her, oder man legt sich auf sein Surfboard am nördlichsten Surfspot der Ostküste. Das verleitete auch uns, es noch ein Mal mit dem Surfen zu probieren und so nahmen wir “Gruppen-“ Surf- Unterricht mit dem Ergebnis, dass wir jetzt ein paar Millisekunden länger das Board unter den Füßen haben und schon richtig cool aussehend auf die richtige Welle warten können. Ansonsten passte nun auch unsere Traumkombination: Die Sonne schien, schöner Strand und azurblaues Wasser, welches nicht zu kalt war. Also stand nun endlich mal ausgedehntes sonnenbaden und planschen im Ozean an.

Nach entspannten drei Tagen brechen wir dann aber auch auf, um ein weiteres Highlight zu erleben. Nächstes Ziel war nämlich Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt und großer 4wd- Spielplatz der Australier. Nach reichlicher Überlegung, die uns leider auch einen Tag in Hervey Bay kostete (mehr als den Parkplatz von Bunnings Warehouse, wo es free WiFi gab, haben wir hier fast nicht gesehen), haben wir uns für eine sogenannte Tag-Along Tour entschieden, um auf die Insel zu kommen, d. h. einem Leadfahrzeug mit Guide folgen maximal 4  Autos. Die Tour wurde vom Pippis Beachhouse im Örtchen Rainbow Beach angeboten und wir hatten ein bisschen Bedenken, dass wir für einen solchen “Hostelausflug” nicht doch schon zu alt sind. Alternativ hätten wir uns auch einen Geländewagen mieten können, um die Tour dann alleine zu  machen. Hier war aber jemand  mangels 4×4-Erfahrung nicht überzeugt von…

Auf dem Weg nach Rainbow Beach erwischte uns erstmals der australische “Winter”: Es regnete quasi Badewannen, so dass wir wie alle anderen auch links (man beachte den kleinen Unterschied) ran fahren mussten. So standen wir dann auf einem kleinen Rastplatz, auf dem sich in kürzester Zeit riesige Pfützen bildeten und wir uns wirklich fragten, ob wir denn noch wieder auf die Straße zurück kommen.  Das waren ja tolle Aussichten für die nächsten Tage!

Zur Tour gehörte es, dass man am Vortag ankam, um am Safety Briefing inkl. staatlich produziertem Fahrsicherheitsvideo und am gemeinsamen Gruppen-Einkauf teilzunehmen. Hier trafen wir also das erste Mal auf unsere Reisegruppe, die auf Anhieb einen netten Eindruck machte (und Gott sei Dank nicht nur aus feierwütigen Backpackern Anfang Zwanzig bestand). Am nächsten Morgen tauschten wir unseren Camper dann gegen einen Landcruiser und setzten per Fähre nach Fraser Island über. Die Landung mit einer Fähre am Sandstrand gibt es sicher nicht so häufig auf der Welt. Neben dem Leadfahrzeug waren wir mit zwei weiteren Geländewagen unterwegs, jeweils mit acht Backpackern aus der ganzen Welt besetzt, und jeder der wollte, konnte seine Fahrkünste unter Beweis stellen. Da gerade am Strand die Untergrundverhältnisse sehr unterschiedlich sind, erfordert das Fahren im Sand erhöhte Aufmerksamkeit, denn jede kleine Veränderung kann das Auto abbremsen oder auch mal gefährlich aufschaukeln lassen. Da war es doch gut, dass wir einen Guide hatten, dessen Fahrspur wir folgen konnten und der das Tempo vorgab. P1110350 (800x600) P1110381 (800x600) P1110390 (800x600) P1110436 (800x600)

P1110433 (800x600)Da tatsächlich nicht alle fahren wollten, hatte ich des Öfteren die Gelegenheit und konnte mit 80km/h am Strand entlang rauschen, über Felshindernisse klettern oder die weichen ausgefahren Inlandtracks durchpflügen. Nun war das Offroad- Erlebnis nicht der einzige Grund, um nach Fraser Island zu kommen, nebenbei gab es auch etliche Sehenswürdigkeiten: u.a. den Lake Mc Kenzie mit seinem kristallklaren azurblauen Wasser und dem weißen Silicasandstrand, den Wanggoolba Creek, dessen Wasser so klar ist, dass wir es im Dschungel fast nicht ausmachen konnten, das Wrack der MS Maheno am Seventy -Five Mile Beach, die Champagne Pools,deren Umgebung einer der schönsten Orte ist, die wir bisher gesehen haben, den super Sealife-Beobachtungsposten Indian Head, hier sahen wir unter uns am Kliff Rochen, Delphine, Haie, Meeresschildkröten und draußen im Meer Wale vorbeiziehen. Da gerade die Zeit war, in der die Buckelwale von Süden nach Norden ziehen, hatten wir das Glück unzählige Wale zu sehen, sei es vom Strand aus oder von besagtem Aussichtspunkt. Man kann sich das ungefähr so vorstellen: von einem anfänglichem “Wow, ist das ein Wal?” ging es über “Da sind noch mehr!” bis zu einem “Ach, schon wieder ein Wal!”. Aber trotzdem war es jedes Mal ein grandioses Erlebnis und eigentlich freuten sich alle wie kleine Kinder.

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Auch mit Funsport vertrieben wir uns die Zeit. So haben wir Sandboarding auf einer wirklich großen Sanddüne versucht (hätte man nicht den Ozean gesehen, hätte man denken können, man steht in der Sahara) und in dem arschkalten Eli Creek sind wir auf Luftmatratzen und anderen Schwimmhilfen entlang getrieben.

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P1110430 (800x600)Die Abende und Nächte haben wir im eingezäunten Cathedral Camp verbracht, was aber die cleveren Dingos nicht davon abhielt, im Camp vorbeizuschauen, und es somit die Regel gab, nur mit seinem Pee Buddy und mit Dingo-Stick bewaffnet zur Toilette zu gehen. Abends wurde gemeinsam gekocht und am Lagerfeuer gesessen, denn hier draußen auf der Insel war es Nachts recht kalt. Und wieder einmal bekamen wir einen einzigartigen Sternenhimmel zu sehen. Nach diesem grandiosen Abenteuer kehrten wir am dritten Tag zurück auf das Festland und verbrachten noch eine weitere Nacht im Hostel, bevor es dann weiter in Richtung Sunshine Coast ging.



Von Townsville bis Mackay

15 06 2014

Als wir den Patronella Park am Nachmittag verließen, regnete es leider immer noch. Das sollte sich auch den ganzen Abend und die Nacht nicht ändern. Nächstes Ziel war Townsville, aber wir schaffen es nur bis auf einem Rastplatz davor. Als wir dann am nächsten Vormittag durch die Ortschaften Richtung Townsville fuhren, wunderten wir uns, dass alles so ausgestorben wirkte und die Läden geschlossen waren. Häufig vermitteln diese kleinen australischen Ortschaften diesen Eindruck. Ein Blick in den Reiseführer verriet: Es wird Queens Birthday gefeiert, hierzulande ein Feiertag. Um die Mittagszeit erreichten wir Townsville. Eigentlich hatten wir uns überlegt von hier am nächsten Morgen (ohne Auto) nach Magnetic Island zu fahren, aber da uns das dann doch nicht so zusagte (und das Wetter nun schon seit sieben Tagen regnerisch ist), cancelten wir unseren Plan. Die Nacht verbrachten wir auf unserem bislang romantischsten Camping Spot, dem BP- Truckstop am Highway. Hier standen neben zahlreichen Lkw’s auch etliche Camper im Regen auf dem Autohof. Aber immerhin for free und warme Duschen gab es auch. Am nächsten Tag statteten wir dem Zentrum von Townsville dann noch einen ausgiebigen Besuch ab, lernten etwas über die Geschichte der Stadt im zweiten Weltkrieg und genossen die herrliche Aussicht über Stadt, Cleveland Bucht und Magnetic Island vom Hausberg mitten im Ort. Und man mag es kaum glauben, es war die ganze Zeit trocken und die Sonne schien!

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Von Townsville ging es weiter nach Airlie Beach, Ausganspunkt um die Withsunday Islands zu sehen. Hier blieben wir tatsächlich mal drei Nächste auf ein und dem selben Campingplatz, denn das Backpackerstädtchen lädt einfach zum Verweilen ein und auch das Wetter meinte es wieder gut mit uns. Mit einem Speedboat entdeckten wir die Inselwelt der Whitsundays, einem Paradies auf Erden, schnorchelten, ließen den Blick vom Hill Inlet Lookout über das berühmte Inselpanorama schweifen und verbrachten die Zeit am Whitehaven Beach, der regelmäßig unter den Top 10 Stränden der Welt zu finden ist. In Airlie Beach ließen wir die Seele baumeln, genossen die wenigen Sonnenstunden und probierten endlich auch mal SUP aus – Stand up Paddling.

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Nächste Ziele waren das Cape Hillsborough und der Eugenella [young g´lla] National Park . Bei ersterem kann man in der Morgendämmerung Känguruhs am Strand sehen und bei letzterem “the world´s cutes” Platypus im Fluss beobachten (mit Geduld und sehr viel Glück)! Am ersten Morgen am Cape Hillsborough scheiterte die Känguruhsichtung, da wir um 7h schon zu spät dafür am Strand waren. So verbrachten wir dann einen regnerischen Tag mit kurzen Walks und lesen im Camper (und das, wo der Strand direkt vor der Tür lag!!!). Dafür waren wir dann am zweiten Morgen um so begeisterter, als es die Känguruhs und Wallabies am Strand zu sehen gab.

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Nach dem Frühstück fuhren wir dann rüber in den Eugenella Park, wanderten in der Finch Hatton Gorge und fuhren durch spektakuläre Berglandschaft eine steile kurvige Bergstraße entlang. Am Broken River gelang uns dann das, was uns in Yungabarra in den Tablelands nicht gelang, wir konnten eine ganze Zeit einen der seltenen Schnabeltiere beobachten. Tolles Gefühl und als Zugabe gab es noch einen Kingfisher zu sehen. Wir hatten einen ganz tollen Sonntag.

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Auf dem Rückweg kamen wir dann im Nest Finch Hatton an einem Jahrmarkt vorbei. Scheinbar das Ereignis des Jahres. Die kleine Ortschaft war von Autos nur so zugeparkt und überall tummelten sich die Leute. Als Übernachtungsplatz hatten wir uns im Vorwege schon ein “Dorfhotel” ausgeguckt. Das hatte dann aber seit der Mittagszeit den Stellplatzpreis verdoppelt und so fuhren wir etwas verwundert weiter auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz. Das Ereignis des Jahres in Finch Hatton hatte nicht nur die Landbevölkerung angelockt, sondern auch die örtliche Rennleitung führte eine Kontrolle durch. Ja, und was soll ich sagen eine kleine Unaufmerksamkeit und schwupps wurden wir mit 72 km/h gelasert und raus gewunken. Soweit alles kein Drama, 60 km/h sollte wohl die zulässige Geschwindigkeitsbegrenzung sein, nur als ich die Höhe des Bußgeldes erfuhr guckte ich doch etwas sparsam: 146,-$/ 100,- € für 12 kmh zu schnell…. Da war der Sonntag dann nicht mehr ganz so tollTrauriges Smiley.

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Cairns and Far North Queensland

8 06 2014
Ausgetauscht: Unser Neuer

Ausgetauscht: Unser Neuer

Nach drei Wochen Outback sind wir nun also in Cairns angekommen, im Nordosten von Queensland. Für drei Tage sind wir hier im Hostel Travellers
Oasis untergekommen und nutzen mal wieder die Annehmlichkeiten eines zu Hauses ohne vier Räder. Das CBD von Cairns quillt über vor Agenturen, die hier etliche Adrenalin geladene Touren in die Umgebung an den Backpacker oder andere Touristen bringen wollen. Ansonsten ist Cairns selber ganz nett, hat aber in der Stadt keine Besonderheit zu bieten und hat noch nicht mal einen eigenen Strand. Als Ausgleich gibt es hier aber die “Lagune”, ein kostenloses Freibad in unmittelbarer Nähe zum Meer, in dem sich tagtäglich halb Cairns tummelt. Somit verbringen wir die meiste Zeit im Hostel mit weiterer Urlaubsplanung, Blog schreiben, netten Pizzaabenden etc..  Gut, das (Winter)Wetter lädt auch nicht dazu ein, etwas anderes zu machen. Dieses Jahr scheint die Regenzeit, die eigentlich schon im Mai zu Ende sein sollte, noch etwas anzudauern. Es schauert die Tage immer wieder bei circa 24°C. Nachdem wir dann unseren neuen Campervan, den Nachfolger der Saufziege, abgeholt haben, geht es noch für einen kurzen Abstecher (im wahrsten Sinne des Wortes) in den botanischen Garten. Kurz, weil uns die zahlreichen stechenden Mücken schnell wieder aus dem Garten trieben. Nachdem dann auch die Lebensmittelvorräte aufgefüllt und verstaut waren, ging unsere Rundreise um Cairns los. In fünf Tagen wollen wir wieder in Cairns sein.

Erstes Ziel auf dem Weg weiter Richtung Norden war das kleine verschlafene Regenwald- Dorf Kuranda. Auf dem Weg dorthin testeten wir gleich die Kurvenlage unseres neuen Reisegefährts, denn es ging eine kurvige, nicht enden wollende Straße bergauf. Kuranda selbst ist (welt-)bekannt für seine kunsthandwerklichen Boutiquen und Märkte, die von (hängen gebliebenen) Hippies betrieben werden. Gut, wir kannten es nicht, bis wir nach Nord- Queensland gekommen sindSmiley, aber man (besser die Frauen) bekommt alles was das (Frauen-) Herz begehrt. Schmuck, Deko, Süßigkeiten und und und. Nicht zu vergessen der Bikini aus Känguruhfell.

Hippie - Markt

Hippie – Markt

Überall Kunst

Überall Kunst

Zum Abschluss des Tages sind wir  dann noch zu den Barron Wasserfällen gefahren, was ganz nett war, aber zur Regenzeit scheinen sie den Bildern nach dann doch noch wesentlich beeindruckender zu sein aufgrund der Wassermassen, die dann dort hinunterrauschen.

Barron Falls

Am nächsten Morgen ging es weiter in den Daintree Nationalpark, welcher den den ältesten Regenwald der Welt schützt. Auf dem Weg dorthin machten wir einen kurzen Zwischenstopp in Palm Cove, einem Strandort nördlich von Cairns, und konnten hier seit langem mal wieder die Füße in den Sand stecken. Als Einstimmung auf den Nationalpark gab es dann eine einstündige Bootstour auf dem Daintree River, bei der es etliches Wildlife zu entdecken gab. Neben Salzwasserkrokodilen und natürlich einigen Vögel gab es noch Baumschlangen und grasgrüne Frösche zu sehen.

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In den Park selber setzten wir dann mit der Autofähre über, einen anderen Weg gibt es nicht. Er ist sehr beliebt, was sich leicht an der Dichte von Unterkünften und touristischen “Highlights” im Park erkennen ließ. Also absolute Wildnis, erschlossen mit einer schmalen, nicht zum Rasen geeigneten Asphaltstraße. Im Daintree gibt es einige Bushwalks und einsame, menschenleere tropische Traumstrände zu erkunden. Das taten wir dann auch für zwei Tage, inklusive dem Strand schlecht hin: Cape Tribulation. Hier treffen in außerordentlicher Naturschönheit Regenwald und Strand zusammen. Da hatten wir dann echte Traumstände vor der Tür, doch aufgrund der Gefahr von Jellyfish im Wasser, trauten wir uns nicht hinein, und der Regenwald machte seinem Namen alle Ehre: es regnete und regnete…..

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Für den Rückweg nach Cairns entschieden wir uns für die Route durch die Atherton Tablelands. Waren wir am Vortag noch im tropischen Regenwald direkt am Pazifischen Ozean, fuhren wir nun durch eine sattgrüne wellige Berglandschaft auf deren Feldern vor allem Zuckerrohr und Bananen angebaut werden, und alles das, was in tropischer Umgebung eben so wächst. Hier steuerten wir ein paar Wasserfälle, Vulkanseen und Kraterlöcher und Urwaldriesen an. Ein paar Stunden und die Nacht verbrachten wir am Lake Tinaroo, der zwar ein Stausee, aber trotzdem Idylle pur ist und ganz hervorragende Barbequefacilities und heiße Duschen hat. In Yungabarra versuchten wir noch einen der seltenen Platypus (sieht aus wie eine Mischung aus Ente und Fischotter) zu Gesicht zu bekommen, was leider scheiterte, aber der Kuchen im Dorfcafé war den Weg schon wert.

Sonnenaufgang am Lake Tinaroo

Sonnenaufgang am Lake Tinaroo

Kraterloch

Kraterloch

... nicht gesehen!

… nicht gesehen!

Schöne Aussicht

Schöne Aussicht

Millaa Millaa Falls

Millaa Millaa Falls

Curtain Fig Tree

Curtain Fig Tree

Josephine Falls

Josephine Falls

P1100987 (800x600)Zurück in Cairns ging es dann am Donnerstag Morgen um 7 Uhr auf das Segelboot Rum Runner. Ja, man kann schlechteres um diese Uhrzeit machen! Ziel: Das Great Barrier Reef, genauer gesagt das Outer Reef vor Cairns, um dort sechs Tauchgänge in den nächsten zwei Tagen zu absolvieren. Vor dem Vergnügen kommt für gewöhnlich die Arbeit. Das war im diesem Fall, alle Sinne zusammen halten bei einer Fahrt durch raue See mit bis zu vier Meter hohen Wellen. Die anfangs vergnüglichen Gesichter aller Mitreisenden verzogen sich während der nächsten 3/1/2 Stunden zu “Hoffentlich sind wir bald da und die Wellen hören auf, ansonsten muss ich mich auch über die Reling beugen.” Über dem Riff war das Wasser dann tatsächlich ruhiger, so dass es nach dem Briefing auch bald mit dem ersten Tauchgang los gehen konnte. Es folgten an diesem Tag weitere drei, wovon der letzte ein Nachttauchgang war, bei dem es leider absolut nichts zu sehen gab. Da waren die Fischchen wohl schon schlafen. Die Nacht verbrachten wir über dem sicheren Riff und so rollten  wir nicht ganz so doll in unseren kleinen Kojen hin und her und bekamen etwas Schlaf. Der nächste Morgen begann ebenfalls früh um halb sieben und als die Zahnpasta gerade wieder runter von den Zähnen war, sprangen wir schon wieder ins Wasser für Tauchgang Nr. 5. Es war ein spannender Tauchgang, denn am frühen Morgen waren dann tatsächlich viele Fische an den Korallen zu beobachten. Rechtzeitig zum Frühstück um acht tauchten wir wieder auf. Während andere zur Arbeit gehen, hatten wir den ersten Tauchgang hinter uns. Das ist ein Leben! Nach dem letzten Tauchgang am Vormittag ging es dann zurück nach Cairns. Die Überfahrt war ein klein wenig ruhiger oder aber wir hatten uns an den Seegang gewöhnt, es war auf jeden Fall angenehmer als am ersten Tag. Zwei nette Tage mit Leuten aus aller Welt auf einem kleinen, engen Segelboot, ohne viel Luxus, aber  leckerem Essen und Snacks gingen am Nachmittag zu Ende.

Die Nacht und den nächsten Vormittag verbrachten wir noch in Cairns (es musste auch mal Wäsche gewaschen werden), doch dann ging es los Richtung Süden. Heutiges Ziel: Der Paronella Park auf dem Canecutter Way/ die Zuckerrohrroute. Hier in Queensland wird so viel Zuckerrohr angebaut, dass man einen Tourist Drive danach benannt hat. Der Paronella Park ist eins der “Must Do” in Queensland. Ein spanischer selfmade man hat sich auf diesem schönen Fleckchen Erde an einem Wasserfall in den 1930er Jahren seinen Traum von europäischen Schlössern und Gärten erfüllt und ihn in (schlechten) Beton gegossen. Durch das nasse Klima (es hat im übrigen die meiste Zeit unseres Aufenthaltes geregnet….) und Ereignisse wie Überflutung, Zyklone und Brände sind von den meisten Gebäuden mehr oder weniger nur noch von Moos und Farnen bedeckte Ruinen über, und der gepflanzte Urwald erobert das Gartenterrain zurück. Aber gerade diese Atmosphäre ist es, was den Park ausmacht. Plus die kluge Vermarktungsstrategie, dass Träume in Erfüllung gehen, wenn man hart genug daran arbeitet. Mal sehen, wo uns unsere Träume noch hinführen… Im Eintritt inklusive eine Übernachtung auf dem dazugehörigen Campground sowie je eine geführte Tour durch den Park bei Tag und bei Nacht.

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Luxus-Bussen*) im Outback

27 05 2014

*) bussen = norddeutsch, umgangssprachlich für Übernachten in einem zum Schlafen geeignetem Kleinbus, ähnlich wie zelten für Übernachten im Zelt.

P1100456 (800x600)Wir haben es geschafft. Nicht nur, dass wir in den letzten drei Wochen das australische Outback von Adelaide (South Australia) bis Darwin (Northern Territory) und dann bis Cairns (Queensland) durchquert haben, begonnen hatte es damit, dass wir den wohl letzten verfügbaren HI-TOP Campervan (er bekam schnell den Spitznamen Saufziege) in ganz Adelaide gemietet haben, der wahrscheinlich auch das dienstälteste Mietfahrzeug mit den meisten Kilometern in ganz Australien war. Wir hatten also ein Auto mit Erfahrung bekommen. Nachdem wir uns dann mit ausreichend Lebensmittel und australischen Weinen eingedeckt hatten und unser Camper vollgetankt war, konnte unser Roadtrip nun beginnen.

Das Outback begann dann für uns überraschenderweise viel früher als eigentlich erwartet:  Stellten wir uns in Adelaide doch noch vor, bis Port Augusta an der Küste entlang durch recht dicht besiedeltes Gebiet zu fahren, war damit aber bereits am Ortsausgang von Adelaide Schluss und es begann die große Weite. Der Eindruck änderte sich dann auch in den nächsten drei Wochen nicht mehr. Rote Erde, mal mit Gestrüpp, mal kleine Bäume oder nur Grassteppen, die bis zum Horizont und noch weiter reichten. Die “Ortschaften” liegen hunderte Kilometer weit auseinander und sind meistens nur eine Ansammlung von ein paar Häusern, dahinrostenden ausgedienten Maschinen und Fahrzeugen und einer Tankstelle. Wenn einer meint, in unserer Heimatstadt ist wenig los, dem empfehlen wir einen Trip hier her. Nun ist das weite Land aber nicht gänzlich verlassen. In dieser kargen sonnenverwöhnten Gegend wird Viehhaltung betrieben, und da die Weiden fast nie eingezäunt sind, ist immer mit einer Rinderherde auf dem Highway zu rechnen. Die Farmen, sogenannte Stations, zu denen die Tiere gehören, liegen dann nochmal 30 km oder gerne auch mehr links und rechts von der Straße ab im Busch. Neben den Rindern gab es auch viele Kängurus zu sehen. Zu Anfang leider alle leblos statt springend am Straßenrand. Es bestätigte uns, möglichst nicht in der Dämmerung zu fahren. Später sahen wir sie dann auch durch die Gegend springen. Für uns am wichtigsten geworden, sind die Tankstellen/Raststätten, sogenannte Roadhouses. An nahezu jedem auf unserer Route haben wir gestoppt und unserer Saufziege neuen Kraftstoff spendiert. Liegen die Oasen des Outback doch in der Regel um die 250 Kilometer auseinander und es wird angeraten bei halbvollem Tank aufzufüllen. Während wir in Adelaide noch für günstige 1,48 AUD /Liter tanken konnten, schnellten die Spritpreise mit jedem Kilometer weiter ins Outback in die Höhe und so mussten wir wohl oder übel auch mal für 2,20 AUD / Liter tanken. Übernachtet haben wir in der Regel auf  gratis Rastplätzen entlang des Stuart Highways. Hier gab es nichts als Einsamkeit und Dunkelheit um uns herum, mal abgesehen von den anderen Campern und ab und zu einem Roadtrain, der durch die Nacht rauschte. Grandiose Sonnenauf- und untergänge und ein wahnsinnig toller Sternenhimmel inklusive.

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Unser erstes Ziel lag mitten im rotem Herzen des Kontinents, der Uluru-Kata Tjuta National Park mit dem Uluru und dem Kata Tjuta. Auf dem Weg dorthin, immer entlang des Stuart Highways, stoppten wir am dritten Tag unseres Outbackabenteuers in dem staubigen Wüstenort Coober Pedy, machten eine Führung durch eine Opalmiene mit und besuchten eine Kirche, die in die Erde gebaut war. Coober Pedy war schon von weitem an den Abraumhalden der diversen Minen zu erkennen, nahezu jeder ist hier damit beschäftigt nach Opal zu suchen und somit sind inzwischen ca. 3 Mio. Explorationsbohrungen um den Ort in die Erde gebohrt, so dass man ganz leicht von der Erdoberfläche verschwinden kann, wenn man nur ein paar Schritte vom Highway weg macht. Um die hohen Tagestemperaturen zu ertragen, gruben die ersten Opalsucher sich Löcher in die Erde als Wohnhöhlen und somit gibt es noch heute mehrere Untertagekirchen, -hotels und –shops. Ein wenig ärgern taten uns die wahnsinnig vielen Fliegen, die wir schon vom Vorabend kannten und die zu dutzenden an uns klebten und um uns herumschwirrten. Inzwischen machten wir uns auch nicht mehr über die Leute mit Dschungelhut und integriertem Moskitonetz lustig…. Leider zog sich diese Plage auch noch die nächsten Tage hin, so dass das Wedeln mit den Händen bei unseren Wanderungen zum Standard wurde.

Am Abend des vierten Tages erreichten wir dann das Touristen-Resort Yulara mit Hotel, Campingplatz, Supermarkt, Tankstelle etc. Es ist Ausgangspunkt für alle Touren in den noch ca. 20 km entfernten Uluru-Kata Tjuta National Park und weil alle hier schlafen müssen, ist es auch extra teuer… Das erhoffte Farbspiel auf dem Felsgestein des Uluru während des Sonnenunterganges, eines der Highlights, weswegen wohl alle hier her kommen, blieb leider aus, es war zu bewölkt. Am nächsten Morgen standen wir dann früh auf, um wenigstens das Farbspiel beim Sonnenaufgang zu erleben, aber auch dieses war wenig spektakulär.

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Nun schon zwei Mal von diesem für die Aborigines heiligen Ort enttäuscht, entschieden wir uns zum Kata Tjuta/ Mt Olga zu fahren, bevor die Tagestemperaturen zu hoch werden. Dort machten wir eine Wanderung durch die spektakuläre Schlucht, was uns sehr gut gefiel und uns mehr ansprach als “nur” den Rundweg um den Uluru zu laufen.

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Am Nachmittag verließen wir den Park und fuhren bis zum nächst gelegenen Roadhouse, bei dem man gratis campen konnte. Am nächsten Tag stand ein Abstecher zum Kings Canyon an, den wir immer entlang des Canyon-Rands unter der glühenden heißen Outbacksonne erwanderten. Abstecher bedeutet hier einen Hin- und Rückweg von 338 km. Schön war ‘s!

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P1100517 (800x600)Einen Tag später der nächste Stopp: Alice Springs mit seiner lebendigen Aborigine-Kultur. Hier war es für uns vor allem an der Zeit, die Vorräte aufzustocken. Alice Springs hat aber auch mehrere kleinere Sehenswürdigkeiten, von denen wir uns für die Alice Springs School of the Air entschieden. Da auch die Schulwege, wie alles im Outback, sehr weit sind, können Kinder, die mehr als 50 km von der nächsten Schule entfernt wohnen, online zu Hause unterrichtet werden. Sie leben auf Farmen, Polizeistationen, Ranger-Stationen und im Busch, denn die vielen Gemeinden der Aborigines haben zwar ein staatliches Schulhaus und angestellte Lehrer, lernen aber in ihrer Gemeinde häufig kein ausreichendes Englisch. In Alice Springs ist die Älteste von mehreren Schools of the Air eingerichtet. Keine Schule im eigentlichen Sinne, sondern ein Gebäude, das im Inneren mehr an ein Hörfunkstudio erinnert. In mehreren Studios werden gleichzeitig die unterschiedlichen Klassenstufen “unterrichtet”. Der Unterricht wird seit Anfang des neuen Jahrtausend nicht mehr über Radio, sondern über das Internet per Livestream übertragen. Diese Neuerung bedeutete einen Quantensprung für die Lehrmöglichkeiten. Die Schule versorgt eine Fläche von ca. 1,3 Mio km² und die am weitesten weg wohnenden Schüler sind ca. 1000 km entfernt. Zusätzlich gibt es Hausbesuche durch die Lehrkräfte und vier Mal im Jahr kommen für eine Woche die Kinder und Familien für besondere schulische Aktivitäten in Alice Springs zusammen. Das war ein wirklich lohnenswerter Stopp.

Die nächsten 500 km versüßten wir uns mit vielen kurzen Stopps: eine Mangofarm (lecker Eis zum zweiten Frühstück), Barrow Creek mit einer der originalen Telegraphenstation auf der ehemaligen Telegraphenlinie zwischen London und Adelaide, tanken im UFO- Hotspot von Australien Wycliffe Well (hier werden in erstaunlicher Regelmäßigkeit UFO´s gesichtet) und die beindruckenden Devils Marbels, “gestapelte” Granitfelsen. Geschlafen wird in Tennant Creek, diesmal zwecks Strom und Dusche auf einem Campingplatz.

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Das nächste Ziel sollte das Städtchen Katherine sein. Am Tag neun schafften wir es bis kurz davor und legten einen Stopp an den Thermal- Pools von Mataranka ein. Das Wasser hätte zwar kühler sein können für eine richtige Abkühlung bei den inzwischen tropischen Temperaturen, aber auch so tat ein Bad mal wieder gut. In Katherine blieb es dann bei einem Besuch der Touristeninformation und beim Einkaufen (und Saufziege bekam natürlich etwas zu trinken), denn wir entschieden uns gegen wandern in der Katherine Gorge und für ein kühles Bad an den Edith Falls, gleichzeitig unser Übernachtungsstopp. Hier gibt es mehrere Wasserfälle, von denen einer in einen großen See fällt, in dem es sich herrlich schwimmen lässt.

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Am nächsten Morgen ging es dann weiter in den Kakadu Nationalpark. Er umfasst die Landschaftsformen Wetlands (Feuchtgebiete), tropischen Regenwald und das Arnhem Land Escarpment. An den anderthalb Tagen im Park machten wir verschiedene kurze Wanderungen zu bedeutenden Aborigines Felsmalereien und verschiedenen Wasserlöchern und Seen. Die landschaftliche Umgebung war sehr reizvoll, aber leider konnten wir nicht alle vorher auserkorenen Stellen im Park besuchen, da überraschenderweise vieles wegen Überflutung und Unpassierbarkeit der Wege noch gesperrt war. Es ist zwar jetzt Trockenzeit, aber die letzte Regenzeit war dann doch noch nicht so lange her. Leider hatten wir auch immer noch keine Krokodile zu Gesicht bekommen.

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Um das zu ändern hielten wir auf dem Weg nach Darwin am nächsten Morgen am Adelaide River und machten eine Bootstour, bei der es etliche Salzwasserkrokodile, die größten Krokodile der Welt zu sehen gab. Ehrlicherweise muss man dazu sagen, dass es sich hier um die Jumping Crocodile Tour handelte, bei der die Krokodile mit halben Schweinsköpfen angelockt werden, um sich diese dann mit einem Sprung aus dem Wasser zu ergattern. Um die Mittagszeit kamen wir dann in der tropischen Küstenstadt Darwin an. Wir hatten es geschafft, das Outback war ein Mal durchquert. Unser Besuch beschränkte sich jedoch auf einen Stadtspaziergang, da die Campingplätze alle sehr teuer sind und weit außerhalb des Stadtzentrums liegen. Als Ausgangs- oder Endpunkt einer Outback- Reise ist Darwin sicherlich ganz nett, aber wir verließen Darwin noch am selben Abend und fuhren zurück auf dem Stuart Highway Richtung Süden.

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Der zweite Teil unseres Outback- Trips geht von Darwin zurück bis kurz vor Tennant Creek. Dort biegen wir nach Osten ab, um über Mount Isa und Townsville nach Cairns zukommen. Zeit: 7 Tage, kann und muss reichen, schließlich müssen wir den Mietwagen zurück bringen. Da es weiterhin schwülwarm war, teilten wir unsere Route so ein, dass wir möglichst täglich in irgendein Wasserloch springen konnten. Smiley

Als erstes Ziel statteten wir dem Litchfield Nationalpark mit riesigen Termitenhügeln und vielen Wasserfällen mit ihren zum schwimmen einladenden Wasserlöchern einen Besuch ab. Am zweiten Tag ging es nach einer Runde joggen und schwimmen in den Wangi Falls (ja, so kann der Tag gerne beginnen) schon wieder weiter und weil´s auf der Hinfahrt so nett war, hielten wir noch einmal bei den Edith Falls.

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Tags darauf war dann wieder Katherine der Ort der Wahl zum Einkaufen, und diesmal ging es auch in die Katherine Gorge, einem felsigen Canyon, durch den der Fluss fließt. Hier wanderten wir den Nachmittag über und grillten im Anschluss mit deutlichem Sicherheitsabstand zu den abertausenden Flying Foxes, die in den Bäumen hingen. Achso, geschwommen im Fluss sind wir natürlich auch nach der schweißtreibenden Wanderung!

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Am nächsten Morgen war der erste Halt die Bitter Springs von Mataranka. Das sind heiße Thermal- Quellen mit ein konstanten Wassertemperatur von 32°C, wo man sich etliche hundert Meter vom warmen Wasser den Fluss hinuntertreiben lassen kann, umgeben von Palmen und Farnen und sonstigen tropischen Allerlei links und rechts am Ufer. Nachdem wir dann nach dem Frühstück weiter gefahren sind, mussten wir um die Mittagszeit tanken. Bei diesem Stopp wurden wir von einer Australierin angesprochen, ob wir zwei Mädels Richtung Cairns mitnehmen könnten. Die zwei Belgierinnen waren mit ihrem (gekauften) Campervan liegengeblieben und hatten vom örtlichen Mechaniker nach einem Minicheck die Aussage bekommen, ihr Fahrzeug sei endgültig tot, aber sie bekämen noch 100 AUD für die Reifen. Alles klar…. Da wir solche Situationen ja inzwischen selbst schon auf unserer Reise erlebt haben, boten wir unsere Hilfe an. Inzwischen hatte die Australierin jedoch noch ein weiteres australisches Paar um Hilfe gebeten und nun versuchten ihr Mann Terry und der Hobbymechaniker Bernie dem Campervan der Mädels neues Leben einzuhauchen. Nach zwei Stunden und mehrmaligen Anschleppen mit unserem Camper war es dann geschafft, der Motor heulte wieder und wir alle hatten eine Einladung von der besorgten und hilfsbereiten Australierin zum Übernachten, wenn wir wieder in Sydney sind. Leider wissen wir nicht, ob die Geschichte dann tatsächlich gut aus ging, denn am verabredeten Übernachtungsstopp waren wir dann doch die einzigen…..

P1100805 (800x600)Die letzten 4 Tage unseres Outback-Trip verbrachten wir mit fahren, denn außer, dass zu unseren bisherigen Landschaftseindrücken riesige Grassavannen und je mehr wir uns der Küste näherten auch Wälder und Bergketten hinzu kamen, passierte nicht wirklich viel. Zwei mal übernachteten wir noch im Outback und die letzte Nacht schon auf einem Rastplatz an der East Coast. In der Bergbaustadt Mount Isa ließ man uns kurz vor Ladenschluss noch für lau in der Touristeninformation duschen, aber ansonsten wird die Strecke vom Stuart Highway bis nach Townsville an der Küste nicht von touristischen Sehenswürdigkeiten von Weltrang gesäumt. Leider ließen wir das gute Wetter im Outback zurück. An der Küste war es ganz schön bewölkt und es regnete. Soviel zum Empfang im Sunshine State Queensland. Am Vormittag des letzten Tages kamen wir schließlich in Cairns an, luden den Camper aus und bezogen ein kleines Hostelzimmer. Nachmittags trennten sich dann die Wege von uns und Saufziege. Sie hat uns zuverlässig mit ihren 543000 km noch weitere 7857 km quer durchs Outback an unser Ziel gebracht, ohne zu mucken!